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Thema: Etwas neues. Also. Eine Geschichte. Titel? Höm. "Arbeitstitel 27!"

  1. #1

    Etwas neues. Also. Eine Geschichte. Titel? Höm. "Arbeitstitel 27!"

    Mit dem heutigen Tage sollte die Freude, wie die Menschheit sie bisher kannte, vorbei sein.
    Nie wieder sollte ein kleines Kind seine Umwelt mit einem kleinen Lächeln beglücken. Nie
    wieder würde irgendjemand aus reinem Glücksgefühl herzhaft loslachen können.

    Quooch steht hier auf dem Platz und dieser Gedanke schießt ihm durchs Stammhirn. Es ist der
    zwanzigste Oktober am Speaker's Corner in London. Überall haben sich kleine Menschentrauben
    gebildet. Für jede Traube gab es einen Redner. Großteils irgendwelche Spinner, die über
    irgendwelche Missstände jeglicher Art aufmerksam machen wollten. Aber das musste man so
    sehen. Die Leute, die den Spinnern zuhörten, spinnten eventuell sogar mehr. Oder so. Einer
    dieser zuhörenden Spinner hieß The Quooch. Ganz schön bescheuerter Name. Und genauso sah
    The Quooch auch aus. Bescheuert. Grüne lange Haare, die ihm über's Gesicht hingen und er
    trug ein Hawaiihemd, solche dämlichen Navyshorts und Sandalen. In London. Während es regnet.
    Doch das ist nicht das Sonderbarste hier. Er ist nur ein weiterer merkwürdiger Kauz im
    Universum der merkwürdigen Kauze. Das wirkliche Abnormale hier ist die Leere und die
    dazugehörige Stille. Obwohl hier auf dem Speaker's Corner nicht nur geredet sondern auch
    geschrien wird, gibt es diese Stille. Diese laute Stille. Unheil machte sich breit in der
    Leere und wenn man sich konzentriert - so wie jetzt - spürt und riecht man das näherkommende
    Grollen. Gut, also im Moment riecht man Fisch und spürt aufkommende Langeweile. Aber dennoch.
    Hinter dem Geruch des Fisches und jenseits der Langeweile ist etwas. Alle wissen es.
    Zumindest Quooch weiß es. Er hört bereits das brummen. Es ist so eine Art dröhnender Ton,
    der immer lauter wird und irgendwann eine Lautstärke konstant hält. Wie ein Album von
    Sunn0))). Er sieht sich um. Keiner scheint diese Dröhnung warzunehmen. Aber sie bemerken
    es genau in dem Moment, als der erste Elefant vom Himmel fällt. Er kommt aus dem Nichts, der
    plötzliche Tod. Der Elefant zermalmt eine Gruppe Touristen, quetschende Geräusche sind zu
    vernehmen, Fleisch und Blut fliegt in gleichen Teilen durch die Gegend, Menschen fangen
    reflexartig an zu schreien und Fotos zu machen. Sie machen tatsächlich Fotos. Dieser
    Elefant saß einfach nur da auf einem Brei, der einmal Familie Trepper war. Er hat keinen
    Ausdruck in den Augen. Er blickt nur verdutzt drein. Wie Elefanten eben gucken. Einige
    selbsternannte Feuerwehrmänner rennen zum Elefanten und schauen ob es Überlebende gibt.
    Aber die meisten stehen nur perplex rum, machen Fotos und gucken. Nicht so The Quooch.
    Er ist der einzige, der die Lage vollkommen richtig einschätzt. Es fängt an. Quooch rennt
    in ein Restaurant, das nur 5 Schritte entfernt ist. Vorher liest er sich noch das
    Eingangsschild durch. Starbuck's Inn. Die Gäste des Starbuck's Inn laufen nach draussen, um
    sich den Elefanten anzuschauen. Diese beschissenen londoner Visagisten haben noch nie einen
    Elefanten gesehen. Und schon gar nicht einen Haufen Leichen. Sie sind alle erstarrt und
    fasziniert vom Tod. Das ändert sich als der zweite Elefant eintrifft. Er fällt schneller
    als der Erste. Niemand sieht ihn kommen. Er kracht auf ein Auto und begräbt es unter seinen
    Massen. Die Druckwelle schleudert die umstehenden Autos weg und erdrückt weitere Opfer.
    Alles fängt an in Panik auszubrechen, als es losgeht. Der Regen. Quooch steht in diesem
