Seite 2 von 2 ErsteErste 12
Ergebnis 21 bis 37 von 37

Thema: Sozialkritische Spiele?

  1. #21
    Zitat Zitat von Kelven


    Mir fällt jetzt kaum ein Genre ein, in dem sich so ein Szenario überhaupt benutzen lässt. Ein action-orientiertes Spiel, oder auch ein RPG mit Kampfeinlagen, schließt sich bei der Thematik schon mal von vorne rein aus. Bleibt am Ende nur ein Adventure. Nur was sollte man dort spielen, also mit welchem Spielziel? Man würde schnell Gefahr laufen, dass die ganze Thematik zu aufgesetzt wirkt.
    Bin ein grosser Freund von Adventures Game mit guter Geschichte (solange es nicht wie Myst ist >___>). Imo braucht man kein geniales KS um ein gutes Spiel zu machen und gerade ein solches Game wäre mal durch aus interessant (man muss dann halt den Spieler mit einem guten Gameplay und einer interessanten Geschichte bei Laune halten). Wäre sicher möglich ist aber nicht konventionel.

  2. #22
    Zitat Zitat von GFlügel
    aber solange man eine politisch "korrekte" Botschaft damit vermittelt (z.B. "Rassismus = pöse"), völlig unproblematisch. oO
    Muss das sein?
    Kann man nicht auch selbst so schwierige Themen wie Rassismus neutral behandeln, ohne zu sehr auf eine oder die andere Seite abzuschweifen?
    Kann man nicht auch als Beispiel Rassismus in ein Spiel hineinbringen und es nicht verurteilen (ohne es zu verherrlichen)?
    Ist nicht so eine Darstellungsweise besser um den Spieler selbst eine Meinung bilden zu lassen?

    Noch etwas: Inwieweit kann man einen wirklich bösen Charakter freisprechen? Nach christlichen Vorstellungen darf ja jeder, solange er sich aufrichtig vor Gott entschuldigt, Vergebung erfahren... aber in wie weit kann man einem "Bösewicht", der zum Beispiel das Leben vieler Unschuldiger auf dem Gewissen hat, eine Erlösung geben?

  3. #23
    Zitat Zitat
    Muss das sein?
    Kann man nicht auch selbst so schwierige Themen wie Rassismus neutral behandeln, ohne zu sehr auf eine oder die andere Seite abzuschweifen?
    Kann man nicht auch als Beispiel Rassismus in ein Spiel hineinbringen und es nicht verurteilen (ohne es zu verherrlichen)?
    Ist nicht so eine Darstellungsweise besser um den Spieler selbst eine Meinung bilden zu lassen?
    Wie sollte man so was wie Rassimus neutral behandeln? Selbst die Themenwahl an sich ist ja schon nicht neutral. Wenn ich die Auswirkung von Rassimus zeige, ist es immer eine Verurteilung. Zeige ich es in einer glorifizierten Form, ist es immer verherrlichend. Ich denke, man braucht nicht darüber zu diskutieren, dass die Verherrlichung von Rassimus inakzeptabel ist, also bleibt nur eine Möglichkeit übrig. Dass man so ein Thema "neutral" behandeln könnte, kann ich mir nicht vorstellen. Wobei ich hier auch keine Notwendigkeit sehe, den Spieler selbst eine Meinung bilden zu lassen, da es mMn nach zu Rassimus sowieso nur eine richtige Meinung gibt.

    Zitat Zitat
    Noch etwas: Inwieweit kann man einen wirklich bösen Charakter freisprechen? Nach christlichen Vorstellungen darf ja jeder, solange er sich aufrichtig vor Gott entschuldigt, Vergebung erfahren... aber in wie weit kann man einem "Bösewicht", der zum Beispiel das Leben vieler Unschuldiger auf dem Gewissen hat, eine Erlösung geben?
    Eine Absolution kann man solchen Charaktern nicht erteilen, aber es gibt ja schon die Möglichkeit, dass jemand der Verbrechen begangen hat später Reue zeigt und ein rechtschaffenes Leben führt. Das macht die Taten nicht ungeschehen, lässt den Charaktern aber schon in einem anderen Licht erscheinen als jemand, der immer weiter Verbrechen begeht.

  4. #24
    dürfte man dann auch ein spiel über das dritte reich machen?

    Oder nur als Fake ....

    obwohl ich sags im ernst ichs nie machen würde nur aus reiner Neugierde!

    MFG;

  5. #25
    Zitat Zitat von Underserial
    dürfte man dann auch ein spiel über das dritte reich machen?
    Du kannst dir auch einen Hitler-Oberlippenbart wachsen lassen, wenn es dir Spass macht.

