Das Ende der Final Fantasy-Serie ?
Mir ist eben etwas durch den Kopf gegangen, als ich den Beitrag im FFXII-Thread geschrieben habe:
Meiner Meinung sieht man am Beispiel von FFXII das Problem, das ich mittlerweile bei der FF-Serie sehe.
Ich denke nämlich, dass der typische FF-Spieler eine gewisse Kontinuität erwartet; er will schon etwas neues haben, eine neue Welt und auch neue Charaktere, aber auf der anderen Seite sollen doch möglichst viele Dinge aus den älteren Teilen adaptiert werden, seien es nun Chocobos, Luftschiffe, Cid, bisweilen das Kampfsystem; im anderen Thread wird ja schon debattiert, dass manche Summons doch auf jeden Fall wieder dabei sein müssten, die vielleicht nicht im Spiel sind, obwohl das in meinen Augen unerheblich ist.
Was ich eigentlich sagen will, dass die FF-Reihe mittlerweile vielleicht doch etwas ausgereizt ist. Die beliebtesten FF sind meiner Meinung nach 6, 7 und mit etwas Abstand 8 und jedes weitere FF wird sich zwangsläufig mit ihnen messen müssen bzw wird daran gemessen.
Am Rande sei hier erwähnt, dass es in meinen Augen sehr wichtig für die Frage nach dem Lieblingsteil, welches FF man wann als erstes gespielt hat.
Fassen wir zusammen
Die frühen FFs (also bis einschließlich 5) waren (vielleicht mit der Ausnahme von Teil 2) für ihre Zeit allesamt sehr gute Spiele (gerade Teil 4 ist für mich persönlich grandios), doch verblassen sie letztendlich gegen FF6, wobei FF6 auch für eine Menge ältere Spieler der erste Teil gewesen sein dürfte, besonders nach dem imho eher mäßigen 5..
FF7 war wohl für die meisten von uns (unter anderem mich) der Einstand und ist deshalb vielleicht heutzutage der beliebteste Teil. Ich will hier keine Diskussion FF6 gegen FF7 anregen, doch entschließt sich mir der Reiz von FF6 halt nicht so sehr wie den Leuten, die es damals auf dem SNES gespielt haben.
Final Fantasy 8 hingegen ist der Teil der Serie, an dem sich die Geister am meisten scheiden. Für manche der beste, für viele jedoch nach 7 eine Enttäuschung. (So ist zumindest mein Eindruck)
FF9 ist alles in allem ein sehr gutes Spiel und vielleicht das bisher "rundeste" aller FFs, aber ich finde, es fehlt einfach das gewisse Etwas, um es als das beste FF zu bezeichnen.
FF10 hingegen ist meiner Meinung nach der schwächste Teil (abgesehen von FF10-2) ab FF6. Story findet nicht so recht statt und das System mit dem Sphärobrett fand ich persönlich nicht so gelungen.
FF11 und FFTactics lasse ich außen vor, weil sie beide nicht so recht vergleichbar sind.
Ich stelle einfach die Thesen auf,
a) dass es sehr, sehr unwahrscheinlich ist, dass es jemals wieder ein FF mit der Beliebtheit von Teil 6 und 7 geben wird.
Die Begründung ist einfach. 6 und 7 waren wohl für schätzungsweise 80 Prozent der heutigen FF-Spieler der Einstieg in die Serie und einer der Hauptgründe die Popularität der beiden Teile.
b) dass FFXII allein schon wegen des doch in meinen Augen fundamentalen Bruchs in der Spielmechanik für viele eine Enttäuschung sein wird.
Die Begründung ist ebenfalls recht einfach. Viele von uns haben wohl FF6-10 oder zumindest zwei oder mehrere der genannten Teile gespielt. Ich glaube, man hat deshalb schon zu sehr eine Vorstellung davon, wie ein neues FF auszusehen hat.
Seien wir doch ehrlich: Natürlich gibt es bisweilen große Unterschiede zwischen den Teilen, doch jedes fühlte sich wie ein FF an. Natürlich gibt es ähnliche Rollenspiele, doch ich finde, es gibt etwas, was jeden neueren Teil der Serie verbindet. Nämlich das Gefühl, ein FF zu spielen. Ich habe schon viele Rollenspiele durchgespielt, und ich mache absolut keine Aussage über deren Qualität, wenn ich sage, dass ein FF immer ein etwas anderes Spielgefühl hat, als wenn ich eines anderes Rollenspiele spiele.
Was ich sagen will:
Mit FFXII riskiert Square allen Einschein nach gameplaymäßig einen ziemlichen Bruch; das ist an sich lobenswert. Auf der anderen Seite widerspricht man damit "ein wenig" der Erwartungshaltung der meisten Spieler. Denn die meisten wohl kein neues Spiel, man will übertrieben geschrieben eigentlich auch kein "neues" FF, man will eigentlich möglichst viel von dem, was man bereits kennt - nur anders.
Bisher ging das gut. Das sehe ich auch an mir selbst. Wenn ich auf die Kürze ein persönliche Bewertung der bisherigen FF geben müsste, würde sie wohl so etwa so aussehen:
FF6: 8,5 /10
FF7: 10/10
FF8: 7,5/10
FF9: 8/10(Dazu sei gesagt, dass FF9 eine viele stärkere Rückbesinnung auf ältere Teile ist als 8 und 10)
FF10: 7/10
Obwohl es einen minimalen Abwärtstrend gibt, würde ich auch den in meinen Augen schwächen neuen Teilen keine Bewertung unter 7 geben, weil sie eben meinen Erwartungshorizont an ein neues FF erfüllen.
Nach dem Spielen der Demo von FFXII beschleicht mich nun das Gefühl, dass dieses Spiel es nicht mehr schaffen könnte. Zu sehr missfällt mir das Gameplay (Kampfsytem, Handhabung) in der Demoversion und das ist für mich das wichtigste bei einem Rollenspiel, noch vor der Story.
Nochmals: Ich habe keine Ahnung, wie das endgültige FFXII aussehen wird, aber das was ich gesehen habe vom Kampfsystem sagt mir: Früher wars besser
Ich komme also zum eigentlich Punkt:
Mir ist vollkommen klar, dass Square schon alleine aus wirtschaftlichen Gründen einen Fehler begehen würde, wenn es FF enden ließ.
Aber in meinen Augen würden zukünftige FF mit wirklich fundamentalen Neuerungen einfach eher angenommen werden, wenn sie eben nicht FF hießen, da man sich - wie schon oben gesagt - zu sehr darauf versteift hat, wie ein FF auszusehen hat.
Ich weiß, dass es noch alles Spekulation ist, da FFXII noch nicht mal in Japan erschienen ist....aber was ich mich frage: Erstickt die FF Serie nicht irgendwann an sich selbst? An den Spielern (mich eingeschlossen), die sich zwar Neuerungen wünschen, aber wirkliche nicht akzeptieren? Daran, dass wirkliche Innovation in FF eigentlich nicht möglich, weil nicht erwünscht ist?