Zitat Zitat von Whitey
Nachdem jeder eine Rolle spielt (ja tausende von Rollen spielt: Mutter, Vater, Tochter, Sohn, Schüler, Student, Arbeiter, Freund, Trainer, etc.) und wir - da wir nur eine begrenzte Menge aufnehmen und verarbeiten können - die Leute in Schubladen stecken ist es für jeden von uns wichtig "oberflächlich" zu sein, da dies die Aufnahme und Verarbeitung als Information erleichtert.
Hm... vielleicht hast du soweit Recht. Jedoch erklärt es nicht, warum dann die einen mehr auf ihr Äußeres wert legen als die anderen. Auch sind das alles, wie du es beschreibst, eher unbewusste Reaktionen, und es wird mehr zu einem Prinzip, dass man auf sein Äußeres achtet. Aber dennoch wollen manche ganz bewusst hr Äußeres pflegen, weil sie meinen sich so wohlzufühlen. Das klingt in erster Linie weniger nach Reaktion auf gesellschaftliches Denken.

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Wenn du Karriere machen willst, wirst du um ein möglichst Perfektes Ansehen (= Aussehen) nicht herumkommen, schließlich möchte man in den Höheren Etagen nicht irgendwen.
Aber ohne entsprechendes Verhalten ist auch das beste Aussehen nichts wert. Das sind vielleicht alles Schablonen, die die Gesellschaft so ausgestellt hat, und wer sich da nicht hineinquetscht, wird einfach ausgeschlossen, aber ich denke, neben aller formalen Qualitäten sind andere Dinge ebenso wichtig, und man kann auch ohne diese Qualitäten Karriere machen. Zwar ist ein gewisses Äußeres und ein Benehmen Plicht, aber sie stehen in ihrer Rolle nicht über allen Dingen, was du, wie ich es zumindest interpretierte, behauptest. Und ich würde auch meinen, dass Äußeres für niemanden das wirkliche Hindernis ist, schließlich ist es eine Frage der Anpassung, und keine genetisch bedingte Barriere (bis auf wenige Ausnahmen).

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Warum glaubst du, sind wohl nur ca. 15% der Führungspersönlichkeiten in Deutschland aus der "Arbeiterklasse" alle anderen sind aus "Großbürgerlichen Familien". Ich finde, auch hier geht es nur um die Darstellung. Wer du bist, was du willst, denkst usw. spielt dabei keine Rolle, weil es nicht darauf ankommt
Das Problem ist hier aber auch die Neigung zur Veternwirtschaft, also dass der Sohn den Stuhl des Vaters übernimmt. Und du musst bedenken, dass jeder mal klein Angefangen hat. Also wenn man das so zurückverfolgt, war auch bei den "Großbürgerlichen" irgend jemand noch ein kleiner Wurm gewesen.
Und außerdem haben es die reicheren Leute leichter, eine anständige Bildung zu finanzieren, und müssen sich in der Regel keine Gedanken um das Umfeld ihrer Kinder machen, denn diese wohnen meist in Ortschaften, in denen Drogen, Gewalt und was weiß ich noch alles keine so ernsten Probleme sind.
Inwieweit die Persönlichkeit eines einzelnen eine Rolle für die Einstellung in einer Firma sind, hängt ganz von der Branche und dem tatsächlichen Beruf ab. Um Klempner zu werden, ist es egal, was man für nen Mensch ist. Wenn man Personalchef oder Kundenbetreuer werden will, sieht die Sache schon anders aus, und wer Kreativarbeit leisten will, wie Schriftsteller, Maler oder auch Designer, sind mehr noch auf ihre Persönlichkeit angewiesen als auf ihren schulischen Erfolg.

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Ich frage mich, ob die meisten Leute wirklich so "fühlen" ein "herz" haben, oder ob das nicht auch von den etwaigen Rollen kommt die wir spielen?!
Ehrlich gesagt hab ich mich das auch schon das ein oder andere mal gefragt. Aber ich bin schon genügend Menschen begegnet, und habe auch den ein oder anderen näher kennengelernt, und kann nun ohne zu zögern behaupten, dass diese wirklich so fühlen, und nicht nur des Anstands wegen so tun, als wären sie mitfühlend. Diese Leute haben, meist aus eigener Erfahrung, erleben müssen, wie schlimm es etwa ist, jemand nahestehenden zu verlieren, und wollen deswegen ihre Anteilnahme jenen verdeutlichen, denen ähnlich Schlimmes widerfahren ist. Der Mensch ist zwischen Rechnungen und Vorurteilen eben immer noch ein Mensch.

