*hust*
Ich habe Legend gestern durchgespielt, nach etwa 7 lausigen Stunden, also folgt mein Resümee:

Dafür, dass ich anfangs noch ein wenig skeptisch war, hat sich bei mir gegen Ende doch dieses typische "Tomb-Raider-Gefühl" eingestellt, denn das Spiel erinnerte vom Aufbau und Design her doch sehr an ältere Spiele wie Tomb Raider 1-4, nur das alles ein wenig vereinfacht wurde.
Bei genannten Spielen hatte ich immer ein wenig Mühe, zum Schluss zu kommen und überhaupt weiter zu kommen, aber bei Legend hatte ich solche Probleme nicht: Keine Stelle war so schwierig oder unklar, dass ich ernsthaft überlegen musste, was ich tun solle, und auch die Endgegner waren sehr leicht und eine Kampftaktik leicht zu erdenken.
...und dabei hatte ich den schweren Modus gewählt.

Na ja, ein wenig schwerer hätte es schon sein können - abgesehen von dem paar Stellen, die mir teilweise schon fast unfair vorkamen und mich wirklich mehrere Leben kosteten. *lach*
Diese einstürzende Brücke in Nepal hatte z.B. etwas, oder diese Kugelfalle in Peru, wo man wirklich blitzschnell reagieren musste und kaum Zeit hatte, sich auf die Situation einzustellen.

Womit wir beim nächsten Punkt wären:
Man legt im Spiel sehr, aber wirklich sehr viel Wert auf Aktion, zumindest, wenn man nicht gerade dabei ist, eines von diversen Schieberätseln und Konsorten zu lösen.
Haufenweise Fallen in den Tempelanlagen, einstürzende Felswände in Nepal, gefährliche Kletteraktionen in einer ehemaligen Forschungsstation und dazu noch diese Motorradfahrten. All dies zieht sich quer durch das Spiel und lässt den Spieler quasi kaum zu Atem kommen, außerdem wirkt das Spiel dadurch so unrealistisch, wie kein Teil der Reihe zuvor. Wobei Tomb Raider bekanntlich ja nie besonders viel Wert auf Realismus legte.

Zugunsten dieser zahlreichen Aktionszenen wurden leider einige schöne Neuerungen aus "Angel of Darkness" komplett verworfen: Man hat keine Möglichkeit, mit NPCs zu interagieren, so wie es im Vorgänger der Fall war. Dialoge, in deren Verlauf man selbst eine von mehreren Antwortmöglichkeiten wählen konnte, sind damit Geschichte, was ich persönlich mehr als bedauerlich finde.
Dafür gibt es zwar im Spielverlauf ein paar nette Dialoge zwischen Lara und ihren Kollegen zu hören, aber diese dienen quasi nur zur weiteren Untermalung des Geschehens und tragen nur selten etwas zur eigentlichen Story bei.

Klettern kann man wieder so lang man möchte; es ist nicht nötig, vorher Kisten zu schieben oder Türen einzutreten, um stärker zu werden - gut, bei "Legend" wäre so etwas mehr als hinderlich, denn klettern muss man oft und lang genug, trotzdem gefiel mir diese Neuerung in AoD sehr.

Außerdem gibt es ein Feuergefecht nach dem anderen: Überall tauchen Gegner auf - und das meist im unpassendsten Moment, aber doch so, dass ich wirklich keine Probleme mit ihnen hatte - nur das andauernde "Bumm-bumm-bumm", das aus meinen Lautsprechern kam, störte mich ein wenig, was mich dazu brachte, die Lautstärke so herunterzustellen, dass ich von der schönen Hintergrundmusik eigentlich kaum noch etwas mitbekam.
Na ja, die Gegner wussten zu nerven und riefen bei mir im späteren Verlauf nur noch Reaktionen vom Typ "Nicht die schon wieder" hervor.

Hoffentlich wird die Schieß-Rate im Nachfolger wieder ein wenig verringert und dafür mehr wert auf storytechnische Elemente, wie in Angel of Darkness gelegt, dann wäre es perfekt.
Gefallen hat mir "Legend" trotz oben bemängelter Dinge trotzdem, auch wenn ich mich nicht der Meinung anschließen kann, dieses Spiel sei besser als der Vorgänger.
Sehr stört mich im Moment nur eines - und ich hoffe, dass man daran noch arbeiten wird: Der Spielumfang.
Sieben Stunden Spielzeit sind eindeutig zu wenig und haben mich dementsprechend enttäuscht - daran ändern auch Zusatzmissionen wie das Zeitspiel (was von der vorgegebenen Zeit her eigentlich unschaffbar ist) oder weitere freispielbare Kostüme nichts.

Zitat Zitat von dennis_Meckel
Was für ein Problem hattest Du denn mit der Baumstammszene? Du musst schwingend weiter kommen (an dem abstehenden Ast), nicht versuchen den Baumstamm zu "belaufen".
Den Stamm belaufen? Genau das habe ich zuerst versucht, und es letztendlich mit einigen umständlichen Sprüngen geschafft, an den Ast zu kommen, von dem aus man sich hochschwingen konnte. Dass man auch vom Boden herankommt scheine ich...na ja, irgendwie übersehen zu haben.