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Abenteurer
Arreth musste mit ansehen wie Lebanen in einer Wolke aus aufgewirbeltem Schnee verschwand. Die aufgebrachten Dodongos verfügten zwar nicht über Adleraugen, aber selbst sie konnten nicht übersehen wie die kleine Lawine vor ihren Füßen abging und einen absolut perplexen Mann anschwemmte. Ein gurgelnder Schrei der Überraschung war das letzte was Arreth von ihm Wahrnahm und die brüllenden Dodongos. Mit einem Satz schwang er sich über den Geröllhaufen der ihm als Deckung gedient hatte und ließ sich die Senke hinunterschlittern. Hart kam er auf seinen Füßen auf und lief auf die Szene zu. Lebanen war halb vom Schnee begraben zu einem Halt gekommen und die beiden Berge aus Panzerplatten bewegten sich unaufhaltsam auf ihn zu. Aus dem Nasenloch des einen ragte immer noch der Blut überströmte Schaft des Pfeils. Arreth rannte los um den Mann vor einer ungemütlichen Begegnung zu bewahren, während er im Lauf einen faustdicken Stein aufklaubte und ihn den Monstern entgegen schleuderte. Zielsicher setzte das Geschoss auf dem schuppigen Kopf des nähsten Ungetüms auf. Außer einem scheppernden Laut erzielte der Angriff allerdings keinen Effekt. Er war jetzt nah genug gekommen um die heißen furchtbar riechenden Ausdünstungen Wahrzunehmen die den Kreaturen anhaftete. Er befreite schwungvoll seinen Zweihänder und setzte zu einem über die Schulter gezogenen Hieb an. Die harten Panzerplatten über dem Schwanz des Dodongos barsten geräuschvoll und gaben das verwundbare Fleisch preis. Das Geschöpf brüllte markerschütternd auf und schlug mit seinem Schwanz nach den neuen Angreifer aus. Arreth sprang in die Luft sodass der Streich statt seinen Brustkorb nur seine Füße Erwischte. Er wurde von den Beinen gefegt und landete unsanft auf Händen und Knien. Arreth rollte sich seitwärts ab um den nächsten wütenden Angriff zu entgehen. An der Stelle an der er noch zuvor gekniet hatte splitterte der Fels und Arreth nahm nur noch schemenhaft war wie sich der Dodongo zu ihm rumdrehte. Der Dodongo sog scharf die Luft ein wobei er seine Backen spannte, ähnlich einem Frosch der im nächsten Moment zu quaken anfängt. Arreth erkannte was auf ihn zukam und sprang wieder auf die Füße. Keinen Moment zu spät. Ein Feuerstrahl ergoss sich hinter ihm und sein Reiseumhang fing Feuer .Wütend riss er sich das Stück von den Schultern. Kampfbereit packte er sein Schwert und stürzte sich auf den Dodongo. Er duckte sich unter einem Prankenhieb hinweg, rollte sich ab und schlug mit aller Kraft zu. Die steinerne Klinge Traf das Wesen mitten in der Brust. Eilig zog er die Waffe aus dem Brustkorb und schlug mit der flachen Seite in das Gelenk der linken Vorderpranke. Es knackte laut als der Knochen brach und der Dodongo knickte brüllend ein, wo er dann auch liegen blieb und keinen Mucks mehr von sich gab.
Die Luft wurde ihm aus den Lungen gedrückt und das nächste was er wahrnahm war rauschende Luft und ein harter Aufprall. Er rappelte sich mühselig wieder auf. Vor seinen Augen war alles dunstig und unscharf. Dann schälte sich ein grauer Umriss aus dem Nebel vor seinen Augen. Er hatte den Zweiten Dodongo vergessen und diese Unachtsamkeit hatte jetzt seinen Preis gefordert! Er hatte kaum noch Kraft sich auf den Beinen zu halten, geschweige denn einen Angriff auszuführen oder einem auszuweichen. Langsam stolperte er rückwärts bis er den kalten Fels der Senke ertasten konnte. Sein Blickfeld klärte sich allmählich. Es war der Dodongo der durch Lebanens Pfeil gespickt worden war und in seinen Augen loderte eine Raserei die Arreth noch nie gesehen hatte. Der massige Leib wälzte sich wie eine Festungsmauer weiter auf ihn zu und es sah nicht so aus als würde es sich der Dodongo noch mal anders überlegen sondern ihn einfach an der Wand plattdrücken. Arreth faste den Griff so fest er konnte, bis er die lederne Umwicklung knarren hörte. Er machte einen vorsichtigen Schritt zur Seite. Der Dodongo folgte. Es blieb nur noch der weg nach vorne der durch zwei Tonnen Panzerplatten, Klauen und einem echt schlechtem Atem versperrt wurde. Grade wollte Arreth ausholen um dem ungleichen Katz und Mausspiel ein Ende zu bereiten, als ein Kampfschrei über ihm ertönte. Der Dodongo brüllte auf und viel wie vom Blitz getroffen um! Der Massige Leib taumelte und viel zur Seite. Etwas was nach einem Felsen aussah, hatte ihn mitten in seinem Rücken getroffen und richtete sich jetzt ächzend auf. Es war ein Gorone.
