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Ehrengarde
Da war er also! Der Friedhof und dort würde sie auch eine schöne Stelle für ein Grab oder zumindest für einen Grabstein für Terian finden. Sie öffnete das eiserne kalte Tor des Gitters und ging auf dem gepflasterten Weg und sah sich in allen möglichen Richtungen um. Es waren viele Gräber und sie sah auch einige recht hübsche mit hohen Holzkreuzern und schaute sie sich interessiert an. So etwas wäre zwar schön, aber das wird sich sicher nicht mit ihrem mickrigen Rubinvorrat ausgehen. Sie zog es auch in Betracht arbeiten gehen zu müssen. Jetzt hatte sie ja eine Bleibe und so fielen die Kosten eines Gasthofes weg, perfekt! Nach Hause wollte sie ja ebenfalls vorerst nicht, da sie nicht ohne ihren Bruder nach Hause gehen wollte. Was ihren Bruder betrifft:
Ohne einmal in der großen Bibliothek in den vielen Büchern gelesen zu haben, wird sie wohl keine Möglichkeit finden ihn da herauszuholen. Klang zwar jetzt ein wenig egoistisch und komisch, aber sie dachte folgend darüber: „Wolf ist jetzt in dieser Art Zeitschleife, d.h. altern wird er wohl nicht und bis sie ihn befreit hat wird ihm das wie wenige Sekunden vorkommen und leiden tut er ja auch nicht... also: Kann man sich doch ein wenig Zeit lassen mit seiner Befreiung!“.
*zack* Sie hatte den gepflasterten Weg verlassen und stieg über die Grabsteine um sich die etwas abgelegeneren Gräber anzuschauen. Dabei ist sie über einen Stein gestolpert und hätte sich fast den Schädel angehauen. „Aua....... Na warte! Wer liegt hier?“. Sie fuhr um und wischte Schnee weg. Als sie die Schrift sah fuhr sie verschreckt zurück und drückte sich rückwärts mit ihren Füßen hastig davon um davor abstand zu nehmen. Den Blick stets darauf gerichtet. Ihr lief der Schauer über den Rücken. „Da steht mein Name?“, stammelte sie. Auf dem Grabstein stand klar und deutlich „Yuki“ und ein Kreuz war noch darauf eingemeißelt im kalten Stein. Eine Jahreszahl stand da nicht.
Wiedermal schossen viele Gedanken durch ihren Kopf. Liege da wirklich ich? Ja es konnte zwar möglich sein, aber eigentlich... Verdammt welches Jahr schreiben wir denn überhaupt? Ihr fiel gerade ein, dass sie eigentlich keinen Beweis hatte, dass sie in „ihrem“ Jahr war... Das war ein verdammtes Problem! Entweder war sie weiter in der Zukunft als gedacht und das wurde bedeuten, dass das wirklich ihr Grab war, oder, dass jemand für sie einen Grabstein gesetzt hat, aber wer und warum? Es wussten damals nicht viele, dass sie in der damaligen Zeit war. Es kamen nur wenige Personen in Frage: Ihre Eltern, die dachten, dass sie nach dem Sieg über Harlekin ertrunken war, oder... Nein... NEIN!!! Harlekin? Dieser kranke Mistkerl hatte überlebt und DAS war nur ein weitere Aktion ausgehend aus seinem gestörten Geist. Sie schlug sich den Gedanken schnell aus dem Kopf, aber musste dennoch einsehen, dass es möglich war...
Alt schien der Stein nicht zu sein. Er war aus schlichtem gewöhnlichen Gestein und hatte bei weitem nicht die selben Abnützungserscheinungen wie benachbarte Gräber. Er hatte keine Besonderheiten bis auf die Tatsache, dass nur ihr Name darauf stand. Es könnte aber ebenso gut der Name einer anderen Person sein, nur was wenn nicht?
Yuki rappelte sich auf und ging mit schnellen Schritten zu dem kleinen Häuschen in dem der Friedhofwärter wohnte. Yuki klopfte stürmisch, aber als die Tür geöffnet wurde, versuchte sie höflich zu bleiben: „Hallo! Äh ich... ich will etwas über ein Grab wissen!“. Der Wärter war hilfsbereit und ging mit auch wenn er erstaunt über seinen Gast war, aber wollte so gut es geht zu helfen. „Wissen sie noch etwas über dieses Grab da?“, fragte sie mit Aufregung in der Stimme und deutete mit ihrem Zeigefinger energisch darauf, obwohl völlig klar war, dass sie dieses Grab meinte.
„Nein... ich denke, dass es kurz vor meiner Zeit angelegt wurde. Also mein Vorgänger könnte etwas darüber wissen.“ Sie war ein wenig enttäuscht, dass sich schon wieder ein Problem anzubahnen schien. Müde über diese Erkenntnis fragte sie dennoch nach: „ Verstehe... Wissen sie vielleicht wo ich ihn finden kann?“. Der Wärter war überrascht und setzte sich eine graue Wollmütze auf: „Ich weiß wirklich nicht was dich so an diesem Grab interessiert, aber ja ich kann es dir sagen. Ich weiß zwar nicht wo er genau wohnt, aber du solltest ihn im nahegelegen Gasthaus finden, dort habe ich ihn auch kennen gelernt und später seine Arbeit übernommen. Wenn du in der Nacht hingehst solltest du ihn neben einem Krug Bier finden.“. Sie war nicht ganz zufrieden mit dieser Antwort, aber: „Das sollte reichen. Danke für ihre Hilfe!“. Sie schüttelte dem Mann die Hand und machte sich davon.
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