    Starbuck's Inn und blickt erschrocken aus dem Fenster. Tausende Elefanten purzeln wie
    Schneeflocken vom Himmel. Nur wesentlich grausamer. Viele landen im Park und schlagen
    Löcher in den englischen Rasen. Das wird Schlagzeilen geben. Aber viele zermatschen
    natürlich die ganzen Menschen, die in Angst und Verzweiflung umherrennen. Ein Verkehrschaos
    bricht aus. Ein Stau, der sogleich durch Elefantenhand gelöst wird indem die
    stehengebliebenen einfach weggekickt werden. Wie Legosteine fliegen Fünftonner gegen Häuser,
    das ist den Häusern aber egal, da sie von Elefanten zerschmettert werden. Genau wie das
    Starbuck's Inn. Quooch gerät in Unruhe. Die Fenster sind von aussen gewaschen, mit Blut
    und Gehirn. Quooch sieht sich um.
    »Hilf mir!«
    Er wird verrückt vor Platzangst und spricht ins Nichts.
    »Nein, du da! Hilf mir!«
    Niemand kann ihm antworten, da um ihn herum nur die Gewalt ihre Runden zieht.
    »Was redest du für einen Scheiss!? Lyrisches Ich! Ich rede mit dir!«
    Moment. Was sagt er da?
    »Ja, ich rede mit dir!!«
    Wie kann das sein? Die Geschichte ist bereits geschrieben und das steht hier nicht so.
    Heilige... die Buchstaben verändern sich und ordnen sich neu. Was ist das für eine Magie!?
    »Keine Zeit für lange erklärungen!« Er greift sich eine Starbuck's Tasse trinkt den
    letzten Schluck kalten Kaffee aus und schmeißt sie ins Fenster. Glas bricht... Nein! Nein!
    So geht die Geschichte nicht. Eigentlich müsste...
    »Das ist jetzt egal. Wir müssen handeln, sonst sterben wir.«
    Wie kann er das sagen? Ich habe die Geschichte geschrieben! Das kann nicht sein. Ich lasse
    ihn etwas sagen. Ich sorge für Spannung und Handlung. Das sagt er nicht!
    »Halt doch endlich mal die Klappe!« Er greift meine Hand... Meine Hand? Ich spiel hier gar
    nicht mit. Was hat das zu bedeuten?! »Nicht reden, hab ich gesagt!« Er zieht mich durch
    das eingeworfene Fenster nach draussen. Unzählige Elefanten liegen hier rum und starren uns
    an... so geht die Geschichte nicht!! »Offenbar doch!« Verdammt, was habe ich für einen
    Charakter geschaffen?! Ich habe ihn zu mächtig gemacht, er kann eigenständig handeln!! Das
    ist doch eigentlich Schwachsinn! Quooch - Was macht er da?! Er holt tief Luft. Wozu!? Er
    spuckt den Kaffee von eben aus! Was soll denn das?! Der Kaffee geht auf die Elefanten, wirkt
    für die wie Kryptonit. Sie schmelzen auf der Stelle. Alle scheiss Elefanten schmelzen.
    Zurück bleibt ein kleiner grauer See aus Stoßzähnen und Elefantenhaut... Das ist doch
    total... Quooch? Hey!... Er ist weg. Was nun? Was mach ich jetzt?! Ahja, die Geschichte brauch
    ein Ende, will ich meinen. Ich sehe mich
    um. Kratze mich am Kopf. Verfluchte... Ich bin hier gefangen. Verdammt, diese Geschichte
    brauch ein Ende, sonst kann ich nicht aufhören, zu erzählen. Verdammt, wer war dieser
    Quooch?!? Ich habe ihn erfunden, aus reinem Jux! Das kann nicht sein. Verdammt, ich
    benutze zu oft verdammt, was bin ich nur für ein Erzähler? Das ist jetzt egal, ich brauch
    ein Ende, sonst kann ich hier nicht raus... In diesem Moment blicke ich nach oben. Ein
    kleiner grauer Punkt ist zu sehen. Am Himmel. Was zum! Scheisse, das ist doch ein-!

    Geändert von M-P (20.03.2006 um 08:39 Uhr)

  2. #2
    Oh man M-P, deine Storys sind so unhlaublich verbrannt, das gibts garnicht.
    Soviel Nonsense auf einen Haufen - mehr davon !

  3. #3
    lol
    vielleicht bist du in zehn jahren ja mal eine art psychedelischer, hirnverbrannter lewis carrol

  4. #4
    genial.

  5. #5
    Jeah. Wieder Starbucks. Wieder regnende Elefanten. Wieder geil
    Ich mag Kaffee.

  6. #6
    Sehr geil!

    Bad Bino

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