    Nein, im Ernst, die Frage ist lächerlich. Aus gesetzlicher Sicht dürfte es was das betrifft eigentlich keine Bedenken geben, solange du dabei kein Verbrechen begehst (z.B. Leugnung des Holocaust).
    Ob es moralisch vertretbar ist, musst du, wie so oft im Leben, selber entscheiden. Und diese Entscheidung solltest du dir auch von niemandem abnehmen lassen.

    Aber wenn du beispielsweise die Absicht hast, die gesellschaftliche Situation und eventuell begangene Fehler der Menschen zur Zeit des Dritten Reiches aufzuzeigen, dann wäre es vielleicht nicht schlecht, ein vollkommen anderes Szenario zu wählen, das allerdings die selbe Thematik aufgreift. Denn wie gesagt, eine offensichtliche Kritik an der Gesellschaft, die völlig an der Oberfläche schwimmt und sofort sichtbar ist, ist wirklich unglaublich langweilig.

  6. #26
    blöder thread: nartürlich sollte man sowas befürworten!


    mfg
    His0ka the Magician

  7. #27
    Zitat Zitat von Kelven
    Wie sollte man so was wie Rassimus neutral behandeln? Selbst die Themenwahl an sich ist ja schon nicht neutral. Wenn ich die Auswirkung von Rassimus zeige, ist es immer eine Verurteilung. Zeige ich es in einer glorifizierten Form, ist es immer verherrlichend. Ich denke, man braucht nicht darüber zu diskutieren, dass die Verherrlichung von Rassimus inakzeptabel ist, also bleibt nur eine Möglichkeit übrig. Dass man so ein Thema "neutral" behandeln könnte, kann ich mir nicht vorstellen. Wobei ich hier auch keine Notwendigkeit sehe, den Spieler selbst eine Meinung bilden zu lassen, da es mMn nach zu Rassimus sowieso nur eine richtige Meinung gibt.
    Als Beispiel mal Arc the Lad 4 (es kommen Spoiler):
    Die gesamte Story ist ja auf den Konflikt zwischen Deimos und Menschen angelegt. Die beiden Hauptcharaktere vertreten jeweils ihre Seite anfangs noch extrem, aber wie wohl jeder es schon ahnte, vertragen sie sich am Ende und kämpfen gemeinsam gegen das Böse. Das passiert immer, bei jedem Spiel, welches so ein Rassenkonflikt zur Grundlage hat. Wäre es nicht aber mal viel interessanter, den Hass, welchen bei Arc 4 am anfang noch jede Partei verspürte nicht auslöschen zu lassen sondern immer weiter zu schüren, so dass, was wohl jeden Spieler dann überraschen würde, eine Partei am Ende gewinnt? Man könnte es dann so darstellen in einem Spiel, dass das Schicksal beider Parteien von einem finalen Endkampf zwischen den Fürhern beider Seite entschieden wird. Der Sieger freut sich, der Rest, welcher hinter ihm steht auch. Der Verlierer sagt so etwas, wie dass, er doch bloß eine glückliche Zukunft für sein Volk wollte, welches nach den ganzen Kriegen nun eh schon fast ausgerottet wurde, nun auf jeden Fall dem Untergang geweiht ist.
    Das Spiel selber wertet das Geschehene nicht, es zeigt nur. Der Spieler aber, welcher ein denkender Mensch ist, wird nun nach dem Ende darüber nachdenken, ob das wirklich ein gutes Ende war und muss sich damit auseinander setzen, ob er lieber eine Auflösung des Hasses gehabt hätte oder ob er die Entwicklung gut findet und denkt, dass die andere Partei es nicht anders verdient habe (solche Spiele haben meist eine Vorgeschichte die so getränkt ist von Kriegen und Opfern, dass man, wenn man sich auf eine Partei beschränkt, sehr gut eigentlich deren gefühle nachvollziehen kann)
    Am Ende bleibt die Frage, ob Hass, welcher für solche Rassenkonfikte, die hier als Beispiel ja benutzt wurden, essentiell und grundlegend ist, ein Gefühl sein kann, welches man durch Vergebung und Hoffnung auslöschen kann, oder eine Emotion ist, welche man gar nicht vergeben will, weil sie viel zu tief im Herzen der Menschen verankert ist. (Ich könnte eine Person sehr gut nachvollziehen, deren liebster mensch von der anderen "Rasse" umgebracht wurde, aufgrund des Konfiktes, welche nun anstatt Vergebung Vergeltung schreit)

