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Thema: Nightgazer

  1. #1

    Nightgazer

    Eine schon ältere Geschichte von mir, überarbeitet, das Ende war nie geschrieben und die letzten Kapitel waren doof, d.h. ich übernehm von meinem alten Zeuch nur den Anfang
    Zitat Zitat
    Prelude - Zweiter Geburtstag

    Arthur Bernstein öffnete langsam seine Augen. Grell, Licht, vielzuviel. Hmm? Die Jalousie war geschlossen... nun ja.
    Er fasste sich an den Kopf. Uuugh.
    Kopfschmerzen, nicht zu knapp. Paracetamol, sofort. Arthur kroch mühevoll in seinem Bett in Richtung seines alten Sekretärs und nahm eine Tablette, ohne Wasser uh.
    Was war geschehen? Blackout? Er konnte sich nichteinmal konzentrieren. Bah. Hu? Sein Atem rch nach Alkohol. Eindeutig! Ausgerechnet er!
    Arthur Bernstein, ein bodenständiger Buchhalter, oberster der größeren Firma Trident International, Ortstelle Courdanaira, eine Firma, die primär auf den Fang von Meeresfrüchten spezialisiert war, allem vorran dem Fang von gelben Krustenreißern.
    Arthur Bernstein, ein Mann, der jeden Sonntag brav in den Tempel des einzig wahren Eingottes Aoumgn ging. Ehrlich bis in die drittklassigen Boots an seinen Füßen, ein Mann der sich niemals zu diesen... nun, Säufern, wenn sie mir einen solchen Ausdruck verzeihen wollen, gesellt. Ein anständiger braver Mann, der seine Steuern rechtzeitig zahlt und auch die Miete für seine 30 qm-Wohnung mit Kochnische.
    Ah... die Erinnerung kam zurück, langsam, wie Honig, der von einem Löffel rinnt. Und genauso zäh und grell.
    Da war dieser Mann uh er gehörte zu Usam-Logistics, einer Transportfirma benannt nach Saga Usam, Gott der Nachrichten, des Handels und des Diebstahls. Trident International ließ den Großteil ihrer Lieferungen von Usam-Logistics transportieren. Sie waren in diese Bar gegangen gestern uh es ging um Lieferprobleme, oder? Schmutzige Bar dachte Arthur. Mindesttrinklimit. Genau. Das war es. Man musste 3 Getränke bestellen. Und natriumarmes Soda hatten sie nicht.
    Der Mann hatte sein Anliegen schnell vorgetragen und Arthur hatte ihm versichert, dass 5 Stunden Zeitunterschied irrelevant wären... was war dann... diese Frau. Arthur sollte probieren. Nein, sagte er, oder? Ihre Stimme... so gebieterisch... er konnte sich nicht weigern. Wie die Stimme des Chefes, nein, mächtiger... es war ein starker Drink. Er glaubte sich zu erinnern, dass es wie Syntheticale aus Glasgarten gerochen hatte, ein Stoff, den er auch in seiner Wohnung hatte - zur Desinfizierung.
    War es ein starker Drink? Arthur konnte es nicht beurteilen. Er hatte davor ein einziges Mal getrunken, eine sehr düstere Zeit als er Student auf der buchhalterischen Universität von Glasgarten war, als ein sogenannter Freund ihn dazu verführt hatte, an einem Glas Schwarzbier zu nippen. Schauderhaft. Unverzeilich. Gegen den Willen Aoumgns.
    Nun ja. Er hatte in der Bar getrunken. Was war dann... Dunkelheit... Blur... was war dann... NEIN! NIEMALS!
    Hatte er sie wirklich auf einen Kaffee eingeladen, wie ihm seine Erinnerung sagte? Er, der er selbst Koffein als gefährliche Droge betrachtete! Und...
    Arthur wurde kalkweiß. In seiner Hand war eine Unterhose.
    Eine DAMENUNTERHOSE.
    Unehelicher Geschlechtsverkehr. Er hatte dem blauweißen Mann seine Seele verkauft. Er würde in die Hölle kommen außer... außer...
    Blitzschnell zog er seinen Terminkalender aus dem Schrank und trug noch für den nächsten Abend groß Beichten ein... obwohl er doch zu diesem Zeitpunkt ursprünglich geplant hatte, die Akten aus reinem Selbstzweck nochmal zu ordnen, insbesondere die Informationen über rotgelben Krustereißer. Dem zweitwichtigsten Fang der Firma.
