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Abenteurer
Arreth hatte sich senkrecht in seinem Bett aufgesetzt und eine Hand auf seine stark pochende Stirn gepresst. „Goronische Gastfreundschaft“ seufzte er und grinste breit. Allerdings verzog er sofort wieder das Gesicht als das Pochen in seinem Kopf die Heftigkeit eines Schmiedehammers erreichte. Er hatte Lebanen am vergangenen Tag zusammen mit Gordo zum Fuße des Berges geleitet, ihm Lebewohl gesagt und war dann zusammen mit seinem alten Goronenfreund nach Goronia aufgebrochen. Er packte eine Schüssel mit klarem Quellwasser die bereit vor seinem Bett ruhte und das Licht der Öllampen an den Wänden spiegelte. Beherzt leerte er den Inhalt über seinem Kopf wobei das Wasser in Strömen auf den Steinboden niederprasselte und in ein geschickt angelegten Abfluss im Boden rann. Seine vor Wasser triefenden langen schwarzen Haare aus dem Gesicht fischend erhob sich Arreth. „Goronische Gastfreundschaft…“ murmelte er noch mal vorsichtig und rieb sich angestrengt die Schläfen als ihm der gestrige Abend wieder in Erinnerung trat: Überschwänglich hatten sie ihn empfangen, als einen der Lange in ihrer Mitte gelebt hatte. Goronische Gastfreundschaft ging immer in einem Atemzug mit Bomapilz, einem Starkdestilat der Goronen, gewonnen aus vergorenen Blättern der Donnerpflanzen. Normalerweise war der dabei entstehende Weinbrand unter Soldaten der hylianischen Armee beliebt um Waffen von hartnäckigem Schmutz zu befreien oder Wunden wirksam zu desinfizieren aber nur die wenigsten tranken ihn wirklich… . Immer noch pochte sein Kopf und er stellte die Massage ein. Hätte er doch nicht den „besonders guten Tropfen“ –wie ihn Link bezeichnet hatte- angenommen, doch kannte Arreth den Stammesführer der Goronen gut genug um zu wissen dass dieser es ihm als Affront angerechnet hätte wenn er diese besondere Ehre ausgeschlagen hätte. Arreth durchwühlte halb benommen seinen Ruchsack und holte einige Holzstreifen hervor. Die Rinde einer hylianischen Weide. Er ließ sie in einen Mörser fallen, zerrieb das trockene Holz zu einem feinen Pulver und ließ es in ein irdenes Gefäß rieseln das ebenfalls mit Quellwasser gefüllt war. Als es im Wasser gelöst war, stürzte er die schäumende Flüssigkeit in einem Zug seine trockene Kehle hinab. Der Effekt trat innerhalb von Sekunden ein und ließ die Schmerzen und das Unwohlsein verschwinden. Wieder Pochen. Doch dieses Mal kam es nicht aus seinem malträtierten Schädel sondern von der schweren Tür des Zimmers. „Herein“ rief Arreth, seiner Lebensgeister wieder Herr. Die Tür schwang auf und Link trat in den Türrahmen. Arreth reichte ihm die Hand im Kriegergruß wobei der Gorone mit bekannter Herzlichkeit zupackte. „Ich möchte dich mit jemanden bekannt machen“ Sagte er und trat einen Schritt beiseite. Im ersten Augenblick glaubte Arreth das ein weiterer Gorone ins Gegenlicht der geöffneten Tür getreten war. Es war aber keinesfalls ein Gorone; ein stämmiger Hylianer stand vor ihm. Ein gutmütiges lächeln umspielte seinen Mund als er Arreth einen muskulösen Arm zum Gruß darbot. Sofort vielen Arreth beim Händedruck (der nicht weniger kräftig war als der eines Goronen) dass seinen Hände von Schwielen überzogen waren. „ Mein Name ist Tiran“ stellte er sich vor „erfreut dich kennen zu lernen“ Arreth stellte sich ebenfalls vor während Link grinste wie jemand, der lang vermisste Freunde wieder vereint hatte. „Ich habe ihm gesagt du wärst der den er sucht wenn man etwas ausgefallenes sucht“ Brummte Link. „ Alles weiter besprecht ihr mal schön untereinander“ damit trollte er sich wieder vor sich hinsummend. „Also. Was kann ich für dich tun?