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Krieger
Die Zeit verstrich, während Lenjia sich weiter von Ziffer unterrichten ließ.
“Eigentlich“, sagte er, als die Beiden wieder einmal über ihren Büchern hockten und sah auf, „ist die Praxis das Wichtigste. Es liegt letzten Endes an dir, weißt du?“
“Warum muss ich dann dies alles über Dämonen und deren Kräfte lernen, wenn es an mir liegt?“, fragte Lenjia und klappte ihr Buch zu. Ihre Augen schmerzten von der kleinen Schrift und ihre Füße waren mittlerweile auch eingeschlafen.
“Es ist eine reine Sicherheitsmaßnahme“, antwortete Ziffer und stand auf.
Sie verließen den Raum und gingen dann Richtung Hauptraum. Der Hauptraum war genau der Raum, in dem Mika und Lenjia sich gestritten hatten und in dem ‘alles anfing’. Nun aber aßen die Beiden dort. Mika war oft nicht anwesend, die Gründe für sein Verschwinden wollte Ziffer ihr aber nicht verraten.
“Mika hat es dir bestimmt schon gesagt, aber du solltest dich nie in die Angelegenheiten von einem Magier einmischen”, hatte Ziffer ihr gesagt, als sie nach Mika fragte.
In den Bau fiel kein Tageslicht, man wusste also nie ob es Tag oder Nacht war. Man legte sich einfach Schlafen, wenn man müde war.
Ziffer hatte sich bereits in sein Zimmer zurückgezogen, als Lenjia noch etwas in den Büchern lesen wollte. Schon beim Gedanken an die winzige Schrift fingen ihre Augen an zu jucken.
Auf ihrer Schulter hockte einer der kleinen Kobolde und spielte mit Lenjias langem Haar.
Gerade noch in Gedanken versunken, bemerkte Lenjia, dass sie sich in einem ganz anderen Gang befand. Die Fackeln an den Seiten waren statt rot blau und die Luft war kühler als sonst.
Sie wandte den Kopf. Wie hatte sie nur diese Gabelung übersehen können? Der Bücherraum war wahrscheinlich zwei Gänge entfernt.
Sie drehte sich wieder um, als etwas an ihrer linken Hand zog. Erschrocken wirbelte sie herum und griff dabei nach ihren Nadellanzetten.
Vor ihr stand niemand. Trotzdem hatte sie so etwas wie einen Klammergriff um das Handgelenk gespürt.
Der Kobold zupfte aufgeregt an ihrem Haar.
Lenjia ignorierte ihn und ging vorsichtig den Gang entlang. Je tiefer sie ging, desto kälter wurde es. Sie konnte nun deutlich das ängstliche Fiepsen des Kobolds vernehmen. Sie hätte ihn fast von der Schulter gewischt, als er ihr kräftig ins Ohr biss.
“Lass das!”, zischte sie und stupste ihn ärgerlich an.
Als sie den Kopf wieder dem Gang zuwandte, stand sie vor einer Tür. Sie drehte sich um. War sie eben auch schon so weit gewesen?
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