    Nun ja, Pflicht gegenüber Aoumgn steht über Spass.
    So, wieviel Uhr.... BEI DEN GÖTTERN! 6 UHR!
    Sein Adrenalin pumpte sich in Sekundenbruchteilen durch die Adern. In 30 Minuten war eine wichtige Besprechung mit seinem Chef! Was würde dieser sagen, wenn er zu spät käme? Und die neuen Anschaffungen mussten geplant werden! Er war kein besonders geschickter Mann aber diesmal dauerte es nur wenige Sekunden, bis er in voller Kleidung dastand, mit perfekt sitzendem Fez auf dem Kopf versteht sich.
    Zähne putzen. Schnell. Schmumpf schmumpf spuck... Was...? Blut?
    Egal, keine Zeit. Losloslos, Taxi!
    Ah... exzellent. Vor dem Wohnungsturm stand ein Taxxac-Taxi. Er lief winkend darauf zu aber... just in diesem Augenblick fuhr es los. Mist. Der Droide hatte ihn nicht gesehen.
    Er lief hinterher und stieg ein, ließ sich in den Sitz zurückfallen. Hu? Sein Atem... er war langsam! Und... wo war er eingestiegen? 300 Meter an der nächsten Ampel? Aber... der Taxxac hatte ein solches Tempo drauf, wie hatte er es eingeholt? War er im Tempo eines Taxxacs gesprintet, 70 km/h? Er, der er einstimmig in der Universität von Glasgarten zum schlechtesten Sportler aller Zeiten gewählt wurde von einigen recht gehässigen sogenannten Freunden? (Freunde in dem Sinne, dass Arthur die WGs bezahlt hatte und sie ab und zu mit ihm gesprochen) Egal! Das Auto hielt am Hafen.
    Stille, wenige Matrosen... die Lagerhalle am Pier 69 lag ruhig. Nunja, diese faulen Arbeiter fingen immer viel zu spät an, im Gegensatz zu unserem braven Arthur.
    Er öffnete den Hintereingang und durch die Reihen von Kisten mit grünem Kurstenreißer. Dem drittwichtigsten Fang der Firma. Stimmen? Sein Chef war doch der einzige, der hier sein sollte?
    "Heya Vincent" hörte er. Er kannte die Stimme nicht, sein Chef hieß aber Vincent mit Vornamen.
    "Ah Sawano mein Freund, wie geht es!" Dies war die Stimme seines Chefs, eindeutig.
    "Schlecht. Der Boss vermisst seine Ware."
    "Wir hatten einige Komplikationen mit dem Versand, Sawano. Das wusstest du."
    Ah, ein Kunde.
    "Neinneinein Vincent, weißt du, das Problem, das ich habe, beruht da auf ein paar kleinen Gerüchten... sowas in der Art, du arbeitest jetzt mit den Drachen zusammen und lässt deine armen Freunde von den Leoparden hängen!"
    Moment... Drachen? Leoparden? Waren das nicht diese Verbrechersyndikate? Arthur hatte davon in den Nachrichten gehört!
    "Euer Informant braucht Geld und erfindet Geschichten. Nonsens."
    "Halt deine dreckige Fresse du Stück Scheiße! Wir haben das Geld zurückverfolgt! Nen ganzer Batzen Raks, der vom Konto der Drachen auf dein Konto kam!"
    "Pferdescheiße Sawano, meinst du ich würde..."
    "JA DAS MEINE ICH!"
    "Hör mal zu, du kennst mich doch, wir sind alte Freunde und..."
    Sawano hatte genug. Er war mit einer Begabung aufgewachsen, die ihn jede Lüge durchschauen ließ.
    Vincent hatte auch eine Begabung, nämlich die, dass er spürte, wenn es vorbei war. Seine Hand glitt in Richtung der Elfenbeinbesetzen Gaußkanone in seinem Jacket.
    Zzzzzzwing!
    Sawano zog schneller. Ein Strahl brennender Luft durchzog die Halle, der, nachdem er Vincent passiert hatte, einen Schwall Innereien nach sich zog. Die Gaußkanone war etwas zu stark eingestellt. Nun ja. Sawanos Leute kamen herein, bewaffnet mit einem großen Plastiksack und einem Dampfstrahler. Eine Sauerei war das.

