So, ich versuch das ganze mal etwas ausführlich zu gestalten.
Die "Kopula" (also das "sein"-Verb) im Japanischen wird gebildet, indem man die Partikel DE mit dem Verb ARU kombiniert. Die grundsätzliche Form heißt also DE ARU.
Das Japanische kennt eine Vielzahl an Höflichkeitsformen, die am Verb gebildet werden können. Um eine allgemeine Höflichkeitsform von DE ARU zu bilden, müssen wir lediglich das Verb ARU in die höfliche Form umwandeln, also ARIMASU. Es entsteht die höfliche Kopula-Form DE ARIMASU. Diese wird allerdings nur noch sehr selten benutzt, z.B. in förmlichen Briefen etc.
Wir haben also schonmal ein Pärchen der Kopulaformen:
ohne Höflichkeit: DE ARU
mit Höflichkeit: DE ARIMASU

So wäre der Satz "Ich bin ein Student" folgendermaßen zu bilden:
"Watashi wa gakusei dearu." (ohne Höflichkeitsmarkierung)
"Watashi wa gakusei dearimasu." (mit Höflichkeitsmarkierung)


Da das japanische Verb eine Verneinungsform kennt, kann man entsprechende Formen auch von der Kopula bilden. Hierfür wird einfach das Verb ARU in die jeweilige verneinte Form gesetzt. Dabei lautet die Verneinung von ARU "nai" und die von ARIMASU "arimasen".
Die verneinte Kopula lautet also:
ohne Höflichkeit: DE NAI
mit Höflichkeit: DE ARIMASEN
Da in der Verneinung ein stark betontes Element hinzukommt, ist es üblich, der Partikel DE die stark betonende Partikel WA (は) nachzustellen. Wir bekommen also folgende Formen:
ohne Höflichkeit: DEWA NAI
mit Höflichkeit: DEWA ARIMASEN

"Ich bin kein Student" heißt demzufolge:
"Watashi wa gakusei dewa nai."(ohne Höflichkeit)
"Watashi wa gakusei dewa arimasen." (mit Höflichkeit)

Setzen wir die vier bisherigen Formen in die Vergangenheit:
Auch hierfür bilden wir einfach die Vergangenheitsformen des Verbes ARU. Diese lauten:
ARU - ATTA
NAI - NAKATTA
ARIMASU - ARIMASHITA
ARIMASEN - ARIMASEN DESHITA
Wir erkennen am Ende immer das typische Zeichen für die Vergangenheit, -TA.
Entsprechend dieser Formen lauten die Vergangenheitsformen der Kopula:
DE ARU - DE ATTA
DEWA NAI - DEWA NAKATTA
DE ARIMASU - DE ARIMASHITA
DEWA ARIMASEN - DEWA ARIMASEN DESHITA

Die bisherigen Formen der Kopula werden im schriftlichen Bereich bevorzugt. Im umgangssprachlichen mündlichen Bereich werden dabei die obigen Formen verschliffen oder verkürzt.
Dabei wird im nicht-höflichen Feld aus
DE ARU - DA
DE ATTA - DATTA
DEWA NAI - JA NAI (DEWA wird häufig zu JA)
DEWA NAKATTA - JA NAKATTA

Im Höflichen Bereich sieht das so aus:
DE ARIMASU - DESU
DEWA ARIMASEN - JA ARIMASEN
DE ARIMASHITA - DESHITA
DEWA ARIMASEN DESHITA - JA ARIMASEN DESHITA

Wir erkennen, daß die höflichen verneinten Formen kaum eine Verkürzung durchmachen. Es gibt aber noch eine andere Möglichkeit, die verneinten höflichen Formen zu bilden. Die bei der nicht-höflichen Kopula vorkommenden Formen NAI und NAKATTA sind formal keine Verben, sondern Adjektive. Und Adjektive kann man in die höfliche Stufe setzen, indem man ihnen einfach ein DESU hinterhersetzt.
Eine höfliche Variante von NAI lautet also NAI DESU, eine höfliche Variante von NAKATTA heißt NAKATTA DESU.
Es entstehen also die verneinten höflichen Formen
DEWA NAI DESU / JA NAI DESU (wir können ja DEWA wieder zu JA umwandeln)
DEWA NAKATTA DESU / JA NAKATTA DESU
Diese beiden Formen werden im mündlichen Sprachgebrauch bevorzugt.

Das japanische kennt eine höfliche Variante zum Verb ARU, nämlich GOZARU, das nur noch in der -masu-Form vorkommt. Die lautet GOZAIMASU.
Gemäß der einfachen Regel "Kopula wird durch die Verbindung von DE + ARU gebildet", kann man das ARU durch GOZAIMASU ersetzen und es ergibt sich die besonders höfliche Kopula-Form
DE GOZAIMASU
oder verneint: DE(WA) GOZAIMASEN

Diese höfliche Form wird gebildet, wenn man mit jemandem spricht, der weit über einem steht und man bescheiden von sich selbst spricht. EinemKunden gegenüber (der ja bekannterweise König ist) würde sich also ein Mitarbeiter mit einem Satz vorstellen wie
"Watakushi wa Tanaka DE GOZAIMASU." (Ich bin Tanaka).
Durch Verwendung von DE GOZAIMASU, wenn er von sich selbst spricht, zeigt er Bescheidenheit gegenüber dem Gegenüber und drückt damit eine starke Höflichkeit aus.
Die Form DE GOZAIMASU kann auch benutzt werden, um von Gegenständen des Höhergestellten zu sprechen.
Z.B.:
"Tanaka-sensei no kuruma DE GOZAIMASU ka?" (Ist dies Ihr Auto, Herr Tanaka?)
Hier spricht der Sprecher von einem Auto, das vermutlich dem Angesprochenen gehört. Durch die Verwendung der Kopulaform DE GOZAIMASEN ehrt er den Angesprochenen.

