Lenjia schlug die Augen auf, als sie etwas grob an der Schulter packte. Ohne Vorwarnung wurde sie in die Luft gerissen und baumelte knapp über dem steinigen Boden. Noch völlig blind und verwirrt versuchte sie sich freizukämpfen und schlug wild um sich. Sie traf mit ihrer rechten Faust etwas hartes. Sehr hart, ihre Hand begann sofort zu schmerzen.
“Na, goro, wer wird denn gleich hysterisch?”, brummte eine tiefe Stimme. Lenjia blinzelte und ließ die Arme sinken. Noch war alles schwarz, nur ab und zu durchbrach ein unscharfes Bild das Licht. Kaum nahm sie die Umrisse der riesigen Gestalt vor ihr war.
Vorsichtig wurde Lenjia abgesetzt. Ihre Beine fühlten sich an wie Wackelpudding und genauso zitterten sie auch. Sie kämpfte gar nicht erst gegen die Erschöpfung an, sondern kippte einfach nach vorne. Die Schmerzen übermannten sie, vernebelten ihren Blick und ließen sie nicht klar denken. Als hätte man ihr Hirn mit einem Mörser bearbeitet...
Leise vor sich hin murmelnd, lehnte sie an dem harten Etwas. Schüchtern tippte ihr jemand gegen die Schläfe.
“Alles in Ordnung, goro?”
“Wapfgschla...”
Benommen hob Lenjia eine Hand und strich tastend über ihre unbekannte Stütze. Rau, fast felsig fühlte es sich an. Lenjia versuchte ihren Kopf anzuheben. Stattdessen wich alle Kraft aus ihren Gliedern und sie fiel auf die Knie. Schwärze umfing sie, dann kippte sie vorne über. Kaum noch hörte sie die besorgte Stimme, die leise ausrief: “Au weh, goro...”