    Arthur zog sich hinter die Kisten zurück, mit weit offenen Augen und einem Herz, welches in der Stärke einer Trommel schlug. Der Chef! Die Leoparden! Bei Aoumgn!
    Kalt. In seinem Nacken. Waffe.

    Er rannte durch die endlosen Kistenreihen. Um ihn herum fing die Luft an zu brennen, Gaußprojektile rissen kopfgroße Löcher in die Kisten.
    Was war geschehen? Hatte er gerade... mit einem Fuss eine Waffe aus der Hand eines Mannes getreten, war mit dem anderen abgesprungen und hatte mit dem ersten wieder in das Gesicht des Mannes getreten? Hatte es laut geknackt bevor der Mann zu Boden gesackt war?
    Er sprang und griff mit den Händen die obersten Kisten. Der Schwung ließ seine Füße in großem Bogen auf die Kisten wirbeln. Er sprang auf eine weitere Reihe, weg von der Schlucht, aus der die Schüße kamen.
    Woher hatte er solches Geschick?
    Er hechtete auf ein Fenster zu und sprang mit Füßen nach vorne durch. Das Glas gab nach, splitterte in tausende rasiermessescharfe Scherben und schlitzte ihn an zahlreichen Stellen auf.
    In der Luft drehte Arthur sich, kopfüber viel er am Steg vorbei in Richtung Meeresoberfläche, welche gut 8 Meter unterhalb des Fensters lag. Mit gewaltigem Tempo ergriff er den Rand des Steges, ließ die Beine weiter fallen und als diese durch den Schwung genug rotiert waren, ließ er los. Er fiel auf den Strand unterhalb des Steges. Vor ihm war eine Tür aus massivem Eisen, ein Weg von Stegwartungsarbeitern.
    Wie hatte er den Fall überlebt?
    Keine Zeit. Er hatte den Schlüssel. Er hatte praktisch jeden Schlüssel hier.
    Rein und weg.

    Sawano der Leoparde fluchte. Wo war dieses elende Stück Scheiße hin? Das war ein Angestellter, oder? Einen Fez hatter er getragen... bieder! So einer... der konnte doch nicht ein Meisterakrobat sein? Hatte Vincent eine Leibwache? Aber er war unbewaffnet gewesen... nun, fragen konnte er nicht mehr. Vincent lag ohne Innereien in einem Plastiksack am Grund des Meeres. Gut 300 Meter tief war das Meer, fuhr man wenige Meter raus. Courdanaira lag auf einem Riff.
    Er holte ein Feuerzeug aus der Tasche und zündete sich einen Blunt an. Nein, auch dieser hier würde ihm nicht entkommen. Er sog die beruhigenden Dämpfe ein, dann aktivierte er seinen mobilen Mediatransmitter und rief einen alten Freund an. Einen alten Freund mit vielen Infos.

    Der Computer fuhr hoch. Über zahlreiche Gänge unter dem Steg war Arthur ins Firmengebäude gekommen. Zugriffscode.
    Wohin sollte diese Lieferung gehen? Nordstadt. Nordstadt? Seit wann hatte Trident International dort Kunden? Ah, Zweigstelle. Grüner Krustenreißer, liefern nach... Oberon & Co, Sonnenzweig... Sonnenzweig? Natürlich! Das wusste er aus den Nachrichten! In Sonnenzweig residierten die Drachen! Oberon & Co musste die Deckfirma sein.
    Hummm aber Krustenreißer... ein köstliches Tier, fürwahr aber wertvoll, eher nicht... und verboten auch nicht... wieso...
    humm? Die Kistenanzahl der Lieferung... Sie war um einige wenige Kisten höher als die Zahl, die er noch gestern gesehen hatte, über die Ware in der Lagerhalle... ah ja, einer der Lieferanten hatte in den Keller geliefert, daran erinnerte er sich. Der Keller? Wieso Keller?

    Er stand mit einer Brechstange im Keller und wunderte sich erneut, was in ihn gefahren war. Wieso nicht Polizei? Oder wenigsten wegrennen? Was tat er eigentlich?
    Der kleine Buchhalter und die großen Leoparden?
    Egal. Zack. Ein wenig zu heftig öffnete er die Kisten. Der Inhalt puderte sein Gesicht weiß und er wurde leicht high. Ugh. Yeah.
    Immer noch ungläubig, dass sein Chef, der doch immer am Sonntag im Tempel war, ein Verbrecher war, begann er langsam, das Offensichtliche zu akzeptieren.
    Nochmal nach oben, Computer, andere Lieferungen.

