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Thema: [ALT] Große Schnitzeljagd

Baum-Darstellung

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  1. #27
    Der Leiter der Schnitzeljagd gab jedem Teilnehmer einen Zettel, auf dem fünf verschiedene Aufgaben standen. zuffel konnte nicht erkennen, was auf den Zetteln der anderen stand, aber auf ihrem war die erste von den fünf Aufgaben notiert, die sie erfüllen musste. Weiterhin führte der Leiter abschließend an, dass die Teilnehmer nach dem Lösen der letzten Aufgabe genauen Hinweisen nachgehen sollen, um den nachfolgenden Treffpunkt ausfindig zu machen.
    zuffel warf einen interessierten Blick auf die erste Aufgabe und las den beistehenden Text:

    „Begib dich nach „Hyrule“ und passiere die Zugbrücke, um auf den Marktplatz zu gelangen. Dort musst du nach der Weisheit suchen, um den nächsten Hinweis zu finden.“

    zuffel schaute ungläubig auf das Blatt Papier und überflog den Text noch ein Mal, bevor sie dann eilig den „Todesberg“ hinunter rannte. Während sie auf dem Weg durch „Kakariko“ war, dachte sie über die Verszeile, die ihr Sorgen machte, gewissenhaft nach. Dort musst du nach der Weisheit suchen, was hat das zu bedeuten? zuffel durchquerte den kleinen, aber stets belebten Ort „Kakariko“ und erfreute sich an den vielen unterschiedlichen Häusern, di von den Einwohnern gebaut worden waren. Sie grinste zufrieden und lächelte einem alten Freund, der vor seinem Haus stand, freundlich zu. Die Anwohner „Kakarikos“ sind immer nett und hilfsbereit, aber auch spontan. Sie verstehen eine Menge Spaß und man kann buchstäblich mit ihnen Pferde stehlen. zuffel trat aus dem Ort heraus und passierte die „hylianische Steppe“, auf der ihr ein Läufer entgegen kam, der ziemlich abgekämpft wirkte. Sie wandte sich in Richtung „Hyrule“ und begab sich zur Zugbrücke, die heruntergelassen war. zuffel betrat sie und überquerte damit den darunter fließenden „Zora-Fluss“. Bereits wenige Augenblicke später stand sie vor dem Eingang des Marktes, um ihr herum Hunderte Leute - Erwachsene mit Kindern und Hunden - , die hastig von einem Stand zum anderen eilten. zuffel kämpfte sich in die Mitte vor, weil sie hoffte, von dort aus einen besseren Überblick zu haben. Aber sie täuschte sich gewaltig, denn sie erkannte rings um ihr nur Menschen und einige Stände, die größer als die übrigen Hylianer waren. Ob die Rätsellösung wohl von einem Menschen hier zu erfahren ist?, überlegte zuffel kurz. Nein, das wäre viel zu offensichtlich und außerdem noch viel zu einfach! Sie fasste sich ans Kinn, wurde aber sogleich von einem Kind angerempelt. zuffel stolperte nach links und rammte einen Mann.
    “Tut mir leid.“, sagte sie.
    “Ach, das macht doch nichts. Ist mit Dir alles im grünen Bereich?“, erkundigte sich der Mann.
    “Ja, vielen Dank der Nachfrage.“
    “Suchst Du etwas Bestimmtes? Ich betreibe diesen Stand hier und kann Dir eventuell weiterhelfen.“ Der Mann zeigte mit dem Zeigefinger auf einen einige Meter entfernten Stand. zuffel folgte seinem Zeichen.
    “Öhm… ach, ich denke eher nicht.“, zuffel zögerte einen Moment, “Ähm, was verkaufen Sie denn?“
    “Masken - momentan habe ich aber nur zwei Exemplare. Du kannst Dir auch gerne einen für eine gewisse Leihgebühr ausleihen, musst sie aber zu einem vereinbarten Termin zurückbringen.“, erklärte ihr der freundliche Verkäufer in einem netten Umgangston. “Folge mir!“
    zuffel schlängelte sich mit dem Händler durch die Massen und stellte sich vor den Stand. Der Mann ging hinter diesen und schaute sie hoffnungsvoll an.
    “Hier - zu meiner Linken, die Fuchsmaske - und - zu meiner Rechten, die Maske der Weisheit.“
    Plötzlich gribbelte es in zuffels Bauch. Maske der Weisheit… du musst nach der Weisheit suchen - Das ist’s!
    “Ich würde gern die Maske der Weisheit ausleihen.“, brachte zuffel sehr aufgeregt hervor.
    “Alles klar.“
    Der Verkäufer griff in das Regal, nahm die Maske und legte sie vor zuffel ab. Die beiden vereinbarten eine faire Leihgebühr und einen angemessenen Rückgabetermin, sie verabschiedete sich und verließ eilig den Markt, um sich die Maske genauer zu betrachten. Außerhalb „Hyrules“ und vor der Zugbrücke setzte sie sich auf einen Mauer und drehte und wendete die Maske in ihren Händen. Keine Spur von einem Hinweis… Ratlos stellte zuffel die Maske der Weisheit neben sich ab und blickte von ihrem Blickwinkel auf sie. Da sah sie es. Der obere Teil der Maske war mit einem kaum merklichen Deckel in der gleichen Farbe der übrigen Maske versehen, der zudem aussah, als ob man ihn abnehmen könnte. Sie dachte nicht lange nach, sondern grub sofort ihre Fingernägel unter den Rand und hob den Deckel von der Maske ab. Als sie ihn umdrehte, konnte sie eine neue Botschaft lesen:

    „Laufe in einen nicht weit entfernten Wald, der an ein Dorf angrenzt, in dem einst der legendäre „Link“ seinen Wohnsitz hatte. Vor dem Eingang des Dorfes - aus Sicht der „hylianischen Steppe“ - erwartet dich ein Baumkronenpfad, dem du bis ans Ende folgen musst, um an den nächsten Hinweis zu gelangen. Fallen werden dir deinen Weg jedoch schwer machen.“

    zuffel wusste sofort, was gemeint und zu tun war. Das Dorf, in dem einst „Link“ lebte, kann nur das der „Kokiri“ sein. Sie klemmte sich die Maske unter den Arm, blieb aber nach einigen Schritten wieder stehen. Die musst du vorher aber wieder abgeben… zuffel rollte genervt die Augen. Aber sie wusste, dass die Maske hinderlich sein würde, wenn sie sie die ganze Zeit über mit sich herumtragen müsste. Also drehte zuffel sich um und lief wieder nach „Hyrule“ zurück, um die Maske der Weisheit abzugeben. Der Händler erkannte sie schon von
    Weitem und lächelte ihr zu. zuffel drängelte sich energisch durch die Menge hindurch und kämpfte sich bis zum Maskenstand vor.
    “Hallo!“, entgegnete sie entnervt aber dennoch freundlich, “Ähm, ich wollte die Maske wieder abgeben, ich brauche sie nämlich jetzt nicht mehr.“
    Der Händler schaute sie zunächst ungläubig an, bevor er dann die Maske vorsichtig aus zuffels Händen nahm, um sie auf eventuelle Schäden zu überprüfen. Den Blick auf die Maske gerichtet nickte er gedankenversunken und wandte sein Gesicht dann wieder zu zuffel.
    “Alles okay mit ihr!“
    ”Das war ja nicht anders zu erwarten.“, gab zuffel zurück.
    Er reichte ihr seine Hand, schüttelte sie kräftig und bedankte sich bei ihr. Danach drehte sie sich um und schnaufte kurz, als sie merkte, dass sie wieder einmal durch die ganzen Menschen hindurch musste. Boa, viermal am Tag - einmal und nie wieder! Kurze Zeit später, als sie wieder vor der Zugbrücke stand, holte sie schnell noch einmal das Zettelchen aus ihrer Hosentasche, um es erneut zu lesen. “Kokiri-Wald“,… Baumkronenpfad… alles klar. An ihr schnelleres Gehen schloss sich nun ein hastiges Rennen an, denn sie wollte schnell an dem Wald ankommen, da es bereits dämmerte und zuffel nur bis zum Morgengrauen mit den Erfüllen der Aufgaben Zeit hatte. Oh mein lieber Gott, dachte sie, die anderen Teilnehmer sind jetzt mit Sicherheit schon beim Lösen ihrer letzten Aufgabe und du hängst noch bei deiner zweiten herum. Sie schüttelte während sie rannte den Kopf, gab aber nicht auf. Nun merkte zuffel auch, dass es mit regnen begann und sie fluchte leicht. So ein Mistwetter! Das kann ich jetzt aber überhaupt nicht gebrauchen! Viele Minuten später kam sie durchnässt am Eingang des „Kokiri-Dorfes“ an. Links und rechts konnte zuffel den „Kokiri-Wald“ erkennen, wo sie nun auch hin musste. Wo soll denn hier der Pfad beginnen?, fragte sie sich und tastete einige Bäume nach Stufen oder anderen Hinweisen ab. Hier gibt es…, sie hielt kurz inne, … nichts!. Doch dann erblickte zuffel es. Ein Baum, der größer als die anderen zu sein schien, wies einige versetzt angebrachte Stufen an seinem Stamm auf. Das muss es sein! zuffel kletterte hinauf und fand sich tatsächlich auf einem „Pfad“ wieder. Die Blätter im Inneren der Baumkrone waren entfernt und kleine Plateaus zwischen die großen dicken Verzweigungen der Äste eingesetzt, die durch kleine hölzerne Brücken mit dem jeweils nächsten Baum verbunden waren. zuffel schaute sich um, ehe sie einen vorsichtigen Schritt auf die wackelige Brücke wagte und dabei den umliegenden Wald kritisch betrachtete. Sie hatte Angst hinunterzufallen, weil sie nicht gerade ein begeisterter Anhänger von wackeligen Brücken war. Du musst einfach schnell über sie hinweg laufen, dann kann dir gar nichts passieren, versuchte sie sich in Gedanken zu beruhigen. Als zuffel einen weiteren Schritt auf der Brücke tat, gab eine Holzplanke unter ihr nach und sie rutschte ab. Nun hing sie mit ausgestreckten Armen an dem nächsten Stück der Brücke und schluckte schwer. Das kann aber auch nur dir passieren! Und dann auch