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Ritter
Das ganze ist schon etwas länger bekannt (wenn auch nicht hier) und ich habe Aveyond einmal angespielt.
Unterer Durchschnitt. Die Story mag sich vielleicht im Review gut anhören, sie wird total langweilig erzählt. Die Charaktere sind recht eindimensional und generell erfährt man wenig bis gar nichts über die Welt in der das Spiel spielt. Die Dialoge unterbieten in ihrem Gehalt sogar Lufia2 (wobei die Dialoge dort dank ihres Plattheitscharakters noch Unterhaltungswert haben).
Als Beispiel möchte eine Szene sinngemäß wiedergeben.
Die Heldin wurde als Sklavin verschleppt, wurde aber aus ihrem Sklavenstand befreit als ersichtlich wurde, das sie magisch begabt ist. Sie studiert also als freie Bürgerin an so einer Magierakademie einige Jahre lang, zusammen mit dem Jungen, der früher ihr "Besitzer" war (genauer gesagt dessen Mutter) und der in dem Mädchen immer noch einen Sklaven niederen Ranges sieht.
Das Mädchen wird später auf eine Reise geschickt irgendwie sowas wie Kristalle einzusammeln, weil irgend eine Hohepriesterin das gesagt hat, und kriegt als Begleiter eben diesen Jungen zugewiesen. Sie protestiert zwar in zwei Sätzen kurz dagegen, aber da die Königin das so befohlen hat, hält sie danach die Klappe.
Alles in allem fand ich diese Szene "gewollt aber nicht gekonnt". Beide Helden (Mädchen und Junge) haben bestimmte Wesenszüge, aber es gelingt dem Ersteller nicht darüber die Figuren zum Leben zu erwecken. Insbesondere der Junge wirkt als würde er nur aus diesem einem Wesenzug bestehen und ist somit ein purer Klischeecharakter.
Gameplaytechnisch ist ein einfaches "Dungeon-durchqueren und Monster im StandardKS plätten"-Spiel. Nichts aufregendes und nichts was irgendwie zum weiterspielen motivieren würde.
Grafiktechnisch sind die Maps ebenso durchschnitt. Was mir negativ auffiel waren die Facesets, hier wurden die Charaktere in 3D gerendert und abgelichtet, was zum Pixel-Charset einen sehr ekeligen Stilbruch darstellt.
Was ebenso negativ auffiel war, daß der Splash-Screen vor dem Spielstart (wo für die VV geworben wird und so), keine funktionierende Bilder aufwies, weil diese sich im Unterodner "Images" befanden, die html-seite aber versuchte auf den ordner "images" zuzugreifen. Sollte in einem Spiel kommerzieller Qualität nicht passieren.
Der Ersteller hat viel Geld ausgegeben um Grafiken machen zu lassen und Musik einspielen zu lassen (nach eigenen angaben um die 10k $), aber Aveyond ist das perfekte Beispiel dafür, daß die besten Resourcen (musik und tilesets sind wirklich toll) nichts bringen wenn das eigentliche Spiel stinklangweilig ist.
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Prinzipiell gibt es in der XP-Szene schon ein leichtes Umdenken in Richtung "kommerzialität" und Aveyond kann, als erstes englischspraches kommerzielles XP-Spiel, durchaus als Vorbote davon angesehen werden, aber es ist kein radikales umdenken. Der Großteil der XP-User ist ein Anhänger des "Free Share"-Gedanken, auch wenn es sicher einzelne gibt, die einer Vermarktung ihres Spieles einiges abgewinnen können.
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