“ „Nun“ begann Tiran ausholend „Ich benötige ein seltenes Erz, für meine Tätigkeiten als Schmied“ Arreth erinnerte sich schon früher von einen berühmten Schmied in der Schlossstadt dieses Namens gehört zu haben, allerdings hatte er ihn nie aufgesucht. „ Ich bin kein Bergmann Tiran, und es verwundert mich dass du dich ausgerechnet an einen Hylianer in einer Stadt voller Goronen wendest.“ Entgegnete Arreth die Stirn gerunzelt. „Nun wie ich bereits bemerkte, ist das Erz selten und kommt nicht auf dem Todesberg vor. Außerdem ist es etwas heikel zu erreichen da es sich im Herzen des Gerudo-Tals befindet.“ Schloss der Schmied „Hast du eine Abbildung?“ fragte Arreth. Tiran übergab ihm eine farbige Skizze eines rötlichen Steins, der bei genauerer Betrachtung eine Schraffierung aufwies, als hätte sich ein untalentierter Steinmetz daran ausgetobt. „Link meint du wärst zur Auffindung des Erzes auf einen Goronen angewiesen, allerdings war er zuversichtlich dass du mit den Gerudokriegerinnen fertig werden würdest.“
Arreth nickte und verstaute die Zeichnung in einer Umhangtasche. „Ich werde mich darum kümmere“ versprach er „Nun zur Bezahlung; Ich hatte da an etwa 300 Rubine gedacht“ sagte Tiran selbstbewusst. Arreth lachte auf „Gerudos sind zwar Frauen aber unterschätzt sie nicht. Das wird kein Spaziergang!“ „350 Rubine“ „400, kein Rubin weniger“ Tiran schlug ein und sie vereinbarten dass die Bezahlung bei der Übergabe des Erzes erfolgen würde. Er bat Arreth darum so viel Erz wie möglich mitzubringen und gesondert davon noch einen etwa faustgroßen Erzbrocken. Als Arreth dachte Tiran würde aufbrechen wandte sich der Schmied noch einmal um. „Da ist noch was“ gestand Tiran. „Es geht um dein Schwert, wäre es möglich einen Blick darauf werfen zu können?“ Er wies in eine Ecke des Raums wo Arreths’ Zweihänder in seiner ledernen Hülle lehnte. Arreth zog verwundert seine Augenbrauen hoch. „Nun es verhält sich so, dass ich mich für magische Schmiedekunst interessiere“ begann Tiran „ das übrigens in Zusammenhang mit deinem Auftrag steht. Außerdem verrät mir mein magisches Gespür dass es sich bei deinem Zweihänder um eine magische Waffe handelt“ verschmitzt grinste er Arreth an. Arreth reichte ihm Die Klinge und der Schmied erlöste das Schwert gekonnt aus seiner Scheide. Mit geübten Blicken musterte er die Klinge und fuhr mit einem Finger zunächst über dessen Schneide, dann entlang der magischen Runen. Zuletzt legte er das mächtige Schwert auf einem Finger direkt über dem Heft, wo es ruhig in Balance blieb. „Perfekt ausbalanciert“ murmelte er mit Großen Augen mehr zu sich selbst „Kein Metall. Stein und noch dazu aus Obsidian.“ Er fuhr fort das Schwert zu untersuchen „ normalerweise ist Obsidian ein sehr brüchiges Vulkangestein“ setzte er wieder an „Doch diese Rune scheint diesen Effekt zu verhindern“ Er streckte das Schwert mit beiden Händen von sich weg, so dass er entlang der Schneide schauen konnte und schenkte besonders der ausgefallen geformten runden Spitze seine Aufmerksamkeit. Wieder betrachtete er die Runen. „Diese macht es so leicht als währe es aus bestem Stahl!“ Er machte eine elegante Kreisbewegung und ließ es in einem Schwung wieder in die Hülle gleiten. Mit glühenden Augen reichte Tiran Arreth wieder das Schwert. „Meinen Glückwunsch. Ich habe schon mehrere Waffen aus Stein gesehen, aber dieses Schwert ist selbst unter diesen ohnehin schon seltenen Waffen etwas Besonderes. Ich nehme an es Stammt aus einer goronischen Schmiede.“ Arreth nickte und schwang sich die Klinge wieder über die Schulter. Er verabschiedete sich von Tiran und machte sich auf den Weg um Gordo zu suchen…. Gemeinsam machten sie sich auf den zwei Tage langen Marsch der sie ins Gerudo-Tal führen sollte
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