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Thema: Sozialkritische Spiele?

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Zitat Zitat
    Muss das sein?
    Kann man nicht auch selbst so schwierige Themen wie Rassismus neutral behandeln, ohne zu sehr auf eine oder die andere Seite abzuschweifen?
    Kann man nicht auch als Beispiel Rassismus in ein Spiel hineinbringen und es nicht verurteilen (ohne es zu verherrlichen)?
    Ist nicht so eine Darstellungsweise besser um den Spieler selbst eine Meinung bilden zu lassen?
    Wie sollte man so was wie Rassimus neutral behandeln? Selbst die Themenwahl an sich ist ja schon nicht neutral. Wenn ich die Auswirkung von Rassimus zeige, ist es immer eine Verurteilung. Zeige ich es in einer glorifizierten Form, ist es immer verherrlichend. Ich denke, man braucht nicht darüber zu diskutieren, dass die Verherrlichung von Rassimus inakzeptabel ist, also bleibt nur eine Möglichkeit übrig. Dass man so ein Thema "neutral" behandeln könnte, kann ich mir nicht vorstellen. Wobei ich hier auch keine Notwendigkeit sehe, den Spieler selbst eine Meinung bilden zu lassen, da es mMn nach zu Rassimus sowieso nur eine richtige Meinung gibt.

    Zitat Zitat
    Noch etwas: Inwieweit kann man einen wirklich bösen Charakter freisprechen? Nach christlichen Vorstellungen darf ja jeder, solange er sich aufrichtig vor Gott entschuldigt, Vergebung erfahren... aber in wie weit kann man einem "Bösewicht", der zum Beispiel das Leben vieler Unschuldiger auf dem Gewissen hat, eine Erlösung geben?
    Eine Absolution kann man solchen Charaktern nicht erteilen, aber es gibt ja schon die Möglichkeit, dass jemand der Verbrechen begangen hat später Reue zeigt und ein rechtschaffenes Leben führt. Das macht die Taten nicht ungeschehen, lässt den Charaktern aber schon in einem anderen Licht erscheinen als jemand, der immer weiter Verbrechen begeht.

  2. #2
    Zitat Zitat von Kelven
    Wie sollte man so was wie Rassimus neutral behandeln? Selbst die Themenwahl an sich ist ja schon nicht neutral. Wenn ich die Auswirkung von Rassimus zeige, ist es immer eine Verurteilung. Zeige ich es in einer glorifizierten Form, ist es immer verherrlichend. Ich denke, man braucht nicht darüber zu diskutieren, dass die Verherrlichung von Rassimus inakzeptabel ist, also bleibt nur eine Möglichkeit übrig. Dass man so ein Thema "neutral" behandeln könnte, kann ich mir nicht vorstellen. Wobei ich hier auch keine Notwendigkeit sehe, den Spieler selbst eine Meinung bilden zu lassen, da es mMn nach zu Rassimus sowieso nur eine richtige Meinung gibt.
    Als Beispiel mal Arc the Lad 4 (es kommen Spoiler):
    Die gesamte Story ist ja auf den Konflikt zwischen Deimos und Menschen angelegt. Die beiden Hauptcharaktere vertreten jeweils ihre Seite anfangs noch extrem, aber wie wohl jeder es schon ahnte, vertragen sie sich am Ende und kämpfen gemeinsam gegen das Böse. Das passiert immer, bei jedem Spiel, welches so ein Rassenkonflikt zur Grundlage hat. Wäre es nicht aber mal viel interessanter, den Hass, welchen bei Arc 4 am anfang noch jede Partei verspürte nicht auslöschen zu lassen sondern immer weiter zu schüren, so dass, was wohl jeden Spieler dann überraschen würde, eine Partei am Ende gewinnt? Man könnte es dann so darstellen in einem Spiel, dass das Schicksal beider Parteien von einem finalen Endkampf zwischen den Fürhern beider Seite entschieden wird. Der Sieger freut sich, der Rest, welcher hinter ihm steht auch. Der Verlierer sagt so etwas, wie dass, er doch bloß eine glückliche Zukunft für sein Volk wollte, welches nach den ganzen Kriegen nun eh schon fast ausgerottet wurde, nun auf jeden Fall dem Untergang geweiht ist.
    Das Spiel selber wertet das Geschehene nicht, es zeigt nur. Der Spieler aber, welcher ein denkender Mensch ist, wird nun nach dem Ende darüber nachdenken, ob das wirklich ein gutes Ende war und muss sich damit auseinander setzen, ob er lieber eine Auflösung des Hasses gehabt hätte oder ob er die Entwicklung gut findet und denkt, dass die andere Partei es nicht anders verdient habe (solche Spiele haben meist eine Vorgeschichte die so getränkt ist von Kriegen und Opfern, dass man, wenn man sich auf eine Partei beschränkt, sehr gut eigentlich deren gefühle nachvollziehen kann)
    Am Ende bleibt die Frage, ob Hass, welcher für solche Rassenkonfikte, die hier als Beispiel ja benutzt wurden, essentiell und grundlegend ist, ein Gefühl sein kann, welches man durch Vergebung und Hoffnung auslöschen kann, oder eine Emotion ist, welche man gar nicht vergeben will, weil sie viel zu tief im Herzen der Menschen verankert ist. (Ich könnte eine Person sehr gut nachvollziehen, deren liebster mensch von der anderen "Rasse" umgebracht wurde, aufgrund des Konfiktes, welche nun anstatt Vergebung Vergeltung schreit)

    Nya, ich hoffe ich konnte meine Gedanken gut erklärt darlegen... ^^

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