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Thema: "Ich vermisse Filme wie..." - Kummerkasten

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  1. #1
    Erstmal zu Serpico's Beitrag ein ganz großes . Kann ich so gut wie alles bedenkenlos unterstreichen, aber dennoch möchte ich ein bisschen auf was eingehen.

    Zitat Zitat von Serpico
    horror/grusel - ich möchte an dieser stelle einen beliebigen beitrag von phoenix oder gilles de rais empfehlen.
    Ich vermisse Filme wie "Night of the Living Dead". In Zeiten von Highspeed-Zombies und einer Propangas-Flasche, die den Tag rettet, vermisse ich sowas von die Zombiehorde, die schon allein eine Gefahr war, weil sie schlurfend und stöhnend vor der Tür stand, und damit die Gruppe an Überlebenskämpfern sowas von großartig zum Wahnsinn trieb. Überhaupt waren Zombiefilme früher kein perspektivloses Rumgeballer (okay, Schrotflinte muss sein) und eine überstürzte, actionreiche Flucht, sondern etwas, das ich spontan als klaustrophobischen Albtraum bezeichnen würde.
    Wenn ich mich daran erinnere, wie ich das erste Mal vor vielen, vielen Jahren nachts um ein Uhr im WDR das erste Mal einen s/w-Streifen voller Laienschauspieler gesehen habe, der einfach nur "Night of the Living Dead" hieß, unnd wie ich mich dabei ins Kissen gekrallt hab, sowas von wollte, dass jeder einzelne diesen schrecklichen fleischfressenden Monstern entgeht ("Reißt euch am Riemen, verdammt! Haltet zusammen! Sonst kommen die rein!"), und das ganze mit einem DVD-Abend vergleiche, an dem man sich eben einen Streifen wie die Neufassung von "Dawn of the Dead" reinlegt, gemütlich ein paar Chips knabbert, ein leises "Yeah!" loslässt, wenn Ving Rhames den Tag rettet und sich über am Reck turnende Zombies beömmelt, merke ich nicht nur, dass ich definitiv viel zu lange Sätze starte, bei denen ich nie ein Ende dran kriege, sondern auch, dass das Zombiefilm-Genre als solches, wie ich es lieben gelernt habe, tot ist.

    Weiterhin vermisse ich gute Vampir-Filme (jaha, diesen Schritt wage ich jetzt!). Wir hatten doch noch in den 90ern diese wunderbare Verfilmung von "Dracula", mit Gary Oldman in einer seiner größten Rollen, mit Anthony Hopkins als einer der coolsten literarischen Gestalten aller Zeiten ... ja okay, und Keanu Reeves. Wir hatten den wunderbaren "Shadow of the Vampire", wir hatten den saulustigen "Van Helsing" mit einem coolen Roxburgh, aber mittlerweile? Nur noch langweiligen, auf die Zielgruppe (14- bis 19-jährige pseudoleidende, pseudointelligente Gothic-Kiddies, die den ganzen Tag im von Mama und Papa bezahlten Netz hängen und keine Ahnung haben, wovon sie überhaupt reden, was aber auch herzlich egal ist, weil sie das nicht im geringsten davon abhält, alles und jeden spüren zu lassen, wie böse böse schlimm doch alles ist) zugeschnittenen, total schwammig und viel zu hektisch erzählten Quatsch wie "Underworld", "Blade" oder "Queen of the Damned". Nachdem ich schon nach eigener Aussage definitiv sechzig bis achtzig Jahre zu spät geboren bin und deswegen auf Klassiker wie den ersten "Dracula", "Nosferatu", "Frankenstein" und "The Mummy" in der entsprechenden Atmosphäre verzichten muss, gönnt man mir dann wenigstens nicht mal mehr so schöne, unkonventionelle Filmchen wie z.B. den eben erwähnten "Shadow of the Vampire"?

    Zitat Zitat von Serpico
    ich vermisse ganz generell Indiana Jones. der archetyp eines leinwandhelden für mich. ich habe fest vor, den vierten teil zu lieben, einfach aus freude, ihn nochmal in aktion zu sehen.
    gibt es eigentlich außer dieser trilogie überhaupt noch gute abenteuerfilme? ich habe irgendwie das gefühl, das genre gibt's nur für herrn Jones und alles andere ist beiwerk.
    In den letzten Jahren konnten mich nur "Die Mumie" und "Fluch der Karibik" überzeugen. "Die Mumie" deswegen, weil er ein klassisch gehaltener Horrorstreifen mit einem wandelnden Stück Aas, einem wunderhübschen 30er-Jahre-Setting und tollen Charaktern, wie man sie in einem Abenteuer haben muss (Ardeth Bey! Jonathan!), war und ein moderner Actionfilm mit klasse choreographierten Kampfsequenzen, tollen Tricks (für meine Ansprüche) und abenteuerlich-untermalender Musik. Seltsamerweise aber auch nur dieser eine Mumien-Film, die Fortsetzung und was ich von "The Scorpion King" sah, ließen mich völlig kalt.
    "Fluch der Karibik"! Sobald die gesamten Filme fertig abgedreht sind, scheue ich keinen Vergleich mehr mit der "Indiana Jones"-Trilogie (Quadrology, hach ...). Jack Sparrow ist einer der großartigsten Charaktere der gesamten Filmgeschichte und Depp's Schauspielkunst gerade in dieser Rolle einfach meisterhaft ("Smith! Or, Smitty, if you like."). Überhaupt erinnert mich der ganze Film, trotz Geisterpiraten und Co. an ein hübsches Kammerspiel, es gibt die mehr oder weniger sympathischen Helden, es gibt viel zu lachen, viel zum Mitfühlen, man rätselt, freut sich, und erfreut sich. Aber in erster Linie wird natürlich gelacht, wie eben bei den "Indiana Jones"-Filmen.

    Zitat Zitat von Serpico
    falls der beitrag etwas negativ rüberkommen sollte, tut mir das leid, aber es war ja auch nicht gefragt was wir toll finden ^^
    Uff, und ich glaube, das war ein Fehler, so detailreich auf deinen Beitrag einzugehen. Jetzt haben wir was vor uns. Ring frei.

  2. #2
    Zitat Zitat von Phoenix
    Weiterhin vermisse ich gute Vampir-Filme
    Joa, sowas wie Nosferatu könnte es echt mal wieder geben.
    Sehr geil ist da ja auch das Remake von Werner Herzog mit Kinski als Graf Dracula und Bruno Ganz als Jonathan. Die beiden sind darin einfach nur genial. Der (vom Original abgeänderte) Schluss ist eine der coolsten Szenen, die ich je gesehen habe. Ach, ich glaube ich werde ihn mir gleich mal wieder reinziehen.


    Hm, im grossen Ganzen dito an Serpico und Phoenix. Aber echt mal.

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