Hier ist wieder ihr Reporter Liferipper von Hyrule Today, mit einem Bericht zu dem Großereignis, von dem gerade das ganze Land spricht: Der großen königlichen Schnitzeljagd. Während der finale Zieleinlauf noch auf sich warten lässt, widmen wir uns einigen der Kandidaten, die zwar nicht weniger tapfer gekämpft haben, als ihre Kameraden, aber denen das kleine Quäntchen Glück gefehlt hat, das den Unterschied zwischen Siegern und Verlierern ausmacht.

Zunächst hätten wir da einen ungewöhnlichen Vertreter des Volkes der Deku namens Fido. Ungewöhnlich dahingehend, dass er über ein paar Flügel verfügt. Doch was eigentlich wie ein großer Vorteil wirkt, sollte leider zu seinem Verhängnis werden. Hier der Bericht einer Kakarikonerin, die den ganzen Vorfall beobachtet hat:
„Es war einfach schrecklich. Anscheinend wollte der kleine Kerl den Weg den Todesberg herunter abkürzen, indem er sich mithilfe seiner Flügel heruntergleiten lies. Was er allerdings zu seinem Unglück nicht wusste, ist, dass am Todesberg ständig gewaltige Steilwinde wehen, was selbst geübte Flieger davon abhält, dort entlangzufliegen. Es war ein Alptraum!“
Zum Glück konnte Fido durch einige hilfsbereite Einwohner Kakarikos gerettet werden, und ist inzwischen sogar wieder in der Lage, flüssige Nahrung zu sich zu nehmen. Das Königshaus lehnt jede Verantwortung zu dem Vorfall ab. Eine Quelle, die nicht genannt werden will, lies verlauten:
„Wieso sollen wir dafür verantwortlich sein, wenn der Kerl zu blöd zum Fliegen ist? Wir haben nie vom ihm verlangt, dass er zu seiner nächsten Aufgabe fliegt!“
Eine Antwort Fidos steht noch aus, da es ihm sein gegenwärtiger Zustand nicht erlaubt, zu sprechen. Sollte sich allerdings etwas ergeben, werden wir sie natürlich umgehen informieren.

Als nächstes möchte ich ihnen den Hylianer Takkera vorstellen. Bei ihm war es wirklich sehr knapp. Er hatte sogar schon zwei seiner Aufgaben erledigt, doch leider schaffte er die letzt nicht rechtzeitig, obwohl er eigentlich ganz gut in der Zeit lag. Herr Takkera, würden sie unseren Lesern bitte mitteilen, was genau geschehen ist, so dass sie ihren guten Platz aufgeben mussten?
„Also, ich war gerade auf dem Weg zu meiner letzten Teilaufgabe unterwegs durch die Steppe, und hab mir schon ausgemalt, wie die Punktrichter schauen würden, da ich so schnell fertig war. Aber dann habe ich ihn getroffen: Eine großen Mann, komplett in Leder gekleidet. Den Namen konnte ich mir nicht richtig merken, irgendwas wie Kanu Riff, oder so ähnlich. Ich weiß selber nicht, warum ich ihm überhaupt zugehört habe. Auf jeden Fall hat er mir irgendwelche Horrorgeschichten erzählt, das unsere Welt gar nicht echt, und alles bloß eine Illusion von so ’nem Kerl namens Matriks oder so ähnlich sei. Irgendwann wurde es mir zu blöd, und ich beschloss weiterzugehen, vor allem, weil mein toller Zeitvorsprung mit jeder Sekunde weniger beeindruckend wurde. Aber dann hat der Kerl mich noch mal aufgehalten, und mir gesagt, wenn ich so eine komische rote Pille schlucken würde, würde ich alles verstehen. Naja, ich hab das Ding dann runtergeschluckt, damit er endlich Ruhe gibt. Das nächste, woran ich mich erinnere, ist, dass ich mit gewaltigen Kopfschmerzen aufgewacht bin. Von dem Kerl natürlich weit und breit keine Spur. Ebensowenig von meinem Geldbeutel. Und es war auch schon etwa Mittagszeit, obwohl ich eigentlich bis zum Morgengrauen beim Treffpunkt hätte sein müssen. Wenn der Kerl mir zwischen die Finger kommt...“
An dieser Stelle noch mal eine Warnung an unsere Leser: Kanu Riff ist wahrscheinlich ein Dieb und möglicherweise gefährlich. Sollten sie ihn treffen, informieren sie bitte die nächstgelegene Wachstation.

Nun kommen wir zu einem besonders prominenten Teilnehmer: Kiro, König der verlorenen Wälder und ehemaliger Lichtkrieger im Kampf gegen Villon. Der Grund für die Teilnahme einer derart hochstehenden Persönlichkeit an dieser Veranstaltung dürfte vermutlich eher politischer Natur gewesen sein, als dass es um die Preise ging, aber sowohl das Königshaus als auch Kiro selbst weigern sich, dazu Stellung zu beziehen.
Der Grund für das Ausscheiden Kiros ist allerdings weit weniger hoheitlich. Als er nämlich unter den Zuschauern den Geistkörper Adiutors, der wie üblich bei solchen Großereignissen einen Blick auf mögliche neue Diener des Tempels der drei Einheiten werfen wollte, bemerkte, geriet er so in Rage, dass er mehrere Teilnehmer und Wachen verletzte, als er auf brutale Weise versuchte, sich einen Weg durch die Menge zu bahnen, um den von ihm selbst als „Verlogenen Drecksack, der mir meinen Körper geklaut hat“ bezeichneten Stellvertreter der Göttinnen „zur Rechenschaft zu ziehen“. Schließlich konnte er gestoppt werden, nachdem er eingesehen hatte, dass er ohnehin keine Möglichkeit hatte, dem Geistkörper Schaden zuzufügen. Ob und wie sich diese Ereignisse auf die politischen Beziehungen zwischen Hyrule und Horroria auswirken werden, bleibt abzuwarten.

Das Ausscheiden der nächsten Kandidatin, der ich mich widmen möchte, ist wiederum ein sehr ausgefallenes. Renai Sarne, so der Name der jungen Hylianerin, kann allerdings nicht selbst etwas dazu sagen, da der Grund für ihr Ausscheiden der ist, dass sie verschwunden ist. Ich habe versucht, ihren Weg nachzuverfolgen, habe jedoch immer noch keinen Anhaltspunkt auf ihren aktuellen Aufenthaltsort entdecken können. Sie ist vom Todesberg aus gestartet, und wandte sich in Richtung Kokiridorf (der Dekubaum hatte für die Schnitzeljagd eine Sondererlaubnis zum Betreten des Waldes gegeben), wo sie einen magischen Ring abholen sollte, den sie schließlich im Todesberg einschmelzen sollte, was allerdings nachweislich nie geschehen ist. Hier einige der Aussagen der Kokiri, die sie zuletzt gesehen haben:
„Ja, sie ist zu mir gekommen, und ich hab ihr wie aufgetragen den Ring gegeben, als sie mir ein Siegel des Königs gezeigt hat. Danach hab ich aber nichtmehr auf sie geachtet.“
„Ich hab sie zwar nicht gesehen, aber vielleicht wollte sie den schönen Ring ja behalten. Der war nämlich wirklich hübsch. Sah aus, wie aus Gold, und der hatte auch so eine Art Inschrift. ‚Ein Ring sie zu knechten’ oder so ähnlich.“
„Ich hab sie noch gesehen, als sie das Dorf verlassen hat. Sie hat den Ring ganz fest in ihrer Hand gehalten und dauernd vor sich hingemurmelt „Mein Schatsss, jetzt sind wir zusammen“, und sowas in der Art. Und dann hat sie auch noch dauernd so komische gluckernde Geräusche gemacht.“
Falls sie Hinweise zu Renai Sarnes aktuellem Aufenthaltsort haben, bitten wir sie diese der Redaktion oder den königlichen Soldaten mitzuteilen.

Der letzte Kandidat, dem ich mich widmen möchte, ist eigentlich gar keiner. Es handelt sich um einen Mann namens Jezandor, einen eher wenig bekannten Glücksritter, dem so einige Betrugsgeschichten nachgesagt werden. Und auch bei seiner Teilnahme an diesem Wettbewerb scheint es sich um eine solche zu handeln. Denn nachweislich hat sich dieser Mann niemals für den Wettbewerb angemeldet. Dreist versuchte er sich heimlich Zugang zum Teilnehmerfeld zu verschaffen, und sich dann unauffällig unter die Konkurrenten zu mischen. Lediglich einer anderen Kandidatin, die mit den Worten: „Schnappt ihn euch, das ist der Betrüger, der sich mit meinen Ersparnissen aus dem Staub gemacht hat!“ die Wachen alarmierte ist es zu verdanken, dass er gefasst werden konnte, bevor er sich am Ende noch einen der Preise unter den Nagel reißen konnte.
Im Moment sitzt Jezandor in der Schlossstadt im Kerker und wartet wegen dieses und weiterer Betrugsfälle auf eine Verurteilung. Bis auf den Satz „Das Gefängnis, das den großen Jezandor halten kann, ist noch nicht gebaut worden.“ weigert er sich jedoch, selbst eine Stellungnahme zu den Vorwürfen abzugeben.

Wir hoffen, dass wir mit diesem Artikel dazu beitragen konnten, ihnen zu zeigen, wie vielfältig die Fallstricke für jene sind, die sich im Kampf mit anderen messen.
Demnächst, wenn der Wettbewerb abgeschlossen ist, werden wir ihnen mitteilen, an welche Gewinner sie Hauptpreise gegangen sind, und wie die Sieger selbst darauf reagiert haben.