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Thema: Gedichtethread: Pathos, wie er leibt und lebt

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Nothing

    I still do remember,
    I still see the thing:
    in end of september,
    I was rumbeling.

    Meine Rose

    In Sommergräslein seh' ich sie,
    die einsame Melancholie:
    die grünbraun ihre Dornen sticht,
    die mir mehr als nur viel verspricht.

    Die rote Rose liebt mich ganz,
    die blaue fordert mich zum Tanz:
    Sie ist der Freundschaft Freund geworden,
    und heutzutage fast verdorben.

    Die gelbe spuckt mich beinah' an:
    Doch weiß ich, was ich sagen kann,
    damit sie mich doch nicht verlässt!
    "das Eisen ziert das Hochzeitfest."

    Und Violett, so will's der Brauch,
    versieht sich mit dem Zauberhauch,
    die Kraft des Staunens zu durchblicken,
    und sie zu unsrem Gott zu schicken.

    Die schwarzen tun dem Satan eben,
    verführen uns zu schwerem Beben:
    Gesindles Irren sei umlustet,
    jede Schönheit längst umfrustet.

    Die eine Farbe, die so rein,
    sie soll der Gral zur Weisheit sein.
    Und wies schon in der Weisheit steckt,
    hat man die Wand schnell abgedeckt.

  2. #2
    ich dacht mir mal ich mach auch mal eines:

    Liebe ist wie eine tiefer Fluß,
    tiefe Sehnsucht,
    die nur mit einem Gruß,
    dich verflucht.

    ist zwar recht kurz, aber ich finds recht schön, ist viel wahrheit dahinter, was meint ihr?

  3. #3
    Zitat Zitat von Orchidee
    Liebe ist wie eine tiefer Fluß,
    tiefe Sehnsucht,
    die nur mit einem Gruß,
    dich verflucht.
    Ehm... Sehr romantisch, selbstverständlich, aber könntest du mir mal verraten, wie man das Gedicht flüssig herablesen will? Mit ein wenig Pathetik ließe sich der Vierzeiler ja ganz rein gestalten:

    Die Liebe ist ein tiefer Fluss,
    entgegen hoff' ich, habe Sehnsucht:
    Die ich nur mit einem Gruß,
    verbringe, weil sie mich (dich?) verflucht.

    Aber trotzdem: der Reim Fluss und Gruß ist unsauber. Das Metrum passt nicht wirklich, und für nen Vierzeiler ist er zwar romantisch und kreativ, wär aber mehr was für ein Haiku...

  4. #4
    @The Game: Du verbringst die Sehnsucht nur mit einem Gruss, weil sie dich verflucht? Sag mal, liest du eigentlich, was du schreibst?

    Orchidee meinte das doch anders: Die Sehnsucht (oder vielleicht auch die Liebe?) braucht einen nur zu grüssen, also nur ganz leicht zu berühren, um einen ins Verderben zu stürzen.
    Naja, unterirdisch schlecht sind beide Vierzeiler.

  5. #5
    ja eigentlich meinte ich ehr das, was Tito Huerequeque meint. ich meine jedoch nicht das die liebe einen ins verderben stürtzt, sondern einen verflucht, wenn man verflucht is, muss das nicht schlecht sein, mit verflucht meinte ich gefesselt, versteht ihr?

    außer finde ich , the game, das es sich sehr wohl gut lesen lässt und wie du es schreibst gibt es irgendwie ein anderes feeling... nicht das was ich hervorbringen will mit dem gedicht, es sollte ehr so gemeint sein wie es Tito Huerequeque es verstanden hat...

  6. #6
    Zitat Zitat von Orchidee
    ja eigentlich meinte ich ehr das, was Tito Huerequeque meint. ich meine jedoch nicht das die liebe einen ins verderben stürtzt, sondern einen verflucht, wenn man verflucht is, muss das nicht schlecht sein, mit verflucht meinte ich gefesselt, versteht ihr?

    außer finde ich , the game, das es sich sehr wohl gut lesen lässt und wie du es schreibst gibt es irgendwie ein anderes feeling... nicht das was ich hervorbringen will mit dem gedicht, es sollte ehr so gemeint sein wie es Tito Huerequeque es verstanden hat...
    Nö, ist auch nicht bös gemeint gewesen. und es ist ja auch romantisch. Schreit nach mehr von dir.

    @Tito: ich lese sehr wohl, was ich schreibe, dass ich der Sehnsucht nur EINEN Gruß verpasse, hat damit zu tun, dass sie denjenigen verflucht, das lyrische dich oder mich, eben. Ich hätte die Sehnsucht ja merhmals grüßen können, weil sie niemanden verflucht, aber eine verfluchende Sehnsucht, tsts, die soll mal froh sein, dass ich ihr überhaupt einen Gruß gewähre.

