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Abenteurer
Am nächsten Tag stellte sie Tiran seinen beiden Freunden, Lethan und Havnor vor.
Ren, der spürte wie wichtig dieses Zusammentreffen für seine spätere Kariere als Schmied war, verhielt sich zu Tirans Erleichterung vernünftig und ließ seine einnehmende Art für sich sprechen. Alles in allem hinterließ er, wie von seinem Meister gehofft, einen guten Eindruck. Zusammen mit Tiran begutachteten sie Havnors beeindruckende Waffenbestände, kauften jedoch nichts. Noch am Vormittag reisten sie ab, da es den Schmied drängte zu den Goronen zu gehen, um mit seiner Arbeit anzufangen. Er erzählte Arreth, dass er zunächst seinen fehlerhaften Klingenstab verbessern und den magischen Lauf korrigieren wollte. Dazu bat er Arreth, ihm bei dem Transport, der dazu notwendigen Sachen zu helfen, während Ren in Kakariko weitere Arbeiten verrichten sollte. Selbst zu zweit rechneten sie mit mehreren Anläufen um sämtliches Gerät bis nach Goronia zu schaffen.
Der Aufstieg erwies sich als langwierig, da sie nun –voll beladen wie sie nun waren- nicht mehr die unbefestigten Abkürzungen nehmen konnten, die Arreth so gut kannte. Beide ächzten schwer unter der Last von Werkzeugen und Erzen die Tiran für seine Arbeit benötigte. Hinzu kamen noch Stapel von Aufzeichnungen, teils gebunden, teils aber auch nur als lose Pergamente vorhanden. „Kannst du mir erklären warum du nicht Schmiedwerkzeug von den Goronen borgst?“ sagte Arreth als sie sich grade wieder auf den Weg machten um die nächste Fuhre zu holen. Tiran schnaubte und lächelte verschwörerisch. „Ein Schmied arbeitet nur mit seinem eigenen Werkzeug. Es wird wie eine zweite Hand. Gewicht und Äußeres jedes Schmiedehandwerkszeugs unterscheiden sich, auch wenn es die meisten nicht erkennen würden. Aber für einen erfahrenen Schmied ist es ein großer Unterschied.“ Erklärte er und machte eine ausholende Geste um die Gewichtigkeit dieses Themas klarzustellen. „Ich könnte nie so gute Arbeiten mit Ersatzwerkzeug verrichten, wie mit meinem eigenen.“ Arreth seufzte resigniert und Tiran zwinkerte ihm aufmunternd zu.
Die Sonne stand bereits Tief und der Schnee glitzerte in einem geheimnisvollen rot. Auf der Hälfte des Weges und schon in Sichtweite Kakarikos blieben beide wie angewurzelt Stehen. Tirans magischer Sinn reagierte plötzlich und auch Arreths Instinkt der ihn bisher zuverlässig vor Gefahren gewarnt hatte alarmierte ihn. Beide wichen hinter einen Felsen um Haares Breite einem verschwommenen silbernen Geschoss ausweichend. Ein schrilles kaltes Lachen ertönte. „Lustig, lustig“ trällerte eine höhnische Stimme. Es war unmöglich die Richtung auszumachen, aus der die Stimme gekommen war, da sie sich an den Felsen ringsherum Brach und duzende male zurückgeworfen wurde. Arreth und Tiran drückten sich beide an den Felsen. Arreth hatte seinen Zweihänder bereits in den Händen und Tiran der seinen Klingenstab wie immer zu Hand hatte, war bereits Kampfbereit. „Wie Aufgeschreckte Kaninchen“ höhnte die Stimme. Arreth sah Tiran mit hochgezogenen Augenbrauen an und erkannte an seinem Minenspiel dass Tiran dasselbe dachte: die Stimme war sehr hoch und ihr fehlte die härte der Jahre. Außerdem war es eindeutig eine weibliche Stimme. Tiran ging