[FONT="Century Gothic"]Das Treffen mit Arminius

Schnell würden die Viere feststellen, das sich der Innenhof allmählich zu füllen begann, jedoch trieben sich weiterhin eine Vielzahl der Gargoyles in und um den Burgfried herum.
Rabitz würde ohne Zweifel noch länger fort bleiben und so schien für die meisten Gargoyles kein Grund zur Eile…

Unterdessen scherte der Gargoyle in einem gewagten Tempo zur Seite aus. Er hatte Hamadar schon vor einiger Zeit überholt und nahm direkten Kurs auf das Dorf der Chauken.
„Mh, mich durchdringt ein ungutes Gefühl bei der Sache,“ die Stimme des Raben klang nachdenklich, während er den Blick stets nach vorn gerichtet hielt.
Ohne Zweifel würde es zu kämpferischen Auseinandersetzungen kommen. Mehrere Jahre waren der Klan der Gargoyles und der Stamm von Arminius in einer regelrechten Patt-Situation, denn egal wie oft sie die Südländer in die Flucht schlugen – sie kamen immer wieder, reicher an der Zahl und ruchloser den je. Rabitz kannte ihre Ziele – es waren dieselben wie vor vielen Jahren, damals …

Die Mimik des Gargoyles verhärtete sich. Nicht das es etwas ausmachen würde, denn man konnte ohnehin kaum eine Gefühlsregung im Gesicht des Alpha erkennen. Zu groß war die Bürde und das Erbe, was er angetreten hatte. Vielleicht, ja vielleicht hätte er sich damals seinem Schicksal fügen sollen.

„Unsinn, ich habe das richtige getan! Das einzig Richtige,“ Rabitz schüttelte die wirren Gedanken von sich und atmete tief durch. Er brauchte einen klaren Kopf für das Treffen mit Arminius, denn jede Fehlentscheidung würde bitterliche Konsequenzen haben, dessen war er sich voll und ganz bewusst.

„Tut gut…,“ murmelte der Alpha, als er die kühle Luft unter seinen Schwingen spürte, um gleich darauf vom Himmel hinab zu stoßen wie ein Habicht, der sich gerade auf seine Beute stürzte. Rabitz spielte mit dem Wind, schlug mit seinen Schwingen heftiger um sich Auftrieb zu verschaffen und erblickte in der Ferne ein schwaches Licht. „Dort, die Siedlung der Menschen…“
Rasch näherte sich das Wesen der Nacht seinem Bestimmungsort, zog abschätzend seine Bahn über dem Menschendorf und ging dann schließlich in den Sinkflug über.

„Heda, schaut! Da kommt Rabitz!,“ Thorwald, ein junger und unbändiger Krieger der Chauken kam gerade aus dem Langhaus spaziert, in dem sich noch vor wenigen Stunden sämtliche Krieger des Stammes eingefunden hatten.
Leicht wie eine Feder setzte der drahtige Gargoyle auf dem Boden auf und schlang seine Schwingen eng um seinen Körper, als Thorwald ihm schon entgegen kam.
„Grüß dich, Freund,“ der Germane streckte ihm höchst erfreut die Hand entgegen um ihn in Empfang zu nehmen – ein Brauch der Menschen, wie Rabitz vor vielen Jahren herausgefunden hatte. Vorsichtig schlug er in die Hand des Menschen ein, um ihn nicht zu verletzten. „Sei gegrüßt, junger Thorwald. Mir wurde Kunde gebracht über einen erneuten Angriff.“ – „Ah, dann hat Hamadar dich also gefunden, ich hatte mir schon ernsthafte Sorgen gemacht, aber dies ist nicht der richtige Ort. Komm, Arminius erwartet dich bereits…“
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