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Ritter
Eingangs möchte ich mich gleich mal entschuldigen, dass ich einen älteren Thread ausgrabe. Aber da ich die letzten Wochen (eher Monate) größtenteils verhindert war, der Thread auch noch nicht so alt ist und mich das Thema interessiert, nehme ich mir einfach das Recht heraus einen Beitrag zu posten. }
Einige hier vergleichen die aktuellen Spiele mit den Spielen vergangener Zeiten. Eigentlich nur logisch, aber man kann nicht einfach so Star Ocean 3 oder Dragon Quest 8 mit FF 7 oder Xenogears vergleichen. Auch wenn Square und Enix fusioniert sind, so wird Dragon Quest wohl nie ein Square-Spiel sein und Star Ocean wird sowieso nur vertrieben. Ergo: Schuster bleib bei deinen Leisten.
Generell würde ich nicht sagen, dass Square eine Enttäuschung war/ist, sondern die RPGs dieser Generation an sich. Nur wenige gaben mir so ein schönes Gefühl wie die Spiele von der 8-Bit- bis zur 32- bzw 64-Bit-Ära. Meine Lieblinge wären bis jetzt Dragon Quest 8, Shadow Hearts 1 und 2, und einige andere. Vielleicht liegts an den zunehmenden Boom spektakuläre Bombast-Effektorgien á la FF X oder XII zu entwickeln. Gerade Square macht es den anderen vor wie diese auszusehen haben. Und um ehrlich zu sein überkommt mich bei den Matrix-Einlagen von Kingdom Hearts II aber eher ein Brechreiz, als dass ich ins staunen geraten würde. Generell finde ich das Design vieler Square-RPGs in dieser Generation häßlich. FF XII mag ja ein ganz nettes KS haben und "supergut" aussehen, aber wenn ich Städte sehe, die aus einer unfreiwilligen Mischung aus Herr der Ringe, Star Trek und Pseudo-Coolness aussehen, denke ich nicht "Ach, sieht das geil aus!". Vielmehr glaube ich, dass die Mannen von Square da eher virtuelle Inzucht betrieben haben, sprich Elemente, die nichts miteinander zu tun haben sollten bunt zusammengewürfelt haben. Mag genial aussehen, wenn mans vorher gut voraus plant, aber hier scheiterten die Entwickler schon am wesentlichen. Auch einige Charakterdesigner sollte man entlassen... (an Tidus, Seymor, Lulu, Mahagon, Freya, Eiko, Quina Quen, usw denk). Interessanterweise waren die Nischenprodukte von Square in dieser Generation wesentlich interessanter als FF und Kingdom Hearts. Unlimited SaGa oder Musashi: Samurai Legends, um nur zwei Beispiele zu nennen, waren für mich unterhaltsamer als besagte Stammserien. Und ich zähle das durchaus gelungene FF X-2 auch eher als Nischenprodukt. Ansonsten hat Square sehr sehr viel Potential verschenkt. Warum? Nun, bei FF X hat man die interessante Storyline um eine "Kirche" und den falschen Glauben völlig kaputt gemacht, damit die doofe Lovestory mehr Platz hat... Wer den Kitsch braucht, bitte sehr. FF X-2 ist zwar gut (imo besser), aber man merkte einfach, dass FF X-2 erst nach FF X erdacht wurde. Bei FF XIII machen sie es richtig und durchdenken gleich alles genau, was erhoffen lässt, dass alles wie aus einem Guss wirkt - Und was ist? Fast alle jammern... Ausschlachtung. Aber gespielt hats noch niemand. Zu Drakengard 1 und 2 sag ich jetzt mal lieber nichts. Die zweite "große" Serie (Haha, dass ich nicht lache) Kingdom Hearts ist ja wohl auch ein Witz geworden. Was haben sich Fans aufgeregt, dass KH eine zu triviale Story hat... Und jetzt? Bei KH II taucht Deus Ex Machina in seiner Reinform auf. Irgendwelche toll maskierten Idioten stecken hinter allem.... Wow, wie unglaublich kreativ
Und noch besser es werden Dinge enthüllt, sodass die Story von KH I in ein neues Licht gestellt wird... In diesem Falle wäre ich für die "Sterbehilfe", wenn ihr versteht was ich meine. Aber KH I war viel besser. Alles wirkte märchenhafter. Und jetzt versucht man den typischen FF-Story-Komplex in einen Disney/Square-Hybriden zu stecken. Wahrscheinlich tauchen in Schneewichten 3 (Kinofilm) Krelian und Sephiroth auf und offenbaren, dass sie hinter der bösen Königin steckten... Wer sowas braucht, bitte. Was haben sich die Leute über die FF VII-Ausschlachtung aufgeregt? Square wird ihren Traditionen untreu... *schnief* Sie machen direkte Nachfolger *heul*. Haben nicht wir - die Fans - Jahrelang wie kleine Kinder dannach geschrien? Square macht im Prinzip was sie am besten können. Spiele zu entwerfen, die bei vielen Leuten gut ankommen. Und wie erreicht man das? Genau! Man richtet sich nach den Vorlieben der Fans. Square als •••• von Babylon darzustellen, nur weil sie ihre alten Gewohnheiten über Bord werfen, ist ein bisschen engstirnig. Als Unlimited SaGa erschien wurde auch gemotzt was das Zeug hielt. Zu schwer, zu komplex, zu unkonventionell, bla bla bla... Bei FF wurde interessanterweise das Gegenteil kritisiert. Nicht dass ich Square in Schutz nehme. Bei FF CC hätte man trotz Multiplayer eine bessere Story einbauen können. Siehe Secret of Mana. Aber was nützt es denn herumzujammern wie schlimmt Square nicht ist? Wenn die ein neues Spiel auf den Markt werfen (sei es jetzt FF VII-Compilation oder FF XVI), stellen sich trotzdem wieder alle mit Spiel, offiziellem Lösungsbuch von Piggyback und nem breiten Grinsen an die Kassa. Und solange das der Fall ist, solange wird Square das "ausnutzen". Also praktisch sind nicht die Mannen von Square die Bösen, sondern eher die Fans. Wobei bei den meisten schon eher Freaks zutreffen würde. Nennt mich Pessimist, aber ich habe mich damit abgefunden, dass das Genre sich verändert hat (was wohl unter Anderem an den neuen Möglichkeiten liegt). Ich weine aber den guten alten Zeiten nicht mehr nach. Vielmehr suche ich mir die Perlen heraus und habe an denen meine Freude. Jetzt könnt ihr mich an den Pranger stellen, Arkon-Voodo-Puppen basteln, oder sonst was machen, aber das ist meine Meinung. Ich spreche übrigens auch niemanden persönlich an. Aber diese simple Schwarz/Weiß-Malerei im Sinne von Square = geldgeiles Monster und Fans = arme Masse, die sich alles gefallen lassen muss, nervt einfach.
