„Ich?“, Yuki war ein wenig überrascht, dass sie doch so schnell zum Wort gekommen ist. „Ich... ich bin hier in Hyrule, weil ich etwas erledigen möchte und die Nacht und der starke Winter haben mich überrascht und ich bin dann hier her gekommen, weil noch Licht brannte. Ich brauche ja eine Bleibe für heute Nacht und da wollte ich einfach nachfragen!“. Die alte Dame setzte wieder ihren bemutterten Blick auf: „Ach Kindchen, warum hast du nicht einen Gasthof aufgesucht?“. Yuki war das ganze ein wenig peinlich und wurde leicht rot: „Ich... ich habe nicht so viele Rubine bei mir...“. Die alte Dame behielt jedoch ihre Laune. „Dann bleibst du eben bei mir! Ich freue mich über jede Gesellschaft und jetzt iss. Die Suppe wird dir gut tun!“. Stumm löffelte sie die Suppe aus mit einem seltsamen Gefühl im Magen. Nach dem sie fertig war wollte sie, dass das Gefühl weg geht und unterhielt sich mit der Dame: „Also mein Name ist Yuki und wer bist du?“. Die Frau freute sich sichtlich, dass sich ihr Gast mit ihr unterhalten wollte. „Mein Name ist Teva und ich wohne hier wie du siehst. Gefällt dir mein Haus?“. „Ja es ist gemütlich, so groß und irgendwie auf eine komische Art und Weise leer. Lebst du denn alleine hier?“. Teva wartete einen Moment bis sie weiter sprach. Die Stille wurde nur durch das Knacken des brennenden Feuerholzes gebrochen.
„Ja... Es ist schon eine Weile her, dass hier noch Kinder spielten. Für mich zu lange... Lass mich dir die Geschichte dieses Hauses erzählen, darf ich?“. Yuki nickte. Sie war schon immer eine gute Zuhörerin gewesen. Die Frau setzte sich nahe zum Feuer und starte hinein.
„Also gut: Früher... Heute geht es mir wie dir! Ich habe einfach nicht genug Rubine um das Leben zu leben wie ich es will. Damals war noch alles gut. Das hier war einmal ein Waisenhaus und ich und meine Schützlinge lebten hier glücklich. Jede Idylle hat auch ihr Ende. Viele meiner Schützlinge die mir ans Herz gewachsen waren, gingen später zu neuen Familien und teilweise wurden sie einfach nur erwachsen. Wir lebten von Spenden und wir konnten einige Dinge herstellen und am Markt verkaufen. Es reichte zum Leben und dann... Es gab einen Brand und das halbe Gebäude brannte ab. Ich hatte keinen anderen Ort wo ich hingehen konnte und musste das Haus renovieren lassen. Nur leider kostete mich das so viele Rubine, dass ich meine Kinder nicht mehr ernähren konnte und leider mehr keine Aufnehmen kann. Das alles ist schon so lange her...“.
Eine Träne rannte ihrer Wange hinab. Sie wischte sie schnell weg und Yuki konnte sie nicht sehen.
„Das war eine traurige Geschichte...“. „Sieh mich an! Ich bin alt und müde... auch wenn man es mir nicht ansieht. Ich würde so gerne wieder unter Kindern sein...“. „...“ Yuki dachte über das ganze nach und eine Idee bildete sich in ihrem Kopf. „Sag mal hier in Hyrule gibt es doch sicher eine Schule?“. „Äh ja..“. Je mehr sie darüber nachdachte um so mehr gefiel ihr der Gedanke. „Wie wäre es wenn du dort als Lehrerin arbeiten würdest? Du wärst wieder unter Menschen und Kindern! Kannst du irgendetwas besonders gut?“. Tevan war etwas überrascht von der Idee, aber auch sie nahm gefallen an der Sache. „Also in Geschichte und Musik bin ich... ganz gut?“. Yuki wurde immer aufgeregter und ehrgeiziger Tevan wieder zu ihrem Glück zu helfen. „Was jetzt? Gut? Oder spitze?“. „Also eigentlich... spitze!“. Yuki sprang auf von ihrem Sessel und gestikulierte stark mit ihren Händen. „Dann werden wir gleich morgen zur Schule gehen und nach Arbeit für dich fragen! ... Aber zuerst gehen wir schlafen... Einverstanden?“.
