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Thema: [ALT] Link´s Legacy #4 - Das vergessene Volk

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Teana ging auf dem Marktplatz langsam umher und schaute sich alles in Ruhe und mit sehr viel Gelassenheit an. Es gab viel zu entdecken. Auch erschienen nun die aller ersten Lavanchallinhändler mit ihren exotischen Wahren. Die Bewohner Hyrules waren immer noch sehr überrascht und einige kannten diese Katzenwesen noch nicht einmal, denn bis vor ein paar Tagen war Aszgardt der einzigste bekannte Lavanchallin hier in der Gegend. Teana konnte zufälligerweise zwei Wachen belauschen, die sich scheinbar über die neuen Lavanchallin unterhielten.

    „Ich habe noch sie solche Wesen gesehen…“
    murmelte er erstaunt und rückte sich dabei seinen Helm zurecht.
    „Ja, es ist für alle recht ungewohnt und das Handelserlaubnis ist auch erst seid gestern vom König unterzeichnet worden.“
    erklärte er erfahrenere ältere Wachmann und sein geschulter Blick streifte über die Menschenmenge um eventuellen Dieben zuvor zu kommen.
    „Erst seid gestern? Würde ja gerne mehr darüber erfahren, ich meine wo kommen sie plötzlich alle her?“
    fragte der jüngere Rekrut und schien für kurze Zeit seine Aufgabe ein wenig zu vernachlässigen. Mit einem gezielten Klaps gegen den Helm holte der Ältere ihn wieder zurück.
    „Du kannst in deiner Pause hoch in die Kaserne gehen, dort wird man dir alles genau erklären und jetzt sie hin…“

    Nach diesem Satz hatte die Frau im dunklen Umhang genug gehört und ging weiter um sich die nächsten interessanten Waren anzuschauen. Vieles schürte Teanas Interesse an und lies sich auch gerne mal etwas über die exotischen Accessoire erzählen, kaufte aber nichts. Gerade als sie es sich überlegte den Marktplatz zu verlassen packte die vorsichtig ein Plattenhandschuh an ihrer Schulter und eine männliche Stimme hallte an ihren Kopf vorbei.
    „Bitte drehen sie sich kurz um.“
    Teana drehte sich langsam um und blickte in die Gesichter der beiden Wachleute. Schon wenige Sekunden darauf fragte der Jüngere der beiden.
    „Warum haben wir genau sie angehalten?“
    „Nun, sie trägt am sonnigen Tage ein Kapuzenumhang und versteckt sich scheinbar darunter. Außerdem hat sie nur die Wahren angesehen ohne sich was zu kaufen. Das ist für mich sehr merkwürdig. Die meisten Diebe und sogar Gesuchte verhalten sich so.“
    erklärte der Ältere Wachmann höheren Ranges.

    „Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass ich nur durch mein Aussehen und Wissensdrang etwas verbrochen hätte?“
    fuhr sie die Wachleuchte leicht genervt an.
    „Tut mir Leid, falls wir sie zu Unrecht verdächtigen aber wir tun nur unsere Arbeit. In letzter Zeit sind verhäuft beunruhigende Vorfälle passiert. Wir wollen die Stadt umgebenst wieder sicherer machen, Dürfte ich ihr Gesicht sehen bitte?“
    bat der ältere Mann und nahm seine Hand vor der Schulter. Der Jüngere hingehen fummelte ein wenig nervös an dem Gürtel herum, an dem sein Schwert befestigt war. Mit einem leichten seufzen gab die Frau der bitte statt und zog ihre Kapuze zurück, so dass ihr Gesicht sowie ein paar Harrsträhnen sichtbar waren. Sofort suchte sie den Blickkontakt des älteren Wächters, der sie mit prüfenden Blicken anschaute. Mit bedachter Miene fuhr er mit seinen Fragen fort.
    „Ihr Gesicht kommt mir nicht bekannt vor, dürfte ich aber dennoch erfahren, warum sie an einem solch schönen Tag sich so unter einem Umhang verstecken?“


    „Ganz einfach.“
    sagte Teana, richtete sich ihre Kapuze wieder zu Recht und fuhr dann fort.
    „Ich hatte eine lange Reise hinter mir. Sie war nicht ganz ungefährlich. Meine Kleidung sieht sehr mitgenommen aus und ist mit Blut befleckt. Ich möchte kein Aufsehen erregen und falls es noch interessiert, warum ich mir nichts gekauft habe. Nun ja, ich wollte mich gerade zu einem Schneider aufmachen und wollte nicht schon davor meine Rubine ausgeben, sonnst reicht mir das Geld nicht. Düfte ich mich entschuldigen? Ich möchte heute noch ein Kleidungsgeschäft finden und mich ein wenig amüsieren. Die Stadt ist doch recht neu für mich.“
    Während Teana die Fragen erklärte nickte der Wachmann immer weiter leicht mit den Kopf und der jüngere Rekrut lauschte aufmerksam dem Gespräch zu, hörte aber nicht auf nervös am Gürtel herum zu hantieren.
    „Ah, sie sind neu hier. Verstehe, soll ich sie vielleicht zu einem Schneider führen und ihnen etwas über die Stadt erzählen?“
    fragte der Wächter nun höflich und hatte alle seine Skepsis abgeworfen. Zuerst überlegte sich die Frau die Hilfe abzuweisen aber entschied sich dann doch dafür sich zu einem Schneider führen zu lassen.
    „Na gut, können sie mich zu einem angesehenem Schneider führen und mir etwas über diese witzigen Katzenwesen? So was habe ich noch nie gesehen und etwas über die Stadt möchte ich auch wissen.“

    Mit einem Nicken führten die beiden Wächter Teana zu dem angesehensten Schneider der Stadt und erzählte einiges über die Stadt und deren Umgebung, der Teil mit den Lavanchallins interessierte die Frau nicht sonderlich, denn sie kannte die Lavanchallins schon gut und hatte davor gelogen um sich die unnötigen Fragen zu ersparen, doch der Teil wie die Lavanchallins letztendlich nach Hyrule zurückfanden hörte sich ein wenig interessanter an. Denn der Erdweise schickte gerade erst gestern seine Wächter Garr und Maletus los um die ersten richtigen Kontakte zwischen diesen Ländern und denen der Lavanchallin zu knüpfen. Zu dem erfuhr Teana, dass das Portal unter der Lon-Lon-Farm, wo sie Daru und Aszgardt traf nun als ein schneller Reisepunkt zwischen den beiden Reichen dient.

  2. #2
    Tiran verbrachte nach Arreths Abreise noch einige Stunden bei den Goronen und kaufte sich unter anderem endlich die lang ersehnte Goronenrüstung. Wenn er jetzt noch die Schlossbibliothek aufsuchen würde, hätte er alles, was er benötigte um seinen Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Dann konnte er in den tiefen des Todeskraters endlich magische Objekte schmieden und mit der Zeit seine Fähigkeiten verbessern.
    Als er wieder in Kakariko war, musste er sich jedoch um das gewöhnliche Schmiedehandwerk kümmern, denn er hatte viele Aufträge aufgeschoben, die sein Lehrling noch nicht übernehmen konnte. Also nahm er seinen Hammer und die Instruktionen der Kunden und verbrachte die meiste Zeit bis Arreths Ankunft in der heißen Luft seiner Schmiede. Rhythmisch hallten die Schläge des Hammers durch das Haus, begleitet von dem steten Zischen des von Ren betätigten Blasebalgs. Es war für beide harte Arbeit und nachts waren sie vor Erschöpfung und der Hitze der glühenden Esse noch immer schweißgebadet, was im Kontrast zu den dick eingehüllten Gestalten vor den Fenstern stand. Während der vier Tage, die Tiran auf den Söldner wartete, fiel neuer Schnee. Der Wind heulte durch die Straßen und ließ Fensterläden klappern. Der Schmied und sein Lehrling waren bei solchen Wetterverhältnissen schon dankbar für die wohlige Wärme ihres Zuhauses, denn die Glut in der Schmiede wurde nie kalt, zu oft wurde das Feuer beansprucht.
    Tiran schmiedete und gab seinem Lehrling Anweisungen. Er zeigte ihm, worauf es zu achten galt und machte ihn auf die Besonderheiten des Eisens aufmerksam. Rens Eifer war lobenswert und schon bald hatte er den Wunsch selbst mehr als nur Nägel oder Ähnliches zu erschaffen, doch noch war es für ihn nicht an der Zeit. Obwohl er wirklich verblüffend schnell und effizient lernte, wie sein Meister einräumen musste. Aus ihm würde ein würdiger Nachfolge werden, zumal er noch die unvergleichliche Gelegenheit hatte, zusätzlich direkt das magische Handwerk zu erlernen, die hohe Kunst, die so wenige nun beherrschten.
    Nach vier Tagen langen Wartens kam Arreth endlich mit dem begehrten Gestein. Freudig nahm der Schmied es entgegen, den kleinen Brocken und den größeren Fels, den er zunächst im Vorratsraum unterbrachte. Dann zahlte er den Söldner aus. Es hatte ihn viel gekostet, um ehrlich zu sein hatte er mit siebenhundert Rubinen (dreihundert für die rote Rüstung) in so kurzer Zeit mehr Geld ausgegeben, als er es hätte tun sollen. Alles was Tiran an Reserven und Notgroschen noch übrig hatte war nun dahin, und obwohl er nicht wenig verdiente, befürchtete er, dass der Eifer der Leute bald abnehmen könnte und sich die Leute aus Hyrule nicht die Mühe machen wollten den längeren Weg nach Kakariko auf sich zu nehmen. Und bald würde er wieder neues Eisen benötigen, dachte er mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend. Nun, zumindest würde er das des königlichen Visums nicht verhungern müssen.
    Zur Feier des Tages lud Tiran Arreth und Gordo zum Essen und natürlich Trinken ein, doch der Gorone machte sich lieber sofort wieder auf den Weg nach Goronia. Der Söldner hingegen nahm dankend an und zusammen mit Ren verbrachten sie einen fröhlichen Abend mit ofenfrischem, weißem Brot, einem saftigen Braten mit eingelegten Rüben und viel gutem Wein. Tiran verbot seinem Schüler mehr als drei Becher zu trinken, so dass dieser die zweite Hälfte des Abends über mürrisch in seinem Stuhl saß. Tiran glaubte zwar nicht, dass das Visum für drei Personen galt, ja er war sich sogar sicher, dass es bestimmt nicht für mehr als zwei gelten konnte, doch da er damit durchkam beließ er es dabei.
    Arreth erzählte von seinen früheren Aufträgen und dem Leben auf dem Todesberg, und der Schmied berichtete von seinen Reisen, von den fernen Ländern und ihren Wundern. Er erzählte von seinem Interesse an der magischen Schmiedekunst und von dem Fehler den er bei seinem Klingenstab gemacht hatte. Zur Untermauerung zeigte er ihm die vielen Narben auf seinem Arm.
    Schließlich schenkte er Arreth noch einmal ein, sich selbst jedoch nicht mehr. Auf den fragenden Blick seines Gegenübers entgegnete er:
    „Ich höre immer auf, bevor ich wirklich betrunken bin. Ein Mann sollte immer Herr seiner Sinne sein, meinst du nicht auch?“
    „Hm, wahrscheinlich hast du Recht…“, grinste der Söldner mit dem Becher an den Lippen.
    Tiran lachte.
    „Du gefällst mir Junge!“, meinte er.
    „Junge?“, fragte Arreth mit hochgezogenen Augenbrauen.
    „Das Recht des Älteren.“, schmunzelte der Schmied. Dann, mit einem Blick auf die schon fortgeschrittene Nacht, stand er auf und schüttelte seinen eingeschlafenen Lehrling wach.
    „Komm, wir müssen gehen. Ich will morgen zur Schlossstadt und du kommst mit mir.“ Ren war noch zu verschlafen, um irgendwas von dem Gesagten gebührend zur Kenntnis zu nehmen, also nickte er nur. Er erhob sich und ging raus. Tiran jedoch sah nachdenklich auf Arreth herab, der Anstalten machte sich zu verabschieden.
    „Es könnte sein, dass ich morgen in der Bibliothek wieder etwas finde, wofür man eine Reise antreten muss. Ich bin jedoch ein viel beschäftigter Mann…“
    Der Söldner merkte natürlich, worum es ihm ging und sagte:
    „Ich hoffe doch du bist außerdem jemand mit ausreichenden Finanzen?“
    „Das wird sich zeigen. Wenn ich dir anbiete für einige Zeit bei mir zu wohnen und du statt Miete zu zahlen einige Aufträge für mich erledigst, würdest du dann zusagen? Es muss doch auf Dauer teuer sein, in so einem Wirtshaus zu übernachten, vom Essen ganz zu schweigen. Wein wird da schon zum Luxus…“
    „Es kommt natürlich auf die Aufträge an, so etwas wie beim letzten Mal wird dich schon noch was kosten, aber gegen kleinere Arbeiten…wieso eigentlich nicht? Dieses Visum ist schon ziemlich praktisch muss ich sagen!“
    Tiran fuhr sich erleichtert über den Bart. Arreth könnte ihm eine große Hilfe sein.
    „Es war auch nicht leicht zu bekommen. Gut, dann ist es abgemacht: Du wirst jetzt erst einmal bei mir und Ren unterkommen. Dann würde ich sagen, dass es Zeit ist nach Hause zu gehen.“, schloss er freundlich und zusammen verließen sie das Wirtshaus.

