Der kühlende Nieselregen war eine Wohtat für seinen geschundenen Körper; die feinen, kalten Wassertropfen hatten in Windeseile einen dünnen Film Feuchtigkeit über sein Gesicht gelegt und kühlten sein aufgewärmtes Gesicht und die provisorisch versorgten Wunden.
Die Blutungen hatten dank einer Salbe, die Sh@dow auf seine Wunden geschmiert hatte, aufgehört und nun brannten seine Schnittwunden und die Platzwunde an der Stirn nur noch; doch dies war ein geringes Opfer, das er gern in Kauf nahm und das seine geringste Sorge war. Was den Blondshopf beschäftigte, war die Tatsache, wie er in seinem ausgelaugtem Zustand eine mögliche zweite Konfrontation mit Trial überstehen sollte? Dieser Kampf hatte bereits einiges von ihm abverlangt und etwas in ihm geweckt, das... er wusste nicht mehr genau, was es war, doch er hatte Angst, dass "es" wieder die Oberhand gewinnen würde.

Die Gruppe kam bei ihrer Verfolgung Trials nicht sehr schnell voran und DJ n wusste, dass es seine Schuld war. Er wollte auf der einen Seite seinen alten Freund nicht entkommen lassen, ihn vor der Ministry beschützen; doch auf der anderen Seite wusste, er dass Trial nun nicht er selbst war und seine Hilfe wohl kaum brauchen würde, um sich seines Lebens zu erwehren. Doch die starken Verletzungen, die er... oder "es" Trial zugefügt hatte, gaben DJ n zu denken; der Blutverlust musste groß sein und irgendwann würde es auch dem Plagegeist schwer fallen, Trials Körper zu benutzen, wenn dieser kurz vor seinem Ende stand...
Mit der linken Hand bedeckte der Kämpfer seine Augen; Tränen flossen sein Gesicht herab. Es war das erste Mal seit langer Zeit, dass DJ n weinte. Er weinte, weil er seinem alten Freund wohlmöglich den Tod beschehrt hatte, aber vor allem weinte er, weil er Angst vor sich selbst hatte... unglaubliche Angst...

"Alles in Ordnung?" fragte Tyrant. Mit einer raschen Bewegung wischte der Blonde die Tränen aus dem Gesicht und bemühte sich um einen gefassten Ausdruck. " Es geht schon. Bin nur noch etwas schlapp vom Kampf, das ist alles.".
Es schien der Blick Tyrants zu sein, der DJ n sagte, dass er das Lügen nochmal üben sollte; doch Tyrant sagte nichts weiter und setzte stumm seinen Weg fort.
Das Feuer an einem der dunklen Türme war ihr erklärtes Ziel; dies musste der wahre Turm der Ministry in Bremen sein, denn dorthin begab sich auch Trial.

Plötzlich blieb DJ n stehen. Er hatte einen Entschluss gefasst.
"Was ist?". Es war Sh@dow, der die Frage stellte und als erstes das Stoppen des Blondschopfes bemerkt hatte. Tyrant und Black Rose hielten kurz nach dem Kämpfer mit den zwei Schwertern an. "Verfolgt ihr Trial weiter. Ich halte euch nur unnötig auf." sagte DJ n und blickte seine rechte Hand an, die er langsam zu einer Faust ballte und wieder entspannte. "Der Kampf war härter als ich dachte; so bin ich euch keine Hilfe. Versucht ihr, Trial zu kriegen. Seine Verletzungen sind weitaus stärker als meine und bald dürfte er auch nicht mehr weiter können.".
Das schien seinen Kameraden einzuleuchten, denn einstimmiges Nicken war die Antwort. "Aber was machen wir, wenn er uns angreifen will?" warf Sh@dow gerechtfertigter Weise ein. DJ n konnte sich seine folgende Antwort nicht erklären: "Er wird euch nicht angreifen... ich weiß nicht warum, aber er wird es nicht tun... ich fühle, dass unsere Ziele denen Trials nicht unähnlich sind...".
Wortlos bewegte sich DJ n zu einer Bank an der Seite der Straße und ließ sich auf diese fallen. Er musste erstmal wieder zu Kräften kommen.
"Ich werde bei ihm bleiben; so kann er sich ja nicht mal gegen ein Kleinkind mit nem Luscher wehren..." ertönte plötzlich Black Roses Stimme und der Blonde sah die junge Frau verwundert an...


[occ]@ Rose:
Ich will uns Angeschlagene mal etwas aus dem Schussfeld bringen ^^ Nicht, dass wir nachher noch abkratzen ^^''[/occ]