Er hatte sich zusammengerollt und war dem Monster von der über ihnen liegenden Klippe einfach ins Genick gesprungen, was Arreth zweifellos das Leben gerettet hatte. Arreth ließ sich neben ihm auf ein Knie nieder. Stücke von Panzerplatten und Hautfetzen rieselten von den Schultern seines Retters. Freudig streckte Arreth ihm seine Hand entgegen und half ihm hoch. „Schön die wieder zu sehen, Arreth“ „Glaub mir“ schnaufte Arreth „die Freude ist wirklich ganz meinerseits. Gordo.“ Gemeinsam standen sie strauchelnd auf und umarmten sich dann freundschaftlich. „Dein Timing hätte nicht besser sein können“ Arreth musste lachen. Gemeinsam gingen sie zu Lebanen und zogen ihn unter seiner Schneedecke hervor. Er prustete und spuckte, während er sich vom restlichen Schnee befreite. „Das war wirklich höchste Zeit!“ prustete er. „Ich wäre als Pfannkuchen geendet hätten sie nicht so schnell reagiert. Danke. Wer ist ihr Freund?“ „Das ist Gordo. Wir verdanken ihm mindestens genauso viel unserer Rettung.“ „Sehr erfreut.“ Nickte ihm Lebanen zu. Gordo deutete eine leichte Verbeugung an und richtete sich dann wieder an Arreth. „Was habt ihr denn hier oben gesucht, wenn ich fragen darf?“ „Das erkläre ich dir später. Versprochen. Aber jetzt müssen wir uns beeilen ansonsten war die Aktion grade eben umsonst. Bleibt hier, ich komme gleich zurück.“ Er ließ die beiden stehen und eilte zum Loch in der Mitte des Kraters. Ein Lichtstrahl viel durch den Spalt und beleuchtete den Höhlenboden, der gut drei Meter unter ihm lag. Etwas glitzerte auffällig an der Stelle an der das Tageslicht den Boden berührte. Arreth schnallte den Zweihänder wieder fest in seine Halterung und ließ sich auf ein Knie neben der Öffnung nieder, er ließ sich hinabrutschen und glitt in die Dunkelheit. Es knirschte und knackte als er auf dem festen Grund aufsetzte. Als er verwundert nach unten blickte, entdeckte er die Überreste mehrerer großer Tiere. Die Knochen waren an mehreren Stellen gesplittert und das Fleisch das einst die Gebeine bedeckt hatte war mit scharfen Klauen und Zähnen abgerissen worden. Arreth hatte ein fiesen Gefühl im Magen. Er drehte sich um und ging gebückt und leise auf den Stein zu, der ihm leise funkelnd anleuchtete. Es kam ihm schon so vor als wolle ihn dieser verdammte Klunker in eine Falle locken. Er war gut zweieinhalb Meter über dem Höhlenboden wohl in einen Felsen geschlagen, der eine leicht dreieckige, verblüffend ebenmäßige Form hatte. Es musste wohl ein besonders harter Fels gewesen sein, dachte sich Arreth und erklomm langsam den Stein. Vorsichtig zog er sich an der gerissenen Oberfläche empor. Guten halt boten ihm besonders zwei runde Löcher die auf halber Höhe in den Fels eingelassen waren. Er wäre fast ausgerutscht, denn den beiden Kerben haftete ein glitschiges Sekret an, das wohl aus den Öffnungen quoll. Er hockte sich neben den verführerisch glänzenden Stein und betrachtete den Fleck des Felsen der ins Licht des Tages getaucht war. Die Oberfläche war rissig und von einem unscheinbarem schwarz grau. Es war merkwürdig, aber dieser Fels machte einen Eindruck auf ihn als wäre er gealtert! Außerdem stank es bestialisch hier oben. Als hätte ein Dodongo hier höchst persönlich Fahdwind abgelassen. Er schob den unangenehmen Geruch auf die Kadaver und machte sich daran den Faustgroßen Diamanten aus seinem Grab zu bringen. Es kostete ihn viel Kraft, da der Stein sich wohl tief in den Felsen gegraben hatte. Er setzte seine Parierklinge an und stach sie kräftig unter den Stein um ihn Freizuhebeln als der Stein erzitterte. Der Stein geriet dermaßen ins wanken dass Arreth beinahe heruntergestürzt wäre, hätte er sich nicht im letzten Augenblick am Stein Festgehalten. Er blieb am Diamanten hängen und baumelte jetzt an einer Hand vom Rand des großen Felsblocks der immer noch bockte. Plötzlich öffnete sich ein spalt, direkt vor seinem Gesicht der die Länge seines Unterarms hatte und vor seinem Blicken weitete sich eine gigantisch orange glühende Pupille. Arreth schrie laut auf und auch der gigantische Dodongoschädel bebte und brüllte so dass die gesamte Höhle vom Laut der Kreatur widerhallte und vibrierte. Er wurde mit einem gigantischen Ruck davon geschleudert und somit der Stein aus