    Am nächsten Tag schloss Tiran seine Schmiede und alle drei begaben sich nach Hyrule. Die meisten Arbeiten waren erledigt, es stand nur noch wenig an, da er in den letzten Tagen nichts Neues mehr angenommen hatte. So konnte er beruhigt in die Schlossstadt reisen.
    Der Weg war angenehm und ruhig. Sie begegneten kaum Reisenden und zwischen den Wolken ließ sich ab und zu die Sonne blicken.
    Die Schlossstadt selbst war aber natürlich wieder voller Leute: Reisende aus allen Teilen des Landes, Händler, Einwohner und viele, viele Straßenköter. Die größte Stadt des Landes, der Ort an dem das Schloss und die Zitadelle der Zeit standen, lockten viele Besucher an. Alle drei gaben auf dem Weg zum Schloss gut Acht auf ihre Taschen. Tiran versuchte nicht zu häufig nach seinem wertvollen Hammer oder dem Brocken des ebenfalls kostbaren Erzes zu greifen. Viele Blicke folgten ihnen, oder vielmehr ihren ungewöhnlichen Waffen: dem großen schwarzen Schwert und dem seltsamen Klingenstab, der nicht so recht zu dem stämmigen Mann passen wollte.
    „Wenn wir im Schloss fertig sind, möchte ich euch zwei Freunde von mir vorstellen. Ren, ich hoffe du machst einen guten Eindruck auf sie, denn der eine wird dich später hoffentlich mit Eisen und Ausrüstung beliefern und der andere Kunde von deinen Fähigkeiten verbreiten. Also sie zu, dass du nichts falsch machst! Und du, Arreth, wirst vielleicht an den Waffen des einen interessiert sein. Er führt ein gutes Sortiment und du kannst ja etwas in meinem Lager aufbewahren, solange du bei mir wohnst.“ Der Söldner war in der Tat neugierig, obwohl er sich höchstens einen Dolch oder etwas in der Art kaufen würde. Sein mächtiges Obsidianschwert, das zurzeit über seinem Rücken hing, und seine Parierklinge waren ihm genug.
    Während sie die vollen Straßen entlanggingen, erhaschte Tiran den einen oder anderen magischen Hauch. Es gab mehrere Magierläden in der Schlossstadt und deshalb zollte er dem kaum Beachtung, doch als sein Blick auf dem Marktplatz auf eine Gestalt fiel, wurde das anders. Er blieb stehen und sah sie sich an, ohne auf Rens und Arreths überraschte Fragen zu achten.
    Es handelte sich bei ihr um eine junge Frau, wobei er ihr Gesicht nicht genau erkennen konnte, da darüber die Kapuze ihres dunkelvioletten Umhanges gezogen war. Sie wurde von zwei Wachen begleitet, weshalb er sie für eine Adlige hielt. Bei ihr selbst konnte er nichts spüren, was nicht auf diese Entfernung nichts Ungewöhnliches war, doch hatte sie eindeutig etwas Magisches bei sich, was seine Neugier wachrief. Er glaubte es seinen zwei Dinge, doch waren sie sich so ähnlich, um nicht zu sagen identisch, dass es auch nur ein einzelner Gegenstand sein mochte. Die ausgestrahlte Magie war sehr ungewöhnlich, Tiran hatte noch nie etwas Derartiges gespürt. Er konnte die Macht nicht eindeutig einer Richtung zuweisen. Sonst ließen sich Zauber und magische Gegenstände stets in elementare Kategorien einteilen, doch was er hier spürte war anders. Es wirkte irgendwie…grundsätzlicher. Mächtiger.
    Er entschloss sich die Unbekannte anzusprechen, seine Neugier war einfach zu groß. Ren warf Arreth einen fragenden Blick zu, doch dieser konnte nur die Schultern heben und Tiran folgen.
    Dieser war sich inzwischen mit jedem Schritt, der ihn näher an die Frau brachte, sicherer, dass sie zwei Gegenstände dabei hatte. Sie konnten nicht besonders groß sein, dachte er. Vage ordnete er sie nun auch der Lichtmagie zu, denn damit schien die von ihnen ausgehende Macht noch am meisten gemein zu haben, auch wenn sie noch immer anders wirkte. Rein und kraftvoll pulsierte sie, und doch…hatte Tiran das Gefühl, dass etwas fehlte. Dass das, was er da spürte nur ein Teil eines Ganzen war.
    Die Wachen hatten seine zielstrebigen Schritte bemerkt und versperrten ihm den Weg. Er sah nun, dass es sich dabei um Gardisten handelte. Die Frau schaute ihn unbeteiligt an, was Tirans Eindruck von Adel erhärtete. Adlige kümmerten sich im Allgemeinen nicht um ihnen niedriger gestellte Personen. Tiran hob die Hände und lächelte freundlich, wobei er klug genug war gebührenden Abstand zu halten, um die beiden Waffenträger nicht zu reizen. Die Stadtwachen wurden sehr schnell misstrauisch.
    „Entschuldigen Sie bitte, edles Fräulein, ich wollte sie gewiss nicht stören. Es ist nur…sie haben da etwas bei sich, dass mich interessiert.“ Noch immer tauchte auf ihrem Gesicht keine Gefühlsregung auf und so fuhr der Schmied hastig fort:
    „Wie unhöflich von mir, ich habe mich nicht vorgestellt, bitte verzeihen Sie. Mein Name ist Tiran und ich bin Schmied in Kakariko. Vielleicht haben Sie schon von mir gehört. Ich kann mich, ohne falsche Bescheidenheit, eines gewissen Rufes erfreuen. Jedenfalls interessiere ich mich auch für Magie, insbesondere magische Gegenstände und ich fühle, dass sie zwei solche Objekte bei sich tragen. Mein Spürsinn ist recht gut ausgebildet, müssen Sie wissen, deshalb kann ich das sagen. Natürlich verstehe ich es, wenn sie etwas derart Wertvolles nicht einem Fremden zeigen wollen, doch es ist lediglich ein Blick darauf, denn ich erbitte, mehr nicht. Es ist sozusagen berufliches Interesse. Würden sie mir diese Freude machen oder macht es Ihnen etwas aus?“
    „Es macht mir etwas aus.“ Endlich hatte die Frau gesprochen und ihre Stimme klang zwar freundlich, ließ jedoch auch etwas wie unterschwelligen Kummer vermuten. Tiran war überrascht, er hatte sich so höflich verhalten, wie er es für angebracht hielt.
    „Oh…ich verstehe. Nun, das ist schade.“ Sie schaute seine ungewöhnliche Waffe an und er fühlte sich dazu genötigt zu erklären, dass dies ein selbstgeschmiedeter Klingenstab aus einem der Südlande sei, den er allein mit Magie gefüllt hatte. Dann bemerkte er wie ihr Blick an ihm vorbei glitt und spürte Arreths Schwert hinter sich. Er stellte den Söldner und seinen Lehrling kurz vor, entschuldigte sich für die Störung und verabschiedete sich. Keiner von den dreien bekam mit, wie die Frau ihnen mit ihrem unbeteiligten Blick hinterher schaute.
    Tiran erzählte unterdessen seinen Begleitern von dem, was er gespürt hatte und wie die Frau ihm einen Blick darauf verweigert hatte. Nun, was sollte man machen. Erst im Nachhinein wurde dem Schmied jedoch klar, was merkwürdig gewesen war. Sie hatte nichts ausgestrahlt. Absolut gar nichts. Dies war nicht nur ungewöhnlich sondern nahezu unnatürlich. Normalerweise strahlte jeder etwas aus, wenn nicht Magie dann ein bestimmtes Gefühl, eine Regung, was auch immer. Die Unbekannte hingegen hatte jedoch nur wenig davon gehabt und das Wnige an ihr hatte widersprüchlich und gegensätzlich gewirkt. Hätte sie nicht den einen Satz gesprochen, wäre Tiran ernstlich beunruhigt gewesen, ohne wirklich sagen zu können, wieso. Grübelnd setzte er den Weg mit Ren und Arreth fort.