noch in letzter Zeit ziemlich oft… Zuerst im Labyrinth und jetzt - , sie versuchte mit ihren Händen die Planke komplett zu umfassen - und jetzt hier! zuffel stieß einen Seufzer aus und zog sich wieder auf die Brücke hoch. Vorsichtig rappelte sie sich auf und lief weiter. Auf wackeligen Beinen und froh darauf, gleich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben, trat das nächste Plateau in ihren Blick. Sie hüpfte schnell von der Brücke auf jenes und schloss kurz die Augen, um sich zu entspannen, mit der Hoffnung, dass sich ihr Puls wieder normalisieren würde. Ob die anderen Teilnehmer so was auch machen müssen?, sie drehte sich um und schaute auf die schwankende Brücke zurück, Mit Sicherheit nicht… Aber um nicht unnötig Zeit zu verlieren, ging zuffel einige Schritte weiter, um an den nächsten Pfad zu gelangen. Doch was man jetzt von ihr erwartete, hätte sich zuffel selbst in ihren kühnsten Träumen nicht ausmalen können. Soll ich mich jetzt etwas todesmutig von Baum zu Baum hangeln? Was’n das für’n Witz? Ein dicker Ast lag längs auf dem Baum, auf dem Sie jetzt stand und reichte bis zu dem gegenüberliegenden. Na dann, auf geht’s! Ungewohnt elanvoll ließ sich zuffel auf den Ast fallen und klammerte sich mit ihren Händen an ihm fest. Nachdem sie sich ein kleines bisschen fortbewegt hatte, merkte sie, dass der Ast auf beunruhigende Art und Weise etwas nachgab. Hoffentlich bricht der nicht durch. Mühevoll hangelte sie sich auf die andere Seite hinüber. Geschafft! Doch… - Es war mucksmäuschenstill. Weder die Blätter bewegten sich im Wind noch die Äste der Bäume knarrten und ächzten. Kein Vogel flog und kein anderes Tier war jetzt durch den Wald unterwegs. zuffel konnte erkennen, dass sie es fast geschafft haben müsste, da sie, als sie sich hinkniete und den Stamm hinunterspähte, Stufen sehen konnte. Sie kletterte achtsam nach unten und landete auf dem weichen Waldboden. Blitzschnell presste sich zuffel gegen den Baum und klammerte sich an der Rinde fest. Eine gespenstige Ruhe, dachte zuffel und begann geradeaus zu laufen. Plötzlich bemerkte sie eine minimale Erschütterung, die auch nur von kurzer Dauer war. Sie starrte nach unten und dann nach links. Ihr Blick überschnitt sich mit dem eines Dekus und zuffel blieb einige Sekunden vor Schreck wie angewurzelt stehen. Auch der Deku schien für kurze Zeit etwas verwirrt gewesen zu sein. Zuerst dachte zuffel, er würde gute Absichten haben, doch er begann - nach einer Musterung von zuffel - gleich damit, sie mit Deku-Nüssen zu bewerfen. Ich fass’ es nicht, hat der Langeweile? zuffel wich der anfliegenden Nuss aus und rannte quer durch den Wald weiter. Hastig sprang sie über eine Wurzel, stolperte aber und konnte sich gerade so an einem Baumstamm abstützen. Sie vernahm ein gehässiges Lachen und schaute erschöpft nach vorn. Noch einer von dieser Sorte… zuffel stieß sich nach links vom Baumstamm ab, stürmte an dem Deku vorbei und weiter geradeaus. Nun erschienen Weitere, die es auf zuffel abgesehen hatten und sie weiter mit Nüssen bewarfen. Es war das reinste Chaos, doch zuffel dachte gar nicht daran, aufzugeben und wich allen Nüssen - wenn auch oft sehr knapp - erfolgreich aus. Kurze Zeit später kam sie erschöpft auf einer Lichtung an. Um sie herum war es weitgehend ruhig und die Dekus waren auch ausnahmslos verschwunden. Hier muss jetzt aber irgendwo noch ein Hinweis sein, oder irre ich mich da? zuffel blickte sich fragend um und versuchte an der Umgebung irgendetwas Merkliches zu erkennen. Ihr Blick blieb dann aber schließlich an einem auffällig platzierten dünnen Ästchen, welches in der Erde steckte, hängen. zuffel ging zu der Stelle, kniete sich auf den Boden und zog das jenes aus der Erde heraus. Am Ende des Astes war ein kleines Kästchen mit einer Schnur an ihn geknotet. Sie band den Strick auf, nahm das Kästchen an sich und öffnete es schließlich. Darin verbarg sich ein handlich zusammengefalteter Zettel, den zuffel sorgsam auseinander faltete und aufmerksam las:

    „Nun - zuffel - hast du noch deine allerletzte Aufgabe vor dir. Du bist so nah an deinem Ziel und bist sichtlich bemüht, es auch zu erreichen. Deine vorerst letzte Aufgabe besteht darin, einen bestimmten Läufer auf der „hylianischen Steppe“ ausfindig zu machen. Jener gibt dir dann den letzten Hinweis zum Finden des Zielortes. Viel Erfolg!“

    zuffel atmete tief durch, packte den Zettel in die Hosentasche und ließ den Ast unbeachtet auf der Erde liegen. Na, dann mal los. Doch sie verharrte einen Moment und richtete ihren Blick gen Himmel. Was in Herrgottes Namen?... Ist es schon so verdammt spät? Die Dämmerung war schon längst vorüber, die Nacht war bereits angebrochen und hüllte den Wald mit einer gruseligen Aura. Na zuffel, du lahme Ente… um diese Zeit wirst du doch niemals mehr ’nen Läufer auf der Steppe sehen. Aber zum nächsten Morgengrauen muss ich am Ziel sein, also muss ich jetzt wohl oder übel versuchen, diesen Läufer irgendwo zu finden, koste es was es wolle… Na gut… Geld vielleicht nicht. Sie verzog das Gesicht von einem verschmitzen Grinsen zu einer niedergeschlagenen Miene und begab sich - um nicht wieder durch den Wald gehen zu müssen - in das „Kokiri-Dorf“, um von dort aus schneller auf die Steppe zurückzukommen. Im „Kokiri-Dorf“ war es erwartet ruhig, kein Einwohner befand sich mehr außerhalb seines Hauses. Doch es blieb keine Zeit gemütlich durch das Dorf zu schlendern und so legte zuffel einen Zahn zu und verschwand aus jenem wieder so schnell, wie sie gekommen war. Auf der „hylianischen Steppe“ erneut stehend, atmete zuffel die angenehm milde und frische Abendluft ein, bevor sie sich dann den Kopf über das Verbleiben des Läufers zermarterte. Sie musste überlegen, wo sich zu dieser Stunde ein Läufer aufhalten könnte… außer natürlich zu Hause! Dabei musste man bedenken - oder zumindestens bedachte zuffel es - , dass die Zettel mit den Aufgaben bewusst so gefertigt worden waren, dass sie zu jeder Tageszeit erfüllt werden konnten. zuffel entschied sich, nicht stehen zubleiben und die Zeit nicht an sich vorbeiziehen zu lassen, sondern sich wenigstens in Richtung „Hyrule“ zu bewegen, um dem Läufer vielleicht zufällig - aber auch wirklich nur rein zufällig - zu begegnen. Denn immerhin gibt es doch bestimmt welche, die abends eine Runde durch die Weltgeschichte laufen. zuffel hustete kurz und lief weiter. Ihr knurrte der Magen enorm, sie hatte seit Beginn der Schnitzeljagd nichts mehr gegessen und war vom vielen Rennen und Gehetze nun völlig fertig. Essen werde ich nachholen, sobald die Schnitzeljagd vorüber ist!, sagte sie sich selbst zu. Diese Aufgabe war aber - im Gegensatz zu den bisherigen - sehr angenehm, da sie nicht rennen musste oder an irgendwelchen Holzplanken hängen musste… der Gedanke daran ließ zuffel immer wieder von Neuem den Kopf schütteln.
    “Hey! Pass auf, wo Du hinrennst!“, schrie ein Mann, der kurz vor zuffel gerade rechtzeitig zum Stehen kam. zuffel erschrak, weil er einem Riese glich. Sie starrte nach oben und musterte ihn aufmerksam. Er trug eine bequem sitzende Kleidung mit Turnschuhen und schaute sie ermahnend an.
    “Was ist? Hast Du noch nie jemanden gesehen, der abends laufen geht, weil da das Klima optimal ist?“, fragte er herausfordernd.
    zuffel fühlte sich irgendwie von seiner Art abgeschreckt, scheute sich aber nicht davor zu fragen, ob er einen Hinweis für eine Schnitzeljagd für sie hätte.
    “Schnitzeljagd? So was braucht die Welt!“, er lachte fies und schubste sie grob beiseite um seinen Weg fortsetzen zu können.