    Aber, wenn es in der Version der orchidalen Blüte kein lyrisches Ich oder Dich gibt, kann man es so lassen.

  7. #7
    Zitat Zitat von The Game
    @Tito: ich lese sehr wohl, was ich schreibe, dass ich der Sehnsucht nur EINEN Gruß verpasse, hat damit zu tun, dass sie denjenigen verflucht, das lyrische dich oder mich, eben. Ich hätte die Sehnsucht ja merhmals grüßen können, weil sie niemanden verflucht, aber eine verfluchende Sehnsucht, tsts, die soll mal froh sein, dass ich ihr überhaupt einen Gruß gewähre.
    Ach, du verpasst der Sehnsucht einen Gruss? Schriebst du nicht "Die ich nur mit einem Gruss verbringe"? Wenn du verpassen meintest, warum hast du dann "verbringe" nicht einfach durch "bedenke" o.ä. ersetzt? "Verbringen" heisst doch ganz klar etwas anderes.
    Es würde deinen lyrischen Erzeugnissen jedenfalls nicht schaden, wenn du mal etwas präziser wärst und dir nicht alles durchgehen lässt was man erst noch gedanklich hinbiegen muss, damit es Sinn ergibt.

  8. #8
    Zitat Zitat von Tito Huerequeque
    Es würde deinen lyrischen Erzeugnissen jedenfalls nicht schaden, wenn du mal etwas präziser wärst und dir nicht alles durchgehen lässt was man erst noch gedanklich hinbiegen muss, damit es Sinn ergibt.
    es sollte eigentlich "vollbringen" dort stehen. Aber mir ist der Käse sowieso wurscht.

    Es würde deinen interpretativen Erzeugnissen jedenfalls nicht schaden, wenn du mal etwas kreativer wärst und dir nicht alles erklären lässt, was man erst noch gedanklich hinbiegen muss, damit es Sinn ergibt.

    "verbringen" passt imo sehr gut rein, ich bin der Verbringer, ich bringe sehnsucht. Klingelt's?

    Manches ist eben schöner im Leben, wenn es nicht sofort Sinn ergibt, ansonsten wär's viel zu langweilig. Wie würde das denn aussehen:

    In meinem Haus
    ist eine Maus.
    Ich holte sie heraus,
    da wurd mir bang und graus.

    Klar, manche mögens direkt, aber es wird sich sicher keiner näher damit beschäftigen. Wer gern klare Aussagesätze liest, hat nichts bei einem Gedicht verloren, deshalb rat ich dir einfach, dich vor solchen Gedichten fernzuhalten.

  9. #9
    Zitat Zitat
    "verbringen" passt imo sehr gut rein, ich bin der Verbringer, ich bringe sehnsucht. Klingelt's?
    überbringer. zeit verbringt man, sehnsucht überbringt man, oder bringt sie einfach nur. das problem ist nicht die einfallslosigkeit der leser, sondern deine wortwahl

  10. #10
    Zitat Zitat von es
    überbringer. zeit verbringt man, sehnsucht überbringt man, oder bringt sie einfach nur. das problem ist nicht die einfallslosigkeit der leser, sondern deine wortwahl
    Könnten wir das "Verbringen" - Thema endlich abhaken? Abgesehen davon, dass "überbringen" nicht mehr ins Metrum passen würde, kann man Sehnsucht auch vollbringen. Wenn nicht im echten Leben, dann wenigstens in einem pathetischen Gedicht, my god... und warum dann nicht auch verbringen? oder vorbei bringen? oder zubringen? oder aufbringen? aufschwingen? oder verklingen? erzwingen? stumm vor sich hin singen? mit ihr ringen? sie im ring bezwingen? den abend ausklingen? [...]

    Man kann vieles mit der Sehnsucht.

    Oder verzweifelt ihr auch gleich, nur weil im Faust einmal das Wort "annuyieren" vorkommt?

  11. #11
    Zitat Zitat von The Game
    Oder verzweifelt ihr auch gleich, nur weil im Faust einmal das Wort "annuyieren" vorkommt?
    Ennuyieren :P
    ausserdem weiß man da ja, was gemeint ist.

  12. #12
    Zitat Zitat von es
    Ennuyieren :P
    ausserdem weiß man da ja, was gemeint ist.
    In meinem Büchlein steht annuyieren, vielleicht ist es ein Druckfehler, die Auflage ist ziemlich alt. Aber, jetzt wo dus erwähnst: ennuyieren würde hier tatsächlich passen, wird bestimmt auch so sein.

    Tolles Wort übrigens, um Menschen zu verwirren. *sich merkt*

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