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Abenteurer
Es war bereits finstere schwarze Nacht, als eine kleine Fledermaus Kurs auf das prächtige Schloss von Hyrule nahm. Viele Fackeln erleuchteten das alte Gemäuer, das stehts gut gepflegt und immer wieder renoviert wurde. Viele Wachen gingen auf den Stadt- und Burgmauern umher und suchten gelegentlich das Gelände nach sonderbaren Erscheinungen ab. Normalerweise ist die Verteidigung nicht so streng aber die letzten Angriffe auf das Kloster zeigten deutlich, dass die Stadt verletzlich geworden ist und eine neue Gefahr immer näher schritt. Um was es sich handelt und warum das alles passierte wusste keiner.
Die unzähligen wachen Augen suchten aber nicht den Himmel ab und die wenigen, die die kleine Fledermaus entdeckten, kümmerten sich nicht weiter darum. So dass es ihr leicht viel näher heranzufliegen und auf einer Festbank zu laden, dessen Fenster geöffnet war. Im inneren ging eine Frau in glänzender und prachtvoller Rüstung zu einem Schreibtisch. Die Innendekoration des Zimmers und auch die Ausrüstung dieser Dame sagte einem, dass es sich hier um jemand handelt musste, die einen hohen Rang hatte. Sie hatte weißblondes Haar, welches in dem schwachen flackernden Licht eher nach einem Grau aussah und sie waren zu zwei Zöpfen zusammengebunden, die hochgesteckt waren. Diese Frau war zu dem auch nicht gerade klein, sondern hatte eine stattliche Größe. Das Gesicht konnte die kleine Fledermaus nicht erkennen. Nur wie sie sich an den Tisch setzte und etwas auf einen kleinen Zettel notierte. Mit einem leisen Fiepen flog das Flatterwesen herein und lies die Dame aufschrecken.
„Was sucht eine Fledermaus hier drin?“
fragte sie sich leise und nun konnte man ihr Gesicht genauer erkennen. Es war ein freundliches aber auch zugleich ernstes Gesicht. Die Lady stand von ihrem Stuhl auf und ging ein paar Schritte in die Mitte des Raumes, wo sie Fledermaus aufgeregt umherflatterte. Plötzlich breitete sich eine schwarze Rauchwolke aus und ließ die Dame fluchend zurückschrecken und ihr Schwert ziehen.
„Verdammt, was ist hier los?“
schrie sie in den Raum und blinzelte böse in die Wolke um etwas erkennen zu können.
„Nette Rüstung hast du da.“
flüsterte eine Stimme aus dem schwarzen Nebel, in dem man nun immer mehr eine Frau erkennen konnte.
„Euer Eindringen ist unerwünscht! Was sucht ihr hier?!“
zischte sie mit ernster Miene.
„So ein Dreieck, das man Trifroce nennt. Es wäre nett wenn sie mir sagen wo es ist.“
lächelte Sirith hämisch und redete nun etwas gehobener wie es unter dem Adel eher üblich war.
„Das Triforce?“ fragte sie verwundert und fuhr dann ernst fort. „Selbst wenn ich es wüsste, würde ich es dir niemals verraten!“
Nun steckte die Lady ihr Schwert nach Sirith aus und bedrohte sie damit.
„Ergebt euch freiwillig. Ich kann euch nicht gehen lassen! Ich will alles über eure Ziele erfahren! Ihr könntet eine neue Bedrohung sein und zu dieser Magierin gehören.“
forderte sie leicht mies gelaunt.
„Dieser bitte kann ich nicht stattgeben aber bevor wir kämpfen, möchte ich Zugern euren Namen wissen.“
fragte Sirith mit leicht hinterhältiger Stimme, machte aber keine Handbewegung zu ihrem Schwert hin.
„Mein Name ist Christine Lightfellow. Anführerin der Lichtgardisten!“
antwortete sie so, wie es sich gehörte, wenn man in einer Armee einen Rang einnahm und die Vampirin meinte darauf hin.
„Hört sich nobel an. Ich heiße Sirith. Ich hoffe der Kampf wird spaß machen.“
Sirith zog nun ihr Schwert und forderte Christine gerade zu heraus zu einem Kampf. Die Lichtgardistin holte sofort zu mehreren Angriffen aus, die alle meisterhaft pariert wurden. Egal wie schnell und gezielt die Lady zuschlug. Die Vampirin blockte jeden einzelnen Schlag als würde sie gegen ein verzweifeltes Kleinkind kämpfen. Es sah schon fast wie hohn aus, als Sirith mit leicht gelangweilt jeden einzelnen Schlag parierte und selber nicht Angriff. Nach wenigen Minuten des Kampfes wich Christine zurück und fluchte leise und nachdenklich.