    Als sie an der Garnison vor dem Schloss ankamen, wurden sie angehalten und nach ihrem Begehr ausgefragt.
    „Ich möchte mit meinen Begleitern die Schlossbibliothek aufsuchen. Hier ist ein königliches Visum, welches mir das Eintrittsrecht zusichert.“ Der wachhabende Gardist untersuchte das Schreiben gründlich danach, ob es eine Fälschung war, doch das Siegel war eindeutig.
    „Also gut, dies scheint in Ordnung zu gehen. Ich weise euch aber darauf hin, dass ihr eure Waffen werdet abgeben müssen.“
    „Natürlich“, antwortete der Schmied und man ließ sie passieren. Am eigentlichen Schlosstor dann wurden ihnen ihre Waffen abgenommen, mit Nummern versehen und weggeschlossen. Mürrisch blickte Arreth seinen Klingen nach und auch Tiran fühlte sich unwohl ohne den Klingenstab oder das Gewicht seines Langschwertes.
    „Ein Söldner sollte nicht ohne seine Waffen sein…“, knurrte Arreth.
    „Ja, ich fühle mich auch unwohl dabei, aber ich kann daran nichts ändern. Schließlich sind wir ja im Schloss und der König muss geschützt werden, aber…na ja. Wir sind zu dritt, es wird also hoffentlich nicht so lange dauern.
    Ein Bediensteter geleitete sie durch einige mit hübschen Teppichen ausgelegte Gänge, vorbei an verschlossenen, schweren Eichenholztüren mit imposanten, vergoldeten Schlössern und Gemälden, die irgendwelche wichtigen Persönlichkeiten alter Zeiten darstellten.
    Schließlich traten sie durch ein geöffnetes Tor in einen weiten und hohen Raum. Große Fenster ließen die Sonnenstrahlen herein, die sich durch die brüchige Wolkendecke verirrten, dazu hingen mehrere Leuchter mit angezündeten Kerzen an der Decke und den Wänden. Über drei Etagen erstreckte sich die königliche Bibliothek, zu der nicht viele Eintritt hatten. Zwei Dutzend Arbeitstische standen in der untersten Etage herum und Männer mit langen weißen Bärten saßen an einigen von ihnen und blätterten in dicken Wälzern herum.
    Ihr Eintreten blieb nicht unbemerkt. Ein älterer Herr in einer langen blauen Robe trat an sie heran und begrüßte sie freundlich.
    „Willkommen in unserer Bibliothek. Ich bin der Bibliothekar und Archivar. Wenn ihr irgendwelche Fragen zu Büchern oder Inhalten habt, dann wendet euch bitte an mich. So bleibt euch langes Suchen erspart.“
    „Ich suche Bücher und Schriften, die sich mit magischer Schmiedekunst befassen.“
    „Ich verstehe. Schwieriges Thema. Nicht viele befassen sich damit.“ Er ließ seinen Blick zur höchsten Etage schweifen, die über mehrere hohe Wendeltreppen zu erreichen war.
    „Mal sehen, alles an sachlichen Texten, die sich mit Magie befassen, befindet sich in der obersten Etage. Werke zur magischen Handwerkskünsten findet ihr auf der rechten Seite, wenn ihr diese Treppe dort hochgeht.“ Er deutete auf besagte Treppe und fuhr fort:
    „Auf der rechten Seite also, drei Regale direkt an der Wand. Wollt ihr auch fiktive Texte, die sich mit dem Thema befassen? Also Geschichten, Erzählungen, Dichtungen…“
    Tiran dachte einen Moment lang nach. Mit solchen Büchern war es immer schwierig, das meiste davon war ausgedacht und doch wurde oft auch einiges an Wissen verwertet…
    „Also gut. Wo finden wir diese Werke?“
    Der Bibliothekar deutete auf die zweite Etage und beschrieb den Weg dahin. Tiran bedankte sich und wandte sich dann an seine Begleiter.
    „Also gut, da wir zu dritt sind teilen wir uns auf. Ren, du übernimmst die fiktiven Texte. Such alles heraus, was dir nicht ganz und gar erfunden erscheint. Du hast ja schon Erfahrung damit. Arreth und ich wir teilen uns die oberste Etage. Sagen wir, wir treffen uns in drei Stunden hier unten mit allem, was brauchbar erscheint.“
    Zusammen gingen sie zur Treppe. Ren verließ sie, als sie an der mittleren Ebene vorbeikamen und der Schmied und der Söldner traten ganz oben heraus. Sie eilten vorbei an verschiedenen Aufschriften und sahen einige Gestalten zwischen den Regalen herumgehen. Tiran nahm an, dass es Magier oder Zauberadepten waren. Als sie ihr Ziel gefunden hatten fingen sie sofort an zu suchen. Da gab es Bücher, die Tiran schon kannte, einige nützlich andere vollkommen ohne brauchbare Informationen. Er blätterte in Katalogen herum, die Abbildungen von magischen Gegenständen zeigten und auf ihre Wirkungen hinwiesen, jedoch nichts darüber verrieten, wie sie hergestellt worden waren. Dennoch machte sich Tiran die eine oder andere Notiz zu bestimmten Wirkungsweisen. An Inspiration mangelte es ihm zwar nicht, aber konkrete Anwendungsbereiche waren doch immer nützlicher als Träumereien. Einige Male zeigte Arreth ihm ein Buch, doch aus den meisten konnte Tiran nichts Nützliches entnehmen außer hier und dort einige in Nebensätzen vermerkte Kleinigkeiten: Namen von magischen Materialen und dass man in magischem Feuer bessere Ergebnisse erzielen konnte (was Tiran fürwahr schon gewusst hatte, doch es wurde noch etwas genauer auf Drachenfeuer, blaues Feuer und heraufbeschworenes Feuer eingegangen). Ratschläge zur mentalen Vorbereitung und Hinweise auf Tücken bestimmter magischer Richtungen. Alles in allem fand Tiran nur einen einzigen wirklich zufrieden stellenden Text, den er noch nicht kannte. Er behandelte den Zusammenhang von Länge, Dichte und Zusammensetzung einer Waffe und der ihr innewohnenden Magie und wie sich dies auf Wirkung und Effektivität auswirkte.
    Etwas enttäuscht von der königlichen Bibliothek begab sich der Schmied mit Arreth wieder nach unten. Der Tempel der drei Einheiten war um einiges nützlicher gewesen.
    Unten wurden sie bereits von Ren erwartet. Er hatte einen kleinen Stapel loser Pergamentblätter und zwei Schriftrollen vor sich liegen, die Tirans Herz höher schlagen ließen.
    „Du hast etwas gefunden?! Ich hatte es ehrlich gesagt nicht erwartet bei dieser Abteilung.“
    Ren funkelte ihn böse an.
    „Wieso hast du mich dann überhaupt dahin geschickt? Naja, ist ja jetzt auch egal, wie du sehen kannst hab ich tatsächlich etwas gefunden. Die Bücher waren, wie zu erwarten war, vollkommen unnütz. Da stand höchstens mal, dass der Held ein magisches Schwert hatte oder dass irgendwo Runen eingraviert waren, doch das war auch schon alles. Interessanter wurde es dann bei den Gedichten und Epen, insbesondere den wirklich alten. Also, ich habe vier Gedichte gefunden, die mir nützlich erschienen. Dieses hier behandelt den Kampf eines namenlosen Mannes mit einem Drachen. Als er den Drachen erlegt hat, nahm er sein Schwert und legte es in des Monsters Maul, wo noch immer Feuer züngelte. Anschließend kühlte er es im Drachenblut und bekam damit ein unzerstörbares Schwert, mit dem er die Schwachen verteidigte, berühmt wurde und so weiter. Es ist zwar nichts großes, aber die Information über die Wirkung von Drachenblut erschien mir durchaus verwertbar. Ich habe außerdem in einem Geschichtsbuch nachgeschlagen. Es gab in Hyrule tatsächlich einmal einen Krieger, der in seinem ganzen Leben nur eine einzige Klinge geführt hat und schließlich mit ihr begraben worden sein soll.
    Dann hab ich hier ein Gedicht über einen Ritter in grüner Rüstung. Wenn er sich ins Gras legte, oder im Wald wandelte soll er für niemanden zu sehen gewesen sein und damit ist nicht gemeint, dass er einfach nur gut getarnt war, sondern dass er wirklich ganz und gar unsichtbar wurde. Er konnte Tiere verstehen und mit ihnen sprechen und wurde zum Wächter der Wälder und urteilte über alle, die der Natur schadeten. Als er spürte, dass er dem Tode nahe war, grub er ein Loch und legte sich hinein. Die Tiere des Waldes sollen es dann wieder mit Erde gefüllt haben und bald wuchs an der Stelle der Schössling eines Baumes inmitten von Blumen. Eine hübsche Geschichte aber das Interessante ist, die letzte Strophe. Dort heißt es, dass die Bestandteile der Rüstung sich alle in dem Baum vereinigten: Gras, Baumrinde, Blätter verschiedener Bäume, Blumen und selbst Tierhaare. Meint ihr nicht auch, dass all das wirklich in der Rüstung eingearbeitet worden sein könnte? Natürlich mitsamt der Waldmagie?“
    Tiran legte die Stirn in Falten und überlegte laut:
    „Ich habe noch nie davon gehört, dass lebende Dinge in eine Rüstung eingearbeitet wurden und Pflanzen sind nichts anderes als Lebewesen. Die Frage ist, ob sie, von Stahl umschlossen, starben und ihre Energie oder ihre Seelen die Rüstung nicht verlassen konnten oder ob sie innerhalb der Rüstung am Leben blieben und sie auf diese Art mit einer seltsamen Macht erfüllten? Ich wette, der Dekubaum könnte mir eine Antwort darauf geben, ob es einen solchen Baum irgendwo auf der Welt gibt. Einen Baum mit Blättern aller nur erdenklichen Bäume und wandelbarer Rinde. Ein Baum, der inmitten eines bunten Blumenmeeres steht und den verschiedene Tiere bewohnen.“ Er seufzte ergeben und lehnte sich auf dem harten Holzstuhl, auf dem er saß, zurück.
    „Schade nur, dass wenn ich den Wald betrete ich zu einer Pflanze werde. Möchtest du das nicht übernehmen Arreth?“, scherzte der Schmied und der Angesprochene schien tatsächlich einen Moment lang zu überlegen bevor er lächelnd den Kopf schüttelte.
    „Ich kenne leider keine Möglichkeit zum Dekubaum vorzudringen ohne seiner Magie zu erliegen, tut mir leid. Du wirst wohl mit den Worten des Gedichtes auskommen müssen.“
    Tiran seufzte noch einmal und sah sich dann Rens restliche Funde an.
    Das dritte Gedicht handelte von einem Mann, dessen Liebste auf tragische Weise verstarb. In seiner Verzweiflung gönnte er keinem Lebenden mehr Glück und schloss so seinen Kummer und sein Leid in Pfeile ein, die er wahllos auf der ganzen Welt verschoss und fremder Wesen Leben zerstörte, so wie sein eigenes auch zerstört war. Wann immer ihm die Pfeile ausgingen, machte er neue, denn seine Gefühle änderten sich nicht und sein Leid schien ewig zu sein. Unglück überzog da die Welt und erst als man ihn stellte und umbrachte, konnten seine Opfer wieder glücklich werden.
    Tiran hatte schon von der Möglichkeit gehört Gefühle und Empfindungen in Objekten einzuschließen, doch Ren hatte dies natürlich nicht wissen können, da er es nirgendwo zwischen seines Meisters Unterlagen zu dem Thema gelesen hatte.
    Das letzte Gedicht war gleichzeitig das kürzeste und interessanteste. Es beschrieb das Leben der Shiekah, ein Leben zwischen dieser Welt und der der Schatten. Unter anderem wurde dort in einem Vers erwähnt, dass das Schattenvolk in der anderen Welt Gegenstände von machtvoller Art herzustellen gepflegt hatte.
    Er wusste um die Existenz anderer Dimensionen und Ebenen des Seins, doch der Gedanke, dass sie Einfluss auf das Schmieden haben könnten, war ihm bis jetzt noch nicht gekommen. Der hylianische Tempel des Lichts lag in einer anderen Sphäre der Welt, das wusste Tiran. Diverse Möglichkeiten schossen ihm in den Kopf…
    Das letzte, was sein Lehrling vorzuweisen hatte, war ein langer Epos aus alter Zeit. Er hatte ebenfalls die Shiekah zum Thema, genauso genommen das Leben eines ganz bestimmten. Ren blätterte einige Seite vor und zeigte dann auf die Stelle, die ihm ins Auge gefallen war. Über mehrere Seiten hinweg wurde genau beschrieben, wie der Held sich ein magisches Schwert, einen Bogen und einen Umhang anfertigte. Tirans Herz frohlockte, als er dies sah, denn danach hatte er lange gesucht. Eine detailgetreue Beschreibung. Es war zwar fraglich, ob alles dort Geschriebene richtig war, aber zumindest auf den ersten Blick sah es schon ziemlich gut aus. Er dankte Ren überschwänglich und machte sich dann sofort ans Kopieren aller Schriften. Obwohl Arreth und Ren ihm dabei halfen, vergingen mehrere Stunden und die Sonne ging unter. Bis zum letzten noch erlaubten Augenblick blieben sie in der Bibliothek und schrieben so schnell sie konnten, ohne dabei etwas auszulassen. Sie wurden rechtzeitig fertig und verabschiedeten sich vom alten Bibliothekar, der ihnen neugierig hinterher blickte. Da sie müde und hungrig waren, beschlossen sie die Nacht in einem Wirtshaus zu verbringen, wofür sie dank Tirans Visum nichts zu zahlen hatten. Unterwegs meinten Arreth und Tiran Daru, Links Enkel, gesehen zu haben, doch sie waren zu erschöpft um zu ihm zu gehen, zumal nicht einmal sicher war, ob er es gewesen war. Am nächsten Tag erst wollte der Schmied seine beiden Begleiter seinen alten Freunden vorstellen bevor sie nach Kakariko zurückkehrten. Die undurchsichtige Frau vom Mittag hatten sie alle drei zunächst vergessen.

    Geändert von Sephe (13.08.2007 um 19:01 Uhr)

  3. #3
    Lenjia schlug die Augen auf, als sie etwas grob an der Schulter packte. Ohne Vorwarnung wurde sie in die Luft gerissen und baumelte knapp über dem steinigen Boden. Noch völlig blind und verwirrt versuchte sie sich freizukämpfen und schlug wild um sich. Sie traf mit ihrer rechten Faust etwas hartes. Sehr hart, ihre Hand begann sofort zu schmerzen.
    “Na, goro, wer wird denn gleich hysterisch?”, brummte eine tiefe Stimme. Lenjia blinzelte und ließ die Arme sinken. Noch war alles schwarz, nur ab und zu durchbrach ein unscharfes Bild das Licht. Kaum nahm sie die Umrisse der riesigen Gestalt vor ihr war.
    Vorsichtig wurde Lenjia abgesetzt. Ihre Beine fühlten sich an wie Wackelpudding und genauso zitterten sie auch. Sie kämpfte gar nicht erst gegen die Erschöpfung an, sondern kippte einfach nach vorne. Die Schmerzen übermannten sie, vernebelten ihren Blick und ließen sie nicht klar denken. Als hätte man ihr Hirn mit einem Mörser bearbeitet...
    Leise vor sich hin murmelnd, lehnte sie an dem harten Etwas. Schüchtern tippte ihr jemand gegen die Schläfe.
    “Alles in Ordnung, goro?”
    “Wapfgschla...”
    Benommen hob Lenjia eine Hand und strich tastend über ihre unbekannte Stütze. Rau, fast felsig fühlte es sich an. Lenjia versuchte ihren Kopf anzuheben. Stattdessen wich alle Kraft aus ihren Gliedern und sie fiel auf die Knie. Schwärze umfing sie, dann kippte sie vorne über. Kaum noch hörte sie die besorgte Stimme, die leise ausrief: “Au weh, goro...”

  4. #4
    Rainun schaute die beiden an, sein Blick schweifte von Aronn zu Xeno und blieb dann an ihm haften. Sein Gesicht war ausdruckslos, er schaute Xeno einfach nur an. Dieser schaute zurück. Vor ihm stand sein alter Freund und Partner, gekleidet in eine lange, schwarze Robe, die den ganzen Körper bedeckte. Er bemerkte nicht, das sie eingekreist worden waren. Aronn setzte zu sprechen an, Rainun war schneller:

    „Sie haben das Recht zu schweigen, Aronn, Archivar und Geschichtsschreiber aus Hyrule... Xeno, du hattest den Befehl, ein Dokument zu stehlen, hast uns dieses aber weder gebracht, noch dich sonst wie zurückgemeldet. Dies wird als Ungehorsam gewertet, und ich denke du weisst, was Verrätern droht, nicht?! ... Xeno... es tut mir leid... hiermit verhängt die Organisation das Todesurteil über dich... ich habe die Aufgabe erhalten das Urteil zu vollstrecken... sterbe wohl, Freund.“

    Rainun zog sein Schwert mit irrsinniger Geschwindigkeit und liess es auf Xeno niedersausen. Doch Aronn war vorbereitet. Die Beschwörungsformel war längst aufgesagt und er aktivierte den Zauber gerade zur rechten Zeit.
    Rainuns Schwert flog durch die Luft, der Schutzschild hatte den Schlag reflektiert. Plötzlich ging alles schnell. Aronn warf eine kleine Spruchrolle auf den Boden, murmelte kurz etwas, fasste Xeno dann an der Hand und hechtete an dem benommenen Rainun vorbei zum Ausgang. Die vermummten Gestalten, Soldaten der Organisation, wollten den beiden nach, aber in diesem Moment trat der Zauber der Spruchrolle ein. Ein kleines Magnetfeld erschien und liess die Soldaten aufeinander zusteuern. Eine Massenkollision war die Folge. Als Rainun wieder zu Bewusstsein kam, waren Xeno und Aronn bereits über alle Berge verschwunden. Er schaute auf seine bewusstlosen Soldaten hinab und langsam wurde ihm bewusst, dass er sich eben eine ganze Menge Ärger eingeholt hatte.

    Xeno und Aronn fanden sich am Südtor von Unruhstadt wieder. Xeno war noch etwas durcheinander, das ganze ging etwas zu schnell für ihn. Er fand es unvorstellbar, dass sie es aus solch einer Situation heil heraus geschafft hatten. Und dann noch vor Rainun, welcher sich sonst wirklich keine Fehler leistet. Rainun, seinem ehemals besten und einzigen Freund. Dass er sich nun gegen ihn stellt... unvorstellbar...

