Priwet,
ich mach mal Forschung am lebenden Subjekt. Hier hab ich mal das erste Kapitel meiner Geschichte/ Story/ Parodie. Auch wenn es etwas viel Text ist sollte die verlockung dass es witzig ist (oder sein soll) und nicht staubtrocken mehr Leser dazu animieren den Text zu lesen. Feedback ist erwünscht, nicht nur das ich verlange es auch.
Dabei möchte ich im Vordergrund wissen welche Stellen ihr witzig und welche weniger witzig fandet. Ich hab da verschiedene Witz-Stile eingebaut (glaub ich mal) und ich wär mal gespannt welcher euch am meisten zusagt.
Naja viel spaß...und so...
>>Hosenscheißer. Komm her. <<, krächzte der alte Centaur.
Der Hosenscheißer hieß Bob und er war ein Mensch. Das ist die denkbar schlechteste Kombination die es gibt wenn man bedenkt dass er aus „Sikir Bashka“ stammt. Sämtliche legendäre Lebewesen bevölkerten diese Welt, Gnome, Orks, Pegasi und viele weitere, doch war der Mensch dass denkbar langweiligste Wesen. Selbst Goblins hatten ihre legendäre Hässlichkeit und Gnarks ihre Dummheit.
Der alte Centaur war Bobs mürrischer Adoptivvater Nessos, seid Bobs Eltern von einem Steuereintreiber-Drachen versehentlich zerrieben wurden. Centauren waren dreckige, meist betrunkene, vulgäre Pferde mit einem menschlichen Oberkörper. Oder Menschen mit einem widerlich hässlichen Unterleib bzw. Hinterleib. Ihre physische Stärke steht in Relation zu ihrer mangelnden Intelligenz. Ihr versuch eine eigene Nation zu gründen schlug fehl als sie realisierten dass Bier sich nicht von selbst braut. Was sie besonders unbeliebt macht, ist ihre zwanghafte Sucht an ihren Kot zu schnuppern und ihn, jedem der vorbeigeht, zu zeigen falls sie mal „ein besonders außergewöhnliches Exemplar hergestellt“ haben. Frauen aller Rassen haben eine Abneigung gegen diese Kreaturen was sie immer wieder dazu treibt jene gewaltsam zu entführen. Im äußersten Notfall würde sich ein Centaur auch mit einer Stute begnügen, was ihre unbeugsame Natur betont.
Nessos war keine Ausnahme, doch er war inzwischen alt und konnte beim wilden Lebensstil seiner Kumpane nicht mehr mithalten.
Der Tag begann für Bob mit einem unsanften Aufwecken durch Nessos. Während er Bob mit einem Vorderbein wach trat, löffelte er gleichzeitig die letzten Reste seines Eintopfes aus der Schüssel.
>>Was ist los? <<, fragte Bob schlaftrunken.
>>Wir müffen losch, mampf. Heute wird wieder geschammelt. <<
Dabei wurde ein respektabler Anteil an zerkauten auf Bobs Bett verteilt, der Speichel hatte die Physik auf seiner Seite und flog bis in Bobs Gesicht dank geringerem Gewicht und aerodynamischerer Form.
>>WANN HÖRST DU ENDLICH AUF MEIN BETT VOLLZUSPUCKEN. HIER LIEGEN ESSENSRESTE VON VOR ÜBER DREI WOCHEN DRIN. <<, fuhr Bob ihn an.
>>Wasch auch immer, losch beweg disch. <<
Die Hütte in der die beiden lebten war ziemlich runtergekommen. Centauren waren nicht für Häuser geschaffen und so ging jedes Mal etwas kaputt wenn Nessos ins Haus kam. Einmal stolperte er und riss eine Wand ein, das Loch wurde jedoch nie repariert und seit dem hatte ihre Hütte zwei Eingänge. Bob hatte schon vor langer Zeit aufgegeben das Haus instand zu halten, inzwischen beseitigte er nur den gröbsten Dreck den Nessos ins Haus trug. Das Innere war spärlich ausgestattet. Es gab einen kleinen Tisch mit zwei Hockern, ein fast leeres Bücherregal und zwei Betten. Nessos als Centaur brauchte nichts von diesen Möbeln, ihr behielt sie als eine Art Trophäe. Den Tisch samt Stühlen hatte er einem einstigen Klassenkameraden vor vielen Jahren geklaut. Auf diese Leistung war er besonders Stolz da es eine Herausforderung war auf der Geburtstagsfeier seines Freundes den Tisch zu klauen ,an dem alle saßen und Kuchen verzehrten, und mit ihm dann auch noch aus dem Haus zu verschwinden ohne dass es auch nur einer mitbekam. Letzten Endes hatte er es doch geschafft, doch wie, hatte er Bob niemals verraten. Das Regal hat er aus der städtischen Bücherei gestohlen. Diese Aktion war weniger fordernd da die Bibliothekarsaufseherin zwar hören könnte wenn jemand in der Toilette rauchte und die Asche auf den Boden fallen lies aber ansonsten blind wie der Hintern eines Grottenolms war. Das Bett, in dem er noch nie eine Nacht verbracht hatte, besaß er nur aus Prinzip da Bob auch eins hatte. Centauren waren schwer zu verstehen.
Nachdem Bob sich angezogen hatte ging er nach draußen wo Nessos auf ihn wartete. Er stand mit dem Rücken zur Hütte und lies seinen Schweif hin und her weder wedeln.
>>Kleiner, kratz mich mal am allerwertesten. <<, sagte Nessos ohne sich umzudrehen.
>>Lieber gebe ich einem Ork einen Zungenkuss. <<, antwortete Bob.
>>Du bist ein schlechter Enkel. Dann reich mir mal wenigstens den Besen. <<
Wortlos nahm Bob den Besen, der an der Wand lehnte, und übergab ihm Nessos. Bob fiel ein dass Nessos seid jeher niemals den Sinn eines Besens erfahren hatte und er anscheinend in seiner Naiven Art dachte dass es ein weiterer Gegenstand war denn man extra für Centauren erfunden hatte. Genauso wie Löffel, Luft und Stockenten.
>>Hätten wir einen Arm am Arsch wären wir Centauren wahrhaftig perfekt,<< ,ächzte Nessos während er sich genüsslich den Rücken kratzte.
>>Hosenscheißer, uns fehlt noch das Grünzeug für unseren Eintopf. Lass uns gehen. <<
Bob wollte fragen ob Nessos bereits gejagt hatte, aber ein kurzer Blick zur Feuerstelle genügte um zu verstehen dass die aufgespießten Wiesel das Fleisch liefern würden.
>>Sitz auf. <<, sagte Nessos knapp.
Bob kletterte auf seinen Rücken und Nessos trabte los ihn Richtung Wald.
>>Was ist schon wieder? <<, fragte Bob gelangweilt. Seid Stunden stapften die beiden durch den Wald auf der Suche nach Zutaten für eine Mahlzeit.
>>Hier, grab die Wurzel aus. <<, befahl der alte.
>>Grab sie doch selber aus, du frisst dieses stinkende Zeug also grab. <<
>>Mit Hufen kann man schlecht graben du respektloser kleiner Scheißer und jetzt grab. <<
>>Beug dich doch runter. <<
>>GRAB. <<, schrie der alte.
Bob fing an im Dreck zu scharen, während er die Wurzel ausgrub äffte er den Centauren nach.
>>Wä wä wä mit Hufen kann ich nicht graben aber dafür-<<
>>Was hast du gesagt? <<, unterbrach Nessos ihn.
>>Fertig, da haste deine Wurzel. Aber tu mir einen gefallen und friss das Zeug wenn ich nicht da bin. Du stinkst danach…eigentlich stinkst du ja immer. <<
Bob wartete auf eine Gegenantwort, doch es blieb still. Als er sich umsah konnte er Nessos ein paar Meter entfernt im Gras liegen sehen. Bob fürchtete das schlimmste und eilte zu ihm hin.
>>Was ist los? <<
Nessos stöhnte und zeigte mit seiner Hand auf eine Pusteblume.
>>Eine Pusteblume, na und? <<
>>Ich bin allergisch gegen Pusteblumen. <<, antwortete Nessos stöhnend.
>>Was? Seid wann den das? <<, fragte Bob überrascht.
>>Schon immer. <<
>>Warum hast du mir das nie erzählt. <<
Nessos macht eine Pause.
>>…Es war mir…peinlich. <<
Bob musste sich das lachen unterdrücken.
>>Ich geh und hole einen Arzt. <<
>> Du bleibst schön hier, ich könnte mich doch nicht mehr in der Stadt blicken lassen wenn sie wissen dass der großartige Nessos allergisch gegen Pusteblumen ist. <<
>>Ich hab dir schon mal gesagt dass dein Rufname in der Stadt nicht „großartiger Nessos“ ist sondern Pferdeficker-<<
>>VERFLUCHT. <<
>> Soll ich nun einen Arzt holen? <<
>> Nein, lieber hack ich mir die Hufe und steck sie mir in den Hintern als das Gespött der Stadt zu werden. <<
>>Würdest du auch eher sterben? <<
>>……Eventuell…ja.<<
Nessos stöhnte auf.
>> Ich verfluche dich Pusteblume…ich fühle wie es mit mir zu ende geht. <<
Bob war entsetzt. Er hätte nicht gedacht dass die Lage so Ernst war.
>>Du hast doch nicht wirklich vor abzukratzen? <<
>> Doch ich spüre es, versprich mir dass du stets nach der Lebeweisen der Centauren leben wirst.<<
>>Ach so, du meinst ich soll jedes Jahr mindestens eine Stute durchnehmen, immer frische Hufeisen tragen und immer wann ich es kann die Kamelmenschen bekämpfen? <<
>> Ganz genau. <<
>> Es gibt aber keine Kamelmenschen. <<
>> Doch, Tod allen Kamelmenschen. Solange es Pferdemenschen wie uns gibt wird es Kamelmenschen
geben. <<
Nessos bekam einen schweren Hustenanfall.
>>Ich muss dir noch was sagen…Bob. <<
Schon dass Nessos Bob beim Namen nannte machte die Situation für Bob zu einer ernsten Sache.
>>Du wolltest doch Koch werden und immer wolltest du die geheimen Zutaten für die Spezialsuppe wissen. <<
>> Ja, und das will ich immer noch. <<
>> Nach einem besonders langen und anstrengenden Ausritt, habe ich mir den Schweiß mit einem Tuch abgewischt und ihn dann über dem Kessel ausgedrückt. <<
Bob musste sauer aufstoßen.
>> Und die Spezialknusperdinger die du so mochtest, war der abgeschabte Dreck unter meinen Hufen. <<
Ekel und die Tatsache dass die Suppe trotzdem vorzüglich schmeckte lieferten sich einen Kampf.
>>Wie…erniedrigend auf der ersten…eite zu sterben…dabei sollte dies doch…meine…bio*krächz*fie werden…ver…dammt.<<, krächzte der alte Centaur noch ein letztes Mal und schloss für immer seine Augen.
Bob stand wieder auf und wusste nicht was zu tun war.
Wenigstens brauch ich ihn nicht zu vergraben. Er wollte schon immer stinkend auf dem Feld verwesen, dachte sich Bob. Es überraschte ihn dass er keine Trauer fühlte, stattdessen starrte er gleichgültig auf den Leichnam.
Nun war er allein und wusste nicht was zu tun war, jetzt wo Bob nachdachte fiel ihm auf dass er schon lange selbstständig war und auf Nessos niemals angewiesen war. Alles was Bob zum Leben brauchte, Kleidung und Essen hatte er sich selbst beschafft. Nessos konnte nicht kochen, bis auf seinen berühmten Eintopf. Sonst war er den ganzen Weg unterwegs, kam mittags nachhause um zu Mittag zu essen oder um Bob anzuschreien wenn das Essen nicht fertig war, dann war er wieder bis zum Abend unterwegs. Gelegentlich kam er mit Pilzen oder Wurzeln zurück die er gesammelt hatte, Bob konnte nichts mit ihnen anfangen und so vergammelten sie langsam an dem Platz an dem Nessos sie abgeladen hatte bis sie Bob schließlich wegräumte.
In der Stadt hatte Bob auch niemanden, zu dem war er nur zwei Mal da gewesen bis Nessos beschlossen hatte mit sämtlichen Stadtbewohnern Krieg zu führen da ihm ein Satyr einmal nach dem Weg gefragt hatte und die Szene damit endete dass Nessos von Polizeibeamten aus der Stadt gejagt wurde. Bob war Nessos Verbündete und hatte somit ebenfalls der Stadt zu boykottieren. In Gedanken versunken schlenderte Bob nachhause und verbrachte den Rest des Tages damit über seine Zukunft nachzudenken.