Mich wundert, dass Du mit der Ansicht überhaupt halbwegs brauchbare Sachen zustande bekommen hast. Dir muss doch selbst aufgefallen sein, dass Du, wenn Du mal als jüngere Person etwas geschrieben haben solltest, damals nicht nur andere Erebnisse erzielt hast, als heute, sondern auch subjektiv deutlich schlechtere. Natürlich gibt es einen Lernprozess. Und wenn Du das nicht siehst, sagt mir das lediglich, dass Du leider auf Deinem jetzigen Niveau stehen bleiben wirst (welches nicht ausreichen wird, um es auch für anspruchsvolle Leser außerhalb von Internetforen interessant zu machen), was eigentlich schade ist.Zitat von M-P
Ich sage NICHT, dass man nach einem festen Regelwerk schreiben sollte. Und wenn Du richtig lesen kannst, wirst Du vielleicht voller überraschung feststellen, dass ich das auch nie geschrieben habe.
Aber ich sage trotzdem, dass es gewisse Richtlinien und Regelmäßigkeiten gibt, die es einzuhalten gilt. Beispielsweise muss ein Spannungsbogen her - ganz ohne Frage. Da hätten wir schonmal die erste Regelmäßigkeit, die in jede gute Geschichte gehört, aber von den meisten Anfängern vernachlässigt wird. Was ich NICHT sage ist, wie dieser Spannungsbogen zwangsläufig aussehen muss.
Figuren müssen vorgestellt werden. Wir brauchen eine gewisse Einleitung und einen Schlussteil. Ganz klare Strukturierung, die in jedem (fiktionalen) geschriebenen Text vorkommt. Und trotzdem muss man das alles lernen.
Du wirst hoffentlich nicht so arrogant sein und behaupten, dass Du alles, was Du je über das Schreiben gelernt hast, aus Deinem eigenen genialen Köpfchen kommen würde. Das ist nicht nur vollkommener Schwachsinn, sondern auch eine ganzschön freche Lüge. Vielleicht nimmst Du Dir nicht bewusst Vorbilder, aber Deine gesamten Texte würden völlig anders aussehen, wenn Du statt den von Dir rezipierten Texten eine ganz andere Auswahl man anderen Stilorientierungen gelesen hättest. Kannst Du labern, was Du willst, das ist so. Wenn Dus nicht glaubst - meinetwegen, damit würdest Du ohnehin nur beweisen, dass Du keinen blassen Schimmer von Lernprozessen hast. :/
Vielleicht sollte dabei mal erwähnt werden, dass "besser" oder "schlechter" sowieso viel zu heikle Begriffe sind, weil sie sich fast vollständig auf subjektive Aufassungen beziehen. Es ist praktisch unmöglich zu begründen, warum ein fiktionaler Text objektiv "besser" sein soll, als ein anderer. Den einzigen Versuch dazu kannst Du beim Erwähnen von Regelmäßigkeiten starten - aber die gibts ja nicht, stimmts?Zitat
Okay, wir beurteilen ohnehin subjektiv, und dabei gibt es dann Tendenzen der Allgemeinheit. Und was diese Allgemeinheit (sagen wir mal: der Großteil derer, der auch etwas von dem Kram versteht) als "gut" befindet, sind also die "besseren" Texte. Damit wird es völlig hinfällig, ob Du Deinen Text nur als "anders" ansiehst, oder nicht. Es wird immer eine subjektive Beurteilung von anderen Lesern geben, und die können Dir meistens recht klar sagen, ob sie finden, dass Dein Text "besser" geworden ist, oder nicht.
Autsch... Denk doch mal ein Stückchen weiter. Humor und Intelligenz entwickeln sich mit wachsender Lebenserfahrung und wachsendem Wissensschatz. Zusammen mit der Fähigkeit zum abstrakten und transferierneden Denken. Und damit entwickelt sich selbstverständlich auch die Fähigkeit zum Schreiben und Erdenken von Texten. Natürlich gibts massenweise Menschen, deren Phantasie kaum ausreicht, um einen Baum treffend aus dem Kopf beschreiben zu können, aber über eine Person von dreizehn Jahren lässt sich darüber doch kein Urteil über seine zukünftige Entwicklung bilden.Zitat
Gut, Phantasie lässt sich nicht erlernen. Die ist bei den meisten Menschen zweifellos auf ihrem Höhepunkt, wenn man ein Kind ist. Aber man kann sie sich bewahren, und dafür zu einem späteren Zeitpunkt treffender zum Ausdruck bringen, bzw. sie auf intelligentere Art und Weise verwerten - und solche wirklich guten Ideen kommen eben meistens erst später.
EDIT:
Btw.: Ich hab also gesagt, dass man von anderen Schiftstellern klauen soll, wenn man besser werden will? Meine Fresse, bei Deiner Selbstsicherheit über Deine eigene Intelligenz solltest Du doch auch eigentlich klug genug sein, um eine Argumentation nicht in ihrem Sinn verändern zu müssen, damit etwas gegenargumentieren kannst. XD