2002 machte sich die Animationsabteilung der Fox-Studios auf, die Konkurrenz mit einem Film zu torpedieren, der auf die Qualitäten dieser Unternehmung hinweisen sollte. „Ice Age“ wurde zum weltweiten Erfolg, spielte an den Kinokassen jede Menge Dollars ein und nun, vier Jahre später, kommt die Fortsetzung. Teil 3 soll, gemäss diversen Informationen, bereits geplant sein.

Anfänglich entpuppt sich „Ice Age 2“ als reiner Kinderfilm. Da werden diverse Tierarten kurz vorgestellt, vermenschlicht und deren ganze Kinderschar darf auf dem Eis rutschen, ins Wasser plumpsen und ach so witzig sein. Da helfen auch die Auftritte des Faultiers Sid nicht, der sich, zwecks mangelndem Respekt, an einen Abgrund stellt und springen will. Danach versucht man die extrem lineare und fast schon erschreckend einfache Geschichte in Fahrt zu bringen, in dem man die Handlung glücklicherweise für eine kurze Zeit auf die drei Hauptcharaktere beschränkt. Dummerweise kommt schon bald ein Paar nerviger Opossumbrüder dazu, die auch noch eine Mammutdame im Schlepptau haben. Ach was haben wir gelacht, als das Riesenviech kopfüber am Baum hing oder sich durch die Baumstämme anschlich. Für wie blöd hält man eigentlich den Kinobesucher über 8 Jahre?

Die zweite Hälfte wird etwas besser, weil da auch die erwarteten Sprüche passen und wieder vermehrt Fokus auf die Ausgangsgruppe genommen wird. Zwischendurch gibts richtig dämliche und extrem unwitzige Blödeleien und eine Sequenz mit Geiern, die mir total auf die Nerven ging. Denn singende Aasfresser brauch ich nicht. Schon gar nicht in „Ice Age 2“. Das Finale ist allerdings wieder recht lustig.



Im ersten Teil hat man sich über die seltenen Auftritte von Scrat, dem nüsschensuchenden Rattending, amüsiert. Positiv, dass man seine Rolle vergrössert hat und teilweise ist es wirklich ein Warten auf dessen nächste Szene, weil im eigentlichen Film nicht wirklich viel Lustiges passiert. Aber Scrats Momente sind cool. Zwar kennt man den einen oder anderen bereits aus dem Trailer, was jedoch der Qualität und dem Witz dieses armen Dings keinen Abbruch tut. Von mir aus könnte der Kerl einen ganzen Film alleine bekommen, wenn man dafür auf Mammuts mit Persönlichkeitsstörungen verzichten würde. Das scheint allerdings nicht der Fall zu sein, denn im geplanten dritten Teil wird sich die einst so coole Jungesellengruppe wohl vergrössern.

Fazit:
„Ice Age 2“ ist nicht der Überhammer geworden, den man erwarten konnte. Zeitweise bricht der richtig coole Humor aus dem ersten Teil durch, jedoch wird das ganze extrem auf Kids-Action getrimmt. Ein paar Bösewichte tauchen auf, verlieren aber durch ihr seltenes Auftreten rasant schnell an Bedrohung. Der Tiger, im ersten Teil der Sarkastische unter den Dreien, darf nur noch gelegentlich was zur Unterhaltung beitragen und entwickelt sich zum Schmusekätzchen. Man darf hoffen, dass Teil 3 wieder an das lustige Original anschliesst und dass die zu erwartende Besuchermasse für „Ice Age 2“ nicht zu enttäuscht ist.

credits to: m.u.r.i. von http://mmc.outnow.ch

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Eingangs sei erwähnt, dass ich m.u.r.i. sehr für seine Kritiken schätze und mir daher seine Einwilligung eingeholt habe, hier seine Kritiken zu posten. Weiterhin soll hier natürlich weiterhin diskutiert werden, aber auch ein wenig Kontrast zu den üblichen +1-Threads geboten werden


Ich selbst werde mir Ice Age 2 morgen ansehen (müssen), da mein Freundeskreis irgendwie heiß drauf ist. Ich erwarte da nicht viel (kann also nicht groß enttäuscht werden), freue mich aber auf die Auftritte von Scrat