@Holy & Muad: Vielleicht spiele ich wirklich die falschen Spiele
Zitat Zitat von MuadDib
Warum einem die damaligen Spiele länger vorkommen, liegt vielleicht auch an dem nicht so linearen Design wie bei aktuellen Spielen: Wenn ich in der Dragon Quest IV Welt oder in Final Fantasy II den Weg zu einem anderen Gebiet bahne, weiß ich nicht sicher, was mich da erwarten wird. Man verbringt sehr viel Zeit damit, die ganze Umgebung zu erkudnen in der Hoffnung, das zu finden, was man vielleicht noch gar nicht suchen wollte. Mir ist das wieder beim Erneuten Durchspielen von Dragon Quest I & II für die Guides meiner Seite aufgefallen. Dragon Quest I war an einem Wochenende durchgespielt, mit ca. 15h Spielzeit trotz elendigen Aufleveln, bei Dragon Quest II hats zwei Tage länger und ca. 25h Spielzeit gebraucht. Beim ersten Mal hab ich sicher Ewigkeiten mit den Spiel gebraucht, weils einfach so unübersichtlich war und ich keinen Tau von der Spielwelt habe. Bei aktuellen wird einem das oft weggenommen. Man wird ja oft regelrecht zum nächsten Ziel gestossen.
Da wird dir FFXII bestimmt gefallen. In dem Punkt macht das Spiel wirklich alles richtig.
Bei mir lag es aber wahrscheinlich eher am verhältnismäßig geringen Umfang der eigentlichen Story, dass es mir so kurz vorkam. Mein 111 Stunden Counter vorm letzten Boss spricht wohl für sich ^^ Zumindest in einem FF ist mir das noch nicht passiert. Aber dieser positive Aspekt bezieht sich in erster Linie auf den Aufbau der Spielwelt, nicht auf deren tatsächliche Größe. Das jetzt nicht falsch verstehen. Die Gebiete sind riesig, ein paar vielleicht sogar schon zu groß für meinen Geschmack. Nur ist so ein Ort nicht viel wert, wenn man einfach nur hindurchreist und nichts darin passiert. Er keine Bedeutung für die Geschichte hat. So ist es jedenfalls bei mir. Was das angeht hätte ich mir da einfach noch mehr unterschiedliche Gebiete gewünscht.
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Ich bin mir sicher, dass du dich damals länger in den Spielen aufgehalten hast, weil die Geschichten auch anders gestaltet wurden. Nicht auf eine cinematographische Art und Weise, wie es heutzutage viel zu oft der Fall ist. Wenn du was erfahren wolltest, musstest du schon selbst dafür sorgen, dass du die Infos von den Charakteren bekommst. Sprich, zu einem Männchen gehen und X drücken. Dieser Trend gefiel mir schon damals nicht, dass man zu seinem Glück immer gezwungen wurde, verdirbt etwas die Interkativität.
Naja, mir hat genau das gefallen. Man konnte die Spiele immer auf zwei Arten durchspielen: entweder hindurchrasen und nur das Wesentliche mitbekommen, oder ganz genau aufpassen. Bei den ganzen Geheimnissen der FFVII-Story war das imho ein Segen. Ich behaupte immernoch, dass Leute, die durch das Spiel schnellstmöglich hindurchgekommen sind, ohne sich umzuschauen, das volle Ausmaß der Geschichte nicht verstanden haben. Weil es am Rande so viel zu entdecken gab (man denke nur an Vincent oder die Aufzeichnungen von Professor Gast!). Ebenso wie man sonst kaum darauf kommen würde, dass Laguna in FFVIII Squalls Vater ist. Durch solche Dinge hat es mir immer eine Menge Spaß gemacht, durch die Ortschaften zu rennen und mit der Bevölkerung zu plaudern. Oft gab es dabei interessante Infos herauszufinden. In vielen neueren RPGs geben die NPCs nur noch belanglosen Kram von sich, sodass man nach kurzer Zeit schon nur noch an ihnen vorbeigeht.
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Ich habs schonmal erwähnt: Es ist schwer, sowas gelungen zu wiederholen, ohne bekanntes wiederzukauen.
Dann sollen sie sich halt etwas Neues ausdenken! Sicher ist das nicht besonders einfach, aber mir persönlich fallen zig sehr interessante Ideen für eine RPG-Geschichte ein. Ich schreibe derzeit selbst eine Fantasystory und habe mich schon mehr als einmal gefragt, warum man etwas in der Art nicht auch als RPG umsetzen könnte.
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Den Trend zu übertrieben genialen Videos kann ich ebenfalls nicht verstehen, vor allem, wenn nach den FMVs dann die Ernüchterung beim Anblick der Spielgrafik kommt - dann lieber in einem Guss.
Das Lustige an FFXII war imho, dass mir die Cut-Scenes in Spielgrafik mit den detaillierten Charaktermodellen sehr viel besser gefallen haben als die meisten FMVs. Wenn man mal von Intro und Ending absieht, waren diese Spielszenen auch meistens irgendwie spektakulärer! Es gibt ein paar wirklich grandiose Szenen, einige davon sogar mit Action, und alles keine FMVs. In FFX war das noch anders. Wenn sie wirklich so gut geworden sind, dann könnte ich in einem FFXIII liebend gern auf diese Full Motion Videosequenzen verzichten!
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Siehe Paradebeispiel Xenogears: Ich hatte schon am Ende der ersten CD die Schnautze voll vom Textboxengeklicke, und auf CD 2 wurde das ja noch schlimmer. So gut ausgearbeitet die Geschichte und die Spielwelt auch war, ich hatte keinen wirklichen Anreiz noch mehr davon zu sehen.
Hm, jedem das Seine. Daran merke ich einfach, dass mir die Story, auch wenn sie gewiss nicht den einzigen Faktor darstellt, am wichtigsten für ein Rollenspiel ist. Denn obwohl ich das XG-Gameplay zum Teil auch ganz schön erbärmlich fand und die zweite CD in der Hinsicht lächerlich war, so war es für mich doch ein einzigartiges Spielerlebnis und ich zähle es zu meinen persönlichen Favoriten. Bestimmt nicht alleine der Geschichte wegen. Die Musik von Mitsuda war wunderbar und die Spielwelt und das Design hat mir sehr zugesagt. Es war einfach eines dieser RPGs, die das Gefühl des großen Abenteuers imho perfekt vermitteln konnten. Da habe ich gerne das schwache Gameplay verkraftet.
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Sind die Ansprüche der Entwickler gewachsen, oder die der Spieler?
Wahrscheinlich bedingt sich das gegenseitig. Dem Gelegenheitszocker, der auch nur ab und zu ein RPG spielt, wird es egal sein, wenn man darin wie zuvor beschrieben improvisiert. Die Macher der Spiele denken verständlicherweise zuerst daran, wie sie eine Menge Geld machen können. Da ist es nunmal wichtiger, die große Basis zufriedenzustellen, als ein paar hartgesottene Genre-Fanatiker.
Aber was diese Art von Ansprüchen angeht ... finde ich, sollten sie es ruhig mal versuchen. Ich würde mich freuen, ein Spiel ganz im Stile der SNES-RPGs auf der PS2 zu sehen. Geht das DQV Remake nicht in die Richtung?
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Ich kann leider nicht für aktuelle PS2 RPGs sprechen, weil ich die Konsole noch nicht solange besitze, aber so wie ich es raushöre geht die Final Fantasy Reihe neue Wege -- Schade, dass die Serie, die sich seit Teil 6 mit innovativen Ideen und neuen Konzepten definiert nicht wirklich anzukommen scheint.
FFXII ist schon ein tolles Spiel und wird garantiert ungebremst gut bei den Spielern ankommen. Nur haben sie damit imho nicht alles richtig gemacht. Aber wie gesagt wird das die meisten wohl nicht stören, vor allem diejenigen nicht, die sich nicht so krankhaft mit dem Thema auseinandersetzen wie wir -_^
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Wenn du allerdings den Rest der FF-Spiele vor Teil 7 betrachtest, wird dir auffallen, dass du Stadt A mit Stadt B und C durchaus austauschen hättest können, und nur ein paar wenige sich wirklich durch ein eigenes Design oder ein eigenes "Gefühl" definiert haben.
Hm, stimmt, aber die ein oder andere Ausnahme war eigentlich immer da. Und auch damals gab es diese schönen Ideen, die man heute kaum noch findet. Zum Beispiel FFIV mit seiner Unter- und Oberwelt. Und dieses verborgene Land of the Phantom Beasts ... ich liebe diese Stadt! Für damals ein genialer Einfall, zwischen den hölzernen Planken einen Hintergrund einzublenden, der die unteren Teile der Stadt zeigt, sodass sie mehrere Stockwerke hatte und viel mysteriöser schien als sie eigentlich war.

