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Krieger
Ich glaube jeder Mensch ist in irgendeiner Weise "süchtig". Die Frage ist nur, ob du dir deiner Leidenschaften bewußt bist und sie beherrschen kannst, oder ob dich die Leidenschaft beherrscht. Das Dumme dran ist, dass man von aussen viel eher bemerkt, wann das Verhalten eines Menschen beginnt abnorm zu werden, als dass man das bei sich selbst bemerkt. Selber merkt man es meistens erst, wenn der Leidensdruck so groß geworden ist, dass die freudige Erregung und der Genuss, welche ja das Erstrebenswerte bei einer Sucht ausmacht, nicht mehr da ist, sondern nur mehr die nackte Sucht mit all ihren Zwangshandlungen. DANN will man sich helfen lassen und nur DANN hat die Hilfe auch Aussicht auf Erfolg.
Und da komme ich zu dem Unterschied, den es zwischen Drogen und allen andern süchten gibt: Drogen können den Körper direkt irreparabel schädigen, alle anderen Süchte schädigen den Körper, wenn überhaupt nur indirekt.
Und ich glaube, das ist auch der Grund, warum es Drogentherapie gibt, aber keine Computer, oder Einkaufs, oder Spiel oder sonstige Therapie.
Obwohl das, genau betrachtet auch nicht ganz richtig ist. Es gibt ja immerhin Psychotherapie, die versucht Verhaltensauffälligkeiten und seelischen Leidensdruck wieder zurecht zu stutzen.
Also so gesehen ist die Angst dieser Frau zwar vielleicht nachzuvollziehen, aber nicht berechtigt:
Wollte man im Vorfeld schon alle Suchtfaktoren ausmerzen, bliebe kaum mehr ein normales Leben mehr übrig. Für die gute Frau wäre es erheblich besser, sich zu fragen, warum sie glaubt, ihre Kinder hätten es nötig, sich einer Sucht hinzugeben. Dann könnte sie für sich das Thema bei der Wurzel packen und müsste nicht zitern, von welcher Sucht ihre Sprösslinge denn dann tatsächlich befallen werden.
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