„Verdammt. Ich habe noch nie jemanden gesehen, die so geschickt mit einem Zweihänder umgehen kann und so gute Reflexe hat. Sie scheint das Schwert so bebhändig und gezielt führen zu können, wie einen Dolch. Das wird sicher viel Kraft kosten aber von Erschöpfung ist kein Anzeigen. Kann sie vielleicht auch in die Zukunft sehen?“
„Was ist jetzt? War das schon alles?“
lachte Sirith die Lady schon fast mitleidvoll aus.
„Ihnen wird es noch Leid tun, mich unterschätzt zu haben!“
schrie sie und diesmal leuchtete ihr Schwert in einem hellen Schein. Kurz darauf rannte sie blitzschnell auf Sirith zu und schlug diesmal mit geschlossenen Augen zu. Die Vampirin war zunächst verwundert, warum sie blind kämpfen wollte aber als sich die Klingen kreuzen wusste sich die Antwort. Ein heller Lichtblitz durchzuckte den Raum und alles was man hörte war Siriths lauter Schrei. Sie hielt ihre Augen und taumelte zurück. Kurz darauf spürte die Vampirin wie sich eine Klinge durch ihre rechte Schulter bohrte und wieder schrie sie schmerzverzerrt auf. Nach dem Christine ihr Schwert aus der Schulter gezogen hatte stieß sie es erneut zu, um Sirith nun völlig kampfunfähig zu machen, doch urplötzlich wurde dieser Schlag abgeblockt. Auch die drauffolgenden Schläge wurden perfekt pariert.
„Das ist unmöglich! Ihr seid blind, seid schwer verletzt und könnt dennoch meine Angriffe blocken?“
stammelte sie verwundert und als Antwort bekam sie eine Konter von der Vampirin zu spüren. Sie konnte den schlag zwar abblocken aber die Kraft war so gewaltig, dass sie mehrere Schritte zurückgeworfen wurde und dann ins straucheln kam. Als Christine wieder zum stehen kam, hielt sie die Luft an und wagte es nicht mal ein Geräusch zu machen sondern analysierte ihre Gegnerin weiterhin. Ihre Augen waren immer noch geschlossen und die Wunde in ihrer war tief und gut platziert aber keine Zeichen von Schwäche war zu erkennen.
„Wo bist du? Versteckst du dich etwa?“
fragte Sirith plötzlich und da wurde Christine klar, dass sie wirklich blind kämpfte. Sie musste es nur schaffen so lautlos wie möglich anzugreifen. Die Vampirin hingegen klopfte einmal mit der Klinge auf dem Boden und ein helles Klirren breitete sich im Raum aus. Kurz darauf schoss sie zielgenau und präzise auf die Lady zu. Leicht verwundert versuchte sie den Schlag abzublocken, was sie auch schaffte und verlagerte ihr Gewicht, so das Sirith ins straucheln kam. Jedenfalls schien es so, bis Christine merkte, dass ihre Gegnerin sich mit einem schnellen Drehen hinter ihr postierte und sie mit einem festen Griff festhielt und zugleich die Klange an ihrem Hals hielt. Die Lichtgardistin fluchte leise ihren Fehler vor sich hin.
„Ihr hab gut gekämpft und ich bin mir sicher, dass das noch nicht all eure Fähigkeiten waren. Naja egal. Da ich weis, dass ihr mir nichts über das Triforce erzählen wirst, frage ich gleich nach eurem letzten Wunsch.“
sagte die Vampirin siegessicher.
„Meine Kinder werden meinen Tod irgendwann rächen!“
antwortete sie, als wäre sie jetzt schon stolz darauf, was ihre Kinder erreichen werden.
„Ihr hab Kinder?! Wie alt?“
fragte Sirith sofort ohne überhaupt Interesse an ihnen zu haben, jedenfalls glaubte sie das und sie wusste auch nicht warum sie diese Frage plötzlich so klar gestellt hatte. Sie war sich sicher, dass es irgendwas mit ihrer Vergangenheit zu tun hatte.
„Mein Sohn ist 12 und meine Tochter 8 Jahre alt.“
murmelte Christine leise vor sich hin und schien von ihrem Leben schon wiederwillig abschied zu nehmen. Sirith hingegen konnte sich nicht erklären, warum sie plötzlich diese Lady das Leben schenken wollte. Sie musste sich plötzlich zwei kleine Kinder vorstellen die vor einem Grab trauerten und still und leise vor sich hin weiten. Ungewollt lockerte sie den Griff, welche die Lichtgardistin festhielt.
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