    Nya, ich hoffe ich konnte meine Gedanken gut erklärt darlegen... ^^

  8. #28
    Nya, so interessant der Ansatz eines "schlechten" Endes mit Rassismus auch ist, so unbefriedigend wäre er in der Praxis.
    Du musst bedenken, dass es für die Qualität einer Handlung stets wichtig ist, dass der Held glaubwürdig und nachvollziehbar handelt und dabei möglichst auchnoch irgendwie die Sympathie des Spielers gewinnt.
    Nun frage ich mich wie Held (also jemand der meißt eher nicht der Mainstream-Bevölkerung angehört) allen ernstes für den Spieler nachvollziehbar einem Volk helfen kann, eine andere Rasse komplett auszulöschen (vorausgesetzt wird reden von einer ernsthaften intelligenten Rasse und nicht von 0815-Killerorcs dessen blutrünstige Horde das Land zu überschwemmen droht).

    Sowas könnte man vielleicht am Anfang oder in der Mitte des Spiels bringen, aber als Ende wäre das schlichtweg unbefriedigend, es seidenn es gibt viel Handlugsfreiheit und multiple Enden. Wenn man selbst dafür verantwortlich ist, was passiert, ist das durchaus in Ordnung und unterhaltsam (wenn auch nicht grade nett, nya xD), wenn man allerdings in dieses total negative Ende gedrängt wird, würde ich mich als Spieler fragen wozu ich mir jetzt überhaupt so viel Mühe gegeben habe.

  9. #29
    @SephiMike


    Ein Spiel, in dem man aufgrund von Rassenhass ein anderes Volk auslöscht, sehe ich so leid es mir tut als Rassimus verherrlichend an, es sei denn es wird ganz direkt gezeigt, dass es eben etwas falsches gewesen ist. Ansonsten zeigt man ja gerade, dass Rassimus erfolgreich sein kann. Außerdem ist so ein Spielende wie GFlügel ja schon gesagt hat viel zu unbefriedigend. Ich bezweifle, dass jemand so ein Spiel zur Unterhaltung spielen würde.

  10. #30
    Da stimme cih Kelven zu!

    Immerhin werden shooter auch als falsch angesehen, da man die anderen ja "just for fun" killt. Also, das Game in die Praxis umzusetzen wäre nicht gut!

  11. #31
    ich finde,dass jeder das recht hat sein spiel so zu machen wie es ihm gefällt und wie er es haben will,auch wenn es etwas bestimmtes aussagen soll...

    dann ist es doch noch besser,außerdem gibt es soviel auf der welt,was man kritisieren könnte und wenn man die chance hat,seine oder eine bestimmte meinung an andere zu vermitteln,dann ist das doch vollkommen in ordnung.
    schließlich muss man auch bedenken,dass viele künstler (schauspieler,musiker,etc.) so etwas schon vor uns gemacht haben und in irgendeiner weise,sind wir doch alle auch (kleine) künstler und sollten das machen,was wir für richtig halten... ^^

    was aber unbedingt vermieden werden sollte,ist,dass man die meinung,die man selbst vertritt oder auch nur,wenn man auf etwas aufmerksam machen will,nicht den spielern dadurch aufzwingen sollte,in dem man es übertreibt bei der spieleumsetzung. jede handlung der helden muss nachvollziehbar sein,auch für denjenigen,der einer anderen ansicht ist.

    fazit: also,solange alles in maßen gehalten wird,finde ich es persönlich in ordnung

  12. #32
    Zitat Zitat von GFlügel
    wenn man allerdings in dieses total negative Ende gedrängt wird, würde ich mich als Spieler fragen wozu ich mir jetzt überhaupt so viel Mühe gegeben habe.
    zum Zeitvertreib
    Dazu sind Spiele da, selbst wenn sie Sozialkritisch sind.

    Spiele und andere Werke (Medium egal) mit Kritischem Inhalt finde ich gut man muss es nur richtig rüberbringen. In spielen sollte es nicht zu unterschwellig und nicht zu offensichtlich sein.
    In der Musik finde ich es In Ordnung wenn es offensichtlicher ist
    z. B. das Squealer Album "Prophecy" bei dem in ein paar Liedern sehr offensichtliche Kritik geübt wird.
    Nur im Spiel hat man eben andere möglichkeiten als nur Texte die man auch nutzen sollte.

