Insbesondere wenn man bedenkt, dass Zodiak seit jeher aus dem Meer erscheinen sollte und du das jetz einfach eigenmächtig so entschieden hast.Zitat von Artax
Najo, Hauptsache das Vieh ist da. >__> Und nun wo Arty wieder das Ruder übernommen hat und durch seine Ferien viel Zeit hat, kann ich ja wieder etwas kürzer treten und mich wieder voll und ganz Kamui widmen. °__°
Daher... auch gleich der 2. Teil vom Finale der Winhill Quest. !__! Musikempfehlung: The Battle of Kerak - Königreich der Himmel OST
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[FONT="Verdana"]Das Walddickicht durchschneidend hastete Kamui den schmalen Pfad entlang. Aus der Trance erwacht war seine schützende Aura erloschen und er atmete drückend. Ein leichtes Stechen durchschlang sein Brustkorb und brachte ihn fast ins Taumeln. Die Kräfte die ihn zuvor durchströmt hatten waren unbeschreiblich gewesen, doch tief in seinem Inneren ahnte er schon, ihr Preis war nicht gering.
Dem ungeachtet, nun waren andere Dinge wichtiger. Er musste sich beeilen, ihr durfte nichts geschehen. Er hatte sich geschworen, dass niemand mehr wegen ihm Schaden erleiden würde. Er recht nicht Lili. Wie konnte es überhaupt soweit kommen? Was war beim ursprünglichen Plan schief gelaufen?
Langsam entsinnte sich Kamui wieder der Geschehnisse vor seinem Erwachen.
Excalipoor drängte sich dabei im Laufen unweigerlich in sein Blickfeld
>>Hättest du dir dein Niesen nicht verkneifen können?<< , zischte Kamui ärgerlich.
>>Du bist doch selbst Schuld!<< , motzte sein ewiger Begleiter. >>Was versenkst du mich auch in diesem kalten See? Da ist es doch kein Wunder, dass ich mir ein Schnupfen hole.<<
>>Dafür hattest du dich aber auch schon vorhin bedankt, nicht wahr?<< Die Schnittwunden an seinen Händen wieder verdrängend, setzte Kamui noch ein Zahn zu.
Währenddessen kauerte Lili im Dunkeln hinter einem großen Baum am Rande der kleinen, vom fahlen Mondlicht erhellten, Waldlichtung. Viel Geschrei und Getöse aus dem Dorf drang dabei immer wieder leise an ihre Ohren, was sie noch mehr verängstigte. Doch sie hatte Kamui versprochen hier auf ihn zu warten bis er sie holen würde. Und so versuchte sie tapfer in die Dunkelheit zu lauschen in der hoffnungsvollen Erwartung, dass bald der Schrecken vorbei sein würde. Kamu wird Mama retten. Er wird uns alle retten!
Plötzlich vernahm sie ein Knacksen auf der Lichtung.
Vorsichtig spähte sie um den Baum und erkannte eine dunkle Gestalt sich umschauen. Zögerlich aus ihrem schützenden Versteck hervorkommend, versuchte sie die halbdunkel stehende Figur besser zu erkennen. Zuversicht keimte in ihr auf. >>Kamu, bist du das?<<
Die Dunkelheit des Pfades lichtete sich langsam. Die Waldlichtung...endlich!
Kamui drosselte seinen Lauf als er sein Ziel erreicht hatte. Achtsam ließ er sein Blick durch das sich auftuende Rund schweifen, als eine euphorisch dumpfe Stimme seine Aufmerksamkeit erzwang. >>Willkommen, Häretiker!<<
Kamuis schlimmste Befürchtungen wurden Realität als sein Augenmerk auf die Gestalten im Zentrum des Platzes fiel.
>>Kamu!!!<< , rief Lili in der Gewalt des Obermönches verzweifelt, als dieser seinen Ärmel auf ihren Mund drückte um sie zum Schweigen zu bringen.
>>Lili!<< Kamui machte ein Schritt nach vorn.
