Zitat
Der wirkliche Geburtstag Jesu wird im Neuen Testament nicht genannt und ist unbekannt. Aber bereits im 2. Jahrhundert ist ein wachsendes Interesse am Geburtsdatum festzustellen. Dabei spielte das Frühlingsäquinoktium am 25. März eine besondere Rolle. Für dieses nahm man den ersten Schöpfungstag und den Tag des Kreuzestodes Christi an. Der vor 221 schreibende Julius Africanus bezeichnete den 25. März als Datum seiner Passion als auch seiner Empfängnis, was zu einem Geburtstag am 25. Dezember führen würde.
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Erstmalig wird der 25. Dezember ausdrücklich von Furius Dionysius Filocalus in seinem Chronograph von 354 genannt, der auf römischen Quellen aus dem Jahre 336 basiert. Ein Verzeichnis der römischen Konsuln enthält den Eintrag: „Christus ist während des Consulats von C. Augustus und L. Aemilianus Paulus am 25. Dezember, einem Freitag, dem 15. Tag des Mondalters geboren“. Bei den römischen Quellen ist dieses Datum auch als liturgischer Festtag zu verstehen. Wie lange davor der 25. Dezember als Festtag begangen wurde, ist unbekannt. In Rom, wo zuerst der 25. Dezember als Geburtstag Jesu gefeiert wurde, spielte eine solche Berechnung, wie sie Africanus anstellte, keine Rolle.
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Die Herleitung von einem germanischen oder skandinavischen Julfest ist unhaltbar. Hinsichtlich eines vorchristlichen Julfestes gibt es große Probleme der Quellen. Dass es für den Mittwinter um den 25. Dezember Feste gab, ist überliefert. Umstritten ist aber, welchen Inhalt sie hatten. Die meisten Quellen sind nachchristliche Texte.
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