Damals gab es btw. auch optionale Städte wie Gongaga Village in FFVII. So etwas findet man heute praktisch nicht mehr.
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Und da ist es mir lieber, ich sehe in FFVIII weniger Städte, dafür einzigartige.
Mir nicht Weil ich finde, dass das der Spielwelt nicht zugute kommt. Dadurch wird sie doch geschrumpft. Zu FFVIII-Verhältnissen ist das ja noch okay, aber dieser Trend geht ja immer weiter. FFVI kam mir durch die vielen Städte wenigstens wirklich vor wie eine richtige SpielWELT und nicht wie eine kleine Pilgerstraße in irgendeinem kleinen Ländchen, so wie Spira in FFX. Zwar sahen in VI die meisten Städte designtechnisch gleich aus, hatten aber trotzdem alle ihren Platz und ihre Bedeutung in der und für die Welt.

Auf deine PN antworte ich später ^^

Sorry übrigens, dass ich ständig von FFXII spreche, aber bei mir ist das aktuell durchgezockte Spiel immer Thema Nummer 1 *g*
Zitat Zitat von The Judge
Hm, ich habe es eigentlich noch nie so wirklich als Kritikpunkt empfunden, dass die Menge an Städten in RPGs geringer wurden...ich hab mir da so persönlich einfach noch gar keine Gedanken drum gemacht xD.
Naja, das war auch nur eines der Beispiele, um daran die aktuelle Entwicklung des Genres festzumachen. Ein Punkt, an dem ich mich unheimlich lange aufhalten kann