    „War ganz schön knapp, was? Wären beinahe beide draufgegangen... Aber egal, wir müssen nun vorwärts schauen. Als erstes sollten wir uns aufteilen und so schnell wie möglich von hier weg. Mal sehen... Ich werde nach Hyrule reisen um nach meinen restlichen Dingen zu sehen und diese in Sicherheit bringen. Nicht auszudenken wenn sie gewisse Dinge in ihre Hände bekämen... Und du, Xeno, wirst am besten nach Süden in den Dekusumpf aufbrechen. Wird Zeit das du deine Artgenossen etwas kennenlernst. Bei der Gelegenheit kannst du auch gleich noch eine kleine Besorgung für mich erledigen. Ich weiss, es wird nicht einfach, aber du musst versuchen beim Deku-König um eine Audienz zu bitten. Frag ihn nach dem alten Dämmerwaldtempel, und ob er noch zu betreten sei. Es gibt dort etwas, was allenfalls noch wichtig sein könnte... ein altes Relikt... hoffe nur, dass noch dort ist. Nun gut, ich gebe dir noch das hier mit auf deine Reise, ein simples Kommunikationsgerät, schau her. Du siehst die drei Lichter hier? Merke dir: Drücke rot, wenn in Gefahr oder etwas schiefgelaufen.. grün, wenn du nicht mehr weiterweisst, gelb, wenn du das Instrument gefunden hast. Ich habe das Gegenstück, um deine Signale zu empfangen. Bei rot werde ich dir zur Hilfe eilen, bei grün treffen wir uns vor dem Dekupalast, bei gelb treffen wir uns in Unruhstadt vor dem Uhrturm. Alles klar? Um mich musst du dir keine Sorgen machen, ich komme zurecht. Wenn dir jemand Hilfe anbietet und er/sie vertrauenswürdig aussieht, nimm die Hilfe an. Und hüte dich vor Organisationsmitgliedern und besonders vor dem Kerl, dem wir vorhin begegnet waren, der hat was drauf und wird nicht davor zurückschrecken dich zu töten!“

    Xeno hatte verstanden, allerdings verspürte er einiges Missbehagen, besonders ob der letzten Äusserung über Rainun. Er war allerdings gewillt, zu tun was Aronn im aufgetragen hatte. So hatte er wenigstens wieder ein Ziel vor Augen. Er nickte Aronn zu.

    „Als dann, bis später, ja? Und pass auf dich auf!“

    Und so machten sich die beiden auf den Weg, Aronn nach Hyrule, Xeno in den Deku-Sumpf.

  5. #5
    Daru betrat die große Burgstadt Hyrule und sah sich erstaund um. Alles hatte sich verändert. Die Stadt wirkte wie neu, was beinahe ein Wunder war, nachdem Villon sie vor fünf Jahren fast dem Erdboden gleichgemacht hatte.
    Einige Gebäude wurden sogar komplett neu errichtet. Der Gorone ging ziellos durch die Stadt. Wo sollte er nur mit der Suche anfangen ? Der Zugang zum Tempel des Lichts war ohnehin nicht zugänglich. Womöglich konnten ihm da nur die Weisen helfen, also beschloss Daru, den Tempel erst zum Schluss aufzusuchen. Er konzentrierte sich also erstmal nur auf den Tempel der Zeit. Sein Gefühl sagte ihm, dass sich dort auch das Triforce des Wissen befinden müsse. Plötzlich entdeckte er zwei bekannte Gesichter. Es waren die beiden Lavanchallin-Wächter Garr und Maletus, die am Brunnen in der Mitte des Marktplatzes standen.
    "Garr....Maletus!!!"
    Überrascht drehten sich die Lavanchallin um.
    "Na den kennen wir doch. Hallo Daru. Na wie läuft die Suche nach den Weisen ?"
    "Ach, das ist eine lange Geschichte. Aber was führt euch nach Hyrule ? Ich dachte, ihr wolltet nicht zurückkehren."
    "Das liegt am alten Tattergreis. Er ist der Meinung, dass es für beide Seiten von Vorteil ist, wenn wir miteinander Handel treiben. Er denkt sogar über eine Rückkehr unseres Volkes nach Hyrule nach. Das Übel, das uns damals vertrieben hat, ist hier ja schon lange nicht mehr aufgetaucht, wie es aussieht. Darum wurden wir hergeschickt, um mit König Dardanos Gustavson einen Handelsvertrag abzuschließen."
    "Verstehe. Zum König muss ich selbst noch. Ich weiß absolut nicht, wo dieser Tempel der Zeit sein soll."
    "Dann solltest du dich beeilen. Dem König gehts wohl nicht sonderlich gut. Uns hat man auch nur unter großen Bedenken zu ihm gelassen."
    "Ok, dann machts mal gut. Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder."
    Daru machte sich also auf den Weg zum Schloss, wo er hoffte eine Audienz beim König zu bekommen. Garr und Maletus hingegen verschlug es in die städtische Taverne.

  6. #6
    "Stop !!!" rief eine der Wachen vor dem Schloss.
    "Heute werden keine Audienzen mehr gewährt. Der König ist schwer erkrankt."
    "Aber ich muss zu ihm. Es geht um die Zukunft Hyrules."
    "Wenn du wüsstest, wie oft ich das schon gehört habe. Es tut mir Leid, aber ich habe meine Anweisungen."
    "Ich bin einer der Ritter Hyrules. Wir haben damals Villon besiegt."
    "Und wenn du meine Großmutter wärst, ich könnte dich nicht durchlassen."
    Daru ging sauer zurück auf den Hof. Er musste unbedingt einen Weg ins Schloss finden. Nur der König konnte wissen, wo sich die Tempel befanden.
    Der Gorone lief schmollend umher. Inzwischen hatte bereits die Dämmerung eingesetzt. Plötzlich hörte er leise eine Stimme.
    "Hey, pscht, du wolltest doch ins Schloss oder ?"
    Daru sah sich um. Nirgends war eine Person zu erkennen.
    "Wenn du leise bist, dann nehme ich dich mit hinein. Ich kenne einen verborgenen Eingang."
    "Wo steckst du ?"
    "Oh Entschuldige. Die Macht der Gewohnheit. Ich mache mich kurz sichtbar."
    Kaum hatte er es ausgesprochen, erschien wie aus dem Nichts vor Daru ein kleiner Junge.
    "Wer bist du und wie machst du das ? Bisher kannte ich nur eine Person, die die Fähigkeit besitzt, sich unsichtbar zu machen."
    "Nun ich war nicht direkt unsichtbar. Hättest du auf den Boden gesehen, wäre dir aufgefallen, dass mein Schatten durchaus sichtbar war.
    Ich nenne es Chamaeleon-Technik, weil ich mich jeder Umgebung anpassen kann. Normalerweise kann man mich auch noch ein wenig sehen, aber es muss wohl an der Dunkelheit und den schlechten Goronen-Augen liegen.
    Aber egal, folge mir."

    Daru folgte dem kleinen Wicht, der augenscheinlich nicht älter als zehn Jahre war. Nach einigen Metern erreichten sie einen kleinen Höhleneingang. Gerade groß genug für ein menschliches Kind.
    "Dort müssen wir rein. Folge mir."
    "Wie stellst du dir das vor ? Ich bin ein ausgewachsener Gorone."
    "Hm, in diesem Fall solltest du dir was einfallen lassen. Ich warte auf der anderen Seite auf dich."
    Der merkwürdige Junge verschwand in dem kleinen Loch. Daru verlor langsam die Geduld. Die ganze Zeit kommandierte ihn diese kleine Göre herum und nun sollte er auch noch selbst einen Weg finden, durch dieses kleine Loch zu gelangen.
    Weil ihm nichts anderes einfiel, donnerte der Gorone mit der Faust gegen die Felswand. Es dauerte nicht lange und der Junge kam sauer wieder aus dem Loch gekrochen.
    "Hey was soll denn das ? Willst du den ganzen Gang zum Einsturz bringen ?"
    "Wie soll ich denn dort bitte sonst durchkommen ?"
    "Typisch Goronen. Müsst immer alles mit Brachialgewalt lösen."
    "Dann mach einen besseren Vorschlag."
    Der Junge schüttelte den Kopf und murmelte etwas vor sich hin. Plötzlich bemerkte Daru, dass sein Körper anfing zu leuchten. Einen Augenblick später begann er zu schrumpfen und einen weitern Augenblick später war Daru wieder ein kleines Kind.
    "Was, bei den drei Göttinnen....?"
    "Jetzt steh da nicht rum und heul, sondern setz dich in Bewegung. Wir haben nicht ewig Zeit."
    Widerwillig setzte sich Daru in Bewegung und beide krochen durch das Loch in eine riesige Halle. Einige Sekunden später hatte Daru seine alte Gestalt wieder.
    "Wo sind wir hier ?"
    "Wir befinden uns direkt unterhalb des Schlosses. Ausser uns beiden hat diese Gemäuer nur Prinzessin Zelda jemals betreten."
    Erstaunt drehte Daru sich um. Dort stand nicht mehr der kleine Junge, sondern ein sehr alter Mann, der ein wenig an den alten Kauz aus Midgardt erinnerte.
    "Ich habe dich erwartet, Daru."
    "Wo ist der kleine Junge ?"
    "Nun, er steht vor dir. Die gleiche Macht, die dich zum Kind werden ließ, machte auch mich wieder jung."
    "Wer bist du ?"
    "Mein Name ist Mateu. Seit nun fast 200 Jahren wache ich über diesen Ort als Weiser der Zeit."
    "Dann ist das hier...?"
    "Ja dies ist der Tempel der Zeit."
    "Aber wieso lebst du ? Ich dachte, Villon hätte alle Weisen damals getötet."
    "Das dachte er auch, aber wie auch allen anderen vor ihm, war es auch ihm nicht gelungen, diesen Tempel zu finden. Als er in der Halle der Weisen auftauchte, dachte er, er hätte dort auch den Weisen der Zeit getötet, doch ich war es nicht. Es war lediglich ein Trugbild, welches die anderen Weisen erschaffen hatten, um Villon zu täuschen."
    "Dann musst du mir helfen. Ich muss in den Tempel des Lichts im Goldenen Land und den Weisen des Lichts erwecken."
    "So einfach ist das leider nicht. Ich kann es dir im Moment noch nicht erklären, aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt wird dir dies nicht viel bringen. Suche erstmal den Geistertempel auf. Ich sehe in der Zwischenzeit, was ich tun kann."


  7. #7
    Hatte er eine Stimme gehört? Ein Splitter der sprechen kann, er muss völlig den Verstand verloren haben.
    "Keine Angst du bist nicht verückt geworden..... doch du wirst erst später alles verstehen. Schau in deine Rechte Beuteltasche....siehst du die Kapsel? Öffne sie!"
    Raziet tat was der Splitter ihm zuflüsterte. Es war ihm zwar unheimlig doch ihm blieb keine Wahl. Er öffnete die Kapsel.
    Es puffte und Raziet war in eine komplette Rauchwolke eingehüllt. Der Rauch lichtete sich und es erschien ein Korallenklavier......
    Backflash: EIn Riff. Raziet spielt vorm großen Publikum und da ist wieder diese Zora........ Wieder deise regnerische Nacht doch diesmal liegt er verletzt am Boden vor ihm Shiro..... ein Zettel mit Noten darauf.
    Raziet kehrt zurück und kniet. Du wirst nach und anch deine Erinnerung erhalten und ich werd dir helfen. Raziet war unwohl....
    "Was waren das für Noten und wer ist dieser Shiro? Wo komm ich her?"
    Geduld Geduld....Alles zu seiner Zeit
    Raziet zweifelte doch er müsste diesem Splitter vertrauen.
    "Hast du ein Namen?"
    Namen sind Schall und Rauch ich bin ein....Freund Jetzt zu dem was vor dir steht"
    Raziet hatte ganz das Korallenklavier vor sich vergessen.
    "Spiel darauf du wirst sehen du hast zwar dein Gedächtnis verloren doch deine Fähigkeiten sind gelblieben und sie werden.....wachsen"
    Raziet begann zu spielen. Seine FInger bewegten sich wie selbst und eine Melodie erklang welche einen schauer über seinen Rücken laufenließ. Wie als würde der Tod dieses Instrument bedienen.
    "Mach das es aufhört"
    Du spielst grad das was du fühlst, was deine Seele ist. Du wirst wohl antworten finden müssen und dazu musst du mir vertrauen. Ich bin dein Freund"

    Geändert von Blue Kuh (06.09.2007 um 16:30 Uhr)

  8. #8
    Bevor Daru noch etwas sagen konnte, hatte Mateu den Goronen auch schon aus dem Tempel befördert. Aufgrund seiner Größe kam er nun auch nicht wieder hinein. Ihm lieb also nichts anderes übrig, als zu gehen. Er beschloss, erst einmal im Gasthaus unterzukommen, wo er auch Asga und die Anderen vermutete.

