Ich kann das Buch nicht weiterempfehlen; ganz und gar nicht.
Schon der Plot sagte mir überhaupt nicht zu (da pauschalisierend und schwachsinnig) und es war mal wieder so eine Geschichte über den Nationalsozialismus.
...Wäre es denn wenigstens eine gute gewesen.

Na ja, zum Inhalt:
Der Grundgedanke war ein Experiment, das zeigen sollte, dass ein NS-ähnliches System praktisch auch zur heutigen Zeit noch überall funktionieren kann; es soll mehr oder weniger gezeigt werden, dass auch Leute, die in der heutigen Zeit leben, noch dazu fähig wären, sich einem solchen Regime anzuschließen und...nun, ähnliche Sachen zu tun, wie damals die Nazis.

Ich teile die Vorwürfe, die in dem Buch gemacht werden, nicht. Ob man sich einer NS-Partei angeschlossen hätte, hängt von jedem Einzelnen ab - so etwas kann man nicht pauschalisieren - und eben diese im Buch vorgenommene Pauschalisierung hatte ich für eine Frechheit.

Zum Schreibstil:
Sehr vereinfacht; da schreibt sogar mancher Grundschüler besser. Grundschulsatz folgt auf Grundschuldsatz (Hauptsatz, Hauptsatz, Hauptsatz) und zerstört quasi jegliche Tiefe oder gar Spannung (die aber auch so nicht aufkommt).

Spannung, Spannungbogen?
Ach, was. Das alles ist ein durchsichtiger und flacher Versuch, mal wieder eine NS-Geschichte zu schreiben; man muss gar nicht erst weiterlesen, um zu erfahren, was passiert - denn das kann man sich schon von Anfang an denken. Erzählerische Höhe- oder Tiefpunkte gibt es nicht, nur eine große Langeweile.

Darüber hinaus bleiben die Charaktere platt und unglaubwürdig, haben keinen eigenen Charakter - so dass man ich angebliches Schicksal mehr oder weniger kalt gelassen hat.

Zum Nachdenken soll es anregen? Ach, was. Man erfährt doch nichts über die Gefahren des Faschismus, sondern muss sich durch eine platte, schlecht erzählte Story quälen, was mitnichten zum Nachdenken, sondern vielmehr zum Gähnen anregt.