Tevan nickte. Sie musste selbst erst die neuen Erkenntnisse verdauen. Sie wies Yuki auf ein altes Zimmer mit Bett und Decke und ging selbst schlafen. Sie konnte nicht ganz glauben, dass sie noch eine Chance in ihrem Leben bekommen würde.

Nach dem sie gemeinsam gefrühstückt hatten, gingen Tevan und Yuki gemütlich durch die Stadt in Richtung Schule. Die alte Dame wandte sich zu Yuki und fing ein Gespräch an: „Du weißt ja jetzt recht viel über dich und ich weiß so wenig von dir... Erzähl doch mal!“. Yuki schlurfte mehr durch den Schnee als sie ging. Sie mochte den Schnee... „Eigentlich bin ich hier hergekommen um ein Grab zu kaufen.“. Tevan klang ungläubig: „Ein Grab? Sag mal was macht ein junges gesundes Ding wie du mit einem Grab? Das ist schon recht seltsam!“. „Das Grab ist ja auch nicht wirklich für mich sondern für einen Freund. Das ganze ist eine recht komplizierte Geschichte. Ich rede nicht so gerne verstehst du?“. Tevan war nicht gekränkt sondern verstand was Yuki damit meinte, weil es ihr persönlich auch oft so ging und lies es bleiben nachzufragen. Die „Kleine“ machte einen sehr verschlossenen Eindruck auf sie und das hing, so glaubte sie, mit ihrer Vergangenheit zusammen.
„Also ein guter Freund, oder?“. Yuki seufzte und musste sich beherrschen wenn sie an ihren toten besten Freund denken musste: „Ja... ein sehr guter Freund. Schau! Wir sind schon da!“
Sie zeigte auf ein größeres Gebäude, mit vielen Fenstern und einer wunderschön verzierten hellbraunen Eingangstür, das einen einladenden Eindruck machte. Kinder waren keine zu sehen, denn anscheinend war gerade jetzt eine Unterrichtsstunde. Yuki rannte aufgeregt nach vorne an die Tür und klopfte. Niemand öffnete. „Nanu?“. Sie machte die Tür auf und sah sich im Gang um, nirgends ein Anhaltspunkt wo der Direktor sein könnte. Jedoch nach einigen Suchen fand man schnell das Büro und Yuki klopfte. Mit einem lauten herein trat sie ein und stellte sich vor.
Der Direktor hatte eine große Brille auf und hatte schütteres Haar und war in einigen Notizen vertieft. Sein Schreibtisch war sehr unordentlich und voller Bücher.
„Guten Tag ich bin Yuki und das ist Tevan und wir...“. Der Direktor sprang erfreut von seinem Sitz auf und ging freudig nach vorne und schüttelte ihnen energievoll die Hand. „Schönen Tag! Und nein sagen sie nichts... Sie wollen sich bei uns in der Schule anmelden um zu lernen. Sie sind zwar schon älter als der Rest meiner Schüler, aber ich denke das wird kein Problem sein. Zum Lernen ist es nie zu spät oder?“. Die beiden Frauen sahen sich an und wollten erwidern und Yuki öffnete bereits den Mund bevor sie jedoch nur ein Wort rausbrachte sprach der Herr weiter. „Oh nein, nein, nein... Sie sind sicher die Schwester von einer meiner Schüler und sie die Mutter! Ich fühle mich geehrt, dass ihr Kind oder Kinder bei uns lernen und darf ich bemerken...“. Der Mann sprach viel in kurzer Zeit und Yuki musste ihn unterbrechen und gestikulierte mit ihren Händen. „Nein nein... wir sind hier um...“. Der Mann hatte offensichtlich eine Art Geistesblitz und lies es sich nicht nehmen seinen Verdacht laut zu äußern und die Hände in den Himmel streckte vor lauter Euphorie. „Jetzt weiß ich es! Sie sind die junge, nebenbei äußerst attraktive Mutter und sie sind die Großmutter eines unserer Kinder! Richtig?“. Yuki und Tevan sahen sich entgeistert und einige Zeit verging. Selbst der alte Direktor sah den beiden zu und fragte sich was sie wohl dachten. Yuki wurde kurz darauf energisch und stemmte ihre eine Hand auf den vollbeladenen Tisch und mit der anderen umfasste sie den armen Direktor und schrie ihm außer sich ins Gesicht. „Seh ich denn verdammt nochmal so alt aus? Sie mieser, kleiner...“. Sie warf ihm viele unschöne Dinge auf den Kopf, während Tevan versuchte sie an den Schultern zurückzuziehen. Der Mann blieb unbekümmert, richtete sich mit einer Hand seine Brille auf der Nase und musterte Yukis Gesicht und hörte zum Glück nicht bei ihrem Gefühlsausbruch zu. Tevan redete schnell auf den Direktor mit entschuldigenden Wörtern ein. Der Mann war mit seinen Beobachtungen fertig und sprach normal weiter: „Ja... Also nein sie sehen mir doch nicht nach einer Mutter aus...“. Yuki lies von ihm los und verschränkte angefressen die Hände und starte mit rötlichen Wangen zu Boden. Ihr war klar, dass sie über die Frechheit hinweg sehen musste und ihr Temprament zügeln musste.