    In der Taverne war eine Menge los um diese Zeit. Viele Leute kamen von ihrer Arbeit und gingen noch auf einen Schluck hier vorbei.
    Daru wollte gerade die Tür öffnen, als sie plötzlich aufging und der kräftige Besitzer mit Aszgardt unter seinem Arm herauskam. Hinterm ihm schlich Presea.
    „Ich habe ja schon viel gesehen und gehört, aber ein betrunkener Kater ist mir in meinem ganzen Leben noch nicht untergekommen. Verschwinde von hier und nimm dein blödes Haustier mit. Deine Geschichten von der Rückkehr des Bösen und Menschen, die sich in Fledermäuse verwandeln, machen mir die Gäste nervös. Hau bloß ab !“
    Wütend warf er Aszgart zu Boden und donnerte die Tür hinter ihm zu.
    „Asga, was hat das zu bedeuten ?“
    „Die~scher Wirt…..hat abscholut…keine Ahnung. Isch bin ein Ritter. Dasch darf der noch nisch mit mir machen….“ lallte Aszgardt, bevor er bewusstlos zusammensackte.
    „Presea ?“
    „Das ist mir so peinlich….“
    „Was ist hier vorgefallen ?“
    „Also, als wir gestern hier ankamen, da verschwand Christine im Schloss und wollte um eine Audienz bitten. Nun, als sie nicht wieder kam, fragten wir nach und erfuhren, dass der König schwer krank ist. Von Christine wusste er nichts, also gingen wir in die Taverne und hier…..“
    „Was ?“
    „Ein paar Hylianer hatten wohl von den Handelsbeziehungen zu den Lavanchallin gehört und wollten mit Asga anstoßen. Asga hoffte, ein paar gute Geschäfte abzuschließen und nahm die Einladung an. Danach führte Eines zum Anderen. Asga hatte soviel getrunken, dass er nicht mehr klar denken konnte. Plötzlich fing er an, über unsere Mission zu plaudern und über Angela. Als die Gäste lachten, wurde er agressiv und warf mit Krügen. Naja, den Rest kennst du ja.“
    „Oh je. Das sieht ihm gar nicht ähnlich, einen über den Durst zu trinken.“
    „Du kennst ihn doch. Wittert er ein Geschäft, schaltet seine Vernunft ab.“
    „Schauen wir, ob wir woanders ein Zimmer kriegen. Hier sind wir sicher nicht mehr willkommen. Und morgen suchen wir Christine. Ich erzähl euch dann alles. Milina und Kana sollten bis dahin auch wieder hier sein.“

  9. #9
    Xeno liess Unruh-Stadt hinter sich und durchstreifte nun die Ebenen von Termina in Richtung Dekusumpf.Im fiel auf, dass er noch nie in diesem Teil Terminas etwas zutun hatte. Er hatte keine Ahnung von der Umgebung hier, und alles, was er über den Dekusumpf wusste war, dass er sich irgendwo im Süden befand. Er schlenderte so vor sich hin, als er einen roten Schleim bemerkte. Er beschloss, einen Bogen um ihn zumachen. Sicher, diese Schleime waren kein Problem, aber die vergangenen Ereignisse hatten Xeno unsicher und vor allem vorsichtiger gestimmt. Er brauchte jetzt kein unnötiges Scharmützel. Einfach gegen Süden, immer der Nase nach. Als er die Ebenen verliess und in den Wald spazierte, dämmerte es bereits. Er brauchte einen Unterschlupf für die Nacht. Von weitem konnte er eine Hütte erkennen. Er steuerte darauf zu, vielleicht ein Gasthaus oder so? Von innen schien Licht heraus, es war wohl bewohnt. Er betrat das Haus. Es stellte sich als eine Schiessbude heraus. Die einzige Person darinnen war wohl der Besitzer, welcher sich nun nach ihm umschaute. Er schaute ihn skeptisch an, zuckte dann mit den Achseln und fragte ihn:

    „Na kleener, willste mal probiern? Kost dich beim ersen mal auch nichts. Los, probier dein Glück!“

    Xeno schaute ihn verwirrt an, er war sich solch Spontanität nicht gewöhnt. Bevor Xeno etwas sagen konnte, sprach der andere wieder:

    „Holla, haste ja gar keine Waffe! Na komm kannste nen Bogen mieten… obwohl, biste für wohl etwas zu kleen. Warte, hab glaub ich noch etwas bessres auf lager… ah ja da ham wir’s ja.“

    Er reichte Xeno die Schleuder. Xeno betrachtete sie genauer. Das Holz war dunkel und schon ziemlich alt, wies allerdings keinerlei Anzeichen von Morschheit vor. Das Gummiband war stabil und gut dehnbar, die Waffe insgesamt sehr gut ausbalanciert. Sie lag gut in der Hand, wie geschaffen für einen Deku.

    „Na los, probier se aus! Kann nichts schief gehen odr?“

    Xeno gab sich einen Ruck und wollte es versuchen, doch bevor er ansetzen konnte, klopfte es an die Türe und sie wurde geöffnet. Ein Wesen sprang herein mit grüner Haut und etwa so gross wie ein Deku. Zwei weitere folgten. Sie waren mit Bögen bewaffnet, welche sie nun auf Xeno und den Standinhaber richteten. Xeno hatte keine Zeit zu reagieren, wiedereinmal war er, wie es schien, in einen Hinterhalt geraten.
    Nun trat eine weitere gestalt durch den Türrahmen ebenfalls grün, allerdings grösser, etwas grösser als der Standinhaber, und fester als die anderen drei. Er hatte eine metallene Rüstung an und hatte eine ziemlich grosse Axt auf den Rücken geschnallt. Die Mischung aus Ork und Oger schaute sich um und sein Blick blieb schliesslich bei Xeno stehen. Er gab seinen Leuten ein Zeichen, worauf sie den Ladeninhaber K.O. schlugen und Xeno die Wertsachen abnahmen. Danach fesselten sie ihn, natürlich nicht ohne Widerstand seinerseits. Sie legten ihm eine Augenbinde an und trugen ihn aus dem Haus. Draussen warteten ein halbes Dutzend weiterer Handlanger des Ork-Ogers. Dieser gab auch diesen ein Zeichen gefolgt von einem kurzen Grunzlaut. Sie machten sich daran ihren Auftrag auszuführen. Währenddessen liefen der Anführer und seine drei Schergen, welche Xeno bei sich trugen, in den Wald hinein. Kurz darauf waren sie nicht mehr zusehen.

  10. #10
    Nach einem kurzen Gespräch wurde Teana in eines der Hinterzimmer geführt und dort ausführlich beraten und die mysteriöse Kundin hatte schon sehr früh ein genaues Bild wie ihre neue Garderobe aussehen sollte. Kaum war das Muster ausgearbeitet mussten die erste Maße genommen werden. Dabei baten die Angestellten höflich wenigstens den Umhang abzulegen. Teana zögerte zunächst und schaute sich um, ob es in diesem Raum festern gab, als sie sich vergewissern konnte, dass keiner von Außerhalb hinspähen konnte legte sie den Umhang ab und das was die Schneiderinnen sah verschlug ihnen regelrecht die Sprache. Es war kein Wunder das diese Frau neue Kleidung brauchte. Die Alte war völlig zerritten und mit Blut getränkt, bloß dies war nicht der eigentliche Grund, warum die Fachfrauen ihren Augen nicht trauen konnten.
    „Falls jemand irgendwas davon in der Öffentlichkeit erzählt, werdet ihr große Probleme bekommen!“
    drohte Teana gefährlich und schaute scharf zu den jetzt sehr verunsicherten Schneidern hinüber.

  11. #11
    (sry, dass ich so lange nichts mehr gepostet habe, Eisi, Teana. Ich bemühe mich, in Zukunft regelmäßiger zu schreiben, da das Naruto-RP meine Schreiblust wiedererweckt hat. [Für mehr Infos siehe Sig])
    Sie hatte alles gefunden, was sie suchen sollte. Sie hatte sogar noch vor Sonnenuntergang Zugang zum königlichen Garten gefunden und den Samen wie befohlen verpflanzt.
    Und nun verließ Novara, kurz vor Sonnenuntergang, das Schloß. Sie würde jetzt zu Teana zurückkehren, zu diesen Raum mit den kleinen Sonnen an der Decke. Aber sie möchte den Sonnenuntergang betrachten. In den 5 Jahren auf der Flucht hatte sie nur wenige Gelegenheiten gehabt, vollständig zur Ruhe kommen zu können.
    Novara erklamm einen Hügel, zwischen den Beginn des Schloßwegs und der Burgstadt liegend, und machte sich so flach wie möglich, um nicht entdeckt zu werden. Sie betrachtete nun den Sonnenuntergang, bis nur noch ein schwaches Restlicht am Horizont zu betrachten war und der Abend eingeläutet war. Sie hatte dabei Tränen der Freude und des Glücks vergossen. Es war zu lange her, dieses Farbenspiel betrachten zu dürfen...
    Es war nun genug. Novara richtete sich auf und machte sich auf den Weg. Sie plante, die Warpplatte in der Zitadelle der Zeit aufzusuchen und dadurch nach Termina zu gelangen. Zum Glück gehörte es zum Studium zur Hohepriesterin dazu, die Warplieder auswendig zu lernen. Das gab ihr einen leichten Vorteil.

  12. #12
    Als Lenjia wieder aufwachte, war das erste was sie sah, eine gewaltige Felswand, die sich vor ihr erstreckte. Entfernt konnte sie das Heulen von Wölfen vernehmen, langsam neigte sich der Tag dem Ende zu. Lenjia versuchte sich aufzurichten um zu erkennen wo sie war, doch alles tat ihr weh. Unter starken Krämpfen schaffte sie es schließlich, den Kopf ein wenig anzuheben und sich mit dem rechten Arm abzustützen. Als sie versuchte, ihren linken zu bewegen, gab ihre Schulter ein lautes Knacken von sich. Erschrocken schrie sie vor Schmerz auf. Das war jedoch genug, um ihr wieder die Kraft zu rauben. Sie sackte in sich zusammen.
    “Hilfe”, flüsterte Lenjia. Sie konnte ihre Beine nicht bewegen, sie fühlten sich irgendwie taub an, nicht zu ihr gehörend und ihr linker Arm war offensichtlich gebrochen, das war an der merkwürdigen Stellung zu erkennen, in der er lag.
    Lenjia keuchte schwer. Vor ihren Augen drehte sich alles. Lenjia war sich sicher, dass sie blutete, sie schmeckte den Geschmack von Eisen auf ihrer Zunge und hatte ihn in der Nase. Sie begann zu zittern. Vor ihren Augen verschwamm die Felswand.
    Ängstlich blickte sie sich um, so gut es möglich war, aber zu erkennen war nichts. Lenjia wurde schlecht. Wie war sie aus der Goronenhöhle herausgekommen und vor allem - wer hatte sie so zugerichtet?
    Sachte legte sich eine dünne Schicht Schnee über sie. In Lenjia kroch langsam die Kälte hoch und die Müdigkeit. Am Ende war sie zu schwach, um auch nur ein klares Wort zu formen. Ihre Gedanken kreisten. Nun war sie wieder allein, ganz allein.

  13. #13
    Ruka's Stiefel gruben sich bei seinem letzten Schritt, von dem Gewicht Ruka's Last auf seinem Rücken beschwert, tief in die feuchte Erde.
    Vor ihm lag dieses fremde Gebilde. Ähnlich dem 'Hafen' in dem er bereits gewesen war, so dachte er. Aber das hier war größer.
    Der Junge strich seine Haare zurück sodass er mehr sehen konnte und betrachtete diese Ansammlung von Stein und Metall. Er befand sich vor den Toren von Unruhstadt. Niemals hatte Ruka vorher überhaupt eine Stadt gesehen. Er führte ein Nomadenleben, die weite Welt war sein Zuhause. Er benötigte kein Dach über dem Kopf, der Himmel genügte ihm vollkommen. Es war auch das einzige was ihm hier vertraut schien: der Himmel. Er blieb der gleiche, egal wie sich die Landschaft verändert hatte.
    Das Gewicht das auf Ruka's Schultern drückte war nicht ohne, doch Ruka war noch ganz gut bei Atem.. er war lange Märsche mit schwerer Last gewohnt. Dennoch wusste er, dass er sich nciht überschätzen durfte. Ein plötzlicher Kampf war nie ausgeschlossen und konnte ausserdem alle seine Kräfte brauchen...
    Ein windhauch ging vorbei.. trotz der Tageszeit war die Luft immernoch warm... der Jugne fragte sich ob er sich jemals an die gleichmäßige Temperatur dieses Landes gewöhnen konnte.
    Er stand nun schon eine ganze Weile einfach da; seine Stiefel von Staub und Erde beschmutzt und seine Atemzüge tief aufgrund seines Gepäcks.
    Sein Gepäck... beinahe aufgebrauchter Proviant..ein paar Feuersteine und sein Schwert.. welches komplett in Leinen gebunden war. Nicht jeder musste die Waffe sofort sehen. Ausserdem wusste Ruka nichts über diese 'neue Welt', auch nicht was man essen konnte und was nicht (der Grund für den nun nurmehr knappen Proviant).
    Er sah es also ein. Er würde in diese Menge aus fremden Leuten und Bauten hinein müssen. Allesammt waren sie größer als er. Das konnte er bereits auf die Distanz erkennen, während er die Tore passierte.
    Ruka war sich selbst zuwider. Er schreckte vor keiner Bestie zurück... aber nun fiel es ihm schwer eine Stadt zu betreten? Oder jemanden anzusprechen?...
    Er schüttelte den Kopf und blieb stehen. Die erstbeste Person die an ihm vorbeilief hielt er an und fragte nach, wo man sich eine Karte besorgen könne... Er kam sich unhöflich vor. Im Zorn über sich selbst war sein Tonfall überaus direkt gewesen.

  14. #14
    Nach dem die Maße genommen waren und mehreren Stunden scharfen Blicken von Teana, war die neue adlig wirkende Kleidung endlich fertig gestellt. Mit einem Lächeln was aus Vorfreude zusammengesetzt, legte sie sich ihre neue Kleidung im Umkleidezimmer an. Die königlich geschmückte tiefblaue Tunika mit den goldenen Beschlägen passte wie angegossen und zeigte keinerlei Makel. Kurz darauf zog sie ihren dunklen Umhang wieder um, damit sie nicht so leicht erkannt wurde.
    „So, jetzt fehlt nur noch eins heute.“
    murmelte leise Teana vor sich hin und lies den Schneiderladen hinter sich und machte sich auf direkten Wege zum Schloss.

    Teana schritt nun vor den prachtvollen und starken Eichenholztoren des Schlosses und war gewillt hindurchzugehen. Geschwind versperrten zwei königliche Wachleute das Tor mit ihren Lanzen.
    „So einfach geht das nicht, werte Dame. Sie müssen zuerst eine Audienz beim König bekommen.“
    bestimmte die rechte Wache.
    „Könnte ich dann eine bekommen? Es ist mir sehr wichtig.“
    fragte die Frau mit freundlicher Stimme, doch das langsame Kopfschütteln der Wache schien die scheinbar gute Laune regelrecht zu zerschmettern. Fasste sich aber schnell wieder und lächelte.
    „Das ist zur Zeit nicht möglich. Der König ist schwer Krank und...“
    „Genau darum geht es, ich habe ein Heilmittel für ihn.“
    unterbrach sie freundlich und lies den Wachen nun einen leicht verunsicherten und antwortsuchenden Gesichtsausdruck aufs Gesicht zaubern.