    Sawanos Wagen fuhr vor das Firmengebäude. Der alte Freund hatte ihm berichtet, dass im Gebäude Strom verbraucht wurde... ein Narr war der Angestellte.
    Er stieg mit seinen Jungs aus und stürmte das Gebäude, nur der Chauffeur wartete geduldig und blickte auf die Tür. Kaum waren die Männer drinnen, splitterte über der Tür das Fenster und ein Mann sprang raus und hechtete auf das Auto zu. Der Chauffeur schoß und traf die linke Hand des Mannes, die sich in eine Wolke aus Blut und Knochensplittern verwandelte. Dann schlug der Mann durch die Fensterscheibe, packte den Chauffeur am Hals und zog ihn aus dem Wagen... die letzten Gedanken des Chauffeurs waren "Scheiße was ist das".

    Einige Kreuzungen später bemerkte Arthur, dass der Wagen Sawanos angepeilt wurde. Er stieg aus und lief zu Fuss weiter, nachdem er mit bloßer Hand den Tank des Wagens eingeschlagen hatte.
    Nach Hause? Niemals. Dort würden sie ihn finden. Gartenhaus! Vincent hatte ein Gartenhaus gehabt und Arthur... hatte den Schlüssel! Er war damals der Überzeugung gewesen, den Garten vom Chef gießen, das gibt Sonderpunkte.
    Gesagt getan, wenige Minuten später lag er im Inneren des Häuschens und schlief ein.
    Bis er unsanft aus dem Schlaf gerüttelt wurde, eine Gausßkanone auf seinen Kopf gerichtet.

    Sawano und Arthur standen an der Reling einer teuren Luxusyacht. Es später Abend.
    Sawano in Schuhen für mehrere tausend Raks aus Glasgarten, Arthur in Schuhen für wenige Raks aus dem Baumarkt. Schwere Schuhe. In Kastenform und grau.
    Sawano schubste ihn leicht und der Stahlbeton zog ihn in die kalte schwarze Tiefe.
    (wird forgesetzt. Unser Arthur hält mehr aus, als man ihm zutraut. Und Sawano ist harmlos wie sich zeigen wird.)

  2. #2
    Blub, isses zu lang? Ach egal, nächste Kapitel ^^

    Zitat Zitat
    Kapitel 1 - Stahl in den Venen

    Arthur Bernstein öffnete langsam seine Augen. Grell, Licht, vielzuviel. Hmm? Wo war er?
    Langsam überlegte er... Beton am Fuss, oder? Wasser? Da war doch was... hu?

    Mit einem Mal schlug er seine Augen auf. Er stand, mit einem Betonklotz an den Füßen, auf dem Grund des Meeres.
    Ungefähr 300 Meter tief. Umgeben von uraltem Schrott, von unzähligen Firmen illegal in den Tiefen des Ozeans versenkt.
    Er wollte Schreien, brachte nur ein Gurgeln zusammen, sein Rachen war voller Wasser und bremste die Stimmbänder. Mit Entsetzen stellte Arthur fest, dass auch seine Lunge vollkommen mit Wasser gefüllt war.
    Eine kalte Rationalität, welche der Mann noch nie in seinem Leben gespürt hatte, ein kaltes Kalkül der Selbstsicherheit, durchströmte seine Adern.
    Er betrachtete seine linke Hand. Zerfetzt von der Kugel des Chauffeurs. Er spürte weder Schmerz noch Schwäche durch Blutverlust oder ähnliches.
    Was sollte er machen?
    Er fühlte sich sonderbar stark doch den Stahlbeton ziehen...
    Ein Rohr! Neben ihm lag ein altes, rostiges ausgefranstes Rohr auf dem Boden. Sollte er wirklich...

    Er hatte keinen Schmerz gespürt. Nicht den leisesten. Seine Füße steckten immer noch im Betonklotz, er dagegen schwomm munter in Richtung Oberfläche. Ein blutiges Rohr lag neben dem Betonklotz.

    Einige Stunden später spülte in die Strömung der Wellen an den Strand von Niedersund, einem kleinen Fischerdorf südlich von Courdanaira. Müde. Sehr müde.
    Hätte es Menschen am Strand gegeben (die es nicht gab, die Stadt hatte ihren Fischfang längst aufgegeben und der Geruch verrottenden Fisches gepaart mit dem von Öl vertrieb nahezu jeden Touristen), hätte sich diesen ein bizzares Bild geboten wie ein kleinwüchsiger biederer Mann (mittlerweile ohne Fez) ohne Unterbeine über den Strand robbte wie eine Meeresschildkröte.
    Hütte. Alte Fischerhütte.
    Kein Dach, die Sonne fiel munter herein aber Seile und alte Matten.
    Ohne einen Gedanken an Läuse zu verschwendenn legte sich Arthur auf sie und schlief ein.