Bedrohlich erhob die dunkle Gestalt ihre Stimme. >>Keine Bewegung! Sonst...<< Ein Dolch legte sich an die Kehle des Kindes.
Kamui erstarrte inmitten der Bewegung. Regungslos erfasste er die missliche Lage. Doch er erkannte schnell. Das Risiko war zu groß um unüberlegt zu handeln und so tat er das einzig vernünftige in dieser Situation. Er ließ Excalipoor einige Meter vor sich zu Boden fallen.
>>Gut so...<< , schallte ein hämisches dunkles Lachen unter der schwarzen Kapuze seines Gegenübers hervor.
>>Wage es ihr ein Haar zu krümmen, ich schwöre dir, das überlebst du nicht!<< , mahnte Kamui. Der bissige Ton unterstrich dabei die zweifellose Drohung.
>>So emotional?<< , lachte die Gestalt erneut gehässig auf. >>Sie wäre doch nicht die erste Unschuldige die ihr opfert!<<
>>Schweig!<<
>>Warum denn? Schau dich doch in dieser Welt um, der Grad zwischen Gut und Böse ist so schmal, was macht dich also so sicher, dass ihr es nicht in Wirklichkeit seid, die für diese Welt eine Bedrohung darstellt?<<
Die Worte des Anführers hallten bedrohlich durchs Rund und noch beunruhigender war, dass Kamui ein nachdenkliches Schweigen erfasst hatte und er außer Stande sich dieses Vorwurfs freizusprechen .
Doch ein leises Knacksen und Dehnen, welches kaum hörbar hinter ihm aus dem Wald drang, ließ ihn jedoch seine Worte wiederfinden.
>>Ich weiß es auch nicht, aber ich bin es auch nicht, der sich gerade hinter einem unschuldigen Kind versteckt!<<
Sein Gegenüber schien erneut erheitert worden zu sein.
>>Unschuld... welch rares Gut in dieser Welt, nicht wahr? Doch das wird sich ändern, alles wird sich ändern! Denn bald ist endlich der Tag gekommen, an dem sich meine Prophezeiungen auf den Fragmenten erfüllen werden.<<
Um den, im Mondlicht bedrohlich dunkelrot schimmernden Himmel zu preisen, reckte er euphorisch den Dolch gen Himmel.
Nicht für dich ..., urteilte Kamui in diesem Moment endgültig. >>Talia, jetzt!<<
Auf sein eigenes Kommando hin, wich Kamui blitzschnell ein Schritt zu Seite um die Schussbahn auf den kurzfristig konsternierten Kuttenanführer freizugeben. Noch während des selben Wimpernschlags sauste aus dem dunklen Dickicht des Waldes ein Pfeil. Präzise zischte das Bogengeschoss Millimeter genau an Kamuis Oberkörper vorbei und traf den Geiselnehmer gezielt in die rechte Schulter. Vom Schmerz übermannt ließ er den Griff um das Mädchen reflexartig locker. Sie nutze die Chance, riss sich los und stürzte nach vorn.
... denn ich habe etwas geschworen..., führte Kamui sein Gedanken fort, als er gleichzeitig nach vorn schnellte.
Synchron taumelte der vom Pfeil getroffene Kuttenmönch zurück. Doch wutentbrannt reckte er den Arm in Richtung des fliehenden Mädchens und dem ihr entgegenstürzenden jungen Kriegers. Ein gebündelte Energie entlud sich in einem rot zuckenden Blitzinferno.
...geschworen, sie zu beschützen ...
Im Angesicht der Entladung warf sich Kamui Lili entgegen, packte sie und drehte sich zwischen sie und dem Angriffs. Das kleine Mädchen mit seinem Körper abschirmend, bettete sich gleichzeitig Flare wie ein schützender Panzer über seine Rückenpartie.
Unter einer lärmenden Detonation und getragen von einer feurigen Erschütterung traf die machtvolle Attacke des Kuttenmönches auf Kamui.
