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--Ich habe als autistischer Mensch keine Krankheit; ich bin Teil menschlicher Vielfalt.
Und ist Vielfalt in dieser Welt denn nicht etwas sehr Wünschenswertes?
Geändert von Kazuki (18.03.2006 um 14:59 Uhr)
Steigend und fallend bedeutet lediglich betont und unbetont. Ob eine Silbe betont ist, sollte man beim Lesen merken.
Mal sehen, ob ich's zusammen krieg (|=betont o=unbetont):
Jambus : | o
Trachäus: o |
Daktylus: o o |
Anapäst: | | o
Von Daktylus und Anapäst würd ich am Anfang abraten, daraus ein Gedicht zu erstellen grenzt an Wahnsinn. Das klappt nur mit viiiiel Erfahrung.
[Klugscheiß]Btw. ist ein einzelner Jambus/Trachäus/DAktylus/Anapäst ein Versfuß. In Dan Browns "Illuminati" kann man deshalb auch den Verweis auf einen 4 (6?) füßigen Jambus finden.[/Klugscheiß]
Damit du dich nicht so alleine und doof fühlst: Ich gestehe: Ich kann's auch nicht! 8[Zitat von Kazuki
--Dann ist auch ein volles Bücherregal
Nur eine Briefmarkensammlung.
Das ist eigentlich ziemlich einfach. Du nimmst einfach ein Wort und teilst es in seine Silben: Ge-schäft. Nun sprichst du das Wort laut. Dabei wirst du - unterbewusst - die betonte Silbe auch betonen: Ge-schäft. Das funktioniert mit längeren Wörtern genauso: In-di-a-ner-häupt-ling.
Bei einsilbigen Wörtern kann es vorkommen (oder ist es immer so? Weiß ich grade nicht), dass sie unbetont sind, z.B. "es".
Hast du also den Vers Es geht der Indianerhäuptling in das Geschäft, wäre dieser betont:
Es geht der Indianerhäuptling in das Geschäft.
Um nun einem korrekten Versmaß zu folgen betonst du weitere, normal unbetonte, Silben mit:
Es geht der Indianerhäuptling in das Geschäft.
Nun zeigt sich ein Problem: Eine Silbe zuviel.
In diesem Fall ist der Vers leider nutzlos, ich würde ihn einfach ändern:
Es geht der Indianerhäuptling ins Geschäft.
Das ganze nochmal an einem prominentem Beispiel:
Hat der alte Hexenmeister (Göhte, Zauberlehrling).
Entschuldigt, falls ich Unsinn erzähle und es da feste Regeln gibt, aber so mache ich es.
Wer mit System versucht Lyrik zu schreiben hat schon einmal von vornherein verloren. Man kann doch nicht nach einem Schema Texte schreiben. Es mag ja zum Teil hilfreich sein, sich mit solchen Sachen auszukennen, aber sie immer anzuwenden, halte ich für Verschwenung der Gedanken! Bringe sie so zu Papier, wie du denkst, dass es richtig ist.
Alles andere ist Humbug!
Kommt drauf an, die verschiedenen Versmaße gibt es ja nicht einfach nur so, sie bringen einen Rhythmus in das Gedicht, so dass es von vornherein schon flüssig lesbar ist. Sicher fallen einem auch mal geniale Sachen ein, für die man den Rhythmus verändern muss, aber wenn man schon ein bisschen mehr drauf hat dichtet man schon von alleine im richtigen Versmaß.
naja, etwas disziplin kann ein gedicht sehr stark fördern. alllein schon, weil sie einen zwingt, einen rythmus einzuhalten und seine gedanken klar zu formulieren. wer das nicht will soll geschichten schreiben.Zitat von Marc
Das ist schwer zu beschreiben. Echt schwer. So schwer, dass ich das nicht kann. Sorry OoZitat von Kazuki
Sag dir einfach mal Indianerhäuptling laut vor und achte darauf, wie du das häupt sprichst. So sollte es eigentlich immer sein.
Dass du zu dumm bist glaub ich allerdings eher nicht.
Und wenn du unbetonte Silben nicht betonen würdest, dann wären die Versmaße unmöglich zu machen. Die Silben, die du auch so betonst müssen halt nur betont werden und bilden den Grundstock für das Gedicht.
Sprich einfach ganz langsam die Silben aus:
IN - di - A - ner - HÄUPT - ling
Es erscheint schwer, aber wenn du den Bogen raus hast, dann geht's wie von selbst. Wenn nicht musst du versuchen das Gesprochene aufzunehmen und dir dann anzuhören.
Wer das alleine nicht kann, sollte es komplett lassen.Zitat von es
Beim Schreiben (egal ob Lyrik oder Prosa) muss man sich zum Teil einfach gehen lassen und nicht immer darauf achten müssen, ob das, was man jetzt schreibt, denn so auch rhythmisch zusammenpasst oder nicht. Wenn man dazu nicht in der Lage ist, sollte man halt üben, von mir aus auch mit solchem Theoriekram.
Da bin ich aber anderer Meinung. ôoZitat von Marc
Gedichte (und Geschichten) aus dem Gefühl geschrieben können ja ganz schön sein und das Gefühl ist auch wichtig, sehr wichtig. Aber die Sprache ist Handwerk und grade wenn man mal nicht aus dem Gefühl schreibt, sondern bewusst und geplant, kann das wunderbare Ergebnisse bringen. Und versteh mich nicht falsch. Das 'gefühlte Schreiben' kann und/oder sollte dem geplanten vorraus gehen. Etwa in einem Brainstorming, bei dem man ohne Ordnung die Gedanken auf das Papier bringt. Und das ist es eben. Ohne Ordnung. Chaos entsteht auch leicht bei eben diesem 'gefühltem Schreiben'. Die Schönheit dieses Chaos liegt aber wiedermal im Auge des Betrachters.
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Vielleicht habe ich mich ja falsch ausgedrückt. ^^Zitat von Mopry
Ich meinte keinesfalls, dass man sich einfach an das Schreiben ransetzen soll, ohne vorher zu wissen, was man eigentlich schreiben soll, oder (worum es hier wohl eher geht) wie man dies tun soll. Ich meinte eigentlich nur, dass man sich nicht einschränken sollte, durch irgendwelche Regeln oder Gesetzmäßigkeiten. Einen Plan sollte man schon haben, nur sollte man sich nicht beeinflussen oder sich in diesen reinreden lassen.
Da hast du natürlich vollkommen recht. Ich persönlich stehe zum Beispiel nicht auf Geschichten, die einmal geschrieben, kein weiteres Mal bearbeitet werden, weil eine solche Bearbeitung den "Geist der Geschichte" zerstören würde. :rolleyes:Zitat
Vielleicht kam es jetzt rüber, was ich meinte. ^^°°°