    Es war Abend geworden.
    Hunger. Hungerhungerhunger.
    Er erwachte und schnellte auf. Verdutzt blickte er nach unten. Füße. Und seine Hand... auch sie war wieder da!
    Doch die Kleidung war starr von Salz und die Hose zerfetzt... was...?
    Hunger!
    Fischerskutte. Alte Stiefel. Mütze. Okay.
    In seiner alten Hose waren ein Karten, im Wert von uhm... 15 Raks?
    Dorf. Burgerladen.
    Ihm lief das Wasser im Mund zusammen. Burger! Ja, in Alufolie verpacken.

    Er lief mit dem Paket einige Meter und bog in eine Gasse ab. Hmmm! Mjam!
    Der Burger landete in einer Mülltonne.
    Mampf. Alufolie. Köstlich!
    Nanu?
    Ein Penner ging behutsam auf den Burger zu.
    "Isst du das noch, Kumpel?"
    Ein seltsames Feuer loderte in ihm auf. Essen braucht Würze, nicht wahr? Ein kräftiger Tritt gegen das Kinn des Penners. Mülleimerdeckel geschnappt. Jajajajajja!
    Gegen das Gesicht des Penners geschlagen. Die Nase knackte. Die Wand wurde gesprenkelt. Ohhhhh...
    Noch ein Tritt ins Gesicht. Der Penner sackte zusammen.
    Blut abwischen.
    Mit einem Grinsen im Gesicht verließ unser Arthur die Gasse.
    Aoumgn konnte ihn am Arsch lecken.

    Der Taxxac-Droide setzte ihn einige Blocks vor seiner Wohnung ab. Ein paar Raks holen und weiter aber... da war so eine Vorahnung... die sich bestätigte, als er in die Nähe des Hauses kam. Bullen, Interfern und Schaulustige. Pferdescheiße. Das Haus hatte keine Feuertreppe. Aber ein Fenster auf der Hinterseite...
    5ter Stock. Wie sollte er da hochkommen. Wie aus einem Impuls sprang er an die Backsteinwand und krallte seine Finger in die Lücken, kletterte hoch. Nicht langsam, flink, wie eine Spinne.
    Die Polizisten verließen sein Zimmer just in dem Moment, in dem er hineinblickte. Humph, geschlossen. Einschlagen? Zu laut. Zweiter Instinkt. Seine Hände kreisten über der Stelle, hinter der sich innerhalb des Gebäudes die Elektronik befand. Die Relais klickten, eine Diode leuchtete auf und das Fenster öffnete sich.

    Ein ganzer Batzen Rak-Karten lag auf dem Bett. Der Inhalt seiner Matratze. Die Bullen hatten gute Arbeit geleistet. Sehr gute, ein paar fehlten und zwar bestimmt keine Beweisstücke.
    Alufolie. Er hatte keinen Hunger mehr, aber Proviant...
    Rucksack, Schreibuntensilien. Das wasserstrahlgeschliffene Messer.

    Er warf einen Blick auf seinen Interfer-Empfänger. Der Strom war aus, das hatte er bereits in der Küche festgestellt, der Kühlschrank war tot.
    Generator! Wozu hatte er dieses Teil eigentlich gekauft?
    Aber warum noch aufhalten? Ah Instinkt.

    Der transparente Würfel auf dem Interferapparat formte ein Bild in sich. Ein Häuserblock. Dieser Häuserblock. Donnerwetter, die Interferfritzen vor dem Gebäude musste Life senden... ohne Nachbearbeitung!
    Ein Bericht ah... interresant. Den Medien zufolge war er ein führendes Mitglied der Drachen. Moment... Bestätigung von den Bullen? Korruptes Pack. Sowas! Da stand Jonathan, ein ehemaliger Arbeitskollege. Teure Kleidung. Hätte der sich nie leisten können. Er bestätigt die Geschichte und seinen Verdacht.
    Kein Wort über die Leoparden. Klar.
    Scheiss drauf.
    Ihn interresierte die Sache nicht mehr. Uh, den kleinen ••••••• von Sawano ein wenig bearbeiten, das würde Freude machen aber... ernste Rache? Er wunderte sich über sich selbst. Er empfand nämlich keine. Dann fing er an, sich überhaupt zu wundern. Schwere Verletzungen, 300 Meter Tiefe, Wasser in den Lungen ungleich Tod? Alufolie, mjam? Penner? Penner! Es kam ihm so logisch vor, was er heute getan hatte. Nichts besonderes. Alltäglich.
    Er versuchte, sich über seine offensichtliche Abnormalität zu wundern, bekam es aber nicht hin.
    Pferdescheiße.

