[FONT="Century Gothic"]Der Bergfried der Gargoyles


Der grünhäutige Gargoyle strich sich nachdenklich über das markante Kinn.
„Nun, es wäre sicher für die Menschen am besten, aber ich bin mir nicht sicher wie die Anderen darauf reagieren würden." Er schaute verständnisvoll zu ihr runter und wandte seinen Blick dann gen Himmel: „Außerdem befürchte ich, das die Zeit nicht mehr ausreicht – die Sonne geht bald auf – unsere einzige Chance besteht darin, die Menschen aus dem Süden nicht soweit vordringen zu lassen. Mach dir keine Sorgen.“ Er verzog die Mundwinkel zu einem leichten Lächeln. „So, nun muss ich mich aber eilen mein Kind.“ Zögerlich hob er die Hand als er sich von dem weißen Gargoyle verabschiedete und nach kurzer Zeit in demselben Turm wie Rabitz verschwunden war.

Einige Minuten später:


„Nein, das ist ausgeschlossen!,“ Der Alpha ließ seine Faust in die linke Hand krachen, „ die Jünglinge bleiben mit den Alten in der Burg – wir können den Hort nicht unbewacht lassen, noch dazu sind wir zu wenige um ein solches Risiko einzugehen.“ Sein Grüner Freund zuckte leicht mit den Schultern – ja sie waren wenige, aber vielleicht brauchten sie deshalb jede einzelnen von ihnen, wenn dort draußen auf dem Schlachtfeld der Krieg ausbrechen würde.

Rabitz starrte nachdenklich aus dem Fenster und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Die Sonne geht bald auf, wir sollten uns auf unsere Plätze begeben.“ Keiner von den Beiden wagte es, noch einmal seine Stimme zu erheben – beide ließen ihre Gedanken kreisen, bis sie schließlich die hohen Türme der alten Burg erklommen haben. „Habukóz ist noch nicht zurück, ich hoffe sie haben einen sicheren Unterschlupf gefunden,“ murmelte Rabitz kaum hörbar, als der Grünhäutige sich ihm fragend zu wendete.

„Da, seht am Firmament,“ ein junger Gargoyle, grau in Farbe mit jeweils Vier Ausläufern auf jeder Seite seines Kopfes zeigte mit seiner Klaue gen Osten. „Was? Wo?!,“ der grüne Gargoyle spähte nach Osten, ebenso wie Rabitz und einige andere von ihnen. „Das wird verdammt knapp! Sie sollten landen, diese Narren, bevor sie in der Luft zu Stein erstarren!“

Weit in der Ferne, die Sonne war schon am Horizont zu sehen, bahnte sich eine Gruppe geflügelte Wesen ihren Weg – völlig außer Atem.
„Los Männer! Wir müssen uns beeilen!“ – „Aber Habukóz, die Sonne geht gleich auf, wenn wir nicht rechtzeitig landen dann…“ „Dann flieg gefälligst schneller du Narr!“ Wie vom Teufel persönlich trieb eine falkenähnlicher Gargoyle seine Gefährten an, wohl der Gefahr bewusst das sie jämmerlich auf dem Boden zerschellen würden, wenn sie den Horst nicht erreichten.

Es war ein Rennen gegen die Zeit, welches den Gargoyles hoch oben in der Luft alles abverlangt hatte – nur noch wenige Sekunden trennten sie vor dem Sonnenaufgang, als der gefiederte Gargoyle in einem halsbrecherischen Manöver neben Rabitz landete.
„Was ist los – warum habt ihr euch keinen sicheren Unterschlupfgesucht? Das war reiner Selbstmord,“ der Alpha klang ob der Verantwortungslosigkeit seines Stellvertreters nicht sehr erfreut.

Habukóz richtete sich zu seiner vollen Größe auf:
„Die Römer…!“ Rabitz machte leicht einen Schritt zurück und verzog die Miene, als Habukóz weitersprach: „Es sind keine Hunderte… Es sind Tausende!“ – „WAS?!,“ der Alpha hob die Hand unwillkürlich an, seine Stimme echote bis in weite Ferne so das jeder im Umkreis von wenigen Kilometern den Ausruf des Gargoyles zu vernehmen mochte – doch noch bevor einer von beiden weitersprechen konnte, setzte die Versteinerung ein und ließ beide zu schweren Steinstatuen erstarren…


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