[FONT="Century Gothic"]Die Schlacht vom Teutoburger Wald - Anno 804

Mit verschränkten Armen stand der rabenähliche Gargoyle vor dem alten Mann, während all jene restlichen Gargoyles, die in kürze in die Schlacht ziehen würden, die letzten Vorkehrungen trafen. Die Alten, jene die nicht mehr dazu im Stande waren zu Kämpfen und ebenso die Jungen, welche noch nicht das Erwachsenenstadium erreicht hatten, zogen sich allmählich auf Rabitz’ Geheiß in die Burtkammern zurück. Einzig einige Späher auf den Zinnen würden die Nacht über außerhalb der Burg verbringen.

„Wir werden sehen, alter Mann. Viel zu oft wurden Versprechungen durch eure Rasse gebrochen. Und die Sachsen sind wohl die letzten, denen ich mein Vertrauen schenke,“ der pechschwarze Gargoyle wandte sich von dem Alten ab und hob die Hände in die Luft – er hatte einige Details über den geplanten Verlauf verschwiegen, ebenso wie die Tatsache das der Stamm der Sachsen Seite an Seite mit den Gargoyles kämpfen würde. Man merkte die Spannung, die in der Luft lag, als ihr Alpha ihnen auch die letzten Details des Planes offenbarte. Jeder Gargoyle würde wachsam über seine Schulter schauen, so er einen Sachsen im Rücken haben würde…

Währendessen tobte bereits die blutige Schlacht der Nordmänner ums Überleben. Die Zahl der Römer war sehr viel größer als angenommen – der geplante Hinterhalt bereits ob der schieren Anzahl des Feindes geplatzt, doch die Germanen hatten immer noch einen entscheidenden Vorteil auf ihrem Terrain. Arminius führte seine Mannen selbst in die Schlacht – mit einem lauten Kriegsschrei stürmte der Anführer dieses losen Stammesbundes den Abhang des Berges hinunter, sein aschblonder Bart mit Blut durchtränkt.
„Treibt diese Bastarde zurück!,“ Thorwald hieb mit seiner Axt wie ein Berserker auf die herannahenden Feinde ein. Einer nach dem anderen ging röchelnd zu Boden, als seine gewaltige Schneide wie durch Butter durch die bronzenen Rüstungen der römischen Soldaten glitt. Olaf rammte sein Breitschwert in den Torso seines Feindes, der ihm sofort einen Blutschwall entgegenschickte: „Für Odin! Für meine gefallenen Brüder!“. Der Römer ließ ungläubig seinen Gladius fallen, als Olaf seinen Fuß auf die Schulter des knieenden Soldaten setzte, um in einem gewaltigen Ruck die blutbefleckte Klinge aus dem Körper seines Feindes zu befreien. Dem Römer blieb, ob der schieren Gewalt des Barbaren, die Luft weg als er röchelnd zu Boden sank. Dunkelheit umschloss ihn im nächsten Moment und sollte ihn nie wieder freigeben…

Seite an Seite schlugen sich die Germanen nun durch die Reihen des Feindes. Überall hörte man das Stöhnen einzelner Männer, die um ihr Leben rangen. Abgeschlagene Körperteile und blutige Lachen bildeten sich rasch, als die Schlacht inzwischen im vollen Gange war. Und zu allem Überfluss konnte man nur schwer erkennen, ob man gerade gegen Freund oder Feind die Klinge erhob, so wolkenverhangen war der Himmel.
„ARMINIUS, UNSERE LEUTE WERDEN AN DER WESTFRONT AUFGERIEBEN – WO BLEIBT DIE VERSTÄRKUNG,“ Olaf schrie mit voller Kraft über das gesamte Schlachtfeld, in der Hoffnung das ihn sein Häuptling hören würde und tatsächlich – selbst Arminius konnte das gewaltige Stimmorgan seines Gefährten nicht überhören, als seine Axt gerade den Kopf eines unglücklichen Römers spaltete. „Verdammt, wenn das so weitergeht, werden wir zwischen den Fronten aufgerieben – Ich hoffe du kommst nicht zu spät, mein Freund,“ doch Arminius hatte gar keine Gelegenheit, sich weitere Gedanken zu machen, denn schon im nächsten Moment sah er sich drei Gegnern gegenüber.„Na kommt nur, ich kann es kaum erwarten …“
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[FONT="Century Gothic"]Indes am Hort der Gargoyles:

„Habukóz,“ Rabitz packte seinen Stellvertreter an der Schulter, eher aus einer freundschaftlichen Geste und nickte ihm zu, „du führst die zweite Gruppe, sammle deine Leute auf den Zinnen, wir brechen sofort auf.“ „Wird gemacht, doch wir müssen und beeilen, Bruder, die Menschen werden nicht mehr lange durchhalten können,“ der Falke spreizte seine Schwingen und bohrte die Klauen in den maroden Fels der Burg, als er nach und nach die Wand erklomm – und mit ihm gut 30 andere Gargoyles…

Die Zeit war gekommen: Es war Krieg!


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