    „Es ist bereits ein ausgezeichneter Heiler vor Ort und…“
    sagte die andere Wache und zerschlug erneut das freundliche Gesicht von Teana und lies eine finstere Miene entstehen.
    „So krank kann der König wohl gar nicht sein und jetzt lasst mich durch! Ich habe keine Zeit für solche Lügenspielchen!“
    schrie sie die Wachen und die sofort ihre Lanzen zurück zogen um sich einem möglichen Angriff zu verteidigen.
    „Ohne triftigen Grund können wir sie nicht hinein lassen und jetzt gehen sie bitte einen Schritt zurück!“
    befahl die Wache aber die zornige Frau schien alles andere als zurück zu gehen.
    „Ich kann ja den Grund mit deinem minderwertigen Blut an die Wand schreiben!“
    drohte Teana und lies die Wachen entsetzt zurückschrecken. Kurz darauf zog die Frau unter ihrem Umhang eine Sense hervor und schlug ohne Vorwarnung zu. Zum Schutz wollten die Wachen die Sense mit ihren Speeren parieren, doch die Wache glitt lautlos und schnell durch die Waffen und Körper der Beiden, als wäre die Waffe der Frau nicht existent. Entsetzt blickten die Männer zur unheiligen Waffen, die sie durchschnitt und wenige Sekunden später zerfiel der Speer und die Wachen gingen in zwei geteilt zu Boden. Mit einem weitern Hieb zerschnitt sie die Verriegelung des Eingangs und trat die Tür beherzt auf.

    „geht doch“
    schmunzelte Teana und ging mit einem leichten Lachen hinein in die Eingangshalle. Durch den Krach zog sie nicht gerade wenige Blicke von weiteren Wachen und Bedienstete auf sich. Die Frau blieb nicht stehen sondern ging langsam und zielstrebig zum Thronsaal. Die Todesmutigen Wachen die sich ihr in den Weg stellten streckte sie meist mit nur einem einzigen Schlag nieder und es dauerte nicht lange, dass das Chaos ausbrach. Jene die nicht kämpfen konnten oder wollten versuchten Panisch sich in Sicherheit zu bringen andere wiederum folgten mit einem sehr respektablen Abstand und versuchten sich eine Taktik auszumalen.

    Der Weg führte Teana nun zu ihrem Ziel mit einer schnellen Parade und einem Hieb konnte sie die letzten zwei Wiedersachen ausschalten und warf die Tür zum Thron kräftig auf. Der König sah zornig in ihre Richtung. Anscheinend konnte er durch den Kampflärm und ahnen was auf ihn zukam. Auch ein großer muskulöser Lavanchallin war anwesend und grummelte deutlich hörend vor sich hin.
    „Was hat das zu bedeuten? Wer seid ihr und was wollt ihr?“
    brüllte der König wütend und schaute an der Frau vorbei zu den Toden Leibgardisten.
    „Wer ich bin hat dich nicht zu interessieren. Ich will wissen wo das Triforceteil der Weisheit ist.“
    sagte Teana frech und zückte ihre Sense bedrohlich. Die Antwort, welche jetzt kam war für sie nicht anders zu erwarten.
    „So jemanden wie dir, kann man das Triforce nicht anvertrauen! Für eure Morde werdet ihr streng bestraft werden! Ergreift sie!“
    schrie und befahl der König. Sofort stellte sich auch der Lavanchallin in den Weg der Angreiferin und setzte aus brennenden Flammen einen solide wirkenden Speer zusammen. Mit einem schnellen Schwung löscht er die Flammen des Speeres und schritt auf die Mörderin zu. Auch hier wollte Teana es schnell hinter sich bringen und schlug zu in der Hoffnung erneut die Waffe samt Träger zu zerteilen, doch dem war diesmal nicht so. Die Waffen prallten aufeinander und ein Geräusch erstand, als würde die Sense auf ein magisches Schild schlagen. Mit einem zuversichtlichen lächeln schubste der starke Lavanchallin die Frau weg und verpasste ihr mit dem Schaft des Speers einen gezielten Schlag gegen die Schläfe.

    Die Mörderin stolperte fast einen Schritt zurück hielt sich aber recht stabil auf ihre Füße. Sofort darauf löste sich ihr Speer auf und konterte mit einem Aufwärtshieb. Garr war noch völlig überrascht darüber, wie es seine Gegnerin nur schaffen konnte solch einen starken Schlag wegzustecken, dass er genau in die Magengruppe getroffen wurde. Die Anwesenden Magier und Wachen staunten nicht schlecht, als sich der Koloss von Lavanchallin jetzt noch zusätzlich tief Schreiend vom Boden abhob und vier Meter entfernt mit einem lauten Aufschlag stürzte.

    Eine Magierin sowie Priester rannten nun zu dem Lavanchallinkrieger und stellten sich schützend vor ihm. Der Priester begann sofort einen linderten Heilzauber auf den gefallen Krieger zu sprechen und die Magierin baute ein magisches Schild auf.
    „Verschwinde du Monster!“
    schrie die Magierin und wirkte nun einen beeindruckenden Eiszauber auf die Mörderin, welche ein höhnisches Kichern von sich gab.
    „Mit eurer mickrigen Magie braucht ihr mir gar nicht kommen!“
    sagte mit einem kalten Lächeln und steckte ihre rechte Hand zu den beiden Gelehrten aus und übernahm die gewirkte Magie. Der Heilzauber wirkte nun auf Teana und der Eiszauber fror die Beiden in massive Eisblöcke ein. Mit leichten Schritt sie um die eisigen Statuten herum und weiter auf den König zu.
    „Die Leichen können sich hier weiter türmen oder du rückst endlich das Teil des Triforces raus!“
    donnerte sie zornig und funkelte böse in die Richtung des Königs.
    „Niemals werde ich euch das Triforce aushändigen! Lieber sterbe ich hier und jetzt! Dann werdet ihr das Triforce niemals bekommen!“
    schrie der König aufgebracht und schlug mit der Faust auf die Lehne seines Throns.
    „Nagut, wenn dir nichts an dem Leben deiner Frau und Tochter liegt. Ich freue mich schon auf die flehenden Hilferufe, wenn ich sie Folter!“
    drohte Teana mit einem eiskalten und mordlustigem Lachen und lies den alten Mann in seinem Stuhl regelrecht erstarren.

    Geändert von Teana (10.01.2008 um 12:25 Uhr)

  15. #15
    Es wurde immer dunkler um sie herum, doch wie spät es genau war, wusste Lenjia nicht. Aber sie musste schon eine ganze Weile hier liegen, immer wieder fielen ihr die Augen zu. Krampfhaft versuchte sie, sie offen zu halten. Ein weitaus größeres Problem stellte der Rest ihres Körpers da. Mittlerweile hatte sie jegliches Gefühl in ihren Händen und Füßen verloren, selbst der Schmerz in ihrem linken Arm war verklungen. Lenjia versuchte noch einmal, sich hoch zu rappeln. Sie wusste, wenn sie jetzt nicht etwas tun würde, wäre die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie erfrieren könnte. Oder aber sie wurde von Wölfen gefressen, das Heulen war gefährlich nahe gekommen.
    Langsam hob sie den Kopf ein wenig an, bevor sie versuchte, ihren rechten Arm an den Körper zu ziehen. Bei dem Anblick ihrer Hand wurde Lenjia schlecht, sie war schon immer ein eher blasser Typ gewesen, aber jetzt hatte sich ihre Hand ganz bläulich verfärbt. Sie biss sich auf die Unterlippe, als sie versuchte sich aufzustützen, ausrutschte und auf ihren linken Arm fiel. Das Knacken war lauter als der Schmerz stärker, doch reaktionsartig schrie Lenjia laut auf.
    “Jetzt nicht aufgeben”, feuerte sie sich selbst an. “Ich muss aufstehen, ich muss hier weg!”
    Nach scheinbar einer endlosen Zeit hatte sie es dann endlich geschafft, sich auf ihre Knie zu setzen. Diese fühlten sich ganz taub an und abgesehen von dem Stechen in ihrem rechten Knöchel war nichts zu spüren. Reichlich wackelig erhob sie sich nun, indem sie den rechten Fuß langsam durch den Schnee vorschob und sich dann mithilfe ihres linken Knies abstützte. Kaum hatte sie dies geschafft, überkam sie plötzlich ein Schwindelanfall. Sie lehnte sich gegen die Felswand und versuchte, sich zu beruhigen. Jeder Atemzug schmerzte, die kalte Luft brannte in ihren Lungen. Doch sie musste hier weg.
    Vorsichtig machte sie einen Schritt, dann den nächsten, die Hand immer stützend an der rauen Felswand. Sie schaffte so ein paar Meter, bevor sie sich wieder ausruhen musste. Lenjia lehnte sich an die Felswand und starrte vor ihr ins schwarze Nichts. Wo zur Hölle war sie?
    “Glaurung”, flüsterte Lenjia. “Wo bist du, Glaurung? Glaurung!”
    Mit aller ihr verbliebenen Kraft stieß sie seinen Namen hervor. Sofort trug der Wind ihre Worte davon.
    Erschöpft sackte Lenjia in sich zusammen. Dass sie dabei auf ihren verstauchten Knöchel fiel, störte sie wenig. Am Ende ihrer Kräfte saß sie da, während der kalte Wind ihr harsch ins Gesicht blies. Lenjia wusste, dass es vorbei war, sie würde es niemals hier weg schaffen. Dabei verspürte sie gar keine Angst, auch keine Trauer. Sie spürte gar nichts mehr, langsam rutschte sie in einen benommenen Zustand. Sie sah die Bilder vor ihr, doch Sinn ergaben sie für Lenjia nicht mehr. Auch nicht die große Gestalt, die plötzlich, scheinbar wie aus dem Nichts, vor ihr auftauchte. Wie durch eine dicke Wand hörte sie die Person sprechen.
    “Hallo Lenjia. Wie geht es dir?”

  16. #16
    Was ist los Flügelfrau? Hast du auf Mark gewettet?
    Tupan war schon überrascht, wie schnell der General seinen Humor wiederfand.
    Nein. Aber Kiro ist immernoch in diesem Wald mit den Wyvern! Wir müssen sofort los, ich hoffe es ist noch nicht zu spät!
    Was?! Lasst uns keine Zeit verlieren! wir müssen sofort los.
    Milina flog vor, Lert und Tupan folgten ihr. Alukath blickte zurück auf Ziffer, der immernoch auf dem Boden lag, und die Decke anstarrte.
    Vergiss es. Ich kann nicht mehr, ich muss mich ausruhen. Das war echt ne Nummer zu viel für einen Alten Mann wie mich.
    Das war gut.
    Ja.
    Nun rannte auch Alukath los, um die anderen wieder einzuholen, und Kiro zu helfen.
    Doch als sich Alukath wieder umdrehte, standen die Anderen nur wie angewurzelt da, außer Milina, die in der Tat flog. Alukath lief hin, um zu sehen was da los war, und als er sie erreicht hatte, sah er Kiro auf sie zu kommen, doch es war nicht nur Kiro, neben ihm lief ein weiterer Mann. Er trug einen roten Mantel, darunter ein schwarzes Hemd und eine Weiße Hose, lange rote Haare fielen ihm auf die Schultern, und seine Stiefel aus Dodongo Leder waren so reich mit Münzen verziert, dass sie bei jedem Schritt klimperten. In der Rechten Hand, welche mit vielen Ringen verziert war, trug er einen Zauberstab, und an seiner linken Seite geürtelt trug er ein Schwert. Doch am auffälligsten waren seine vielen goldenen Ketten, die ihm um den Halz hingen.
    Alukath: Kiro!
    Kiro: Hallo. Seid ihr gerade los um mich zu befreien?
    Tupan: Nun, wies aussieht müssen wir das nicht mehr.
    In der Tat. Dieser Mutige Mann hat mir geholfen.
    Der Mann mit den Roten Haaren erhob nun seine Stimme.
    Lukas: Mein Name ist Lukas. Ich war gerade zufällig in diesem Wald unterwegs und habe Kiro gefunden, wie er gegen zehn Wyvern gleichzeitig gekämpft hat.
    Er hat mir geholfen, er ist wirklich sehr stark.
    Auf einmal spürte Alukath eine Belastung an seiner rechten Schulter, und sah Ziffer, wie er sich an ihn aufstützte.
    Ziffer: Was wolltest du in dem Wald?
    Ich bin neu in Hyrule. Ich hatte mich verlaufen.
    Du bist also neu hier? Nun, was hälst du davon, wenn wir dir Hyrule zeigen?
    Sag mal, willst du ne Armee gründen?
    Vielleicht. Weisst dus?
    Ich würde euer Angebot gerne annehmen.
    Super!
    Milina: Ähm, Kana und ich müssen witer.
    Alle wendeten sich der Fee und ihrem Begleiter, welcher auch eine Fee war, zu.
    Ich muss nurnoch etwas klarstellen...
    Milina nahm ihren Stab hervor und hielt ihn Alukath entgegen. Er leuchtete auf.
    Warum überrascht mich das jetzt nicht?
    Warum überrascht MICH das jetzt nicht?
    Also mich überrascht es!
    Ich hab euch auch alle lieb.
    Tja, wies aussieht ist Alukath jetzt der Weise des Wassers...
    Ist das nicht voll cool?
    Ich halte das ja für einen schlechten Witz des Schiksahls.
    Hey! Ich hab immerhin auch einen Teil des Masterschwerts bekommen!
    Ja, mit einem Schwert kannst du ja auch umgehen.
    Jetzt hört doch bitte auf andauernd zu streiten!
    Geht das bei denen immer so?
    Zumindest verhört er mich nicht mehr...
    Nun, wir müssen dann, wir sehen uns später.
    Milina steckte den Stab wieder weg, und flog zusammen mit Kana richtung Ausgang.
    Nun, ich habe das Gefühl dass wir wenig Zeit haben.
    Mit diesen Worten holte Ziffer einen Stein aus seiner Tasche.
    Legt eure Hände auf diesen Stein, er wird euch teleporteiren.
    Ohne ein Wort zu sagen legten Alukath, Tupan, Kiro und Lukas ihre Hände auf Ziffers Stein. Die Welt veränderte sich um sie herum und dann wurden alle von einem hellen Licht geblendet.