    Einige Minuten später war er in der Bar von... vorgestern? Die Frau. Die hatte was mit alldem zu tun. Und der Liefermann.
    Ein großer, muskulöser Mann mit Kinnbart saß am Tresen und kippte einen weiteren Sooper-Rotwald hinunter. Scheiße. Haut rein, aber ordentlich.
    Plötzlich spürte er eine Hand auf seiner Schulter. Uhhh Action. Heute hatte er sich noch garnicht geprügelt... prima, Gelegenheit!
    Verdutzt blickte er in das Gesicht eines Biedermannes mit abartigem Modegeschmack. (Also wirklich, ein stinkender Fischermantel)
    "Was gibt es, kleiner Mann? Sehnsucht nach der Zahnfee?"
    "Nein, nach deinem Platz." antwortete Arthur.
    "Ah ich verstehe, Shaz vermisst seinen Mantel!"
    Saga Shaz ist in der Mythologie des einzig wahren Gottes Aoumgn ein rabengesichtiger Gott welcher die Tore zur Unterwelt bewacht, sollte der Leser eine unzureichende religiöse Bildung besitzen.
    Ein weiterer Instinkt durchzuckte Arthur wie ein Blitz. Er fühlte, wie es in seinem Gesicht kribbelte, als ob sich alle Poren öffneten.
    "Nun ja, Shaz sollte sich wirklich an den Geruch meines Mantels gewöhnen, denn wenn er dich trifft, hat er es dann leichter, zwanto"
    (Es dürfte aus Interfer-Filmen allgemein bekannt sein, dass die rakkanischen Ureinwohner "zwanto" als Wort für Eulenkot benutzen)
    "Sag mal Kleiner, du hast keine Ahnung, wer ich bin, oder?"
    "Dochdoch. Der Kerl, der von meinen Steuern bezahlt wird, weil er zu dumm zum Arbeiten ist."
    Arthurs Poren öffneten sich noch weiter.
    Er fügte einen Satz hinzu "Doch genug der Plaudereien, lecke er meine Stiefel."
    "Einen Pferdesch... einen... Pf... Meister... ja."
    Der große Mann beugte sich herunter und fing an, Arthurs Stiefel zu lecken.
    Die Poren pulsierten.

    Die Frau, die Arthur suchte, beobachtete ihn mittlerweile. Behutsam schlich sie sich hinter ihn.
    Er hatte nicht wirklich realisiert, dass er angefangen hatte, alle Menschen um ihn herum am Geräusch der Füße ob ihrer Positionen einzuschätzen und so war das Erschrecken eher unterbewusst, das ihn packte, als die Frau lautlos hinter ihm erschien.
    "Hallo Arthur."
    "Hi."
    "Du bist selbst hergekommen. Nun, ich denke, du hast dir so einige Gedanken gemacht."
    "Durchaus. Du hast etwas damit zu tun, was ich kann."
    "Oh ja. Hör mal, ich hab einen ruhigen Tisch im Nebenzimmer zur Verfügung. Wir haben Dinge zu besprechen... die nicht in Jedermanns Ohren kommen sollten. Komm mit und... lass den Kerl, der deine Schuhe leckt, doch besser hier."
    Kurz bevor sie gingen, schnappte sich Arthur blitzschnell die Brieftasche des Mannes.

