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Thema: Mafiamania - kriminelle Machenschaften im RPG-Kingdom

Baum-Darstellung

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  1. #11
    Snakov Shadovski ging noch einmal durch seine Wohnung. Chaos, wo das Auge hinblickte.

    "Hm, habe ich etwas vergessen?

    murmelte er zu sich selber. Nein. Er war komplett.

    Vor einer halben Stunde war ein Anruf von "Iwan" eingegangen. Verlässlicher Mann.

    "Hast du Interesse an einem Job?"

    Shadovski hatte gehabt.

    Was seine Person anging: Er war ein Mafioso in Ruhestand. Soweit man das sagen konnte, denn aus der Mafia kommt man, wenn man einmal drin ist, nicht wieder raus. Früher war er ein Mitglied der gefürchtetsten Mafia von ganz Russland gewesen.

    Snakovs Eltern waren beide früh gestorben. Er konnte sich kaum an sie erinnern. Nach ihrem Tod wurde er in ein Waisenhaus gesteckt, wo er nur dahinvegetierte. Schließlich baute er einen Hass gegen alles auf, und als er mit seiner Volljährigkeit von einem Unbekannten adoptiert wurde, war er perfekt zu bearbeiten gewesen.
    Später hatte Shadovski sich oft gefragt, wie dieser Mann ihn eigentlich so einfach adoptieren hatte können... Dann war ihm klar geworden, dass die russische Mafia in diesem Heim immer Ausschau nach geeigneten Jungen und jungen Männern hielt.

    So war er in die Mafia eingeführt worden. Er hatte schnell gelernt, was er zum Überleben brauchte und arbeitete sich hoch. Mit 20 war er bereits der gefürchtetste Killer in seiner Organisation geworden. Die Geheimwaffe.
    Sie hatten ihn bei den grausamsten und gefährlichsten Aufträgen eingesetzt. Und er hatte es genossen. Immer beim Morden baute sich ein kleines Stück Hass, das sich über Jahre angesammelt hatte, wieder ab.

    Die Erinnerungen an die Jahre zwischen seinem 18. und seinem 29. Lebensjahr waren alle mit einem blutigen Schleier bedeckt.
    Doch dann passierte etwas. Shadovski wusste bis heute nicht, was es gewesen war. Tatsache war aber, dass er auf einmal keine Lust mehr gehabt hatte. Er wollte nicht mehr dieses Leben führen.
    Nicht, dass er seine Taten bereut hätte, oder er ein schlechte Gewissen bekommen hatte... Er hatte überhaupt kein Gewissen in dem Sinne. Auch sein Hass, die jahrelange Motivation, war noch zu Genüge vorhanden. Aber es wurde einfach langweilig.

    Er hatte den "Dons" seinen Weggang angekündigt. Am selben Tag hatte er die Stadt verlassen. Natürlich hatten sie ihn nicht freiwillig gehen lassen. Den besten Killer gibt man nicht so einfach auf. Aber Snakov hatte sie gelehrt, ihn in Ruhe zu lassen. Er hatte aufgehört zu zählen, wie viele Killer, die ihn eigentlich umbringen sollten, durch seine Hand gestorben waren. Auch ließen sie erst dann von ihm ab, als er einem der Dons einen kleinen Besuch abstattete und ihm an einem seiner Leibwächter demonstrierte, wie leicht man sterben konnte.
    Aber letztendlich hatte er Ruhe gefunden.

    Zumindest für eine Weile.

    Mit seinem Weggang von der Mafia hatte er auch einen Großteil seines Geldes verloren, für das er sich eigentlich nie interessiert hatte. Aber ab da war er immer auf kleinere Jobs angewiesen.

    Und so lebte er dann ab seinem 31. Lebensjahr. Er zog jedes halbes Jahr in eine andere Stadt, hielt sich dort mit kleineren Aufträgen über Wasser und ging wieder, wenn das Pflaster zu heiß wurde.



    Das Geräusch einer umfallenden Mülltonne schreckte Shadovski aus seinen Erinnerungen. Draußen war wieder eine Katze am Streunen.

    "Ich verliere mich zu sehr in dem, was gewesen ist.

    murmelte er. Er warf einen letzten Blick in die Küche. Das Geschirr stapelte sich. Aber das einzige, was ihn interessierte, war in Ordnung.
    Snakov ging durch den Flur und holte seinen zerschlissenen Mantel. Im Vorbeigehen betrachtet er sich kurz in dem Spiegel.
    Die letzten Jahre hatten ihm nicht gut getan.

    Er war nur noch ein Schatten seiner selbst. Chronisch unrasiert, tiefe Augenringe... Shadovski sah nun endgültig aus wie Klischee - Russenmafioso.
    Und das kotzte ihn an.
    Er war immer noch muskulös, seine Reflexe und Kampffähigkeiten hatten nicht gelitten, aber man sah es ihm nicht mehr an. Mit seinen 31 Jahren sah er aus wie 45.

    Er seufzte und zog sich seinen verschlissenen, schwarzen Ledermantel an. Auch dieser hatte schon einmal bessere Tage gesehen.
    Zum letzten Mal überprüfte er den Halt seiner versteckten Waffen. Walter PPK, Desert Eagle, mehrere Kampfmesser... Ein normaler Passant hätte wäre niemals darauf gekommen, dass er ein wandelndes Waffenarsenal war. Nur geübte Augen hätten die verräterischen Beulen entdeckt.

    Mit einem Knall fiel die Wohnungstür ins Schloss.


    Der Weg zu dem angegebenen Treffpunkt war kurz. Er führte durch den heruntergekommensten Stadtteil. Snakovski nahm es nur zur Kenntnis.

    Er suchte einen geeigneten Einstieg. Nach ein paar Minuten hatte er gefunden, was er wollte. So leise es ging kletterte er in die Kanalisation. Es stank fürchterlich, aber Shadovski hatte schon Schlimmeres erlebt.

    Nach zwei Minuten war er am Ziel. Er hörte gerade noch eine Männerstimme.

    "Es geht los."

    Shadovski betrat ohne zu Zögern den Raum.

    "In der Tat. Ich hoffe aber doch, dass sie mich einplanen.

    Geändert von Shadow Snake (22.06.2006 um 22:20 Uhr)

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