leicht in die Hocke und spähte über den Rand des Felsen den sie sich als Deckung genommen hatten. Wieder zischte ein silberner Schemen nur knapp über sie hinweg. Tiran der sich wieder fallen gelassen hatte machte große Augen. „Ein Kind“ raunte er Arreth zu. Wieder erscholl ein hohes Lachen das unangenehm in den Ohren nachklingelte „Anscheinend auch noch ein unausstehliches“ grummelte Arreth. „Ihr unterschätzt mich“ lachte das Kind. Wieder schoss etwas, doch viel zu weit an ihnen vorbei. „Denkt nicht ihr hättet ein leichtes Spiel mit mir“ kicherte sie. Das Geschoss änderte plötzlich mitten im Flug seine Bahn, vollführte eine ausladende Kurve und raste nun genau auf Tiran und Arreth zu. Beide hechteten in Entgegengesetzte Richtungen. „Hüpft, hüpft, kleine Kaninchen!“ Arreth rollte sich über den Schnee ab und befand sich hinter einem etwa mannshohem Felsvorsprung. Im Sprung hatte er einen Blick auf die Gestalt werfen können, die keine zwanzig Meter von ihnen entfernt auf einem Stein Stand. Es war tatsächlich ein Mädchen, nicht größer als sein Zweihänder und in edle Umhänge gehüllt. Sein Gesicht war durch ein höhnisches Grinsen verzerrt gewesen und hatte etwas dämonisches, überhebliches. Arreth warf einen Blick in die Richtung in die Tiran gehechtet war. Auch Tiran hatte neuen Schutz gefunden und hockte in einer flachen Gesteinsfalte einer kleinen Verwerfung. Aus dem Stein der ihnen bis vor wenige Augenblicke noch Deckung geboten hatte, war etwa auf Brusthöhe ein Faustgroßes Stück gebrochen. Arreth warf noch einmal einen Blick um die Ecke; Doch da war niemand! Hektisch lies er seinen Blick über das Relief des Berges gleiten und erahnte dass Tiran es ihm in diesem Augenblick gleichtat. „Hinter dir!“ Fast wäre es zu spät gewesen, doch Arreth reagierte auf Tirans Ausruf ohne zu zögern oder sich umzudrehen. Er sprang beiseite während etwas krachend in den Boden schlug, an der Stelle, an der er sich soeben noch befunden hatte. Er warf sich herum und riss sein Schwert nach oben. Ein ohrenbetäubendes Kreischen, als das metallene Geschoss mit dem schwarzen Obsidian kollidierte. Eine flache gezackte Metallscheibe fiel in den Schnee. Vom Aufprall überwältigt, taumelte Arreth nach hinten und währe sicher Gestürzt, hätte Tiran ihn nicht im letzten Moment zu sich in Deckung gezogen. „Plötzlich war ihre magische Präsenz verschwunden“ grummelte Tiran „Als sie dann wieder auftauchte war sie genau hinter dir, als wäre sie verschluckt und an einem anderen Ort ausgespuckt worden! Es war ein ganz ähnliches Gefühl wie wenn jemand einen Teleporter betritt“ Erklärte er. „Du meinst dieses Blag kann sich Teleportieren?!“ stieß Arreth hervor, immer noch ein wenig mitgenommen. Tiran nickte bedächtig. „Ich konnte einen Blick auf sie Werfen.“ Setzte Arreth fort. „Klingenbesetzte Metallscheiben umkreisen sie, wie Motten das Licht. Damit scheint sie uns zu beschießen.“