    "Also. Du bist?"
    "Melissa."
    "Kommen wir zum Hauptgang. Ich kann, was ich kann weil ich eine Position in Trident hatte."
    "Exakt. Wir hatten nicht erwartet, dass sich dein Chef so schnell gegen die Leoparden wenden würde. Deine Rolle wäre die eines Strohmannes gewesen."
    "Wie hättet ihr euch meine Loyalität gesichert?"
    "Ohhh da gibt es viele Möglichkeiten. Wir können deine Gier befriedigen."
    "Nach Blut."
    "Exakt. Weißt du, wenn einer von uns zu lange auf eigene Faust arbeitet, dann tauchen irgendwann Inras auf. Und zwar welche mit besseren Waffen als Gaußkanonen. Und alleine tötest du vielleicht 5 von denen bevor du Grillfleisch bist."
    "Wer seid ihr."
    "Eine Interresentengruppe, deren Macht weit über die Leoparden oder Drachen hinausreicht. Wir sind die Blutfalken. Eine Gruppe von Höheren."
    "Höhere?"
    "Wir, du und ich und die anderen von uns, wir sind Höhere. Woher die Kraft kommt, das kann ich dir nicht sagen. Aber wenn man unser Rückenmark zu sich nimmt, wird man zu einem von uns."
    "Das war der Drink."
    "Genau."
    "Ich habe keine Ahnung, was ihr so macht aber es klingt interresant."
    "Unser Ziel nunja, wir sind wie die Leoparden und Drachen ein Syndikat. An sich ein kleines Syndikat, du wirst unser fünftes Mitglied. Aber wir sind mit ein paar anderen Höheren befreundet."
    "Was genau können wir."
    "Ersteinmal, wir regenerieren schnell. Und wir halten viel aus. Jag uns Gaußprojektile durch den Körper, davon erholen wir uns. Hack uns Körperglieder ab, kein Problem."
    "Und Atmen ist auch nicht nötig."
    "Ich sehe, du hast Erfahrung gesammelt. Schuhe Marke Beton?"
    "Jap."
    "Weiterhin, wir haben einige spezielle Fähigkeiten. Wir sind stärker als Menschen und wesentlich geschickter. Und wir haben Kräfte."
    "Wie zum Beispiel Menschen Befehle geben."
    "Ja. Wie ich mit dir als du trinken solltest und du anscheinend vorhin. Allerdings, mich überrascht es, dass du jetzt schon diese Fähigkeit anwenden kannst."
    "Sonstige Fähigkeiten?"
    "Es entwickeln sich individuell bestimmte Kräfte. Außerdem scheint eine Art Vererbung zu existieren, es gibt Höhere mit bestimmten Merkmalen die sich auf ihre Nachkommen übertragen. Unsereins nennt sich Draze. Sollten dir ein paar Muskelprotze unter den Höheren begegnen, werden das in der Regel Murrylones sein. Gibt noch ein paar mehr, aber die meisten sind Drazes oder Murrylones."
    "Nun zum Haken."
    "Nunja, an sich kein Haken. Wir sind härter als Menschen und was uns schadet, schadet Menschen erst recht. Aber ja, wir haben Schwächen. Wir brauchen Nahrung. Aluminium und Kohle in der Hauptsache. Weiterhin. Strom, wir mögen ihn nicht. Durchzuckt uns Strom, so lähmt uns das und verwundet uns. Und solche Wunden heilen schlecht. Silber, Gold, Graphit, dringt davon etwas in unsere Haut, setzt eine ähnliche Wirkung ein."
    "Klingt alles ganz prächtig. Wann gehts los?"
    "Morgen Nacht ist deine Bewährungsprobe."
    "Wo komme ich bis dahin unter?"
    "Leg dich auf das Dach eines großen Gebäudes. So, dass du möglichst viel Sonne abbekommst."
    "Wieso das?"
    "Die Sonne stärkt uns. Das gilt allgemein für energiereiches Licht. Du wirst morgen Abend noch stärker sein als du es eh schon bist, wenn du in der Sonne schläfst."
    "Nun gut. Wo treffen wir uns?"
    "Hier in der Bar. Ich nehme an, du kennst die wilde Zone nicht."
    "Es geht in die wilde Zone?"
    "Japp. Also, morgen, hier in der Bar. 11 Uhr abends."
    "Ah, eine Uhr muss ich mir noch kaufen."
    "Wieviel Uhr ist jetzt?"
    "Es ist Ein Uhr Morgens und 27 Minuten... woher... auch eine Kraft?"
    "Du hast noch einige Kräfte zu entdecken. Wenn du mich entschuldigst, ich habe noch einiges zu tun. Deine Aura ist schwach, du scheinst deine Regenerationskraft schon ordentlich benutzt zu haben. Ruh dich lieber aus."

    Und Arthur ruhte sich aus.
    (bah irgendwie lässt mein Schreibstil nach)

