Tja, also einen vorbestimmten Sinn gibt es im Leben nicht, denke ich. Grundsätzlich geht es darum, zu überleben. Also ein reines Spiel von Stärke und Anpassung.

Das gefällt aber keinem vernünftig denkenden Menschen mit Sorgen, Wünschen und Nöten. Wurde ja auch bereits gesagt, das Leben ist dazu da, zumindest nach unserer Ansicht, es mit möglichst vielen möglichst positiven Empfindungen zu gestalten. Das kann wiederum nur durch Leistung erbracht werden. Und das Erfüllen von Bedürfnissen und Sehnsüchten durch Leistung wird grundsätzlich als positiv empfunden.
Ich weiß nicht, ob es wichtig ist, zu erkennen, dass man nicht auf ein bestimmtes Ziel, einen großen Abschluss hinausarbeitet (es sei denn, man glaubt wirklich an eine Art Erlösung nach dem Tod, was ich aber leider nicht tue). Aber es ist wichtig, auch für den Moment leben zu können. Das, was man erlebt, bewusst zu erleben und das Leben zu genießen, wenn es einem die Möglichkeiten dazu bietet. "Der Weg ist das Ziel" passt, wie in so vielen anderen Situationen, auch hier sehr gut.

Sich selbst das Leben zu nehmen, sei es aus Depressionen oder Unzufriedenheit (irgendwo hier wurde das, glaube ich, mal angesprochen), scheint mir keine besonders Kluge Idee zu sein, auch wenn es sich einem als eine Art Erlösung anbietet. Erstens hat man keine Ahnung, wie viel Erlösung man dadurch wirklich hat (okay, bei einer Nichtexistenz nach dem Tod hat man natürlich keine Schmerzen mehr, ob seelisch oder körperlich), aber jedenfalls verdirbt sich ein Mensch dadurch jede Chance, aus seinem Leben noch etwas zu machen, das er als gut und schön empfinden kann. Und das wäre doch sehr traurig, weil sich diese Chance eigentlich fast jedem bietet. Außerdem lebt man (wahrscheinlich) nur einmal. Kleine Selbstmordausrutscher werden aller Wahrscheinlichkeit nach nicht so einfach verziehen.

Was benny da geschrieben hat, klingt für mich ziemlich allerdings vernünftig. Da habe ich nichts weiter anzufügen.

Nur noch eines: Es ist sicherlich kein Fehler, sich Gedanken über Zukunft und Leben zu machen. Aber je mehr man sich in die eigenen Sorgen und Zweifel hineinsteigert, desto schwerer kann man sich damit die Zeit machen, die einem bleibt. Ich glaube, dass es am besten ist, neben dem Hinterfragen auch das Akzeptieren zu lernen. Das ist zwar viel leichter gesagt, als getan, aber es könnte einem dabei helfen, das Leben etwas einfacher und erfüllter zu machen.