Will man jedoch von der Höhergestellten Person oder einer Person, die mit dem Höhergestellten in Verbindung steht, sprechen, benutzt man die Kopulaform
DE IRASSHAIMASU
oder verneint DE(WA) IRASSHAIMASEN

Wenn ein Mitarbeiter einen Kunden beispielsweise fragen will: "Sind Sie Herr Tanaka?", dann benutzt man zur Ehrerbietung die Form DE IRASSHAIMASU, da es sich um eine zu ehrende Person handelt. Der Satz hieße:
"Tanaka-sensei DE IRASSHAIMASU ka?"

Nochmal die Kopula-Formen im Überblick:

ohne Höflichkeit, schriftlich:
Gegenwart bejaht: DE ARU
Gegenwart verneint: DEWA NAI
Vergangenheit bejaht: DE ATTA
Vergangenheit verneint: DEWA NAKATTA

ohne Höflichkeit, mündlich:
Gegenwart bejaht: DA
Gegenwart verneint: JA NAI
Vergangenheit bejaht: DATTA
Vergangenheit verneint: JA NAKATTA

mit allgemeiner Höflichkeit, schriftlich:
Gegenwart bejaht: DE ARIMASU
Gegenwart verneint: DEWA ARIMASEN / DEWA NAI DESU
Vergangenheit bejaht: DE ARIMASHITA
Vergangenheit verneint: DEWA ARIMASEN DESHITA / DEWA NAKATTA DESU

mit allgemeiner Höflichkeit, mündlich:
Gegenwart bejaht: DESU
Gegenwart verneint: JA ARIMASEN / JA NAI DESU
Vergangenheit bejaht: DESHITA
Vergangenheit verneint: JA ARIMASEN DESHITA / JA NAKATTA DESU

Besonders Höflich:
a) Wenn man bescheiden über sich selbst oder ehrerbietig über Dinge der zu ehrenden Person spricht:
Gegenwart bejaht: DE GOZAIMASU
Gegenwart verneint: DE(WA) GOZAIMASEN
Vergangenheit bejaht: DE GOZAIMASHITA
Vergangenheit verneint: DE(WA) GOZAIMASEN DESHITA

b) Wenn man ehrerbietig über die zu ehrende Person spricht:
Gegenwart bejaht: DE IRASSHAIMASU
Gegenwart verneint: DE(WA) IRASSHAIMASEN
Vergangenheit bejaht: DE IRASSHAIMASHITA
Vergangenheit verneint: DE(WA) IRASSHAIMASEN DESHITA

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Die erste Funktion der Kopula, die Gleichsetzung zweier Begriffe (Z.B: "Ich bin ein Student") haben wir schon besprochen. Folgende weitere Funktionen hat die Kopula noch:

a) Nach einer Form eines i-Adjektivs (z.B. takai, kuroi, mijikai usw.) steht die Kopula-Form DESU, um das i-Adjektiv höflich zu machen.
TAKAI ("ist hoch") - TAKAI DESU
TAKAKUNAI ("ist nicht hoch") - TAKAKUNAI DESU
TAKAKATTA ("war hoch") - TAKAKATTA DESU
TAKAKUNAKATTA ("war nicht hoch") - TAKAKUNAKATTA DESU

b) Da die verneinte -masu-Form "-masen" keine weiteren Endungen annehmen kann, muß die Kopula-Variante DESU hinzugeschaltet werden, die dann weitere Endungen aufnimmt. Klassisches Beispiel: "-masen" in die Vergangenheit zu setzen erfordert die Endung -TA, die wir nicht mehr direkt an "-masen" ankleben können. Also schalten wir DESU dazwischen und hängen an dieses TA an, es entsteht "-masen DESHITA".
Beispiel: ikimasen (ich gehe nicht) - ikimasen DESHITA (ich bin nicht gegangen)

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Abschließend noch ein Wort zu "da to omou".
Die Regel lautet, daß eine Höflichkeitsmarkierung üblicherweise nur am letzten Verb im Satz vorgenommen wird. Das wäre in diesem Fall "omou", das zu "omoimasu" wird. Wenn wir den normalen Satz
"Tanaka-san wa gakusei desu" (Herr Tanaka ist Student)
in den "omoimasu"-Satz integrieren wollen, müssen wir die Höflichkeitsmarkierung von der Kopula DESU wegnehmen, es bleiben die Varianten DA oder DE ARU übrig.
Man kann den Satz also so formulieren:
"Watashi wa Tanaka-san ga gakusei da to omoimasu."
oder
"Watashi wa Tanaka-san ga gakusei de aru to omoimasu."
(Ich glaube, daß Herr Tanaka ein Student ist.)

Noch Fragen?