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Wieviele Menschen kennst du, die wirklich zu 1000% das vertreten wovon sie sprechen? Die meisten Leute haben IMO derart übertriebene, anspruchsvolle Ziele bzw. Ideale, das es unmöglich ist das so durchzuziehen. Ich weiß nicht ob ich jemanden kenne, dem ich wirklich abnehme, dass er diese Ideale wirklich ernst nimmt.
Na gut, sooo viele Menschen kenn ich nun auch wieder nicht.
Aber ich denke, gewisse moralische Grundsätze hat jeder, und die müssen gar nicht mal so durch gesellschaftliche Einflüsse geprägt sein. Ab einem gewissen Punkt beginnt jeder, sich selbst Gedanken darüber zu machen, und lebt auch, wenn auch nicht immer perfekt, danach. Ich denke aber, dass sowas auch unmöglich ist, da der Mensch dafür einfach zu stark von Emotionen geleitet wird, die manchmal den eigenen Grundsätzen widersprechen. Vielleicht kann man dann sagen, dass man nicht ehrlich zu sich selbst ist, weil man manchmal nicht das tut, was man tun möchte, nur weil man nach einem Vorbild lebt, das man sich selbst macht, aber so kann man das, fnde ich, nicht sehen, denn wenn jemand den Wunsch hat, sich um seinerselbstwillen zu ändern, so ist es eher anerkennend als abstoßend.

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Die meisten die ich kenne glauben an gar nichts, setzen sich für nichts ein. Schau dir z.B. die Politikverdrossenheit an, das ist das Selbe im Großen Stil, da verraten alle ihre Ideale, wo glaubt dort und macht das was er glaubt?! Und das lässt sich auf so vieles übertragen.
Du bist eben ein Pechvogel, wenn die meisten, die du kennst, an nichts glauben. Und was Politik angeht, da würde ich auch sagen, dass das ganze nicht so einfach ist, weil man da auch nicht die Mlglichkeit hat, nur das zu tun, was man tun will, und seine Meinung ganz frei hinauszuposaunen. Dort ist das Auftreten auch deutlich wichtiger als sonstwo. Vielleicht gesellschaftlicher Zwang, aber solange wir in einer Demokratie leben wollen, sollten wir auch darauf achten, Regeln aufzustellen, die uns die Möglichkeit geben, auf einer Ebene zu kommunizieren, und gemeinsam Lösungen für Probleme zu finden.

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Ich finde, die Aussage ist einfach sehr ehrlich. Ich fasse sie eher so auf, dass die Person extrem frustriert ist, und da alle mitmachen, mitverantwortlich sind, weil keiner etwas ändert, weil das System ihn angleicht (hab ich ja oben erklärt durch den Spott u.a.) denkt diese Person, dass auch diese nicht ungeschoren davonkommen sollen, da sie alle genauso schuld haben. Mitgefangen, Mitgehangen.
So formuliert macht das ganze etwas mehr Sinn als nur das Zitat. Aber ich würde dennoch meinen, dass nicht jeder so denkt. Ich weiß es von mir (auch wenn das sehr arrogant klingt) dass ich niemandem wünsche, meine Qualen zu erleben, und ich erwarte auch von niemandem, das durchzumachen, was mir wiederfahren ist. Kann ich auch gar nicht. Dagegen denke ich aber, dass jeder, auf irgendeine Weise, seine eigenen Erfahrungen gesammelt hat, und sicher auch schon einmal in einer solchen Situation war, in denen er am liebsten allen das selbe wünschte. Deswegen halte ich mich von sowas fern, weil eben jeder einmal so etwas erleben muss.

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Hmm, ich finde das nicht verheult, und ich bin auch nicht deprimiert oder so, aber ich möchte einfach mal ein paar Dinge anregen, die mir so im Kopfrumgehen. Ich bin weder traurig oder sonst was, sondern will das Thema interessant erweitern.
Klang einfach so. Schreib sowas beim nächsten mal gleich dazu.

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Wir glauben zwar alle unglaublich individuell zu sein, im Grunde sind wir aber sehr ähnlich, die Unterschiede nur millimeter, obwohl wir glauben das es Zentimeter seien.
Ich denke, wenn man die Menschen immer weiter siebt, so sieht man, dass sie sich, mit jeder Kleinigkeit, die man weglässt, immer ähnlicher sind, und schließlich sind sie alle gleich. Aber in seinem gesamten Denken und Handeln ist niemand wirklich gleich. Und wenn es auch nur die winzigste Winzigkeit wäre, die den einen vom anderen unterscheidet, er wäre dennoch ein völlig anderer Mensch.

Und was Ersetzbarkeit betrifft:
Wie du es schilderst, stimmt es zwar, dass jeder ersetzbar ist, aber ich denke, die Erfahrungen, die andere über die Zeit mit einem Menschen machen, kann man nicht ersetzen. Jeder entwickelt sich nach und nach zu einem unverkennbaren, unersetzbaren Subjekt, das seinen ganz eigenen Platz in der Welt hat, wenn auch nur auf einem kleinen Raum. Im Übrigen liegt es an uns selbst, ob wir unersetzlich sind oder nicht. Durch das was wir tun, prägen wir uns in das Gedächtnis anderer ein, und die Art und Weise, wie wir es tun, machen uns einzigartig. Vorher kann man zwar sagen, die Person ist groß und hat braune Haare, die kann man durch Millionen ersetzen, aber erst hinterher, nachdem man sie kennengelernt hat, weiß man, sie ist einzigartig. Und wenn man schon an nichts glaubt, sollte man wenigstens an sich selbst glauben, und von sich behaupten, so naiv es auch klingen mag, das Potential zu haben, etwas Großes zu vollbringen.

Phu... bin mal gespannt, ob sich irgendwer traut, das alles durchzulesen.