ich seh mein mukke-machen gar nicht in konkurrenz zum mukke-hören, sondern als eine kreative ausdrucksform mehr, die man mal mitgenommen haben muss. musikalisches talent habe ich keines, außer vielleicht zwei dutzend akkorden krieg ich auf der gitarre nichts hin. freilich müsst ich da denken, fast jeder kanns besser als ich, warum nicht sein lassen. aber selbst mit meinen beschränkten mitteln kriegt man was eigenständiges hin, liedermachertechnisch kann man immer was bringen, da läuft ja dann auch viel über den text, und 'ne kompakte ohrwurm-melodie lässt sich auch als unbegabter hier und da schon mal raushauen. dem breitgefächerten musikgeschmack stehen dann meine ganz persönlichen minimalistischen kleinode gegenüber, die mir nichtsdestotrotz immer wieder was geben beim hören und mitunter sogar anderen. musik, die ich höre, nach spiele ich nie.
ich find ganz und gar nicht, dass man als musik-interessierter auch musik machen muss. das kanns einem vielleicht auch ein stück weit verderben, vielleicht auch unbewusst und gar nicht wahrgenommen, wenn irgendwelche hobby-guitareros beim hören jedes riff zerlegen und sich mit technikgewichse meinen brüsten zu müssen.
ich mache musik nicht, weil ich musik höre, sondern ich mache musik, weil ich generell alle spielarten kreativer ertüchtigung für mich ausnutz. mir gehts nicht darum, anderer leute musik so tüchtig und versiert wie gekonnt nachspielen zu können, sondern lieber etwas unbeholfen in der beherrschung des instruments was eigenes hinzuzaubern, das eher im kleinen rahmen funktioniert, vielleicht sogar für wen anders als nur für mich.