  3. #3
    Im Großen und Ganzen ist das überhaupt nicht schlecht. Der Schreibstil ist eigentlich auch recht solide, bis auf einpaar Kleinigkeiten. z.B. Wirkt dieses "Pferdescheisse" zu weit hergeholt und passt nicht wirklich zum Rest. Im zweiten Kapitel wurde es auch eindeutig zu oft hintereinander eingessetzt - das stach mMn viel zu sehr heraus. An manchen Stellen fand ich diese ständigen Selbstfragen auch etwas übertrieben - man hätte sie wenigstens immer etwas umformen können. z.B. auch mal ein "wie konnte ich das und das" , "ich habe eben das und das gemacht - wie kann das möglich sein ?" usw. - nicht immer nur dieses "habe ich gerade.. bla bla bla ?". Das variierte imo viel zu wenig (wenn überhaupt, hab aber jetzt nicht mehr die Zeit den Text explizit danach zu untersuchen :> ). Hm ja zum Inhalt muss ich sagen, dass ich solche "kleiner Mann von nebenan bekommt plötzlich Superkräfte"-Stories nicht sonderlich mag. Deswegen las sich für mich dein erstes Kapitel gen Ende etwas langweilig und zäh. Hast das ganze im zweiten Teil einbisschen aufgewertet, indem dein Held mal nicht zum freundlichen Superhelden wird, sondern wild auf Leute,--> Penner, einschlägt. Wirbelsäulensaft ist auch mal nicht schlecht. Das mit der Alufolie fand ich aber wiederum nicht so passend und selbst für eine Fantasystorie etwas zu ..hmm - unrealistisch ist nicht das richtige Wort dafür. Sagen wir mal merkwürdig. Hätte imo besser gepasst, wenn er bsplweise irgendwelche streunenden Katzen zerfleischt und gefressen hätte(unmengen davon). Könnte aber auch Ansichtssache sein.



    Fazit: Ich glaub, es braucht noch ein Kapitel um sagen zu können, wie die __Story__ an sich ist. Der Stil ist wie gesagt, bis auf diese paar kleinen Dinge, die mich gestört haben, recht solide.

  4. #4
    Zitat Zitat von [KoA-Dani]
    z.B. Wirkt dieses "Pferdescheisse" zu weit hergeholt und passt nicht wirklich zum Rest.
    Im Moment noch nicht, aber später wird man die Welt, in der die Geschichte spielt, besser kennenlernen und öh... in die Welt an sich passt es nur kennt die der Leser zu dem Zeitpunkt noch nicht ^^
    Zitat Zitat
    Im zweiten Kapitel wurde es auch eindeutig zu oft hintereinander eingessetzt - das stach mMn viel zu sehr heraus.
    K, wird in der nächsten Überarbeitung geändert
    Zitat Zitat
    An manchen Stellen fand ich diese ständigen Selbstfragen auch etwas übertrieben - man hätte sie wenigstens immer etwas umformen können. z.B. auch mal ein "wie konnte ich das und das" , "ich habe eben das und das gemacht - wie kann das möglich sein ?" usw. - nicht immer nur dieses "habe ich gerade.. bla bla bla ?". Das variierte imo viel zu wenig (wenn überhaupt, hab aber jetzt nicht mehr die Zeit den Text explizit danach zu untersuchen :> ).
    Nochwas für die Überarbeitung ^^
    Zitat Zitat
    Hm ja zum Inhalt muss ich sagen, dass ich solche "kleiner Mann von nebenan bekommt plötzlich Superkräfte"-Stories nicht sonderlich mag. Deswegen las sich für mich dein erstes Kapitel gen Ende etwas langweilig und zäh. Hast das ganze im zweiten Teil einbisschen aufgewertet, indem dein Held mal nicht zum freundlichen Superhelden wird, sondern wild auf Leute,--> Penner, einschlägt. Wirbelsäulensaft ist auch mal nicht schlecht. Das mit der Alufolie fand ich aber wiederum nicht so passend und selbst für eine Fantasystorie etwas zu ..hmm - unrealistisch ist nicht das richtige Wort dafür. Sagen wir mal merkwürdig. Hätte imo besser gepasst, wenn er bsplweise irgendwelche streunenden Katzen zerfleischt und gefressen hätte(unmengen davon). Könnte aber auch Ansichtssache sein.
    Die übernatürlichen Kräfte werden mehr oder minder noch erklärt und dafür brauch ich die Eigenschaften
    Zitat Zitat
    Fazit: Ich glaub, es braucht noch ein Kapitel um sagen zu können, wie die __Story__ an sich ist. Der Stil ist wie gesagt, bis auf diese paar kleinen Dinge, die mich gestört haben, recht solide.
    Och, das nächste Kapitel ist mehr oder minder ein Zwischenspiel, das sagt noch nicht viel aus... ich muss mal schauen, dass ich mir überlege, wie ich das Ende genau mache, die alte Version hatte ich eigentlich abgebrochen, ich hatte den großen Fehler gemacht, Anspielungen zuviel Gewicht beizumessen (die ich in dieser Version deshalb komplett rausgenommen habe)

  5. #5
    An sich ganz nett, aber alles viel zu schnell abgehandelt. Aus dem, was du bisher geschrieben hast, könnte man locker eine 200-Seiten Geschichte machen. Nicht, dass du das machen sollst, aber tritt nach Möglichkeit mal etwas weniger aufs Gas.

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