Also ich hab ja täglich mit Jugendlichen zu tun. Und es stimmt - teilweise - was hier geschrieben wird. Aber bei ca. 80% ist aus meiner Sicht viel zu viel Übertreibung der derzeitigen Situation mit einhergehender Schönfärberei der eigenen Jugend dabei.
Wenn ich mal die Romantikbrille abnehme und an meine Jugend denke, haben wir auch gekifft, auch rumgebrüllt, ich hab Wände angemalt usw. Und das machen die Jugendlichen heute auch noch. Wir taten damals genauso ÜBER-coool wie die Jugendlichen heute. Die Teenager mit denen ich bei uns im Jugendhaus zu tun habe machen nichts anderes als wir damals, sind heute aber vielleicht zusätzlich mit noch viel massiveren Problemen konfrontiert als wir damals.
Noch nie (aus meiner Lebens-Jugendsicht) war die Lage auf dem Arbeitsmarkt so schlecht, die Chancen so mies und der Leistungsdruck bzw. die Ansprüche der Gesellschaft, deren Wertigkeiten und geforderten Normen so schwer zu erfüllen wie heute.
In meinen Augen ist die derzeitige Problematik, keine der Jugend, sondern eine Gesamtgesellschaftliche, die nur allzugerne auf die Jugend abgewälzt wird. Heute sind es die bösen Ghettorapper aus Berlin, die die Jugend versauen, damals waren es eben die Metaler oder der Rock´n´Roll. Die Probleme müssen aber auf anderer Ebene gelöst werden, und ich meine hier nicht nur auf politischer, sondern wirklich insgesamt, da ist die Wirtschaft, wie die Politik, wie die Medien (uvm.) genauso betroffen.
Insofern darf man das glaube ich alles nicht so idealisiert sehen. Es ging bisher IMMER weiter und wird es auch in Zukunft tun
Zum Thema Kinderkriegen schließe ich mich eigentlich Skar an ^^