Zitat Zitat von zuffel
Nagut... wird ja auch im Allgemeinen immer schwieriger und die Anforderungen immer höher. Schließlich wollt ihr am Ende der 12. Klasse euer Abitur in der Tasche haben; da ist es schon verständlich, dass "mehr" verlangt wird. Irgendwie habe ich auch das Gefühl, dass das Abi überhaupt nichts Besonderes mehr ist, weil es irgendwie so ziemlich jeder mit Bemühen und Lernen haben kann.
Ist es aber ;-)

Und grad' das Bemühen und Lernen ist so ein Thema, wo viele keine Lust mehr haben.

Ich komme aus Schleswig-Holstein und hier ist das Schulsystem auf Gymnasien ja sowieso recht eigenwillig. Zum Beispiel heißen die Klassen auf meiner Schule nicht einfach nur 10 a,b,c,d, sondern heißt die Zehnte hier Untersekunda (wird aber 10te gesprochen, korrekt ist bei uns aber der latein. Begriff) f, l oder fl. Die Bustaben ergeben sich halt aus der 2ten Fremtspachte (f= reine Französischklasse, l=reine Lateinklasse, fl= gemische Klasse)

Wir haben laut einigen Angaben auch unsere eigenen Lehrpläne. Aber ich muss sagen, dass die Anforderungen sehr hoch sind. Ich habe jetzt schon 2 Gymnasien besucht, bedingt durch den Umzug, und beide legten ein hohes Niveau an den Tag.

Abitur machen wir ein ganz normales mit dem üblichen Kurssystem (''üblich'' für Schleswig-Holstein), obwohl bereits bei uns ein Zentralabi mit den damit verbundenen 12 Schuljahren im Kommen ist. Zum Glück bin ich davon nicht mehr betroffen. Auch diese Prüfungen in der 10ten Klasse sind mir völlig fremd - bei uns gibt es sowas nicht. Oder ich weiß es nur nicht

Ich frag mal generell: Was findet ihr an Zentralabitur so toll? Das Kurssystem ist um einiges besser in meinen Augen.

Denn: In der Schule werden keinerlei Talente gefordert. Es interessiert keinen, wenn man eine Sprache flüssig sprechen kann, wenn man die tollsten Lieder auf dem Klavier spielen kann oder meinetwegen ein Leistungssportler ist. Hingegen erntet man Beachtung, wenn man die kompliziertesten Gleichungen ausrechnen kann. Und: Es gibt einige, die bereits wissen, was sie machen wollen. Wenn ich z.B. Reporter werden will, wozu brauche ich nach der Schule noch den Müll, den ich in Mathe teilweise lerne? Und wieso soll ich dann auch noch in Mathe Abitur machen? Da ist es doch viel sinnvoller sich Leistungskurse zu wählen, mit denen man dann sein Abitur macht. Ein Sprachbegabter wird kaum mit Mathe sein Abitur machen und anders herum wird es sicherlich auch nicht der Fall sein.

BTW finde ich, dass es in der Schule eine menge Sachen gibt, die man zwar lernt, jedoch später kaum mehr anwendet und deswegen wahrscheinlich wieder vergisst. Sowas nennt sich dann Allgemeinbildung. Beispiel: Unsere Chemielehrerin in der neunten Klasse meinte immer, dass der Hochofenprozess zur Allgemeinbildung gehört. Was kommt, wenn ich Leute nach dem Hochofenprozess frage, die zwar ihr Abitur haben, aber nach der Schule nie wieder irgendetwas in Richtung Chemie getan haben? Nichts.


Ich bin wirklich froh, wenn ich meine Schule beendet habe.....