>>... und diesmal werde ich nicht versagen!!!<< , schrie Kamui noch ehe sich der aufkommende Rauch verzogen hatte. Wand sich dabei um und schleuderte mit einer Handbewegung der rotgesäumten Mönch die volle Kraft seiner telekinetischen Kräfte entgegen.
Von dieser Entladung voll getroffen, wurde die noch vor kurzem so triumphierende dunkle Gestalt zu einem wehrlosen Passagier auf einem Flug, der erst mit einem knochenbrecherische Aufprall an einem Baumstamm, ein Ende nehmen sollte.
>>Lauf zu deiner Mutter!<< , befahl Kamui dem geschockten Mädchen entschieden und wies dabei auf Talia, die mit dem Bogen in der Hand aus dem Dickicht gesprungen war und zu ihnen gelaufen kam.
Kamui hingegen hatte sich anderem zu widmen, als er aufstand. Ein Blick hinüber zu Excalipoor genügte und das Schwert schwebte zurück in seine Hand. Daraufhin wand er sich seinem scheinbar geschlagenem Gegner zu und ging langsam auf ihn zu.
Der hochmütige Anführer des Kuttenordens lehnte indes am Fuße des Baumes. Der junge Mann trat vor ihn, die Klinge seines Schwertes in der rechten Hand ruhend, sah er ausdruckslos herab. >>Ich hoffe das hast du auch prophezeit...<<
Ein stilles Lachen entsprang der Dunkelheit. >>Schade, du hast es scheinbar immer noch nicht verstanden, Kamui....<<
Misstrauische Falten zogen sich plötzlich über Kamuis Stirn und das Blut in seinen Adern gefror allmählich, als sich sein Gegenüber langsam wieder aufrappelte. Diese Stimme!?
Das verzerrt Sterile war aus der Stimme des rotgesäumten Anführers gewichen und an ihrer Stelle war eine getreten die dem jungen Mann beängstigend vertraut war. >>Dabei sollte die Zeit dir doch mittlerweile gezeigt haben wo du hingehörst....<<
>>Das kann nicht sein....<< , stammelte Kamui ungläubig. Während Excalipoor in seiner Hand unsagbar schwer wurde, so kraftlos machte ihn der Anblick seines wahren Gegenübers, der nun langsam die Kapuze von seinem Haupt schob.
>>...und dennoch ist es so, mein junger Krieger.<< , gab das weißhaarige Antlitz, welches in diesem Moment zu Tage gefördert wurde mit alter und rauer Stimme wieder und wusch Kamuis letzten Zweifel an seinem grausigen Verdacht davon.
>>Ic... Icedive, du bist der Anführer des Ordens? Aber dann...<< , aufgewühlt sah der junge Mann in das Gesicht des alten weisen Mannes. Und schlagartig kamen ihm die Worte wieder in den Sinn auf die er zuvor auch schon keine Antwort hatte. Doch diesmal trugen sie noch einen beängstigenden Unterton mit. >>Schau dich doch in dieser Welt um, der Grad zwischen Gut und Böse ist so schmal, was macht dich also so sicher, dass ihr es nicht in Wirklichkeit seid, die für diese Welt eine Bedrohung darstellt?<<
Endlose Sekunden vergingen, in denen sich Kamui außerstande sah sich zu bewegen. Während sich auf dem Gesicht der Weisen ein herausforderndes Grinsen forcierte. >>Auf bald, Kamui!<< Er wand sich ab. >>Und Willkommen zurück.<<
>>Warte!<< , Kamui riss sich aus seiner Starre, doch es war zu spät. Als er den Icedive packen wollte, war dieser schon verschwunden. Sein Körper dabei im Nichts aufgelöst, war kein Anzeichen seiner Existenz geblieben. >>Verdammt!<<
Der junge Mann ballte frustriert die Faust und schlug sie gegen ein Baumstamm >>Was spielt ihr da nur für ein grausames Spiel?<< , dachte er mehr als, dass er flüsterte.
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