    Als sie ihre Augen wieder öffneten, standen sie in einer Höhle. Doch es war keine gewöhnliche Höhle. Der Eingang war von einer Tür versperrt, und in der anderen Richtung verzweigte sich der Weg.
    Wo sind wir?
    Auf dem Friedhof.
    Und, was wollen wir hier?
    AUf einmal hörten sie ein Geräusch aus einer der verzweigungen, und eine Stimme ertönte.
    ???: Ziffer? Bist du das?

    Alukath erkannte diese Stimme sofort. Und als die dazu gehörige Person um die Ecke bog konnte er sich nicht mehr halten, er lief auf die Gestalt zu und fiel seinem alten Freund um den Hals, welcher sich sofort unter einem Schmerzenschrei befreite.
    Mach mal Halblang, ich bin verletzt!
    Jetzt erkannte auch Tupan seinen Tod geglaubten Freund.
    Mika!
    Der junge Zora lächelte kurz und kratzte sich am Hinterkopf.
    Oh man wie konntest du uns nur so erschrecken?
    Mika: Nunja...
    Das war meine Idee, setzt euch, dann erklähre ich euch alles.

    In einer der Verzweigungen war eine kleine Küche und ein Esszimmer eingbaut, über einem Feuer hing ein Kessel und blubberte vor sich hin. Im Esszimmer saßen die Leute.
    Also, was geht hier eigentlich vor?
    Diese Frage steht nicht zu unrecht in diesem Raum.
    Allerdings!
    Nungut, ich werde auch nun alles erklähren:

    Vor eingien Wochen fand Mika Mädchen. Eine Magierin. Sie wollte bei mir die Wege der Magie lernen, und ich unterrichtete sie. nach einigen Wochen des Studiums allerdings, erweckte sie einen Drachen, den Drachen Glaurung. In dem darauf folgenden Kampf wurde Mika schwer verletzt, und wäre beinahe gestorben. Doch ich habe das Ohmen erkannt!

    Welches Ohmen?
    Ein Drache, egal aus welchen umsänden er erscheint, ist immer ein Zeichen dafür, dass etwa schrekliches passieren wird. Also beschloss ich, Leute zu sammeln, um mich auf die Gefahr vorzubereiten. Ich teuschte Mikas Tod vor, dies war der einzige Weg Alukath dazu zu bewegen seinen Posten aufzugeben...
    An dieser Stelle schlug sich Alukath auf die Stirn.
    Ich habe gans vergessen meine Entlassungspapiere zu unterschreiben!
    Das kannst du später nachholen. Ich wies auch Lert an, sich von den Gerudo entführen zu lassen, um sicher zu gehen. Dass die Geschichte nachher doch noch etwas ernst werden würde, hätte ich nicht ahnen können.
    Und das mit Mark war auch deine Idee?
    Wo denkst du hin? Was hättest du mir tot genützt? Es war übrigens eine Freude für mich, als Tupan wieder auftauchte. Ich wollte ihn eigentlich nicht bitten, sein Leben zu riskieren, da er nun eine Fammilie hatte. Und Kiro war ebenfalls nur ein glücklicher Zufall, genau wie Lukas. Doch ich kann euch nicht zwingen. Ihr entscheidet selbst was ihr wollt.
    Sie meinen also, sie glauben, dass etwas schlimmes passieren wird, wissen aber nicht wo, wann und was, und schaaren desshalb starke krieger um sich, die sie nichteinmal kennen?
    Genau!
    Ich bin dabei!
    Ich auch!
    Ich...
    Gerade als Kiro antworten wollte, hörte man ein Geräusch aus Alukaths Tasche. Er holte einen leuchtenden Stein hervor.
    Stein: General Alukath? Ich weiss nicht ob sie mich hören können, sie sind zurzeit der einzige General außerhalb des Schlosses! Hier ist die Hölle los! Eine Frau hat den Thronsaal gestürmt, sie ist ungeheuer Mächtig, wir können den König nicht erreichen! Bitte kommen sie so schnell es geht. Ende!
    Das hört sich schlecht an. Wir müssen zum Schloss.
    Mika stand auf.
    Dann lass uns gehen!
    Verigss es, du bist noch zu schwach! Kiro, Alukath, Lukas und ich werden gehen, du wartest hier!
    Ohne zu zögern verließen die Krieger die Höhle.

  17. #17
    Trotz der Goronenrüstung war es heiß, was nicht weiter verwunderlich war, stand Tiran doch direkt neben einem Lavastrom tief im Inneren des Todeskraters. Es genoss die Hitze auf seinem Gesicht. In all den Jahren als Schmiede waren ihm das Prasseln von Flammen und deren todbringende allerdings auch formende und somit schöpferische Hitze wie zu einer Geliebten geworden. Er genoss ihre feurigen Berührungen, die ihm über den ganzen Körper tasteten und empfand Zufriedenheit ob des Schweißes, der ihn bedeckte. In solchen Momenten war er mit sich vollkommen im Reinen, bereit etwas zu erschaffen und zu formen, ganz und gar glücklich.
    Natürlich ließ sich die unermessliche Hitze des Todeskraters nicht mit der Glut eines Schmiedeofens vergleichen, mochte dieser noch so gut sein, doch dank der roten Rüstung, die er am Leibe trug, empfand er nur dieselben Temperaturen, wie wenn er vor der Esse stehen würde.
    Er legte seine Werkzeuge auf einen Stein neben ihn und betrachtete kurz seinen Klingenstab. Endlich war der Moment gekommen, ihn auszubessern. Endlich konnte er ihn zur Perfektion bringen und wieder mit Magie arbeiten. Die Waffe sollte ein gut gearbeitetes magisches Werkzeug werden. Er atmete tief ein und wieder aus, bevor er sich an die Arbeit machte. Es war Nacht, doch davon war im Inneren der Erde nichts zu merken. Zuvor hatte Tiran einen netten Abend verbracht: Er hatte mit Goronen gelacht und ein wenig getrunken und anschließend hatte er sich auf sein Zimmer zurückgezogen um nachzudenken, wie er es immer tat und tun würde, bevor er sich an das magische Handwerk machte. Er reflektierte dabei stets seine momentane Situation und machte sich Gedanken um sein Leben. Er suchte nach Problemlösungen und fing erst dann an zu arbeiten, wenn er sicher sein konnte, von keinerlei störenden Gedanken abgelenkt zu werden. Denn viel mehr noch als körperlich, würde er sich mental anstrengen müssen und wenn er nicht mit sich selbst im Reinen war, konnte das gefährliche Konsequenzen nach sich ziehen. Alles konnte geschehen, wenn ihm die Kontrolle über die magischen Energien entglitt.
    Nun jedoch waren seine Gedanken klar und geordnet, die Arbeit konnte beginnen. Er würde keine neue Waffe schmieden, ja er würde seinen Klingenstab äußerlich nur minimal ändern, denn er war bereits sehr gut gearbeitet. Es galt die fehlerhafte Magiebahn im Inneren der Waffe zu reparieren und auszubessern, so dass sie das tat, was Tiran von ihr erwartete.
    Im Glühen des geschmolzenen Gesteins, sah die metallische Waffe tatsächlich so aus, als wäre sie aus Feuer geschmiedet worden. Tiran lächelte, bat die Göttinnen um ihren Segen und begann mit der Arbeit indem er die Augen schloss.
    Mental baute er die Verbindung zu der Magie im Inneren des Stabes auf, bis er vor seinem inneren Auge einen grünleuchtenden Fluss innerhalb des Stahles sehen konnte. Da die Waffe an beiden Enden Klingen aufwies hatte er den Magiekern damals in der Mitte platziert, was er nun als eine grüne Kugel wahrnahm. Von dieser Kugel aus liefen in beide Richtungen Bahnen fließenden grünen Lichtes, von denen wiederum feine Äderchen abzweigten.
    Tiran wusste wo der Fehler lag. An einigen Stellen hatte er scheinbar nicht sorgfältig genug gearbeitet, wodurch der Magiefluss etwas gestört wurde. Der gesamte innere Rhythmus der Waffe geriet damit aus dem Gleichgewicht: Magische Energie staute sich an unerwünschten Stellen und brach bei der Freisetzung unkontrolliert in alle Richtungen hervor.
    Es war Kleinstarbeit, die der Schmied nun leisten musste und mit geschlossenen Augen nahm er seinen magischen Hammer und begann die Problemstellen zu bearbeiten. Dabei ließ er ab von dem Gesamtbild der Waffe in seinen Gedanken und schenkte seine ganze Aufmerksamkeit einzelnen Punkten. Mental zwang er die Energien an diesen Stellen auseinander, eine sehr anstrengende Aufgabe, und ordnete sie neu an. Er stellte neue Verbindungen zum Gesamtfluss her und goss ein wenig Lava auf gewisse Stellen der Waffe, um ihre äußere Erscheinung und Konsistenz der inneren anzugleichen. Das lodernde Magma schöpfte er dabei mit einer speziellen Kelle der Goronen aus dem Fluss neben ihm. Anschließend hämmerte er mit seinem magischen Hammer, um Magie und Metall gleichermaßen im Einklang miteinander zu formen.
    Er konnte erst später sagen, dass die Arbeit wirklich lange gedauert hatte, mehrere Stunden, doch während er noch schuftete fiel ihm das nicht auf. Er war ganz in seinem Element, er lebte seinen Traum aus und tat, wofür ihn die Göttinnen seiner Meinung nach geschaffen hatten. Glück und Zufriedenheit ließen ihn liebevoll kleinste Fehler korrigieren und geduldig den Klingenstab seiner ganzen Länge entlang zu bearbeiten.
    Er grub keine Runen, oder brachte sonstige magische Zeichen an, obwohl dies einfacher gewesen wäre. Diese Waffe sollte von reiner Magie erfüllt sein und Runen waren meistens eher unterstützend, bis auf die wirklich mächtigen, die aus sich selbst heraus pure Macht erzeugten. Außerdem konnten magische Waffen, deren Energien und Fähigkeiten aus Runen entsprangen auch von anderen Wesen genutzt werden. Dies würde bei diesem Stab wahrlich schwierig werden. Nur Menschen mit einer ähnlichen Begabung wie Tiran, Magie zu spüren und gedanklich sowie handwerklich mit ihr zu arbeiten, und natürlich Magier würden eine Verbindung zu der Magie der Waffe aufbauen können und deren Kräfte freisetzen können.
    Schließlich war die Arbeit getan und Tiran begutachtete kritisch sein Werk. Äußerlich hatte sich nichts verändert, aber auf andere Ebene…nickend tastete der Schmied gedanklich alles ab und beobachtete eine Zeit lang zufrieden den nun reibungslosen Fluss des grünen Lichtes, das für die eingeschlossene Windmagie stand.
    Dennoch könnte es noch unentdeckte Fehler geben. Es gab nur einen Weg dies herauszufinden: Er musste den Stab testen.