    So ein komischer Vogel aber auch. Was soll ich denn jetzt machen? Hier ist kein Läufer weit und breit… zuffel war sichtlich enttäuscht und niedergeschlagen, was jeder - auch wenn er sie nicht kannte - ihr in dieser Situation anmerken konnte. zuffel war nicht gut darin, ihre Gefühle vor jedem verbergen zu können und so kam es auch, dass sie nicht überall beliebt war. Sie gab sich anderen Leuten gegenüber zwar meist freundlich, verhielt sich aber ihrer Laune nach zu urteilen auch manchmal eher krantig, obwohl die wenigsten Leute etwas mit dieser zu tun hatten, geschweige denn der Auslöser ihrer miesen Laune waren. Aber das spielte nun eine nebensächliche Rolle, denn sie musste den Läufer finden. Nur leider gab es da noch etwas, was viele an ihr kritisierten. Sie gab viel zu schnell auf und hatte kein Selbstbewusstsein. zuffel ließ sich wieder auf der Mauer nieder, wo sie zum Zeitpunkt der Dämmerung die Maske untersucht hatte. Hier warst du schon einmal., gestand sie sich ein, Das war’s dann wohl. Die Schnitzeljagd ist für dich gelaufen, kannst heim gehen!, entmutigte sie sich selbst unbewusst. Es muss schon ein Wunder passieren, damit ich aus dieser Sache heil heraus kommen kann. Aber Wunder gab es in meinem Leben ja sowieso nie… ach, ich versinke schon wieder grundlos in Selbstmitleid! Aber so sehr sich zuffel auch bemühte, die Aufgabe weiter in Angriff zu nehmen, sie war einfach viel zu erschöpft.
    “Gibst Du immer so schnell auf?“, fragte sie eine Stimme, die sie nicht orten konnte. Doch sie war aus für sie unerklärlichen Gründen dazu veranlasst, eine Antwort zu geben.
    “Nein. Aber… - “ Die Stimme unterbrach sie und zuffel vernahm einige fast lautlose Schritte näherkommen.
    “Hey, Du hast dich doch bisher so bemüht. Warum willst Du jetzt plötzlich aufgeben? Im Leben klappt nicht immer alles sofort und es verläuft auch nicht alles reibungslos, aber ein Hylianer müsste das eigentlich wissen, oder liege ich da etwas falsch?“
    Sie blickte in das Gesicht eines Mannes, der gewiss nicht wie ein Läufer aussah.
    “Ja, sie haben schon recht, aber wie soll ich Ihrer Meinung nach einen Läufer finden…? Um diese Uhrzeit!“, zuffel rollte die Augen.
    Der Mann kicherte leise.
    “Sie lachen also über mich? Dann lassen Sie mich doch allein. Auslachen ist das Wenigste, was ich jetzt gebrauchen kann…“
    Im nächsten Augenblick bereute zuffel ihren Satz, da der Mann für ihren Zustand ja überhaupt nichts konnte.
    “Ich beabsichtige es doch nicht, Dich auszulachen. Es ist für mich nur immer wieder erstaunlich, wie leicht die Jugend aus der Fassung zu bringen sind.“ Der Mann ließ sich neben sie nieder und schaute sie an.
    “Wenn Sie mir etwas Bestimmtes sagen wollen, so tun Sie das bitte jetzt. Hacken Sie nur auf mir herum, damit habe ich überhaupt kein Problem…“ zuffel verschränkte wie ein in der Persönlichkeit gekränktes Kind und schmollte.
    “Kann ich Dich irgendwie aufmuntern?“, der Mann schien sie bewusst zu provozieren. zuffel schaute ganz entgeistert in sein grinsendes Gesicht.
    “Wollen Sie mir was verkaufen?“
    “Öhm, wie kommst Du da drauf?“
    “Kaufe nichts…“
    Der Mann lachte laut und griff in seine Hosentasche. zuffel wich erschrocken zurück.
    “Und jetzt wollen Sie mich erschießen! … Oder fesseln und verschleppen!“, interpretierte zuffel.
    Der Mann rollte die Augen und gab darauf zurück: “Na klar doch…“
    Doch was er dann aus seiner Hosentasche holte, war gewiss keine Waffe, auch kein Strick oder Sonstiges, sondern ein kleiner Zettel, die zuffel schon zu Genüge gesehen hatte.
    “Kennst Du so was?“, fragte er, ”Hinweise - Schnitzeljagd.“
    zuffel war hellauf begeistert und rückte näher zu ihm.
    “Du hast dich echt tapfer geschlagen, deswegen würde ich Dir damit gern helfen. Schließlich hättest Du mich um diese Uhrzeit niemals auf der Steppe antreffen können. Und weil ich mir gedacht habe, dass Du eventuell länger brauchen würdest, bis Du Deine letzte Aufgabe in Angriff nehmen würdest, helfe ich Dir nun. Du kannst ja nichts dafür, dass ich nur nachmittags laufen gehe.“ Er drückte ihr den Zettel in die Hand.
    “Ich danke Ihnen vielmals. Und ja: Es tut mir ausgesprochen leid, wie ich sie eben behandelt habe, das war wirklich nicht meine Absicht.“, antwortete sie mit einem schlechten Gewissen.
    Der Mann aber lächelte und entgegnete: “Ach, das macht doch nichts. Jetzt sieh zu, dass Du rechtzeitig am Treffpunkt angelangst, ich drücke Dir fest die Daumen!“
    Er verabschiedete sich von ihr, stand auf, winkte ihr noch ein letztes Mal zu und verließ sie dann. So ein netter Mensch und du hast echt nichts Besseres zu tun, als dich mal wieder unbeliebt zu machen…
    zuffel faltete den Zettel auf und las den Text:

    „zuffel - Nachdem du nun den Läufer ausfindig gemacht und den Zettel in deinen Besitz gebracht hast, musst du nun wieder dorthin zurückkehren, wo die Schnitzeljagd begonnen hat. Hast du auch diese letzte Hürde erfolgreich bestanden, erwartet dich die letzte Aufgabe der Schnitzeljagd.“

    Sie sah erleichtert auf, als sie las, dass der Treffpunkt die „Lon-Lon-Farm“ war und machte sich sogleich - wenn auch ermüdet - auf den Weg dorthin. So weit ist es ja nicht, sagte sie zu sich und wanderte zügig über die nächtliche Steppe. Als sie an der „Lon-Lon-Farm“ ankam, war es totenstill dort. zuffel hatte kein Interesse, sich nach weiteren Kandidaten umzuschauen, sie ließ sich nur auf den Boden fallen und lehnte sich an einer Hauswand der Farm an, weil sie morgen für die nächste und letzte Aufgabe frisch und munter, sowie ausgeschlafen sein wollte.
    Also legte sie ihren Kopf in den Nacken und schaute noch einen kurzen Moment lang in den Nachthimmel, bevor sie dann in den süßesten Träumen versank…

    Geändert von zuffel (07.06.2006 um 16:36 Uhr)

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