Wir leben nicht wirklich.
Es ist ein Antäuschen von Gefühlen, ein gegenseitiges Belügen ohne Ende.
Wir lügen, weil wir Angst vor der Wahrheit haben und dann graben wir. Denn wir wollen sie nicht sehen, diese schreckliche Wahrheit, es nicht spüren, dieses Gefühl, dass alles, wofür wir je gekämpft haben, mehr als nur falsch war.
Wir leben nicht wirklich.
Und du weißt das. Lass uns gemeinsam den Weg zurückgehen. Zu den Anfängen; wie alles begann, nur, um zu sehen, was davon eigentlich noch übrig ist. Was wir sehen werden, vorausgesetzt, du kommst mit, weißt du, dass werden nur Ruinen sein. Und die Gräber unsrer selbst, die wir in weiser Voraussicht geschaufelt haben.
Komm mit mir, ich bitte dich. Auch wenn ich dir nicht garantieren kann, dass wir je wieder mit heiler Haut herauskommen werden. Oder ob wir überhaupt entkommen können. Du weißt doch, dass der Sog der Vergangenheit stark ist.
Fast so stark, wie meine Angst vor der Zukunft. Stärker als wir vielleicht, aber alleine hätten wir gar keine Chance.
Die Ruinen, du erinnerst dich, sie können wieder zu etwas Schönem werden und die Vergangenheit kann uns zeigen, wie wertvoll die Gegenwart ist, verstehst du?
Schau auf die Gräber und lies die Inschrift, lies sie laut:
Ich und Du.
Rechts und Links.
Was ist schon falsch und was wohl richtig?
Gelogene Sünden, verstreute Gemüter und was auch immer geschieht.
Hier sind wir sicher.
Verstehst du denn nicht? Hier ist unser Platz. Nicht dort vorn, an der Front.
Nicht bei den Stacheldrähten und den Schützengräben, die unser Leben durchziehen.
Nicht bei den brennenden Panzern und schreienden Menschen. Gekleidet in Grün. Gefertigt aus Angst. Beschmiert mit Blut. Du siehst?
Unser Platz ist hier. Neben unseren Träumen, oder das, was sie einmal waren.
Nimm du den Stein dort und leg ihn auf den dort drüben. Ich helfe dir.
Gemeinsam bauen wir unser Schloss wieder auf. In der alten Pracht.
Mit den alten Idealen und neuen Ideen. Wir sind stark, wenn wir nur zu zweit sind.
Ich bitte dich, geh nicht.
Lass mich nicht hier allein, zwischen den Steinen und was sie waren und ohne der Hoffnung, sie je wieder zu dem zu machen, was sie sein könnten.
Bitte. Du weißt, dass der Nebel nicht die Angst ist und Liebe nur ein trügerisches Gefühl. Aber bitte bleib hier und hilf mir, die alten Götter wiederzuerwecken, unser altes ICH wieder zu beleben.
Auferstehung.
Wir können es schaffen. Lauf nicht weg!
Der Weg ist steinig und alt. Die Kanten der Trümmer sind elendig scharf aber das Blut wird nicht umsonst vergossen. Es vermischt sich nicht vergebens mit dem alten Staub und den Steinen.
Bitte glaube mir...