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Drachentöter
Darf ich so frei sein, den Thread aus seiner Asche auferstehen zu lassen?
Ist ja ne ganze Weile vergangen seit 2006/2007 und inzwischen ist in den Staaten die 6te Staffel abgelaufen, Season 7 gibt's vermutlich wie immer ab September.
GA war eigentlich von Anfang an eine meiner absoluten Lieblingsserien, die haben's meiner Meinung nach am Besten geschafft, dieses Konzept zu verwirklichen, wo die Stimme aus dem Off die verschiedenen Handlungsstränge unter einen Oberbegriff setzt und am Ende zusammenführt.
Die ersten drei Jahre im Seattle Grace Hospital waren auch sehr gut anzuschauen und wussten Gefühlswelten zu vermitteln, aber dann wurde Isaiah Washington rausgeschrieben und bis auf die Handlungsstränge mit Sandrah Oh und Chyler Leight wurde alles ein bisschen langweilig und klischig, spätestens in der Mitte der vierten Staffel hatte man sich deutlich davon entfernt, die Charaktere sympathisch zu halten.
Meredith hat mit Derek ihre Tumorstudie, die irgendwie deshalb interessant war, weil die Patienten wie in keinem anderen Plotzweig derart für ihre Beziehung stand, schließlich baut sie ihr Haus aus Kerzen und - alle Probleme sind abgestellt. Die erste Folge 5te Staffel beginnt um ehrlich zu sein extrem geil und wird nach dem Schock der ersten 2 Minuten dann total lahm. Meredith wird zu einer blöden, leeren Nebenfigur, die ganze Serie verkommt zu einer einzigen Effekthascherei mit irgendwelchen überdramatischen Fällen und Specials und was nich alles. Das natürlich auf Kosten des Plottings.
Schließlich musste Brooke Smith - frisch aus der vorangegangenen Season in eine permanente Rolle gerutscht - aus mir unerfindlichen Gründen gehen, und ab da wurde es im Grunde wirklich Schrott. Charaktere werden rein- und rausgeschrieben, alles wird zur größten Wende in der gesamten Geschichte der Serie erklärt - ja wirklich, schaut euch die alten Episodentrailer an, in jedem zweiten zur 5ten Staffel werden Worte wie "tremendous" und "change" in einem Satzzusammenhang verwendet. Das alles endet mit einen finalen Gau, bei dem das Leben zweier Hauptprotagonisten auf dem Spiel steht und bei dem man durch durchgeleekte Infos genau weiß, wen's trifft und wer weiterleben darf. Wie sie danach in Season 6 den zweiten Charakter auch noch aus der Riege der Hauptprotagonisten rausbekommen haben, war ein wirklich köstlicher Schlag ins Gesicht aller "Ich will nicht, dass einer von beiden stirbt!" Rufenden.
In Staffel 6 ist man sich dann nicht mehr so sicher, warum man eigentlich noch zuschaut. Der Cast wird um gefühlte 20 Charaktere erweitert, davon werden wieder welche zusammen mit alten Charakteren rausgeschmissen, man hat es inzwischen geschafft, aus der Krankehausserie eine Soap Opera zu machen, in der es nur noch um Gefühlskram und Effekthascherei geht. Man verzichtet beinahe ganz auf feste Handlungsstränge, nur die von Christina und Owen, Mark, Callie und Arizona machen noch wirklich irgendwie Sinn und Eindruck, gleichzeitig haben die Patientengeschichten 0 Hintergrund, während man in der 5ten Staffel wirklich auf das soapige 1-Patient-auf-3-Folgen-Prinzip gesetzt hat, sind jetzt wieder auf 3-Patienten-über-eine-Folge, davon ist mindestens einer nicht in der Lage sich zu äußern und damit außer Stande irgendeine Geschichte zu haben, die anderen beiden kommen aber auch zu kurz, immerhin muss man ja im 30 Sekundentakt zwischen irgendwelchen gefühlsduseligen Szenen hin und her schneiden, um die Zielgruppe zu befriedigen.
Zwischendrin wurde es mal wieder spannender und sehenswerter, dann mal wieder langweilig und belanglos. Sehr schön waren die Einschübe mit Hunts Psychosen und die Tatsache, dass Christina mit Altman einen neuen Attending bekommen hat; besonders gefallen hat mir auch der Callie-will-Kinder--Arizona-will-keine-Kinder--Konflikt.
Was mich sehr überzeugt hat, waren schlussendlich die zwei finalen Folgen der 6ten Staffel, die entstanden zwar aus einer scheinbar spontan entwickelten Geschichte heraus, aber haben dem verbleibenden Cast die Chance gegeben, sich schauspielerisch auszutoben, und man merkt deutlich, wer was auf dem Kasten hat und wer nicht. Naja, und so nebenbei hat man ein paar ungeliebte Charaktere und mehrere Sprech-Statisten ausgeräumt, aber mal ganz ehrlich, mit denen war sowieso nich viel los. Zum ersten Mal seit Season 4 tritt Meredith auch mal wieder in Erscheinung und bekommt tatsächlichen Handlungsspielraum, der nicht nur aus der beobachtenden, alles hinnehmenden Sideline-Rolle besteht, die eigentlich total sagt "Wir hätten sie wie bei einer Soap rausschreiben können, weil ihre Geschichte ja jetzt eigentlich abgeschlossen ist, aber dann müssten wir den Titel ändern."
Mit Staffel 7, so wird seit einem Interview mit Pompeo gemunkelt, soll die Serie ihr Ende nehmen.
Jetzt so 4 Jahre nach der Erstausstrahlung im deutschen Fernsehen: Was haltet ihr von der Serie und ihrer Entwicklung? Und hat jemand außer mir bemerkt, dass die Episode Songs nach der dritten Staffel einfach nur noch irgendwelche zufälligen Einwürfe waren und im Laufe der 5ten Staffel nahezu komplett als Element verschwunden sind? Die ABC ist auch nur ein Haufen von Sparfüchsen...
Geändert von Mordechaj (22.05.2010 um 11:01 Uhr)
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