„Dann drehen wir doch den Spieß um“ und lächelnd zog Tiran zwei kurze Wurfklingen aus seiner Gürteltasche. „Ich lenk sie ab“ sagte Arreth knapp, hängte sich wieder seinen Zweihänder um und zückte die schlanke Parierklinge. Arreth brach aus der Deckung und sprintete, möglichst enge Haken schlagend an den Felsformationen vorbei. Kurz hinter sich vernahm er das tödliche Surren, das die sich kreisenden Klingenscheiben ankündigte. Tiran Sprang aus der Deckung und warf beide Messer im kurzen Abstand hintereinander auf die kleine Gestalt. Erstaunen spiegelte sich auf dem Gesicht des kleinen Scheusals ab, als es die Dolche auf sich zufliegen sah. Tiran staunte nicht schlecht, als die Messer die Stelle passierten, an der grad noch das Kind gestanden hatte. Er kniff die Augen zusammen und konzentrierte sich. Da war es worauf er gewartet hatte! Ein kurzes Flackern kündigte das erneute erscheinen der Magierin an, so wie es auch bei Personen der Fall war die einen Teleporter verließen. „Schräg Links von dir“ brüllte er Arreth zu, der nicht lang zögerte und Tiran’s ausgestrecktem Arm folgte. Er wehrte mit der Parierklinge gekonnt ein weiteres fliegendes Messer ab und sprang zu der Stelle auf die Tiran gedeutet hatte. Einen Augenblick Später erschien genau an dieser Stelle die junge Magierin. Der Ausdruck von Überraschung hatte dem des schieren Entsetzen platz gemacht und ihre Augen weiteten sich als sie Arreth mit geballter Faust auf sich zufliegen sah. Er schlug zu, jedoch war sie schon wieder verschwunden. Arreth konnte erkennen wie Tiran sich erneut konzentrierte und dann auf einen weit entfernten Fels deutete, zu weit für einen raschen Angriff. „Wie könnt ihr es wagen!“ keifte das Mädchen, Gift und Galle spuckend. Wie eine Maske waren Hohn und Spott von ihrem jungen Gesicht gefallen. Grimassenhaft funkelte sie die beiden Männer an die ihr kampfbereit gegenüber standen. Ihr hochroter Kopf der zuvor Spiegel ihrer Überheblichkeit gewesen war, zitterte vor unterdrückter Wut. „Wie könnt ihr es wagen!“ fauchte sie wieder, mit einer sogar noch schrilleren Stimme. „Ihr seit nichts weiter als Spielzeug für mich!“ schrie sie und die kreisenden Geschosse jagten wieder auf sie zu. Tiran und Arreth parierten sie nun spielend. Wut scheint sie erheblich aus dem Konzept zu bringen, dachte sich Arreth. Wieder warf Tiran seine Messer nach ihr. Sie verschwand und kam einige Schritte weiter wieder zum Vorschein. Doch Arreth war zur Stelle, durch Tirans magischen Spürsinn geleitet. Er holte aus und traf sie hart and der Schulter Sie taumelte und gerade als Arreth sie packen wollte war sie wieder verschwunden. Als sie wieder auftauchte, setzte sie gerade zu einer wutentbrannten Antwort an, als sie verstummte. Sie krümmte sich als Tiran seine Faust wieder zurückzog und fiel zuerst auf die Knie und dann rückwärts in den Schnee. Tiran hatte sie erwartet und der Schlag hatte sie direkt in die Magengrube getroffen. Schwer keuchend kniete sie nun während sich der Schmied und der Söldner vor ihr aufbauten. „Keine Manieren“ schnaubte Tiran „Kein Respekt vor den Älteren“ „Ich will definitiv keine Kinder haben wenn die alle so enden“ sagte Arreth kopfschüttelnd. „Was sollte das?!“ fuhr er sie nun an und zwang sie ihm dabei in die Augen zu schauen. „Ein Teste...“ flüsterte sie kaum wahrnehmbar. Ein leichtes Lächeln umspielte ihre Mundwinkel als sie wieder verschwand. Arreth fuhr zu Tiran herum, doch dieser konnte nur den Kopf schütteln. „Ich kann sie nicht mehr spüren“. Er klopfte Arreth auf die Schulter. „Komm. Wir sind noch nicht fertig“
Arreth seufzte.
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