    Der Schmied stand mit nacktem Oberkörper auf einem Felsplateau außerhalb Goronias und genoss den scharfen Kontrast der Hitze, die seinem Leib noch anhaftete, mit der Kälte der schneidend kalten Winterwinde. In einiger Entfernung stand eine Gruppe neugieriger Goronen und beobachtete ihn. Unter dem Steinvolk waren Tirans Bestrebungen kein Geheimnis und selbst große Meister der Schmiedekunst waren sie neugierig ob seiner Erfolge und Ergebnisse.
    Der Hylianer selbst war ebenfalls neugierig. Sei Atem ging gleichmäßig und der breite Brustkorb hob und senkte sich rhythmisch. Irgendwo am Rande seines Bewusstseins nahm er seine leise Erschöpfung wahr und auch die Gefahr, die das Ausprobieren der Fähigkeiten seiner Waffe mit sich brachte. Gut sichtbar war sein ganzer rechter Arm, die rechte Schulter und ein Teil der rechten Seite seines Oberkörpers mit vielen Narben bedeckt. Nur zu gut erinnerte er sich daran, wie das Blut aus den unzähligen Wunden geflossen war, von denen einige unangenehm tief gewesen waren. Dabei hatte es kaum wehgetan, die Schmerzen kamen erst mit dem Heilungsprozess. Die Schnitte waren so schnell zugefügt worden, dass er nur an der Tatsache den Fehler des Prozesses bemerkt hatte, dass die freigelassene Magie in die falsche Richtung ausgebrochen war, sprich direkt auf ihn zu. Geistesgegenwärtig hatte er sie wieder verschlossen, sonst wäre ihm womöglich der Kopf abgetrennt worden.
    Es war Windmagie, die in dem Klingenstab eingeschlossen war, jene Form der Magie die durch alles schneiden konnte, wurde sie richtig angewandt. Da sie weniger gut sichtbar waren wie Feuer- oder Blitzzauber, waren Windmagien weniger attraktiv für die Meisten, die fälschlicherweise davon ausgingen, große Zauberei müsse mit großartigen Effekten einhergehen. Nun, Tiran wusste es dank seines intensiven Studiums besser als die Meisten, den Göttinnen sei Dank.
    Er richtete eine der klingenbesetzten Seiten auf einen Felsen in einiger Entfernung, baute schnell eine Verbindung zu der Windmagie auf und öffnete ein bestimmtes, imaginäres Tor. Auch die Anwendung der Waffenmagie erforderte mentale Kraft und einen eisernen Willen, doch diese Qualitäten wie er schon seit langem auf.
    Ein zischendes Geräusch erklang und ganz kurz konnte man ein grünes Leuchten in der Dunkelheit der Nacht erkennen. Es schien geradewegs aus der Spitze zu kommen und pfeilgerade auf den Stein zuzusteuern. In der Tat sah es in diesem Augenblick fast so aus, vor allem auch weil das Innere des Klingenstabes selber grün schimmerte, als hätte sich die Waffe verlängert. Mit dem Felsstück jedoch schien freilich nichts während des kurzen Augenblickes geschehen zu sein.
    Besorgt fragten die Goronen Tiran rufend, ob alles in Ordnung sei und zu ihrer Überraschung brach der hylianische Schmied in freudiges Lachen aus und winkte sie zu sich.
    „Es hat funktioniert!“, lachte er fröhlich und für einen Moment erweckte er mit seinen leicht geröteten Wangen und dem strahlenden Gesicht den Eindruck eines kleinen Kindes.
    „Kommt, kommt, seht euch das an! Es ist endlich alles so, wie es sein soll!“ Bekräftigend winkte er die Steinwesen zu dem Felsen und deutete auf eine bestimmte Stelle. Überrascht erblickten die Goronen einen schmalen Schlitz in dem Gestein.
    „Es hat also tatsächlich funktioniert. Du hast deine Waffe magisch verlängert?“ Noch immer lag ein seliges Lächeln auf Tirans Gesicht.
    „Nicht ganz, auch wenn ich das jetzt wohl auch kann. Ich habe lediglich eine einzelne scharfe Windzunge auf den Weg geschickt, eine simple magische Entladung an der Spitze dieser Klinge. Das Einfachste, wozu ich jetzt mit dieser Waffe in der Lage bin. Und schaut euch das an.“
    Er ging um den Stein herum und die Goronen sogen scharf die Luft ein. Auf der anderen Seite des Felsstückes war ebenfalls ein schmaler Schlitz. Ungläubig gingen sie in die Hocke und fanden ihre Vermutung bestätigt: Der magische Windzug hatte präzise durch das gesamte Gestein geschnitten.
    Tiran grinste gutgelaunt. Es würde noch eine lange Nacht werden, bis er genug ausprobiert hatte…

    So kam es, dass er erst am folgenden Tag nach Kakariko zurückkehrte und Arreth und Ren überschwänglich von seinem Erfolg erzählte. Er wollte die gute Neuigkeit so schnell es ging mit seinen Freunden in der Schlossstadt teilen und entschloss sich deshalb bal aufzubrechen. Arreth wollte ihn begleiten.
    In der Zwischenzeit erledigte der Schmied gemeinsam mit Ren einige kleinere Arbeiten und zeigte seinem Lehrling und Arreth in einiger Abgeschiedenheit einige der Fähigkeiten seines Klingenstabes. Ren wollte versuchen, ebenfalls etwas zu bewirken, doch Tiran wollte es ihm nicht erlauben. Mit Magie sollte man nicht herumspielen. Allerdings erklärte er seinem Lehrling genau, wie er die Waffe damals geschmiedet hatte, wo die Fehler lagen und was er nun getan hatte, um diese wieder zu beseitigen. Anschließend testete er Rens Fähigkeit Magie zu spüren und fand, dass der Junge Potenzial hatte. Er sollte ihn wohl von Anfang an in beiderlei Schmiedehandwerk gut unterrichten, im gewöhnlichen und dem magischen. Für die Zeit, da er in der Schlossstadt weilen würde, schloss Tiran wieder seine Schmiede und gab Ren frei. Dieser wollte die Zeit mit einigen Freunden verbringen.
    Die beiden Hylianer begaben sich also zur Stadt Hyrule, wo Tiran seinen Freunden von seinem Erfolg erzählte.

    Geändert von Sephe (01.01.2008 um 20:27 Uhr)

  18. #18
    In Hyrule war Panik ausgebrochen. Menschen verließen schreiend und blutüberströmt das Schloss und grässlich verstümmelte Wachen lagen auf den Wegen zum Schloss verteilt. Erinnerungen an das Massaker vor fünf Jahren kamen wieder hoch, als Villon beinahe die gesamte Burgstadt dem Erdboden gleichgemacht hatte. Nur wenige wussten überhaupt, was sich im Schloss abspielte. Zwei Soldaten betraten die völlig verwaiste Taverne
    und sahen sich hektisch um.
    Soldat 1 : "Wo sind sie bloß ? Gestern waren sie doch noch hier."
    Soldat 2 : "Das ist nicht gut. Die Zwei sind die einzigen, die der Königsfamilie noch helfen könnten."
    Soldat 1 : "Hey du da !!! Hinter dem Tresen."
    Wirt : "I..Ich..?"
    Soldat 2 : "Siehst du hier noch jemanden ? Wo sind der Gorone und dieser Typ mit den Katzenohren hin ?"
    Wirt : "Daru und Aszgardt ? Die sind gestern Nacht ganz plötzlich aufgebrochen. Soviel ich weiß, wollten sie in die Gerudo-Wüste."
    Soldat 2 : "So ein verdammter Mist. Der König ist verloren."


    Zur selben Zeit in der hylianischen Steppe...

    Milina : "Schon merkwürdig dieser Mateus."
    Daru : "Was meinst du ?"
    Aszgardt : "Na, das ist doch offensichtlich. Er will nicht, dass du nach dem Tempel des Lichts suchst und will dir auch sonst nicht viel verraten. Und nun erscheint er plötzlich nachts in der Taverne und verlangt, dass wir unverzüglich aufbrechen. Irgendwas verschweigt der Alte uns doch."
    Daru : "Meint ihr ?"
    Milina : "Immerhin kann er die Zeit beeinflussen. Das hast du doch selbst gesagt. Was, wenn er weiß, was uns in der Zukunft erwartet ?"
    Daru : "Dann haben wir doch das richtige getan, in dem wir auf ihn gehört haben."
    Aszgardt : "Vielleicht. Aber ich habe so ein Gefühl, dass er uns aus der Stadt haben wollte. Irgendwas passiert dort."
    Daru : "Dann sollten wir zurückkehren. Was, wenn dort jemand unsere Hilfe braucht ?"
    Presea : "Keine gute Idee. Wir haben schon viel zu viel Zeit verschwendet. Der 6.Weise wartet auf uns."
    Milina : "Ausserdem hat Kana versprochen, dort nach dem Rechten zu sehen, solange wir weg sind. Mit Doran und Kiro sind auch zwei äußerst fähige Krieger in der Nähe, auch wenn sie keine Triforce-Splitter mehr besitzen."
    Aszgardt : "Wenn wir heute keine weitere Pause einlegen, dann sind wir gegen Abend im Gerudo-Tal und können morgen früh den langen Marsch durch die Wüste antreten."
    Daru : "Wie ihr meint...."

  19. #19
    Mit einem kalten Lächeln schaute Teana auf eine kleine Tür zur linken des Throns und schritt langsam darauf zu. Keiner der Anwesenden traute sich mehr dieser Frau in dem Umhang überhaupt noch zu nähern. Als die Mörderin nur noch wenige Schritte von dieser Tür entfernt war, wollte der König aufspringen sie persönlich aufzuhalten und schrie voller kraft bestimmt.
    „Du wirst meiner Tochter nichts antun!“
    Daraufhin wollte er loslaufen. Plötzlich hob Teana ihre rechte Hand. Ein stählerner Knall, kurz gefolgt von einem lauten Schrei des Königs hallte durch den Raum und der König taumelte mit der rechten Hand auf die Linke Schulter pressend zurück auf den Thron. Die Frau wendete sich nun ab und trat die Tür auf um daraufhin einen recht großzügigen Treppe hinaufzugehen, welche Spiralförmig angelegt wurde. Scheinbar befand sie sich nun in einem der hohen verzierten Türme des Schlosses, die hoch über die Stadt hinausraten. In Regelmäßigen Abständen zeigten große Fenster die Stadt und die unzähligen Bewohner die ihrer Arbeit und Beschäftigung nachgingen. Keiner von ihnen merkte so richtig was hier drinnen geschah nur wenige an der Pforte haben den Angriff mitbekommen und schauten hilfesuchend hinauf. Teana interessiert dies aber alles nicht und schritt rasch die Treppe hinauf

    Als sie oben angekommen war und durch eine schön verzierte Tür ging, kam sie in einem märchenhaft eingerichteten Raum hinein. Jeder Gegenstand und jedes Detail sah aus, als hätte es man mit viel Liebe und feinsäuberlicher Handarbeit hergestellt. Ein großes blaues Seidenmeer behing die Fenster und ein genauso blaues Himmelbett war auf der andern Seite postiert. In der Mitte des Raumes brachen zwei Frauen ihr Gespräch ab aber Teana konnte noch das Ende mitbekommen.
    „Ihr müsst flüchten Prinzessin! Oh nein… es ist… schon zu spät.“
    schlug die etwas kleinere Frau vor die in einem Dienstmädchengewand kniete und einen sehr besorgten Gesichtsausdruck zeigte. Mit entsetzten Blick schaute sie hinüber zu der Einbrecherin und schüttelte zweifelnd und ungläubig den Kopf.
    „Ich kann und werde mein Königreich nicht im Stich lassen!“
    gab die andere Frau zu hören, welche einfach nur Zelda sein konnte. Sie trug ein wundervolles weißes Kleid, welches wundervoll mit Stickungen verziert wurde. Am auffälligsten war die Bestickung des goldenen Triforces ihres Gewands und die leichten goldenen Beschläge der Schulter. Mit einer bestimmten und ernsten Miene zog sie ihr Schwer und richtete es auf die Mörderin.

    Teana fing an zu lachen.
    „Wie süß. Die tapfersten Ritter des Schlosses konnten mich nicht aufhalten und ihr glaubst wirklich ihr könntest es?“
    Die Prinzessin schwieg als Antwort und wich einen kleinen Schritt zurück.
    „Entweder ergebt ihr euch jetzt und bringen es schnell hinter uns oder ihr zigst weiter rum und habt hinterher mehr Todesopfer auf dem Gewissen. Fangen wir doch gleich mal mit Ungeziefer hier an.“
    schlug die Mörderin mit einem kalten lächeln vor funkelte böse zu der Dienerin hinüber. Als das Zelda hörte ergriff sie sofort die Offensive und schlug mit ihrem Schwert zu. Doch mit einer Leichtigkeit blockte Teana das Schwert mit ihrem Panzerhandschuh, ergriff diese Waffe daraufhin und riss sie der Prinzessin aus der Hand. Gerade als die Einbrecherin mit diesem Schwert die Dienerin, welche sich wimmernd in einer Ecke verkrochen hatte, erschlagen wollte schrie Zelda auf
    „Halt!“
    kurz darauf verhielt sie sich demütig, schaute zu Boden und murmelte.
    „Ich… ich ergebe mich“
    „Gut, dann zieh dir noch schnell was über damit dich keiner erkennt. Wir wollen ja nicht dass sich mir noch ein Lebensmüder in den Weg stellt.“
    kicherte die Entführerin mit einem lächeln und schaute sich nach einem Art Seil um während die Prinzessin zu einem Kleiderschrank trabte und dort einen sehr schlichten Umhang umwarf.

    Schweren Mutes schlenderte Prinzessin Zelda zurück zu Teana, die ihr sogleich ein Seil um den Körper schlang. Mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht machte sich nun Teana auf dem Weg nach draußen. So wirklich keiner stellte sich mehr ihr in den Weg und auch der König saß nicht mehr auf seinem Thron. Kurze Zeit später wanderte die Entführerin zusammen mit der Prinzessin durch die Steppe nach Westen.

  20. #20
    Nun war Renar schon seit einiger Zeit auf den Beinen, hatte viele Nächte erlebt und sah wunderschöne Orte, doch was ihm fehlte war der Bezug zu anderen Menschen, er sehnte sich geradezu nach einer Stadt, gar nach einer Kneipe, wo er mit den Menschen sprechen konnte.

    "Eine gute Unterhaltung würde mir nur allzu gut tuen"

    dachte er sich und begann den kleinen Hügel vor sich zu besteigen.
    Oben angelangt richtete sich sein Blick nach Norden und plötzlich füllte ein großes, freudiges Grinsen sein Gesicht.

    "Eine Stadt, endlich, eine schöne große Stadt. Ob das Hyrule ist?"

    fragte er sich, wobei er das aus dieser Entfernung noch nicht ganz genau sagen konnte.
    Er rutschte den Abhang hinab und begann in Richtung der Stadt zu gehen, die er vom Hügel aus gesehen hatte.
    Was erwartet ihn dort? Ist es wirklich die Burgstadt Hyrule?
    "Hauptsache Leute" , dachte er sich, "Leute" , die mit ihm reden und so schritt er schnellen Fußes weiter in Richtung der Stadt.

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