Das Anakoluth (vom griechisch: an = ohne; akólouthon = Folgerichtigkeit, deutsch auch Satzbruch genannt) tritt insbesondere in mündlichen Äußerungen auf, kann aber auch als Stilmittel eingesetzt werden (Stilfigur), so bei Th. Mann im "Zauberberg" (die Ausdrucksweise des Mynheer Peeperkorn). Als Anakoluth bezeichnet man eine Folgewidrigkeit oder Unvollständigkeit im Satzaufbau. Beispielsweise kann die grammatische Beziehung der Satzglieder gestört sein, oder ein neu hereinbrechender Gedanke stört die Folgerichtigkeit des Satzes; oft wird einfach umgeplant.

* "Korf erfindet eine Mittagszeitung, welche, wenn man sie gelesen hat, ist man satt." (Christian Morgenstern)

Ein Anakoluth ist kennzeichnend für den mündlichen Stil der Alltagssprache. Im schriftlichen Stil gilt er als fehlerhaft oder als charakterologischer Ausdruck.

Als Stilmittel verleiht das Anakoluth in der Literatur der wiedergegebenen Rede Lebhaftigkeit und Authentizität und zeigt beispielsweise die aufgeregte Stimmung des Sprechers an.

Drei Typen lassen sich nach Zifonun/Hoffmann/Strecker unterscheiden:

1. der Umstieg von einer Satzkonstruktion auf eine andere: Wenn jemand Geburtstag hat, dann manchmal schenkt man ihm eine Uhr
2. der Ausstieg: Also ich weiß nicht …
3. die Retraktion: Er hat ihr einiges/alles zu verdanken.