BTW... Da fällt mir noch ein. So hoch wie sich einige die Messlatte setzen, so gut kann Square die Nachfolger gar nicht machen. Würde Square jetzt plötzlich Xenogears Episode I - IV und VI ankündigen (jaja, ich weiß Monolith sind Ex-Xenogears-Leute), so würden diese sicher wieder von pseudointellektuellen Kritikern in der Luft zerfetzt werden. Ich hörs ja förmlichst. "Xenogears war ja sooo genial und die Story ist ja soooowas von komplex. Und jetzt ist alles mehr auf Kommerz gestylt..." oder "Wie kann man die komplexeste aller Stories so ausschlachten?!"
Bei allem gebührendem Respekt Xenogears und den verantwortlichen gegenüber, aber weder ist XG das Non Plus Ultra des RPGs, noch bietet es die komplexeste aller Stories... Square hat einfach ein bisschen was von Nietzsche, Jung, Freud, Bibel, Judentum und GANZ VIEL von Neon Genesis Evangelion genommen und mehr oder minder gut zusammengewürfelt. Das ganze wird so erzählt, dass nicht alles vollkommen klar ist und nicht jede Frage beantwortet wurde. Und Ergebnis? Brauch ich wohl niemanden erzählen, oder? Aber so extraordinär genial ist das Spiel nicht. Vergesst mal nicht, dass man sehr viel Storybackground aus Perfect Works kennt. Im Spiel selbst wurden ja praktischer- und intelligenterweise viele Sachen nicht erzählt. Aber wahrscheinlich hats der dumme Arkon nur nicht überrissen, dass es sich um eine gaaaanz kryptisch erzählte Geschichte handelt. Fast so als würden sich David Lynch und Salvador Dali zusammentun und ein Spiel entwickeln... Will heißen: Zum vollkommenen Verständnis der Story bracht man ein Buch *lol*... "How to unterstand Xenogears - Perfect Works 101". Und so ein Büchlein darf den Namen Perfect Works tragen... ;-) ...Und dabei ist Perfekt doch die Superlative schlechthin. Und das für ein Büch, dass man kennen sollte, weil die Entwickler zu blöd sind alles ins Spiel einzubauen. Wie paradox. Aber zum Glück gibts ja die Gerüchte, dass XG fast nicht in den USA erschienen wäre, weil zu problematisch ind Handlung und Darstellung. Natürlich hat jeder handfeste Beweise, die dies untermauern können. Hört sich aber an wie Dan Brown, der mit Sakrileg den Vatikan ärgert, der widerum nur ein Publicity-Gag für Brown zu sein scheint. Sprich: Scheiß Buch mit scheiß Theorien und noch beschießenere Verfilmung samt miesen Kritiken, aber dank negativer Werbung ein Blockbuster. Wenn das kein Omen ist. Nicht dass mich jemand falsch versteht, ich finde Xenogears ebenfalls sehr gut, aber mich nervt dieses übertriebene Vergöttlichen schon sowas von. Besonders schlimm ist es wenn Leute herumstolzieren, dass sie das Spiel verstehen und dabei aber keine Ahnung haben wer Nietzsche war oder was die unglaublich vielen Anspielungen auf Bibel usw wirklich zu bedeuten haben. Und wer glaubt, er müsse keine Bücher mehr lesen, keine Filme mehr sehen, keine Spiele mehr spielen, nur weil er die komplexeste aller Storylines eh schon erlebt hat, dem ist imo nicht mehr ganz zu helfen, weil der leidet wohl schon eher an Realitätsverlust. Ich glaube ich sollte langsam aufhören. Habe mich schon auf die Seite Squares geschlagen UND Gotteslästerung betrieben indem ich negativ bzw. kritisch über Xenogears gesprochen habe
Ich werde sicher aus dem Forum gebannt, oder mein Account am virtuellen Scheiterhaufen verbrannt...
Abschließend sollte ich wohl dem Verständnis dieses Gedankenchaos zuliebe noch zugeben, dass der Post in einem sarkastisch-ironischen Unterton verfasst wurde und als harmloser Seitenhieb auf die Videospieleindustrie und den Fans und NICHT als persönlicher Angriff zu verstehen ist. Nehme mich selbst ja nicht von der Kritik aus.
Geändert von Saga (09.07.2006 um 01:04 Uhr)
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