  13. #33
    Zitat Zitat
    zum Zeitvertreib
    Dazu sind Spiele da, selbst wenn sie Sozialkritisch sind.
    Jemand, der ein sozialkritisches Spiel entwickelt, will damit immer etwas aussagen, also ist es sicherlich nicht nur zum Zeitvertreib gedacht. Sozialkritische oder nachdenkliche Themen unterhalten auch, aber auf eine andere Weise als es andere Themen tun. Sie sollen in erster Linie zum Nachdenken anregen. Wenn ein Spiel dann überhaupt keine ( herkömmliche ) unterhaltende Wirkung mehr hätte, ist es mMn das falsche Medium für das Thema. Dann sollte man lieber Filme oder Bücher nehmen. Zumindest geht es mir bei Spielen in erster Linie um Spass und den hat man ja mit anspruchsvollen Themen nicht immer ( womit ich aber nicht sagen will, dass diese automatisch qualitativ schlechter sind ).

  14. #34
    Ich will nur mal kurz anmerken, hier geht es ja um den Sinn der Handlung und nicht um die Dramatik. Mit so einem beide Seiten auslöschen kannst du einen Dramatisches-Element einbauen. Allerdings wäre wie Kelven es gesagt hätte eher rassismusverherlichend, wenn da dann friede fruede eierkuchen kommt.
    Wenn so ein Ende kommt, dann sollte es meiner Meinung nach zum teil einen weltuntergangsstimmung kommen. Bei dem beispiel was gesgat wurde. Beispielsweise, das böse erhebt sich erneut und nun? Tja, da gibts keien Verbündeten und tot.

    So kann man dieses Ende haben, ohne das das verherrlischt wird. Allerdinsg ist keien Neutralbehandlung meiner ANsicht nach möglich. Da ein SPiel ja auch zum Teil deine Meinung zur Handlung vorhanden sein sollte.

  15. #35
    Zitat Zitat von Kelven
    @SephiMike
    Ein Spiel, in dem man aufgrund von Rassenhass ein anderes Volk auslöscht, sehe ich so leid es mir tut als Rassimus verherrlichend an, es sei denn es wird ganz direkt gezeigt, dass es eben etwas falsches gewesen ist.
    was daran rassismusverherrlichend ist, wenn man (kommentarlos) ein volk gegen ein anderes gewinnen lässt, musst du mir jetzt mal erklären ...

  16. #36
    Nach dem was SephiMike geschrieben hat, spielt man ja selber Vertreter von einem der Völker und nimmt daher am Auslöschen des anderen Volkes teil. Ich hab ihn zumindest so verstanden, dass gerade das "Spielergebnis" ( nicht Ziel ) darin besteht, dass eines der Völker ausgelöscht wird. In einem Echtzeitstrategiespiel wäre so was ziemlich egal, da dort ja nicht Rassimus thematisiert wird, aber in einem Rollenspiel steht ja meistens eine komplexe Story im Hintergrund und die Gefühle der Charakter spiele eine große Rolle. Wenn man nun die ganze Zeit Charakter spielt, die das andere Volk hassen und es dann am Ende auslöschen, ist das ja letztendlich so etwas wie der Sieg des Rassismusses. Außerdem ist so ein Spiel ja nie kommentarlos, denn die Charakter die man spielt sind Identifikationsfiguren und drücken den Rassimus ja auch aus. Natürlich kommt es auch stark darauf an, wie das ausgelöschte Volk dargestellt wird, aber SephiMike will bestimmt nicht auf eine Gut-Böse-Einteilung hinaus.

  17. #37
    Zitat Zitat von Kelven
    Jemand, der ein sozialkritisches Spiel entwickelt, will damit immer etwas aussagen, also ist es sicherlich nicht nur zum Zeitvertreib gedacht. Sozialkritische oder nachdenkliche Themen unterhalten auch, aber auf eine andere Weise als es andere Themen tun. Sie sollen in erster Linie zum Nachdenken anregen. [...]
    So meinte ich das nicht.
    Aus der Sicht des Spielers sind die Spiele immer zum Zeitvertreib da. Wenn ein Spiel Sozialkritischen Inhalt hat ist das zwar (imho) gut, aber deswegen kaufe ichs mir (oder im Falle des Makers, sauge ich es mir) noch lange nicht, höchstens wenn mich die Thematik besonders interessiert. Aber das wird ohnehin nicht auf der Packung angepriesen, höchstens zwischen den Zeilen.

    Wenn ich selber ein Spiel mit einer solchen Botschaft herausbringen würde, natürlich, dann wollte ich etwas damit aussagen (sonst würde ichs ja nicht machen). Es wäre mir dann egal ob sich jemand nach dem Spiel gedanken macht oder nicht, es würde mich natürlich freuen. Aber ich auf keinen Fall in einer meiner Vorstellungen erwähnen, dass in dem Spiel ein Sozialkritisches Thema behandelt wird, da sollte man schon von alleine drauf kommen.

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •