achja, jane austen hat ihren titel als beste britische schriftstellerin schon zu recht. war zwar stellenweise etwas zäh zu lesen, hat mir aber insgesamt sehr gut gefallen. man kaut nur ewig, da das buch doch recht umfangreich geraten ist und man viele passagen doppelt lesen muss, ehe man austen's verschachtelten satzbau ganz erfassen kann (das altertümliche vokabular ist auch nicht ohne, aber nach den ersten hundert seiten hat man ihren stil mitgeschnitten).

eigentlich ist es ja ein recht trivialer liebesroman und auch recht abgehoben, aber man muss die kritik sehen, die sie in ihm versteckt. einen subtileren, köstlicheren zynismus wird man so schnell nicht finden. oft hat man das gefühl, dass austen (bzw. der narrator) einfach nur ganz kühl das geschehen unkommentiert beschreibt... und dann kommt's: kleine implizite seitenhiebe hier und da und dann ein kräftiger fusstritt in den bauch mit der rhetorischen geschicktheit einer gut angesetzten rasierklinge. °___°
göttlich überzeichnete charaktere, über die man nur lachen kann. die britische oberschicht auf ihr nacktes selbst zerlegt und lächerlich gerendert.

  • cousin henry von anthony trollope habe ich gerade angefangen. bra~, wird mich nicht halb so sehr interessieren wie austen, obwohl beides charakterstudien sind.
  • für später ist dann noch everyone worth knowing von laureen weisberger angesetzt, welches ich verschlingen werde. §shifty frauentrashromane sind immer noch die besten. ^O^