Die jämmerlichste Side-Quest aller Zeiten
Hallo Leute,
ich habe gerade folgende Geschichte gefunden und kanns nur bestätigen, falls jemand noch weitere Geschichten findet/gefunden hat über DQ8 bitte hier posten.
Ich hoffe ihr lest es.
Die jämmerlichste Side-Quest aller Zeiten

Neulich in Dragon Quest VIII. Das Königreich Ascantha hat ein Problem, genauer gesagt, EIN PROBLEM! Als vor zwei Jahren die Königin gestorben ist, hat der König (siehe oben) Staatstrauer befohlen und sich in seinem Zimmer eingeschlossen. Von all dem ahne ich natürlich nichts, als ich die Stadt betrete. Schliesslich besteht das Königreich lediglich aus einem Schloss und fünf Häusern, und Neuigkeiten verbreiten sich nur langsam auf der Insel, was wohl an der hohen Monsterdurchseuchung liegt. Ein wenig komisch kommt es mir aber schon vor, dass alle Passanten schwarz tragen und beim kleinsten Anlass Rotz und Wasser heulen.
Als echter Held renne ich daher sofort in den Thronsaal, wo ich allerdings nur die Zofe antreffe. Die sagt mir, ich solle doch bitte später nochmal wiederkommen. Na gut, warte ich also bis zum Abend und gehe dann zurück zum Schloss. Da liegt dann der weinerliche König auf seinem Thron und jammert mir vor, wie traurig das Alles wäre, und dass er nicht in der Verfassung zum Regieren sei. Woraufhin wieder die Oberzofe antanzt und mir erzählt, dass ihre Grosseltern was über eine gewisse Legende wüssten, die hier weiterhelfen könnte. Sie könne allerdings nicht persönlich nach Hause, weil sie sich ja schliesslich rund um die Uhr um den König kümmern muss. Na schön, was tut man nicht alles für Erfahrungspunkte.
Auf dem Weg nach draussen rede ich nochmal mit ein paar Vasallen. Die erzählen mir uni sono, dass sie ihren König lieben und ihm auch nicht übel nehmen, dass er das Königreich in den letzten Jahren total runter gewirtschaftet hat. Ne is klar. Eins zwei Geheimpolizei sage ich da nur. Das gammelige Gehöft der Grosseltern ist zwei Minuten Fussmarsch vom Schloss entfernt; das entspricht etwa sieben Zufallsbegegnungen. Ich denke die alten Leute müssen mindestens Lv150 sein, da sie in so einer feindseligen Umgebung leben, und bin entsprechend freundlich. Die Legende, so erfahre ich, besteht darin, dass man sich abends auf den 100 Meter entfernten Hügel stellen und fünf Minuten warten soll. Dann erscheint einem ein Elf, der jeden Wunsch erfüllen kann. Aber an so eine alte Legende glaubt heutzutage natürlich kein Mensch mehr. Deshalb stehe ich eine knappe Viertelstunde später auch im Wohnzimmer des besagten Elfen.
“Sag nichts,” meint der Elf, “deine Stiefel erzählen mir alles.” Jahrhunderte in einem kleinen Zimmer mit grässlicher Musik scheinen auch auf ätherische Fabelwesen grässliche Auswirkungen zu haben. Nun gut, meine Stiefel sind offenbar der Meinung, dass ein toter Endgegner oder eine tolle Waffe keine guten Wünsche sind. Zumindest will der Elf auf einmal, dass ich ihn nach Ascantha bringe. Dort angekommen zupft er einmal kurz an seiner Harfe und die tote Königin fährt ruckzuck aus dem Grab. Na ja, ihr Geist jedenfalls. Was folgt, sind die schrecklichsten 20 Minuten seit Erfindung der nicht-interaktiven Zwischensequenz. Einen so schmalzigen, mit Käse überbackenen Dialog hat die Videospielewelt noch nicht erlebt meine Damen und Herren. Und seine Waschlappigkeit König Pavan demonstriert eindrucksvoll, warum Inzucht über mehrere Generationen keine gute Idee ist.
Irgendwann verschwindet der Geist dann glücklicherweise (und mit ihm der fliegende, Harfe spielende und schrecklich tuntig redende Elf), der König hat seinen Seelenfrieden wieder und ich erwarte meine Belohnung. Die besteht aus einem Abendessen und folgendem legendären Dialog: “Ich bin euch so dankbar! Ich werde euch alles verraten, was ich weiss.” “Was kannst du uns über den finsteren Schurken Dhoulmagus verraten?” “Nix.” “Oh… gut… wir brechen dann mal auf.” “Jo, tschüss!”
Auf der nach unten offenen Richter-Skala erreicht diese Quest jedenfalls eine -10. Sie ist doof, unglaubwürdig, zu lang und man kriegt absolut nichts dafür. Ausserdem möchte ich nie wieder in die Nähe eines so jämmerlichen Jammerlappens geraten. Nachher ist seine Sissyhaftigkeit noch ansteckend.
5. Januar 2006 um 14:22 Uhr, von Stefan