seiner Fassung gerissen. Das zweite mal in kurzer Folge landete er unsanft auf Stein. Vor ihm Schüttelte sich der mächtige Dodongo. Er richtete sich auf seine vier Pranken und trat völlig ins Licht. Einige Meter trennte Arreth und die Bestie. Der Stein hatte in der Stirn des Monsters gesessen und die Beiden Löcher die Arreth beim Aufstieg so gute dienste erwiesen hatten, stellten sich in Wirklichkeit als Nüstern des Ungetüms heraus. Es brüllte noch einmal, lauter, kräftiger als zuvor, wobei ein wenig Staub und Stein von der Decke rieselte. Es machte Anstalten Arreth einfach platt zu rennen. Es machte einige Schritte zurück, während es mit dem kräftigen Schwanz lässig ein paar Stalaktiten aus dem Weg fegte. Es spannte sich und preschte los. Der Höhlenboden erzitterte dermaßen, dass Arreth schon halb auf die Füße Geschleudert wurde. Die Höhle war nicht hoch und aufgerichtet streifte der Rücken des Dodongos die Decke. Wie eine schnurrende Katze buckelte das Monstrum seinen Rücken, und wie ein wütender Stier hatte es den gepanzerten Schädel gebeugt, so dass die leuchtenden Augen von der Panzerplatte verdeckt wurden. Arreth faste einen verzweifelten Gedanken. Die Höhle war ein einziger breiter Gang. Aus dem Felsen und glatt geschliffen von den mächtigen Körper der größten Dodongos die Hyrule kannte. Es blieb kein Ausweg. Bis auf einen! Der Boden erbebte unter dem Ansturm des Wesens und Arreth verstaute den Zweihänder und den Stein sicher während er sich bereithielt, bis zum Bersten gespannt um auf keinen Fall den richtigen und auch letzten Moment abzupassen. Als Der Dodongo die Lichtschranke passierte die immer noch durch den Spalt fiel, rannte er los, sprang ab und landete auf der Hornplatte des Dodongos. Er fiel halb den Buckel rauf und sprang ein weiteres mal vom Rücken der Bestie! Das dritte mal wurde er gegen den Felsen geschleudert, konnte sich aber immer noch rechtzeitig festklammern um nicht vom Spalt abzurutschen. Starke Hände halfen ihm Hoch. Gordo und Lebanen hatten am Eingang gewartet und hatten alles machtlos mit ansehen müssen. Keuchend viel Arreth auf den Rücken und hielt sich zitternd die Seite. Besorgte Gesichter reckten sich über sein Sichtfeld und musterten ihn gründlich. „Würdest du mir jetzt bitte erzählen was das gerade sollte“ protestierte der Gorone leicht entsetzt. Schnaufend winkte Arreth ab und setzte sich immer noch schwer atmend auf. Unten aus der Höhle erklang ein furchtbares Geräusch, das davon Zeugte, wie der Riesendodongo mit gesenktem Haupt mitten in die nächste Barriere aus Stein gerast war, das dem Stein wohl mehr ausgemacht hatte, überlegte er leicht betäubt. Er ließ sich von den beiden aufhelfen. „Wir sollten uns eine geschützte Stelle für die Nacht suchen“ meinte Lebanen dann anschließend. Die Sonne senkte sich schon wieder über dem Gipfel des Berges und die drei machten sich auf eine geschützte Klamm oder Spalte zu finden.
Das Feuer prasselte und gemeinsam rösteten die Drei Fleisch über den tanzenden Flammen. Arreth war immer noch ein wenig angeschlagen, hatte er doch fast mehr zeit an diesem Tag damit verbracht durch die Luft zu fliegen und unsanft gegen irgendeinen steinernen Hintergrund zu donnern! Lebanen schaute ein wenig verdrießlich und Gordo, den Lebanen mittlerweile aufgeklärt hatten, verstand und schwieg, so wie es für seine goronische Abstammung üblich war, höflich. Als Arreth wieder einigermaßen klar atmen konnte griff er in seine Tasche und warf Lebanen etwas Glitzerndes in den Schoß. Der Händler wäre vor schreck fast von seinem Stein gefallen die sie als Sitzgelegenheiten benutzten und betrachtete den kleinen Schatz wie ein kleiner Schuljunge. „Ich musste es dem Vieh wortwörtlich entreißen.“ Seufzte Arreth. Er grinste anlässlich Lebanens Anblicks, der nun in schallendes Gelächter ausgebrochen war und wie ein Kind um das Feuer rumjagte. Gordo verstand zwar nichts lächelte aber dennoch zufrieden. Arreth überließ den Mann seine Freude und legte sich neben das Feuer. Es dauerte noch lange nachdem Arreth und Gordo eingeschlafen waren, bis Lebanen seinen stummen Freudentanz beendet hatte und selig und überglücklich selbst in einen tiefen Schlaf glitt.
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