„Ich gebe auf! Also was wollen sie denn von mir?“, fragte er forsch nach. Bevor Yuki irgendein Kommentar hervorbringen konnte. „Wir... Also ich bin hier für eine Arbeit als Lehrkraft?“. „Lehrkraft?“ rief er laut und überrascht aus. „Woher wollen sie wissen, dass wir jemanden brauchen, wenn wir nirgends publiziert haben, dass wir Mitarbeiter suchen?“. „Naja ich dachte...“. „Denken kann man vieles, aber man muss es WISSEN! Wissen ist doch das was wir den jungen Schülern vermitteln sollen. Ich frage daher: Sie wissen es nicht, aber sind dennoch hier her gekommen um sich zu bewerben, sehe ich das richtig? Nun da stellt sich mir die Frage, wieso sie gerade kamen?“. Tevan war sich unsicher was sie darauf sagen soll. „Eine Freundin hat mir dazu geraten...“. Der Mann stellte weiter Schlussfolgerungen: „So so so eine Freundin hat es ihnen geraten! Dann sind sie entweder naiv oder ihre Freundin hat nicht alle Tassen im Schrank." Yukis Stimmung wurde wieder wilder und sie atmete tief aus und legte ihre Arme auf den Kopf und begann im Büro herumzugehen um sich abzureagieren. „Nein nein! Sie muss einen waren Dachschaden haben!“. Yuki summte ein Liedchen damit sie ablenkt war. „ABER auch Menschen, die anders ticken wie ich haben gute Ideen und ich sage ihnen das war ein Glücksfall!“ Yuki stoppte sofort und hörte orientiert zu. Tevan sagte sofort: „Also ich bin sehr gut im Bereich der Historik und der Musik!“. Der Mann schien hocherfreut: „Ja wunderbar! Dann sind sie erstmal dabei und können sich beweisen, aber ich denke mal, dass sie mich nicht enttäuschen werden. Gerade im Bereich der Musik musste mir jemand absagen. Wie schade...“.
Yukis und Tevan Stimmung erheiterten sich sofort und bedankten sich freundlich bei dem Direktor.
Morgen konnte sie schon anfangen. Nach dem sie vor der Schule draußen standen bedankte sich Tevan: „Yuki ich muss dir danken! Du... du hast wieder Farben in mein Leben gebracht! Ich... ich freue mich wieder seit langen auf einen folgenden Tag. Es ist so schön, aber warum hilfst du mir überhaupt?“. Yuki war überrascht über diese Frage und wusste nicht recht eine Antwort: „Ja also... Ich weiß es nicht, liegt vielleicht daran, dass du mich gestern aufgenommen hast...“. Tevan fiel gerade etwas ein und kramte in ihren Taschen: „Das hier ist für dich: Ein Schlüssel für mein Haus. Du kannst mich so oft besuchen wie du willst. Ich denke mal du gehst jetzt zum Friedhof?“. „Ja genau! Und danke, ich schätze das sehr!“. Sie verabschiedeten sich freundschaftlich und Yuki steckte ihre Hände in die wärmenden Manteltaschen und stapfte Richtung Friedhof...