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Schwertmeister
Hm... zählen zu solch "knappen Situationen" auch diejenigenwelchen aus der Kategorie "Die Braut, die du den ganzen Abend lang ansprechen wolltest und just in dem Moment, wo du endlich mal Manns genug bist, zur Tat zur schreiten, von diesem kalifornischen Surflehrer - Verschnitt angesprochen wird, der mit den Worten 'Geiler Arsch, willste tanzen?' deine gesamte Planung mit einem Schlag zerpulvert (mit der guten Laune gleich dazu)" ?
Wenn ja, dann könnte ich damit ganze Romane füllen (Ich bin ein Paradebeispiel des Typs "Optimismus siegt über Erfahrung und besseres Wissen")
Allerdings hab ich auch noch einen anderen Fall von "knapper Situation" zu bieten:
Das Ganze hat sich im ersten Semester abgespielt: Mein Professor für technisches Darstellen hatte uns als Semesterprüfung einen Häuserplan zeichnen lassen. Da wir die Originale behalten, sollten wir Kopien vorlegen.
Mein Termin mit dem Prof war am Montag um 9 : 30 Uhr angesetzt. Bis Freitag Abend saß ich noch an der Zeichnung (Ist übrigens ein ziemliches Geficke, man muss die Bleistiftskizzen nach der Fertigstellung mit Tusche auf Transparentpapier nachziehen), um ein paar Korrekturen zu machen und dachte mir "Fährst morgen zum nächsten Kopiergeschäft, lässt es kopieren und fertig ist der Lack."
Am nächsten Tag fuhr ich also zum Kopiergeschäft, nur um feststellen zu müssen, das der Laden seit 10 Minuten zu war (
). Da er erst Montag früh um 8 : 00 Uhr wieder offen war, dachte ich: "Naja, wenn du die erste Vorlesung ausfallen lässt, kannst du mit 'nem Zug später reinfahren."
Mit einem Blick auf den Fahrplan der Deutschen Bahn wurde mir aber ganz anders: Der einzige Zug, mit der um die Zeit fuhr, käme erst um 9 : 20 Uhr in Nürnberg an (Doppel -
). Zudem brauch ich, wenn die U-Bahn pünktlich fährt und ich mit angezogenem Tempo geh, ca. 15 Minuten bis zur FH (Dreifach -
)
Ich also am Montag Punkt 8 Uhr in den Laden gestürmt, Originale durch den Kopierer gejagt, 15 € auf den Tisch geschmissen, gerufen "Rest ist für sie!" und dann ab zum Bahnhof und in den Zug gehechtet. Im Zug noch schnell die Kopien nach Norm gefaltet (Jaha, es gibt eine Vorschrift in Deutschland zum korrekten Falten von Bauplänen!), dann in Nürnberg aus dem Zug in die U-Bahn gehetzt und dann den Spurt meines Lebens hingelegt... Und kam gerade vor dem Büro meines Profs an, als dieser um die Ecke bog (Der Kerl besteht auf Pünktlichkeit)... Ich möcht nicht wissen, wie ich ausgesehen hab, abgekämpft, durchnässt und aus dem letzten Loch pfeifend... aber wenigstens hab ich meine Prüfung bestanden, das war dann doch wenigstens ein Erfolgserlebnis an diesem Tag.
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