"Och, die gehen ja schon wieder", meinte das rote Gargoyle-Mädchen, das die Besucher vom Turm aus beobachtet hatte, enttäuscht. Sie rümpfte beleidigt die Nase und wandte sich ab, während ihr grüner Zwillingsbruder und dessen blauer Freund weiterhin interessiert auf den Innenhof hinab sahen.
"Rabitz verschwindet mit den Menschen", kommentierte der Grüne das Geschehen, und tatsächlich: Der schwarze Anführer des Klans, der seinem Namen dem Raben verdankte, erklomm die Zinnen des höchsten Turmes und machte Anstalten wegzufliegen.
"Mann", sagte der Blaue in der Hocke und legte sein Gesicht in die Handflächen, während er seine Arme auf den Oberschenkeln abstützte, "und ich dachte, wir fliegen jetzt alle direkt mit und mischen ein paar Römer oder Banditen auf! Ich will kämpfen, die Angst in den Augen meiner Feinde sehen, sie in die Flucht schlagen …"
Der Grüne ging hinter seinen Freund und zog ihm von hinten an den Schwingen. Er verlor den Halt und kippte nach hintenüber auf den steinigen Boden des Turms. "Wenn du nur halb so gut kämpfen könntest wie du schwätzt", feixte er grinsend, "könntest du das Römische Reich im Alleingang zu Fall bringen. Etwas weniger lesen, etwas mehr mitkämpfen, das würde dir gut tun, sehr gut sogar."
"Lass ihn in Ruhe", maßregelte die Rote ihren Bruder, "wenigstens kann er lesen. Du könntest dir ruhig eine Scheibe von ihm abschneiden, liebstes Bruderherz."
"Besser nicht", lachte der Grüne und schwang sich über die Zinnen in Richtung Innenhof. "Von ihm ist ja jetzt schon nicht genug da!" Zweifelsohne ein Witz über die geringe Körpergröße des Blauen. Verständlich, selbst die Rote überstieg ihn um einen guten Kopf, und das war ihm, dem Blauen, irgendwie unangenehm. Er wusste zwar, dass der Grüne es nicht so meinte, und dass das alles nur ein Spaß war, wie sie ihn Nacht für Nacht machten, aber mit der Zeit hatte er was dagegen.
"Heda!" rief die Rote und tippte ihn mit dem Fuß an. "Willst du da auf dem Fußboden versteinern?"