Ich stellte das leere Gefäß zu dem andern Abwasch gleich neben der
Spüle, öffnete die Schublade daneben und griff nach der angefangenen
Packung Aspirin.
„FUCK“ schrie ich auf, erschrocken zuckte und schüttelte ich bis
dieses schwarze Ewas von meiner Hand gegen die nächste Wand klatschte. Allerdings flogen die Tabletten in die selbe Richtung.
Total in Panik sprang ich auf die Spüle und versuchte halt zu finden
zwischen einem mit Wasser gefüllten Suppentopf und drei leeren
Kaffeetassen. Die Spinne hingegen klatschte von der Wand ab fiel auf
den Boden und blieb dort regungslos sitzen. Die Aspirin lagen, wie sollte es auch anders sein, hinter ihr. Ich konnte mir nicht
helfen, aber es sah tatsächlich so aus als würde sie die Packung als
ihr Eigentum betrachten und sie vor mir verteidigen. Ich weis nicht
wie lange es war, dass die Spinne und ich in diesen Positionen verbrachten, doch weder sie noch ich zeigten einige Minuten nicht die geringste Regung.
Ich traute mich nicht einmal zu zwinkern aus Angst sie aus den Augen zu verlieren.
In diesen Momenten musterte ich das kleine haarige etwas genauer. Sie war nicht sehr groß wenn man nur ihren Körper betrachtete. Grade
mal die Größe eines ein oder zwei Eurostückes. Doch in Verbindung mit ihren Beinen kam sie locker auf einen Zehn Zentimeter Durchmesser. Langsam kamen meine klaren Gedanken wieder zurück.
„Ich hab ja echt nichts gegen dich, aber du hast mir einen verdammten Schrecken eingejagt.“

- Oh Gott jetzt sprach ich schon mit einer Spinne-
Doch sie interessierte nicht was ich sagte. Keine Regung, kein Zucken.
Ohne die Spinne aus den Augen zu lassen tastete ich mit meiner rechten Hand um mich.
Ich suchte zwanghaft nach etwas, dass ich auf sie werfen konnte.
Ich ertastet nach wenigen Momenten ein großes Brett. Ein Schneidebrett ungefähr dreißig mal zwanzig Zentimeter groß. „Hmm Ich denke das sollte für dich reichen“ sprach ich mit leicht zitternder Stimme zu ihr. Erleichtert, etwas gefunden zu haben womit
ich ihr den Garaus machen konnte zeichnete ein Schmunzeln in mein Gesicht.
Ich nahm das Brett jetzt in beide Hände und visierte mein eigentlich wehrloses Opfer an.
Langsam und zielsicher stieg ich von meiner schützenden Stellung
hinab zu dem Monster in meiner Küche. Ich blinzelte noch immer nicht, traute mich nicht. Es war wie eingebrannt in mein Gehirn, dieses haarige etwas nicht eine Sekunde aus den Augen zulassen.
Es hatte etwas das ich wollte und dringend brauchte. „Nah genug“ sagte ich mir, nach dem ich bis auf ca. einen Meter an Es herantrat.
Irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los das sie jeden meiner Schritte genaustens beobachtete. Für jeden Schritt den ich machte, für jede Bewegung die ich tat, zuckte sie kurz mit einem ihrer vielen Beine.
Dennoch ich riss mich zusammen und hockte mich hin.
Das Brett wie ein Schild vor mich haltend, bewegte ich mich langsam
auf sie zu.
„Ok“ sagte ich zu ihr. „Nun ist der Augenblick gekommen. Du oder ich.“
Die Spinne schien das nicht zu interessieren und zuckte weiterhin mit einem Bein vor sich hin.
Irgendwie traute ich mich nicht wirklich ihr etwas anzutun, doch meine Erschrockenheit als sie plötzlich in meine Richtung hüpfte war zu groß.
Ich hielt das Brett, gegen ihre Flugrichtung und drückte sie fest auf den Boden.
Ich stützte mich mit beiden Händen und voller wucht auf das Brett.
Ich denke sie wollte einfach nicht nachgeben, doch unter dem Druck meines Körpergewichtes, welches ich immer wieder mit heftigen Druckbewegungen unter Beweis
Stellte, knackte es plötzlich.
Das Geräusch klang wie eine Mischung aus „Nussknacken“ und „Banane quetschen“
Ich denke sie war schon nach dem ersten Knack nicht mehr am Leben. Meine unbändige Panik vor diesem Tier jedoch lies mich nicht aufhören immer wieder und wieder mein Gewicht auf das Brett zu drücken.
Erst einige Augenblicke später holten mich meine Kopfschmerzen aus diesem tranceartigen Zustand. Ich lies mich nach hinten fallen und holte erst mal tief Luft, während ich an die Küchendecke starte.
Leider musste ich die Sauerei welche ich da gemacht hatte, selbst wegräumen, was mich nicht grade fröhlich stimmte.