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Auf dem Famicom wagt man sich mit Highway Star (Racing) und JJ (Shooting) auch mal an neue Genres. Doch auch diese mehr oder weniger innovativen Spiele konnten nicht darüber hinwegtäuschen, dass Square zu dem Zeitpunkt noch keinen einzigen Hit produziert hatte. Schon ein Jahr nach der Gründung von Square Co. Ltd. war die finanzielle Krise kaum noch zu überwinden. Um den drohenden Konkurs abzuwenden, musste Square darum alles auf eine Karte setzen. So wurden alle verfügbaren Kräfte für ein letztes großes Projekt mobilisiert. Der eineinhalb Jahre zuvor durch Dragon Quest ausgelöste Rollenspielboom kam Square gerade recht. Sakaguchi hatte schon früher einige Erfahrungen mit amerikanischen Rollenspielserien wie Wizardry oder Ultima gemacht. Obwohl er das Erscheinungsbild dieser Spiele eher seltsam fand, war er von dem Prinzip begeistert und wollte dieses auf den japanischen Markt übertragen. Nun hatte er die Gelegenheit dazu. Da es möglicherweise Sakaguchis letztes Spiel werden würde, entschied er sich für den dramatischen Namen Final Fantasy. Um das Erscheinungsbild kümmerte sich der bekannte Künstler Yoshitaka Amano, für die Musik war der heute schon legendäre Composer Nobuo Uematsu zuständig. Da die technische Umsetzung von aufwendigen Rollenspielen damals noch sehr schwierig war, holte man sich sogar extra Hilfe aus dem Ausland: Der gebürtige Iraner Nasir Gebelli, der sich durch seine revolutionäre Programmiertechnik bereits in der Apple-Szene einen Namen gemacht hatte, sollte in den kommenden Jahren zum Hauptprogrammierer von Square werden, da der 6502-Prozessor im Famicom dem des Apple II sehr ähnlich war. Am 18. Dezember 1987 kam Final Fantasy schließlich auf den japanischen Markt. Zu dieser Zeit war bereits der zweite Teil der Dragon-Quest-Reihe erschienen und der Release des dritten Teils stand kurz bevor. Zwar konnte Square mit Final Fantasy nicht im Geringsten an der Vormachtstellung von Enix kratzen, mit den geschätzt 590.000 verkauften Einheiten konnte die Firma aber mehr als zufrieden sein. Der Grundstein für den heutigen Erfolg von Square war gelegt und die finanzielle Krise erst mal überwunden.
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